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Thema: Tierschutzhündin aus Spanien mit Vorerkrankungen (u.a. Ehrlichiose) übernehmen?

  1. #1
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    Unglücklich Tierschutzhündin aus Spanien mit Vorerkrankungen (u.a. Ehrlichiose) übernehmen?

    Hallo zusammen,

    ich weiß - niemand hier kann mir die Entscheidung abnehmen oder in die Zukunft schauen, aber ich möchte Euch gerne um ehrliche Meinungen bitten.

    Ich denke darueber nach, eine 6,5 Jahre alte Yorkshire Terrier-Huendin aus Spanien zu übernehmen, die ich quasi zufaellig im Internet entdeckt hatte. Die Kleine war auf den Fotos und Videos aus der Auffangstation in einem sehr ungepflegten Zustand, aber irgendwie hat sie mich trotzdem gleich angesprochen. Nun ist sie in Deutschland und wartet auf eine neues Zuhause. Und ich ringe mit mir, ob ich es ihr geben soll ... Am liebsten wuerde ich die Kleine naemlich sofort abholen und ihr ganz viel Liebe geben.

    Meine Bedenken haben im Wesentlichen zwei Gruende - das finanzielle Risiko sowie die emotionale Belastung bzw. den Schmerz, der mit dem Verlust des geliebten Hundes einhergeht. Dazu muss ich etwas ausholen:

    Vor zwei Monaten musste ich meinen geliebten Yorkie nach fuenfzehn gemeinsamen Jahren schweren Herzens erloesen lassen. Er war mein Ein und Alles und ich vermisse ihn noch immer so unbeschreiblich stark ... In den letzten 1,5 Jahren haeuften sich bei ihm leider die gesundheitlichen Probleme und da ich immer wollte, dass es ihm gut geht, habe ich regelmaeßig den Tierarzt aufgesucht und mehrmals pro Jahr Urin, Blut usw. checken lassen. Auch bin ich bis wenige Wochen vor seinem Tod noch mit ihm zur Physiotherapie gegangen, um seine Arthrose-Schmerzen zu lindern. Ausgeloest durch eine akute Pankreatitis versagten dann am Ende doch alle Organe und ich konnte nichts mehr fuer meinen Schatz tun . Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe alles in meiner Macht Stehende fuer ihn getan und die hohen Kosten fuer Tierarzt, Physiotherapie und Futter auf mich genommen. Alleine in den letzten 14 Monaten sind (dank der GOT-Erhoehung) so ueber 7.000,- Euro zusammengekommen. Er war mir jeden Euro davon wert, aber natuerlich bin ich irgendwann auch an meine Grenzen gestoßen.

    Ich bin aufgrund eigener chronischer Erkrankung selbst nur teilweise erwerbsfaehig und habe daher kein Vollzeit-Einkommen. Zudem besitze ich noch ein aelteres, unreitbares Pferd, welches ich aus schlechter Haltung uebernommen habe und welches ebenfalls nicht unerhebliche Kosten verursacht. Ich arbeite somit eigentlich nur fuer meine Tiere.

    Fuer einen neuen Hund wuerde ich daher gerne eine Versicherung abschließen, aber gehe davon aus, dass ein aelterer Tierschutzhund entweder gar nicht oder nur unter Ausschluss der Vorerkrankungen (und ggf. auch einer noch folgenden Leishmaniose-Erkrankung, die ja schon in dem Hund zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses "geschlummert" haben muss...?) versichert werden kann.

    Zu den Vorerkrankungen der Huendin:

    Die Kleine wurde auf Mittelmeerkrankheiten getestet und bis auf Ehrlichiose war der Test negativ. Sie sei jedoch symptomfrei gewesen und wurde mit Doxycyclin behandelt.

    Des Weiteren liegt bei ihr eine leichte Herzklappeninsuffizienz vor. Zudem hat sie nur noch wenige Zaehnchen und wurde wegen beidseitiger Leistenbrueche operiert.

    Ich habe nun gelesen, dass Leishmaniose-Tests zunaechst negativ ausfallen koennen, die Krankheit jedoch noch nach Jahren ausbrechen kann. Dies ist - ehrlich gesagt - meine groeßte Sorge. Die Niereninsuffizienz meines Yorkies hat mir schon sehr zu schaffen gemacht und die Ernaehrung wurde irgendwann immer schwerer, bis er am Ende - bis auf besondere "Delikatessen" - fast alles verweigert hat.

    Ich weiß, dass jeder Hund frueher oder spaeter krank werden und versterben kann, aber nachdem ich mir so lange Sorgen um meinen Liebling gemacht habe, waere es natuerlich schoen, wenn ich mit einem neuen Hund erstmal ein paar unbeschwerte Jahre erleben koennte...

