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Thema: Bei Anaplasmose Doxycyclinmonohydrat oder Doxycyclin

  1. #1
    ollis73
    Gast

    Bei Anaplasmose Doxycyclinmonohydrat oder Doxycyclin

    Hallo allerseits,

    in einem anderen Forum wurde mir geraten mich hier anzumelden und da bin ich
    Mein Berner Sennenhund hat Borreliose ( geringer Wert bei der Blutuntersuchung ) und einen sehr hohen Wert ca. 2000 bei Anaplasmose.
    Er bekommt seit ca. 14 Tagen Doxycyclin, sein Anaplasmose Wert ist nach 14 Tagen von etwa 1000 auf 2000 gestiegen und ich mache mir tierische Sorgen.

    Ich habe nun gelesen daß bei Anaplasmose Doxycyclinmonohydrat gegeben werden soll und nicht Doxycyclin. Hat jemand Ahnung von Euch ? Hat mein Tierarzt vielleicht etwas verwechselt ? Ich wäre sehr dakbar für alle Tips...und mein Rocci auch

  2. #2
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    Hallo Du,

    herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

    Ich habe nun gelesen daß bei Anaplasmose Doxycyclinmonohydrat gegeben werden soll und nicht Doxycyclin.
    Da hast Du eine falsche Info erhalten. Eine Anaplasmose wird eben nicht mit einem Doxycyclinmonohydrat, sondern mit einem Doxycyclinhyclat behandelt, letzteres wird langsamer verstoffwechselt, der Wirkstoff bleibt so länger konstant, weswegen effektiver therapiert werden kann. Das entsprechende Präparat heißt Ronaxan, hast Du das? Therapiert wird mit 10mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden über mindestens 28 Tage, das Doxy sollte gut verpackt verabreicht werden, da es schleimhautätzend wirkt.

    sein Anaplasmose Wert ist nach 14 Tagen von etwa 1000 auf 2000 gestiegen und ich mache mir tierische Sorgen
    Ein Antikörpertiter besagt zunächst nur, daß ein Erregerkontakt stattgefunden hat. Ob und wie stark die Erkrankung aktiv ist, sagen uns Blutbild, Organwerte und Elektrophorese. Ein Titer kann während einer Therapie sinken, gleich bleiben oder gar steigen, ist als Therapiekontrolle und zur Beurteilung des Therapieerfolges also ungeeignet, zur Therapiekontrolle zieht man stattdessen erneut Blutbild, Organwerte und Elektrophorese zu Rate.

    Hast Du Befunde, die Du mal einstellen kannst, damit wir uns ein konkretes Bild machen können? Welche Auffälligkeiten hatte/hat Dein Hund denn? Erzähl doch mal ein bißchen.

    Ich hoffe, das hilft Dir nun erstmal weiter und nimmt Dir evtl. einige Sorgen.

    Liebe Grüße

    Steffi

  3. #3
    ollis73
    Gast
    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Unser Medikament ist von Heumann und nennt sich Doxycyclin Heumann 100g N2/20 ( für Erwachsene und Kinder ) 1 Tablette enthält Doxycyclin 1H2O 104,1mg entspr. 100mg Doxycyclin. Vielleicht kannst Du ja, falls Du die Packung noch hast, die Werte vergleichen, das wäre super.

    Beim ersten Arztbesuch wurde ein Blutbild gemacht, beim letzten Besuch dann nur noch Anaplasmose und Borreliose. Das erste Ergebniss habe ich allerdings nicht mitgenommen ( wusste nicht das es wichtig ist, da ich dachte die Bösen Sachen wurden gefunden ) und alles andere getestete war auch ok. Auch die Harnprobe. Eine Anämie ( Blutarmut ) wurde bei der ersten Untersuchung festgestellt, allerdings sieht sein Zahnfleich mittlerweile schon wieder etwas besser aus.

    Die Anzeichen weshalb wir überhaupt zum Arzt fuhren: Rocci wurde immer schlapper bei jedem Gang, und klappte ab uns zu hinten weg. Dann jammerte er beim aufstehen und in dem Moment sassen wir schon im Auto Richtung Tierarzt. Er hat zusätzlich noch Arthrose daher müssen wir eh immer bissel schaun, aber das habe ich mit guten Mitteln soweit im Griff.

