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Thema: was ist einem sehr alten Hund zuzumuten?

  1. #1
    Sepplopi
    Gast

    Unglücklich was ist einem sehr alten Hund zuzumuten?

    Hallo!

    Ich habe eine für mich wichtige Frage. Und zwar....

    Vor mittlerweile 8 Wochen kam hier in D ein sehr alter kleiner Hund an. Zuerst war er auf einer anderen Pflegestelle die ihn aber separat halten musste - weil ihre Hunde zu wild für den kleinen alten Mann waren. Also zog er nach drei Wochen dort bei mir ein.

    Seppl hatte eine akute Lungenentzündung. Er wurde notdürftig geröngt - mehr ging nicht da der kleine Mann vor Panik schrie.

    Bei mir wurde dann nochmal versucht ihm Blut ab zu nehmen - aber auch hier wieder Panik pur! Diesmal etwas besseres Röntgen - und die Diagnose einer Luftröhrenverengung die allerdings schon verknöchert ist. Ausserdem kann Seppl kaum noch laufen - er hat in der Hinterhand beidseitig alte Brüche.

    Eine Kotprobe ergab Giardien - und zwar massiv - die ich nun mit Panacur behandle.

    Da ich bereits eine Leishhündin habe - geht mir der Verdacht nicht aus dem Hirn dass er auch Leishmaniose hat - nur feststellen konnte man das bisher nicht - da er sofort panisch reagiert wenn er irgendwie festgehalten wird oder ihm gar weh getan wird.... die TA Praxis ist schon rein geruchlich für ihn Horror.

    Auch eine kleine Narkose ist nicht drin da er zusätzlich noch Herzprobleme hat.

    Meine Frage ist nun - was tun? Was macht noch Sinn?

    Er hat als Symptome zwar keinen Haarausfall um die Augen. Aber dafür hat er immer wässrige Augen, er hat einen beständigen Ausfluss aus der Nase. Seine Mundwinkel sind beständig wund und heilen nicht ab und er hat am ganzen Körper, vor allem aber am Kopf um die OHren herum massive Hautschuppungen, seine Krallen wachsen schnell (kann aber auch von der NICHTnutzung kommen)...

    Er ist immer wieder so schwach auf Grund neuer Infektionen seiner Atemwege (mal ist es fast weg, dann plötzlich wieder massiv da) fast nicht transportierbar da er sofort an Atemnot leidet, er hat quasi keine Widerstandskraft gegen irgendetwas.

    Es gibt Tage da ist Seppl richtig lustig und agil und wackelt durch die Gegend und ich denke - schön - noch ein paar angenehme letzte Wochen für ihn....
    Und einen Tag später - manchmal sogar von einer Stunde zur Anderen - kippt die Situation und es geht ihm schlecht...

    Jetzt zur Zeit z.b. er hat seit ein paar Tagen wieder Durchfall - typischer Giardiengeruch - also wieder Panacur über mehrere Tage. Seit vorgestern hat er trotz Cortison wieder massive Probleme mit den Atemwegen - also Medierhöhung (ohne Cortison würde er ersticken)...

    Wie sinnvoll ist es solch ein altes Tier (ich weiß leider keine Jahreszahl - aber er wirkt auf mich wie über 12, hat keine Zähne mehr, sehr schütteres Fell - und eben der Gesamteindruck).... noch mit diversen Untersuchungen zu traktieren. Kann ich seinen Zustand überhaupt noch verbessern - selbst wenn er Leish hätte?

    Macht es Sinn einfach mal Allopurinol auf Verdacht zu geben?

    Oder sollte ich ihn beim nächsten massiven Einbruch sogar erlösen?

    Ich bin mir einfach so unsicher weil er sich immer wieder so berappelt und dann wirklich lustig aus den Augen schaut und auch spass am Leben hat - er bellt dann sogar, protestiert, bettelt nach Futter, will gekrault werden....

    Jetzt wenn es ihm so mies geht - liegt er halt vorwiegend da - ich muss ihn raustragen zum Pinklent etc... und er bewegt sich fast nicht...