    Meine Fragen an Euch waeren daher z.B.:

    1.) Gibt es hier an Ehrlichiose erkrankte Hunde, die nach einer Behandlung (erneut) bzw. trotz Behandlung Symptome entwickelt oder Spaetfolgen zurueckbehalten haben?
    2.) Ich habe mich noch nicht umfassend informiert, daher hoffe ich, dass es i.O. ist, wenn ich hier frage, wie denn die Chancen auf ein beschwerdefreies bzw. "normal" langes Leben für den Hund stehen, wenn sich Leishmaniose im Laufe der Zeit bemerkbar macht? Welche Organe sind hauptsaechlich betroffen? Ist die zusaetzliche Ehrlichiose ein Problem?
    3.) Welche Kosten kommen in etwa nach einem Leishmaniose-Ausbruch auf mich zu? Sprich: wie oft waeren Blutbilder erforderlich, wie viel kosten die Medikamente fuer einen ca. 3 kg schweren Hund, sind weitere regelmaeßige Untersuchungen (Urin? Ultraschall? usw.) zwingend?
    4.) Schaedigen die Medikamente gegen Leishmaniose die Nieren oder das Herz (welches ja schon eine Klappeninsuffizienz aufweist)?
    5.) Ist hier vielleicht jemand, der einen Hund aus Spanien krankenversichert hat und dem daher Erfahrungen diesbezueglich vorliegen?

    Ueber nette Antworten wuerde ich mich freuen! Ich moechte eine Entscheidung - fuer oder gegen die Huendin - auf keinen Fall uebers Knie brechen, denn wenn ich sie nehmen sollte, soll sie natuerlich wieder die bestmoegliche Behandlung bekommen.

    Viele Grueße

  2. #2
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    Hey und Willkommen hier im Forum.

    Ich selbst habe im Juli 2023 einen Yorkimix aus Spanien aufgenommen, der kleine ist ca. 2-3 Jahre alt und war bereits zur Zeit der Aufnahme Leishmaniose positiv. Zu der Zeit hieß es, dass Leishmaniose bei ihm nicht ausgebrochen wäre. Die Blutwerte sagten aber etwas anderes. Somit Behandeln wir aktuell mit Allopurinol und haben die Fütterung komplett umgestellt.
    Ich bereue die Aufnahme in keinster Weise, das mal vorweg. Aber die Kosten sind eben nicht unerheblich. Aktuell lassen wir alle 3 Monate ein Leishmanioseprofil erstellen, Urin untersuchen (ca. 350€) und kochen monatlich das Futter für ihn (Futterkosten damit ca. 100€ - 150€ / Monat.

    Ja, ich habe auch gelesen, dass eine Leishmaniose sich sogar noch nach 7 Jahren bemerkbar machen könnte.

    Ich selbst habe, wie du zusätzlich ein Senioren Pferd (ok, und noch ein weiteres Pferd) welche auch ziemlich ins Geld gehen, bei Vollzeit Berufstätigkeit.
    Eine Krankenversicherung wirst du mit diesen Vorerkrankungen nicht bekommen, und OP muss man schauen, was alles ausgeschlossen wird.

    Das ganze ist tatsächlich schwierig abzuwägen, ganz klar bin ich immer dafür, dass gerade die Tiere eine Chance bekommen, die gerne durch ihre Gesundheit oder andere Einschränkungen übersehen werden, aber es muss auch für dich im Nachhinein zu händeln sein und das kannst nur du dir selbst beantworten.

    Mein Opa Pony hat im Mai letztes Jahr plötzlich eine periodische Augenentzündung bekommen, 1 monat behandeln, damit er OP fähig war, OP (natürlich keine OP Vers. ) und schwupp waren Rund 10.000€ weg, das muss man stämmen können oder eben eine Versicherung haben.

    Überschlag am besten mal die letzten zwei Jahre, schaue, was genau du im Monat verbraucht hast, wieviel hattest du monatlich übrig um es auf die hohe Kante zu legen?

    Aber nochmal zu deinen Fragen:

    1) Dazu kann ich nichts sagen, meiner hat keine Ehrlichiose
    2) Ja das ist möglich, aktuell ist unser Quickfidel, Blutwerte mittlerweile sehr gut, Leishmaniose kann auf Knochen, Gelenke, Organe, Haut, Augen gehen (habe ich was vergessen?)
    3) Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate ca. 350€, Allopurinol 3 Monate ca. 20€, falls schlimmer Ausbruch, kommen noch weitere Medikamente zum Einsatz. Da habe ich keine Preise, da noch nicht benötigt.
    4) Ja, zb Allopurinol kann auf die Nieren gehen, Herz kann ich nicht sagen
    5) Wie gesagt, habe ich bei einer KV nur Absagen bekommen, und nur eine OP Vers. gefunden, die uns ohne Ausschlüsse genommen hat (nur Aufgrund der LM).
    LG Tine mit Boomer

  3. #3
    Forum-Team Avatar von henri
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    Eigentlich kostet nur die erste Kontrolluntersuchung 350 Euro, weil das Reiseprofil alleine schon um die 200 Euro kostet. Bei Ehrlichiose braucht man nicht so oft zu kontrollieren, normalerweise ist die Ehrlichiose mit der einmaligen Doxybehandlung erledigt. Wir haben ein paar Hunde die später auch noch ein 2. Mal Doxy bekommen haben, weil nicht klar war, ob bei denen die erste Ehrlichiosebehandlung ausreichte, aber normalerweise kommt später nichts mehr bei einem reinen Ehrlichiosehund. Das Reiseprofil muss man einmal nach Einreise wiederholen, später nicht mehr.