    Da er oft Zecken hat vermutete ich aber schon etwas in der Richtung. Ich werde jetzt zusätzlich noch ein Scalibor Halsband bestellen ( habe hier einiges darüber gelesen ) denn die anderen Sachen haben nicht wirklich gewirkt...hoffe das Halsband ist besser.

    Im Moment hat er 3 Wochen das Doxycyclin hinter sich und ist etwas fitter...aber nur etwas. Er klappt hinten noch manchmal um uns geht auch nur kurze Gänge..wir schonen ihn aber auch.

    Soll ich den Tierarzt wegen dem Mittel ansprechen ?

  4. #4
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    Hallo Oliver,

    das Doxy, was Rocci bekommt, ist leider ein Monohydrat (das sagt uns das H2O) und damit das falsche Doxy. Obwohl ihr nun bereits 3 Wochen lang mit dem Monohydrat therapiert, wäre es sinnvoll, auf das korrekte Präparat zu wechseln. Da sich die Beschwerden auch nur geringfügig gebessert haben, so habe ich das zumindest verstanden, wäre es ebenfalls sinnvoll, nach dem Präparatewechsel mit dem Hyclat über weitere 4 Wochen zu therapieren.

    Doxy belastet die Leber, zur Leberunterstützung kann man Mariendistel einsetzen, der Wirkstoff ist Silymarin, verabreichen würde ich 200mg/10kg Körpergewicht 2xtäglich bis auf weiteres.

    Du könntest die Befunde, die bislang erhoben wurden, bei Deinem TA besorgen und hier einstellen, dann können wir Dir sagen, wie Du Rocci evtl. noch unterstützen kannst, die bislang erfolgten Titerbestimmungen machen Dir ebenfalls Sorgen, dazu können wir Dir dann auch sicherlich noch etwas sagen.

    Liebe Grüße

    Steffi

  5. #5
    ollis73
    Gast
    Hallo,

    durch vielerlei Umstände melde ich mich erst jetzt wieder wir haben das alte Doxy bis vor 2 Tagen gegeben, ohne das es deutlich besser wurde. Dem Tierarzt war das hier vorgeschlagene Hyclat bekannt und wir haben nun vor 2 Tagen umgestellt. Das Doxy was wir bisher bekamen war für Menschen, das neue für Hunde...ich bin für den Tip sehr dankbar und hoffe das dieses Mittel nun wirkt, da sein Schnupfen und die laufenden Augen auch noch nicht beser geworden sind. Allerdings habe ich den Eindruck das er nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen ist ( obwohl er ab und zu beim Beinchen heben noch umfällt ) was ihn allerdings irgendwie nicht so doll stört.
    An die Untersuchungsergebnisse hab ich nicht gedacht, die besorg ich aber noch und poste sie.

    Zusätzlich gebe ich Kardenwurzeltinktur und EM1 von einem Naturversand, ausserdem Spirulina ....da werde ich auch mal über Erfolge berichten wenn sich etwas tut.
    Das neue Hyclat haben wir jetzt für 2 Wochen erstmal bekommen dann wird wieder ein Bluttest gemacht.

  6. #6
    ollis73
    Gast
    Hier nochmal Daten aus der Analyse, vielleicht kannst Du ja helfen..musste mir erst noch alles besorgen, ich fahre über eine Std zu dem Arzt.

    Erstes Gutachten vom 23.04.09

    Babesien Titer < 1:20
    Ehrlichien Antikörper Titer < 1:40
    Anaplasma phagozytophilum (Antikörper, IFAT ) Titer 1:1280
    Borreliose Antikörper ( ELISA ) IgG: 30.8 VE IgM 7.2 VE
    Harn:
    Eiweiß 30.3 mg/dl
    Kreatinin 226.8 mg/dl
    Index 0.1

    Zweite Analyse von 20.05.09
    Borreliose Antikörper ( ELISA ) IgG: 30.4 VE IgM 7.1 VE
    Anaplasma phagozytophilum (Antikörper, IFAT ) Titer 1:2560


    Ach ja und er hat bisher 2x ( nach dem Ergebnis ) eine Spritze bekommen mit einem Mittel Namens Carbesia. Ich hatte den Eindruck das es ihm danach etwas besser ging. Man soll das Mittel wohl aber nicht öfter geben.
    Geändert von ollis73 (12.06.2009 um 00:41 Uhr)

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von Claudi und co.
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    Carbesia?
    Gibt man doch gegen Babesien und da war der Titer doch negativ laut Blutbild? Oder setzt man es auch mal bei Anaplasmose ein??? Frage an die Fachfrauen...
    Zweimalige Gabe (ausgehend von der richtigen Dosierung) wäre aber korrekt bei Babesien...