    Aber - er frisst - und das tut er egal in welchem Zustand...

    Ich find es so schwierig da eine Entscheidung zu fällen.... was würdet Ihr sagen?

    Liebe Grüße

    Hildegard

  2. #2
    registrierter Teilnehmer Avatar von Brilliant
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    4.796
    Ich bin mir einfach so unsicher weil er sich immer wieder so berappelt und dann wirklich lustig aus den Augen schaut und auch spass am Leben hat - er bellt dann sogar, protestiert, bettelt nach Futter, will gekrault werden....
    Hallo, Hildegard,

    es ist natürlich schwer sich aus ein paar Zeilen ein Urteil aus der Ferne zu bilden, letztlich kannst das nur du, die du den Opi täglich erlebst. Das Gesundheitliche überlasse ich lieber den Fachfrauen. Nach dem obigen Satz würde ich es wohl kaum übers Herz bringen den kleinen Kerl zu 'erlösen' (wobei ich nicht sehe, wie schlecht es ihm geht, wenn es ihm schlecht geht). Er hat es vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben gut, da würde ich alles versuchen, dass er diesen Zustand geniessen kann und das möglichst lang, aber natürlich nicht um jeden Preis.

    Mich würde interessieren, wie du den Kleinen fütterst und was er unterstützend bekommt? Und Panacur wegen nach Giardien riechenden Kots ...? Wenn der kleine Mann in sein geschwächtes Immunsystem (und wäre es 'nur' geschwächt aufgrund des Alters) in kurzen Zeitabständen solche Hammermedikamente bekommt (vermutlich musste er auch vor nicht allzu langer Zeit eine Impfung verkraften), wie soll das Immunsysem (das durch das Cortison runter gefahren wird) das schaffen? Natürlich kann es erforderlich sein Panacur bei Giardien zu verabreichen, aber da sollte doch schon eine gesicherte Diagnose zuvor erfolgen. Der Durchfall kann viele Ursachen haben, wie massiv war er? Bekam oder bekommt er Symbiopet zur Darmsanierung?

    Hast du einen TA in deiner Nähe, der homöopathisch arbeitet? Das wäre m. E. ideal, weil der nicht nur Symptome behandelt, sondern auf den Gesamtzustand eingeht.

    Kennst du Huminsäure = Dysticum? Ich hab da sehr gute Erfahrungen mit gemacht zur Stabilisierung des Darms, kann dauerhaft gegeben werden. http://pharmawerk-weinboehla.de/deutsch/humine/

    Das ist meine Meinung aus der Ferne ... Die Fachfrauen können dir hoffenlich mehr helfen.
    Herzlichen Gruss, Manuela mit Chica und unvergessener Jacky und Lara
    Traue nie den leuchtenden Augen eines Jägers, denn es könnte die Sonne sein, die durch seinen hohlen Schädel scheint.

    Befunde Chica

    Befunde Nico

  3. #3
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    Hallo Manuela!

    Eine Kotprobe ergab Giardien - und zwar massiv - die ich nun mit Panacur behandle.
    Demnach wäre die Diagnose gesichert, denke ich...


    Hallo Hildegard!

    Ich würde mich der Meinung von Manuela anschliessen, was die Zumutbarkeit anbelangt. Es ist umso schwieriger für Dich, da Du ja kein Blutbild machen kannst z.Zt. und keine weiteren Tests, Du also nicht genau weisst wie es gesundheitlich tatsächlich bestellt ist.

    Ich denke aber auch, dass die Vergangenheit des Hundes, Impfung und Giardien-Behandlung natürlich nicht so leicht zu verkraften sind. Wahrscheinlich war er ja auch länger in einem Tierheim oder einer Tötungsstation usw. All das hinterlässt Spuren von denen sich ein älterer Hund nicht so leicht erholt wie ein jüngerer.

    Meiner Erfahrung nach würde ich sagen, dass man schon merken kann, wenn ein alter Hund einfach nicht mehr mag, auch wenn man ihn noch nicht so lange hat. Spontan würde ich es positiv sehen, dass er öfters Zeiten hat in denen er viel Lebensfreude zeigt.