    Ich fänds schön für die Hündin, wenn du sie zu dir holen würdest. Wie eng man das mit dem Herzen kontrollieren muss, das weiß ich nicht. Bei den Herzuntersuchungen gibt es ja riesige Preisunterschiede. Ich habe bisher gut 100 Euro beim Kardiologen in Duisburg bezahlt und eine Freundin 250.


    Leishmaniose kann ausbrechen, ja, aber das muss nicht sein. Trotzdem wäre ich die ersten 2, 3 Jahre vorsichtiger und würde mind. 2 Kontrollen jährlich machen. Die normale Kontrolle kostet ca. 80 bis 100 Euro. Laboklin bietet auch Kontrollprofile an, klein und groß. Das große Profil kostet so rund 75 Euro.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  4. #4
    Forum-Team Avatar von Maxanja
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    Ob Dein Hund aus Spanien kommt, ist - meine ich - beim Abschluss einer Tierkrankenversicherung nicht wichtig. Ich meine mich zu erinnern, dass das auch gar nicht abgefragt wird (wobei das natürlich von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich sein kann).
    Wenn Dein Hund bei Vertragsabschluss keine LM hat, ist sie - sollte sie doch später auftreten - natürlich mitversichert.
    Wenn bereits eine Herzerkrankung vorliegt, musst Du das natürlich angeben und könnte zu einer Ablehnung führen.
    LG
    Anja mit Elmo, Salvada II, Ivy und Juni und Max, Ben, Salvada I, Shelby, Amigo und Lenou im Herzen

    Befunde Salvada Befunde Elmo Befunde Lenou Befunde Amigo Befunde Salvada II

  5. #5
    registrierter Teilnehmer Avatar von Geli.
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    Zur Ehrlichiose kann ich nichts sagen.

    Aber mein Sheltie hatte mit ca. 1 Jahr auffällige Herzgeräusche. Da war ich einmal beim Herzultraschall für 150 €. Es wurde eine Trikuspidalklappen Insuffizienz festgestellt. Das bedeutet, dass diese Klappe nicht richtig schließt. Jetzt, 12 Jahre später geht es ihm immer noch ohne Medis prima und die TÄ hört ihn nur ab, wenn sie mal da ist. Also es gibt auch Dinge am Herzen, die keine Katastrophe sind.
    LG Geli
    Mit Herzerfrischer Yoshi und Herzerfreuer Ruben
    Für immer ❤️ Herzerwärmer Bruno
    Ich halte keine Hunde, ich lebe mit ihnen.

    Befunde Ruben

  6. #6
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    Danke für Eure Antworten!

    Mir wurde die Entscheidung für oder gegen die kleine Hündin abgenommen, da sie einen Tag, nachdem ich den Beitrag hier erstellt hatte, bereits reserviert war und nun hoffentlich in einem liebevollen Zuhause gelandet ist.

    Ich hatte ja bereits bei diversen Versicherungen angefragt, ob ein Hund in dem Alter und mit den Vorerkrankungen versicherbar wäre. Daher als Info für diejenigen, die diesen Beitrag vielleicht irgendwann mal lesen und sich selber mit der Möglichkeit einer Versicherung beschäftigen:

    - Hepster: Alle zukünftigen Erkrankungen, die auf Vorerkrankungen zurückzuführen sind, wären nicht versichert, ansonsten wäre die Hündin kranken- und OP-versicherbar.
    - Gothaer: Nur OP-Versicherung möglich.
    - Barkibu: Kosten für die Vorerkrankungen werden nicht übernommen. Alles andere wäre versichert.
    - Agria: Versicherung grundsätzlich möglich. Vorerkrankungen müsste man angeben und es würden wahrscheinlich Ausschlüsse vermerkt werden.
    - LVM: Angebot wird nur in Agentur erstellt.
    - Lassie: Keine Kostenübernahme für Behandlungen oder Operationen aufgrund von Vorerkrankungen des Tieres. Sollte dieses allerdings 24 Monate nicht wegen derselben Erkrankung behandelt werden, dann gilt eine neue Erkrankung nicht mehr als Vorerkrankung und würde dann wieder in den Versicherungsschutz aufgenommen werden.

    Alle anderen Versicherungen haben wegen der Vorerkrankungen (Ehrlichiose, Herzklappenfehler) abgelehnt.

    Bei meinem verstorbenen Yorkie hat übrigens der Herzultraschall vor der GOT-Erhöhung bereits knapp 200,- Euro gekostet. Normale Blutbilder (IDEXX Geriatrisches Profil) lagen zuletzt immer bei ca. 180,- Euro. Urinuntersuchungen (inkl. Bakterien, Kristalle etc.) kosteten 80,- - 90,- Euro. Mein Tierarzt hat seine Praxis in Dortmund.

    Vielleicht helfen jemandem diese Infos ja

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