    Zum Hyclat: Als Tipp: Vermutlich hast Du jetzt Ronaxan vom TA erhalten?
    Es darf aber auch das Hyclat aus dem Humanbereich sein, das dann billiger ist. Z.B. das von Stada - soweit zumindest die von meinem TA eingeholten Infos...
    Schade, dass Du doch noch eine Weile weiter das Monohydrat gegeben hast - nun wird die Therapie noch länger...
    Achtest Du auf die richtige Dosierung? Ganz oben von Steffi bereits geschrieben? Mit 10mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden?

    Übrigens: Wenn Du hier Werte einstellst, solltest Du immer neben dem gemessenen Wert auch die Referenz- bzw. Normwerte mit angeben!
    Am Besten, du lässt Dir vom TÄ die Befunde immer gleich mitgeben, scannst sie dann ein und kannst sie dann hier einstellen!

    Alle Gute für Deine Nase!

    LG

    Claudi und co
    Geändert von Claudi und co. (12.06.2009 um 01:03 Uhr)
    Liebe Grüße aus dem Lahn-Dill-Kreis

    von Claudi und ihrer Vielpfotenbande

    so viele immer bei uns...

    Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
    R. M. Rilke


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  8. #8
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    Hallo Oliver,

    Du hast weiter oben von einer Anämie geschrieben, gibt es auch ein Blutbild und Organwerte von Deinem Hund?

    Hier findest Du einige Infos über das Prinzip eines IFATS: http://www.leishmaniose-forum.com/showthread.php?t=17 Das bezieht sich zwar auf den IFAT auf LM, gilt aber auch für den IFAT auf Anaplasmose. Die beiden von Dir eingestellten Titer liegen also recht dicht beeinander, so daß ich nicht unbedingt von einem Titeranstieg sprechen würde.

    Woher kommt Dein Hund? Aus Deutschland? Gab es mal Auslandsaufenthalte?

    In der Literatur findet man Aussagen, daß man bei schweren Fällen von Anaplasmose zusätzlich zum Doxy Carbesia verabreichen kann, durch das Carbesia soll der Effekt des Doxys geboostert werden.

    Liebe Grüße

    Steffi

  9. #9
    ollis73
    Gast
    Hallo mal wieder

    ich habe nicht immer Zugriff auf das Internet, also bitte nicht böse sein wenn es ab und zu ein paar Tage dauert.
    Ein weiteres Blutbild von unserem Liebling gibt es leider nicht, alle Werte die ich hab, habe ich hier reingeschrieben..hätte man noch mehr testen müssen ?

    Der Hund kommt hier aus Deutschland und war nie im Ausland.
    Wir waren nun bei einem zweiten Tierarzt der bestätigt hat, daß wir die Tabletten 2x täglich geben müssen. Nun geben wir die richtige Dosis seit einer Woche und haben morgen einen Termin zur Blutuntersuchung. Blöd daß wir erst ein "falsches Präparat " gegeben haben und danach auch noch falsch dosiert haben...denn er wird nicht wirklich fitter. Wir gehen zwar zweimal am Tag eine kleine Runde von etwa 15- 20 Min ( sehr langsam ) aber seine Nase läuft und die Augen tränen auch noch. Ich berichte weiter und schreibe auch was das neue Ergebnis bringt.

  10. #10
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    Hallo Oliver,

    was soll denn bei der Blutuntersuchung untersucht werden? Sinnvoll wäre ein Blutbild, Organwerte und eine Elektrophorese in Kurvendarstellung. Damit sieht man, wie es in Deinem Hund aussieht, die Elektrophorese gibt uns Auskunft über die Krankheitsaktivität. Wollt ihr diese Parameter morgen überprüfen lassen?

    Liebe Grüße

    Steffi

  11. #11
    registrierter Teilnehmer Avatar von Marina
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    Hi,

    wie heißt Euer neues AB?

