Liebe Forummitglieder!
Ich brauche dringend euren Rat, da ich mich von sämtlichen Tierärzten völlig im Stich gelassen fühle.
Ich besitze einen wunderbaren Golden Retriever Rüden, der gerade 8 Jahre alt geworden ist. Er heißt Max.
Er arbeitet mit mir aktiv im Dummybereich und ist bzw. WAR bis vor einigen Wochen ein durchtrainierter glücklicher Hund. Angefangen hat alles mit dem Verlust seiner Partnerin, unserer Hündin Nala, von der wir uns im Juni 2010 schweren Herzens verabschieden mussten. Max hat sehr darunter gelitten und heftig getrauert. Dazu kam, dass in dieser Zeit diese schreckliche Hitzeperiode wütete und ich ihn arbeitstechnisch kaum ablenken konnte.
Am 7. Juli war es etwas annehmbar von den Temperaturen, und wir fuhren zu einem gemeinsamen Training mit anderen Hunden ans Wasser. Leider ist Max hierbei (nach einem tollen Training) bei seinem letzten Apport auf dem Rückweg, als er über einen umgestürzten Baum sprang, gestürzt. Der Boden hat unter ihm nachgegeben, er ist mit den Vorderläufen bis an die Ellbogen eingebrochen, und er hat sich mächtig verdreht überschlagen. Ich bin mit ihm anschließend noch locker gelaufen, um ihn zu bewegen und erst schien alles gut gegangen zu sein.
08.07. Am nächsten Morgen konnte er kaum laufen, war völlig steif und humpelig. Ich rief bei einer sehr erfahrenen Physiotherapeutin an, die uns schon häufig geholfen hat. Wir fuhren am gleichen Tag zu ihr. Sie hat den Kopf eingerenkt(ohne vorherige Ankündigung, das hätte ich nämlich abgelehnt) und an den Rippenbögen und am Rücken massiert. Abends lief er wie durch in Wunder wieder völlig klar und locker.
09. Juli Am nächsten Morgen der Schock. Max‘ Kopf war zur rechten Seite geneigt, das Auge kleiner, der Lidschlussreflex verzögert, die Lefze hing. Der Allgemeinzustand war ok, er schien keine Schmerzen zu haben.
Ich fasse das Folgende mal etwas stichpunktartig zusammen:
9. Juli Untersuchung der Haustierärztin, Spritze mit Vit. B12 und Metacam = keine Besserung, auch an den folgenden Tagen nicht
12.Juli Will nicht länger abwarten, fahre in die Tierklinik. MRT in Duisburg Asterlagen Befund: Einblutung zwischen 2. und 3. und 3. und 4.Halswirbel. Er bekommt eine Halskrause, Prednisolon bis zum 29.08. (angefangen mit 25mg; nach 7 Tagen 12,5mg; ab 08.08. langsam ausschleichend; ab 30.08. abgesetzt) und Metacam (für 7 Tage). Das Auge bessert sich in dieser Zeit, die Lefze auch, die Kopfschiefhaltung bleibt, wird aber besser. Er ist die ersten Wochen sehr schlapp, das bessert sich aber. Die letzte Woche der Kortisongabe (2,5mg)meine ich schon zu merken, dass er deutlich steifer läuft.
03.09. Drei Tage nach Absetzen des Kortison fängt Max an zu humpeln, läuft völlig eierig, die Hüfte kippt beim Stehen weg, er hat in sämtlichen Gelenken starke Schmerzen.
Es folgen weitere Tierarztbesuche, am
02.09. auf mein Drängen eine Blutuntersuchung Zeckenprofil = Anaplasmosetiter 1:800. Er bekommt ab dem
07.09. 2x 200mg Doxycyclinhyclat(er wiegt 27kg)
17.09. Heute nach 10 Tagen Antibiotika geht es ihm nicht besser. Er leidet, und ich mit ihm.
Hier noch eine kurze vielleicht wichtige Info zu Max: Er hatte im Alter von drei Jahren plötzlich hohes Fieber, lief völlig humpelig, war schwer krank. Wir sind von Tierarzt zu Tierklinik gefahren. Letztendlich hat niemand so recht herausfinden können, was ihm wirklich fehlte. Borreliose war negativ. Er hat dann für sechs Wochen Albiotic®-Tabletten bekommen und nach acht harten Wochen war der Spuk wieder vorbei.
Er hat allerdings sein Leben lang häufig Zeiten gehabt, in denen er gehumpelt hat, mal Ellbogen vorne rechts, mal die Schulter, mal Ellbogen links. Es wurde immer auf sein extrem hohes Temperament und damit verbundene Verletzungen, Zerrungen etc. geschoben (was ja vielleicht auch stimmt). Er bekam dann immer mal Rimadyltabletten oder auch mal Prednisolon gespritzt und nach mal kürzeren mal längeren Schonphasen war er immer wieder fit.
Im Nachhinein sieht es so aus, als ob Max damals mit drei Jahren eine akute Anaplasmose hatte, die danach in ihm geschlummert hat. Durch den tragischen Verlust von Nala oder auch die Kortisongaben, die das Immunsystem ja extrem runterfahren, ist das ganze wahrscheinlich in Form einer chron. Anaplasmose wieder aufgeblüht.
Jetzt meine Bitte: Weiß jemand von euch, wie die Chancen stehen, dass sich die Beschwerden zurückbilden? Müsste ich nach 10 Tagen Behandlung nicht schon eine deutliche Besserung sehen? Was können wir nur tun, an wen kann ich mich wenden? Wo finde ich einen Spezialisten?
Ich hoffe auf Antwort
Viele Grüße
Andrea mit Max