    Alles Gute & Liebe Grüsse

    Andrea

  4. #4
    registrierter Teilnehmer Avatar von Tilly
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    02.2008
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    423
    Hallo Hildgard,

    leider kann ich Dir bei Fragen bezüglich der Gesundheit nicht behilflich sein, aber dafür sind unsere Fachfrauen da, die sich Deiner noch annehmen werden.

    Was das "erlösen" betrifft, ist meine Meinung, dass ich es auch nicht über's Herz bringen würde. Ich würde versuchen, ihm soviel GUTES zu tun, wie in meiner Macht steht - Liebe, Geborgenheit, Wärme... hach der arme Mann tut mir so leid. Aber natürlich muss man immer abwägen, aber das hängt von seinem Gesundheitszustand ab...

    Ich würde auf jeden Fall noch einmal 'ne Kotprobe untersuchen lassen, wenn ich es richtig verstanden habe, bekommet er jetzt das zweite Mal Panacur?

    Zur Blutentnahme:
    Meine Hündin hat auch totale Panik, regelrecht todesangst bei Tierarzt

    In Absprache mit meiner TÄ habe ich ihr zu Hause eine Schlaftablette gegeben... Es hat wunderbar geklappt mit der Blutabnahme. Vielleicht wäre das ja auch was für Euch?

    Bin zwar keine Fachfrau, denke aber schon, dass auf jeden Fall geguckt werden sollte, wei es "im Hund" aussieht.

    Ganz liebe Grüße Beate & Maja
    .

    Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere!
    (Theodor W. Adorno)

    .

    ***** Liebe Grüße Beate mit Maja, Trüffel und Merlin und Luna im Herzen *****

    Befunde Maja

  5. #5
    Sepplopi
    Gast
    Hallo und Danke für Eure Nachrichten....

    Seppelchen hat natürlich Giardien und Panacur wird NICHT auf Verdacht gegeben.
    Giardien - vor allem bei so gestörtem Imunsystem und Grundzustand - sind extrem hartnäckig. Und leider variieren die Behandlungsmethoden massiv. Laut Hersteller genügt eine einmalige Gabe von Panacur über einen Zeitraum von 3-5 Tagen.

    Im Netz nachgelesen sollte man bei Giardien viel massiver - nämlich 3 mal 5 Tage mit jeweils 5 Tagen Pause dazwischen - behandeln -was ich ihm das erste Mal natürlich ersparen wollte und nach Herstellerangabe behandelt habe und eben wie von meiner TA beschrieben.

    Seppl ist nicht sehr gut Transportfähig - und gut Homöopathisch behandelnde TA´s gibt es bei uns in der Pampa nicht - evtl. knapp 70 km weiter in Heidelberg - oder Würzburg - aber da haben wir wieder dass Problem dass Seppl die Fahrt nicht gut übersteht.

    Ich weiß, das Cortison ist ein Problem - aber nur damit konnte er das erste Mal ohne Atemnot durchatmen! Daher gibt es leider momentan keine andere Möglichkeit. Er wird natürlich auch per Inhalation behandelt von mir, mit ganz einfacher Salzlösung - um ihm das Atmen zu erleichtern und evtl. Entzündungsprozesse schneller abklingen zu lassen.

    Während der wärmeren Tage ging es ihm sehr gut - aber er ist gesundheitlich sofort umgekippt als es kühler wurde!

    Mir ist schon klar dass er es sehr schwer hat sich z u erholen - und dass die Medis nicht gerade NUR hilfreich sind - aber um ihm das Leben derzeit zu erleichtern geht es nicht anders als so.

    Das Doofe ist - wenn er gesundheitlich absackt - geht es ihm plötzlich so schlecht - dass man schon den Eindruck hat - er hat genug. Seine Augen sind dann trüb, er schaut nur noch jämmerlich, er will nichts mehr wissen...