    Liebe Grüße Marina

  12. #12
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    Gast

    Hyclat/Monohydrat Doxyciclin

    Hallo zusammen, ich bin selbst Tierarzt und habe die Bemerkungen zur Problematik Monohydrat/hyclat mit Interesse gelesen aber pharmakologisch dafür keinen Beleg gefunden. Löscher Pharmakotherapie der bei Haus- und Nutztieren unterscheidet nicht zwichen den Anionen, sondern sprich von Doxyciclin. Generell ist bei hund - und Katze die bioverfügbarkeit bei ca. 75%, im Gegensatz zu 90% beim menschen nach oraler Aufnahme. Bei einmaliger applikation 45%. Beim menschen ist die Bioverfügbarkeit für das Monohydrat sogar noch höher.
    In einer dissertation, die Nebenwirkungen der Doxycicline bei hund und Katze retrospektiv untersuchte sind für das hyclat signifikant mehr NW aufgetreten, dies würde eher für die behandlung mit dem Monohydrat sprechen. Gibt es belastbare Information, die belegt, daß tatsächlich das Hyclat in der Bioverfügbarkeit bei hund- und katze höher ist und die Plasmahalbwertszeit länger, als bei monohydrat? Wegen der NWs würde sonst ja einiges fürs Monohydrat sprechen.
    Vielen Dank für die Antwort

  13. #13
    Deaktiviert
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    Hallo!

    Als erstes könnte ich ja sagen, was soll die ganze Diskussion? Es gibt ein für Tiere / Hunde zugelassenes Doxycyclin, und zwar das Ronaxan (Doxycyclinhyclat), also darf kein humanmedizinisches Doxycyclin eingesetzt werden!
    Aber nehmen wir mal an, es bestünde ein Therapienotstand, der den Einsatz eines humanmedizinischen Doxycyclins begründete, ...
    Dann wird es langsam schwierig, weil alle Veröffentlichungen, die mir bekannt sind, nur untersuchten, ob Mono - Hydrat bei Hunden überhaupt wirkt. Ich habe bisher keine vergleichenden Untersuchungen gefunden.
    Die Plasmahalbwertzeit wird für beide beim Hund mit 10 hh (Katze 8) [Löscher, Ungemach, Kroker] und beim Menschen mit 16 +/- 6 hh [www.gifte.de] angegeben.
    Aus Arbeiten um Frau Prof. Dr. Kohn weiß ich, daß das Monohydrat einen pH - Wert von 5 - 6 und das Hyclat einen von 2 - 3 hat, das würde die erhöhten Nebenwirkungen zumindesten in der Speiseröhre und im Magen - Darm - Kanal erklären. Dagegen kann man aber geziehlt mit der entsprechenden Tabletteneingabe vorgehen. (die Diss mit den Nebenwirkungen würde mich interessieren)
    Der Einsatz von Hyclat beruht vor allem auf praktische Erfahrungen von Tierärzten, die vermehrt mit Anaplasmose / Ehrlichiose zu tun haben. So kann auch ich bestätigen, daß ich so einige Hunde im Klientel habe, die von Kollegen mit Monohydrat anbehandelt wurden, ohne eine Besserung zu erreichen. Erst durch die Umstellung auf Hyclat in meiner Praxis stellte sich dann tatsächlich eine Verbesserung ein.

  14. #14
    registrierter Teilnehmer Avatar von Kleine Jägerin
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    Zitat Zitat von Cindypapa Beitrag anzeigen
    Hallo!
    Der Einsatz von Hyclat beruht vor allem auf praktische Erfahrungen von Tierärzten, die vermehrt mit Anaplasmose / Ehrlichiose zu tun haben. So kann auch ich bestätigen, daß ich so einige Hunde im Klientel habe, die von Kollegen mit Monohydrat anbehandelt wurden, ohne eine Besserung zu erreichen. Erst durch die Umstellung auf Hyclat in meiner Praxis stellte sich dann tatsächlich eine Verbesserung ein.
    4 kleine Fragen dazu:

    1. Welche Dosierung ist für das Monohydrat denn dann sinnvoll? Geh ich recht in der Annahme, dass die Angabe 10mg / 1kg Körpergewicht sich auf das Ronaxan (Hyclat) bezieht und durch die schnellere Verstoffwechselung die Dosierung vom Monohydrat höher sein müsste?

    2. die von dir, cindypapa, benannten tatsächlichen Verbesserungen beziehen sich auf einen kurzfristigen Therapieerfolg oder tatsächlich auch auf langfristige Erfolge? Gibt es nach deinen Erfahrungen auch beim Hyclat Rückschläge (Hund geht es 2 Monate ohne Medikamente gut, bis die Blutwerte sich wieder soweit verschlechtern, dass erneuter Handlungsbedarf besteht?)

