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Thema: Leishmaniose positiver Hund gefährlich für Dialysepatient?

  1. #1
    Silvie
    Gast

    Leishmaniose positiver Hund gefährlich für Dialysepatient?

    Hallo! Einer meiner Rüden kam u.a. mit einem erhöhten Leishmaniose Titer zu mir. Dank Allopurinol etc. liegt sein Titer mittlerweile unter der Nachweisgrenze. Da Leishmaniose nicht heilbar ist, sagt der sehr erfahrene Tierarzt, dass sich die Leishmanien wahrscheinlich im Rückenmark des Hundes versteckt halten und beispielsweise bei Stress wieder aktiv werden können. Mein Lebensgefährte ist auf die Peritonealdialyse angewiesen und muss irgendwann transplantiert werden. Wir gehen damit so entspannt und undramatisch um wie es eben geht. Mann und Hund geht es derzeit supergut. Viele Tier- und Menschenärzte sind bei dieser Thematik knallhart. Am liebsten ein Haushalt ganz ohne Tiere. Das ist für uns indiskutabel und funktioniert seit 3 Jahren problemlos wie vieles andere auch, das nach der Diagnose und Behandlung (Mann) als No Go bezeichnet wurde. Ich will meinen Schatz natürlich nicht in Gefahr bringen. Wie denken die Fachfrauen darüber? Wenn es für einen der Beiden gesundheitlich dramatisch wird - reicht es sie räumlich zu trennen? Würde mich über Antworten sehr freuen, aber bitte kein übervorsichtiges bla, bla...

  2. #2
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Silvie,

    du hörst dich sehr pragmatisch, zupackend und undramatisch an - warum sollte also jemand "übervorsichtiges Blabla" schreiben? Du fragst ja sowieso für den Fall der Fälle an; bleibt Spekulation, wie der dann wirklich aussehen könnte. Dein Freund ist gerade transplantiert und muss einiges an immunsupprimierenden Medikamenten nehmen, gleichzeitig hat der Hund einen schlimmen Schub, bekommt Haarausfall, dann sogar offene, nässende Stellen, in denen man Leishmanien nachweisen kann - oh weh! Da müsst man dann wirklich raten, die beiden zu trennen. Ansonsten, denke ich, macht ihr das jetzt ganz richtig: die normale Hygiene einhalten, aber das normale Leben nicht vergessen.

    Ich will nur der Ordnung halber anmerken, dass die Höhe des Titers nicht entscheidend für den Krankheits- oder Gesundheitszustand ist. Er zeigt nur an, wie viele oder wenige Antikörper der Körper gerade vorhält. Blutbild, Organwerte und Elektrophorese sagen da mehr aus, wie es im Hund aussieht.

    Liebe Grüße
    Andrea

  3. #3
    Silvie
    Gast
    Danke für Deine Antwort! Die Werte des Hundes werden regelmäßig gescheckt. Die meines Freundes auch. Natürlich gehen wir die Situation pragmatisch an. Ich frage hier in diesem Forum nach, weil mich eine Auskunft interessiert, die über die "normale" Einschätzung von Laien, Tier- und Humanmedizner hinausgeht. Liebe Grüße, Silvie

  4. #4
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    25.254
    Hallo Silvie,

    ganz wissenschaftlich ist es so, dass eine theoretische direkte Ansteckungsgefahr besteht. Und zwar könnten durch eine offene Wunde beim Menschen Leishmanien von einer Hautläsion eines erkrankten Hundes eindringen. Nachgewiesen wurde ein solcher Übertragungsweg noch nie, aber er könnte eintreten.

    Aber der normale Infektionsweg, nämlich mittels der Sandmücke, kann für immungeschwächte Personen sehr wohl ein Risiko darstellen. Das heißt, dass es z. B. für HiV-Erkrankte gefährlich sein kann, den Urlaub in einem Mittelmeerland zu verbringen. Die Beratungsstelle Leishmaniosen am Institut für Tropenmedizin Berlin gab diesbezüglich schon 2003 eine Warnung heraus.

    Liebe Grüße
    Andrea

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