    Aber diese Situation kann sich eben auch von heut auf morgen wieder ändern - daher eben meine große Unsicherheit.

    Futter bekommt er aus der Dose - aber hochwertig - Animonda, Rocco Sensibel, Rinti Sensibel. Da ich sieben Hunde habe ist es mir einfach zu viel zu barfen, daher habe ich für meine Hunde die Zwischenlösung gute Dose und gutes Trofu (BestesFutter) gewählt - mit der ich ganz gut fahre...

    Bei Seppl habe ich allerdings die Erfahrung gemacht dass sein Magen/Darm besser reagiert wenn ich auch noch Haferflocken in warmem Wasser geqollen dem Futter beifüge. Das widerspricht zwar völlig meiner Auffassung von Getreidefreier Fütterung - aber ihm tut es, wenn ich mir seinen Kot ansehe - augenscheinlich eher gut...

    Für weitere Tips bin ich natürlich absolut zu haben! Darmsanierende Mittel werde ich besorgen - ich denke auch auf Grund des Giardienbefalls wäre das angezeigt.

    Danke!

    Liebe Grüße

    Hildegard

  6. #6
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
    Registriert seit
    05.2004
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    25.254
    Hallo Hildegard,

    ich glaube gar nicht mal, dass in diesem Fall soo viel fachlicher Rat vonnöten ist. Wie sich das für mich anhört, würde ich diesen Hund palliativ begleiten und pflegen, solange er noch mag. Wenn er noch frisst und die guten die schlechten Phasen überwiegen, dann ist noch Lebenswille da, und es wird okay sein. Wenn vielleicht ein TA nach Hause kommen kann und man kann eine Blutprobe nehmen und noch Diagnostik betreiben - gut. Wenn nicht, dann würde ich den Opi deswegen nicht quälen. Deswegen kann er trotzdem vielleicht noch eine ganz gute Zeit haben.

    Liebe Grüße
    Andrea

  7. #7
    Sepplopa
    Gast
    Zitat Zitat von tizian_2003 Beitrag anzeigen
    Hallo Hildegard,

    ich glaube gar nicht mal, dass in diesem Fall soo viel fachlicher Rat vonnöten ist. Wie sich das für mich anhört, würde ich diesen Hund palliativ begleiten und pflegen, solange er noch mag. Wenn er noch frisst und die guten die schlechten Phasen überwiegen, dann ist noch Lebenswille da, und es wird okay sein. Wenn vielleicht ein TA nach Hause kommen kann und man kann eine Blutprobe nehmen und noch Diagnostik betreiben - gut. Wenn nicht, dann würde ich den Opi deswegen nicht quälen. Deswegen kann er trotzdem vielleicht noch eine ganz gute Zeit haben.

    Liebe Grüße
    Andrea
    Ich glaube du hast recht....

    Liebe Grüße

    Hilde

  8. #8
    registrierter Teilnehmer Avatar von Brilliant
    Registriert seit
    03.2006
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    4.796
    Bei Seppl habe ich allerdings die Erfahrung gemacht dass sein Magen/Darm besser reagiert wenn ich auch noch Haferflocken in warmem Wasser geqollen dem Futter beifüge.
    Laut Ernährungsfachfrau Ingrid sollen Haferflocken für etwa 10 Min. gekocht werden, nicht nur quellen. Ich habe übrigens eine 15jährige herzkranke Dackelomi und ich erspare ihr auch weitere TA-Besuche, weil sie sich jedesmal so aufregt. Ausnahme wäre natürlich, es würde etwas akut Behandlungsbedürftiges hinzu kommen.

    Ich wünsch dem Opi, dass er sich weiter erholt, noch ein schönes Weilchen bei dir hat und er sein Leben mit einer positiven Lebenserfahrung beenden darf.
    Herzlichen Gruss, Manuela mit Chica und unvergessener Jacky und Lara
    Traue nie den leuchtenden Augen eines Jägers, denn es könnte die Sonne sein, die durch seinen hohlen Schädel scheint.

    Befunde Chica

    Befunde Nico

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