    3. Das Thema ist schon sehr alt, mich würde interessieren, ob es zu der Monohydrat / Hyclat - Diskussion im Jahr 2013 neuere Erkenntnisse gibt

    4. Es würde mich natürlich interessieren, wie es dem Berner Sennenhund vom Ollis73 heute geht?

    Vielen Dank

    die kleine Jägerin

  15. #15
    Inaktiv
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    Hi Tini,

    deine 4 kleinen Fragen sind nicht allzu leicht zu beantworten. In der Literatur wird von 5 mg/kgKWx1/Tag über 5 mg/kgKWx2/Tag bis 10 mg/kgKWx2/Tag sowohl zum Hyclat als auch zum Monohydrat alles vertreten.

    tatsächlichen Verbesserungen beziehen sich auf einen kurzfristigen Therapieerfolg oder tatsächlich auch auf langfristige Erfolge? Gibt es nach deinen Erfahrungen auch beim Hyclat Rückschläge (Hund geht es 2 Monate ohne Medikamente gut, bis die Blutwerte sich wieder soweit verschlechtern, dass erneuter Handlungsbedarf besteht?)
    Hierzu mal Luftholen. Zu betrachten sind einmal die Vielzahl der Fälle, bei denen einem TA ein Tier mit Beschwerden vorgestellt wird, der TA einen positiven Anaplasmose-Titer sieht, hierauf aufhört, sich Gedanken zu machen und Doxy verschreibt. Der Hund kann orthopädische Probleme haben, hat sich ne Granne in die Pfote gezogen ... er wird auf Anaplasmose behandelt.

    Dann gibt es die Fälle, in denen aufgrund von weiteren Laboranalysen sich der Verdacht auf eine akute und behandlungsbedürftige Anaplasmose erhärtet.

    In letzteren Fällen hat sich der Einsatz eines Doxycyclinhyclats (Ronaxan) in der Dosierung von 10 mg/kgKWx2/Tag schlicht bewährt. Nebenwirkungen kann man durch entsprechende Fütterung (nie auf nüchternen Magen, gut in ein Fleischstück eingepackt zum einmaligen Abschlucken, keine gleichzeitige Gabe von Milchprodukten) bzw durch Gabe von Magenschutz mildern.

    Weiterhin: die sich idealiter über 4 Wochen hinziehende Doxy-Therapie ist vor allem bei akut-behandlungsbedürftigen Anaplasmosen effektiv. Bei subakut verlaufenden Infektionen ist ihr Erfolg (im Sinne einer Ausmerzung der Erreger) eher ungewiss.

    Aufschluss über den Erfolg der Therapie (im Sinne von Erreger nicht mehr da) geben erneute Antikörpertiter-Untersuchungen - aber Antikörper können ziemlich lange noch positiv anzeigen, auch wenn der Erreger denn doch eliminiert werden konnte.

    In der Zwischenzeit kann Hund sich eine beliebige Anzahl von erneut erregerhaltigen Zecken zugezogen und erneut eine Anaplasmose ausgebildet haben.

    Mithin: backen wir doch schlicht mal kleinere Brötchen. Im Fall einer akuten, sich mithin nicht nur durch positiven Antikörpertiter sondern auch aus sonstigen Laborwerten und Symptomen des Hundes vorstellenden Anaplasmose sind im Sinne einer Symptombeiseitigung und Wiederherstellung des Wohlbefindens die bisher besten Erfahrungen mit Doxycyclinhyclat in der Dosierung von 10mg/kgKWx2/Tag gemacht worden. In nicht wenigen Fällen zeigten sich die Patienten dann nicht nur beschwerdefrei, sondern reagieren auch irgendwann mit negativen Antikörpertitern.

    Im Sinne der etwas kleineren Brötchen ist das so ziemlich genau das, um was es geht.

    Eine sich aufgrund einer erneuten Infektion manifestierende Folgeerkrankung ist damit nicht ausgeschlossen. Nicht auszuschließen ist auch, dass nach durchgeführter Doxy-Therapie der Erreger nicht eliminiert werden konnte und sich ggf noch mal meldet, so insbesondere bei aus weiteren Gründen geschwächtem Immunsystem, zB nach Impfungen.

    Im Falle einer akuten Anaplasmose geht es aber immer um möglichst schnelle Hilfe. Deshalb ist unsere Empfehlung: 10mg/kgKWx2/Tag Doxycyclinhyclat über 4 Wochen.

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