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Thema: Dosierung und Länge von Doxy?

  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    Dosierung und Länge von Doxy?

    Hallo zusammen,

    (sorry, ich hatte fälschlicherweise in einer anderen Rubrik gepostet.)

    Ich bin neu hier und würde gerne einen Rat bezüglich der Dosierung von Doxy haben und der Länge der Therapie.

    Meine Hündin Tinka, eine indische Strassenhündin, ist etwa im März 2010 an einer Zeckeninfektion erkrankt. Die Erkrankung äußerte sich sehr schleichend, so dass ich leider sehr spät mit ihr zum Arzt bin. Symptome sind: Schuppen, tränende Augen, Mattheit, "Schnarchen", d.h. mühsames, lautes Atmen im Schlaf, erst später dann Durchfall, zwei mal auch mit Blut, Fressunlust, Depression, Lethargie, Abmagerung. Fieber hat sie kaum.

    Leider kann man hier in Indien Zeckeninfektionen praktisch nicht testen. Es gibt kein Labor, dass das anbietet. Tierärzte behandeln auf Verdacht und nach Symptomen. Der Tierarzt tippt auf Ehrlichiose, möglicherweise mit Co-Infektion Borreliose oder Babesiose.

    Tinka ist fünf Jahre alt und wiegt 30 Kilogramm. Sie bekam damals Doxy - zwei mal 150 mg am Tag für drei Wochen. Sie war dann zwei Monate okay, und bekam dann einen Rückfall. Daraufhin bekam sie für vier Wochen Tetrycyclin, das gar nicht anschlug. Dann wieder Doxy für vier Wochen, wieder Rückfall nach vier Wochen.

    Nun gebe ich ihr seit vier Wochen wieder Doxyhyclat - und zwar 150mg jeweils morgens und abends in Leber versteckt - und außerdem bekam sie diese Woche eine Spritze Imizol, die nächste folgt dann nach zwei Wochen. Es geht aufwärts, sie wird wieder munterer - aber von ihrem früheren Selbst ist sie noch entfernt.

    Wenn ich mir die bisherigen Threads durchlese, beschleicht mich der Verdacht, dass der Tierarzt das Doxy a) zumindest viel zu kurz verordnet hat - und b) möglicherweise auch unterdosiert?

    Wie lange sollte man bei Ehrlichiose das Doxy mindestens geben?

    Und wie hoch sollte die Dosis sein?

    Wenn ich es richtig verstehe, gibt man 10mg/pro kg. Aber ist das die Tagesdosis oder die Dosis, die man jeweils morgens und abends gibt? Also: sollte Tinka bei 30 kg Körpergewicht 150 mg jeweils morgens und abends bekommen - der sollte sie 300 mg jeweils morgens und abends bekommen?

    Danke für Eure Hilfe und Euren Rat

    Marian

  2. #2
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    690
    Hallo Marian,

    wenn ich Dich richtig verstehe, geht es um einen Hund aus Indien, der in Indien lebt und dort auch infiziert wurde.

    Die Frage ist, ob die hiesigen Empfehlungen überhaupt greifen angesichts der in Indien sicherlich völlig anderen Infektionslage.

    Die Empfehlung für Doxycyclin bei akuter Ehrlichose ist hier im Forum 2xtgl. 10 mg/kg Hund über mind. 4 Wochen. In der Literatur finden sich auch andere Werte. So wurde auf dem Weltkongress der Kleintierärzte 2010 z.B. 5mg/kg alle 12h über einen Zeitraum von 3 Wochen veranschlagt, also genau das Schema Deines TAs.
    Wenn die Dosierung und/oder der Zeitraum aber augenscheinlich nicht ausreicht würde ich an Deiner Stelle auf die höhere und längere Dosierung umsteigen. Imidocarb (Imizol, Carbesia) wird z.T. bei schweren Verläufen einer Ehrlichose als zuätzliches Medikament vorgeschlagen. Zudem hilft es gegen eine Babesiose (in Europa sogar recht sicher!). Ob dabei eine einmalige Gabe oder eine zweimalige im Abstand von 14 Tagen das Mittel der Wahl ist, scheint auch nicht abschließend geklärt. Vorsicht! Nicht häufiger und nicht nicht in kürzerem Abstand, da Imidocarb eine sehr lange Halbwertszeit und man schnell in den Bereich toxischer Überdosierung gelangt.
    Übrigens sollten (Aussage auch wieder für Europa) Tetracyclin gegen eine Ehrlichose wirksam gewesen sein. Allerdings sollte dann die Dosierung höher gewesen sein und der Zeitraum etw 3 Monate betragen haben. Aber Doxy hat ein besseres Wirkspektrum auch gegen ähnliche Krankheiten wie Anaplasmosen oder Rickettsiosen.

    Ich hoffe, Ihr findet die richtige Ursache (ob es wirklich eine Ehrlichose ist?) und einen entsprechenden Wirkstoff, trotz Eurer eingeschränkten Möglichkeiten in Indien.

    LG Michael
    *****
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    Befunde Icona

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Erstmal ganz, ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Ja, der Hund (und auch ich) leben in Indien. Eine zuverlässige Diagnose werden wir mit Sicherheit niemals bekommen, dazu gibt es einfach nicht die Tests hier. Laut Tierarzt sind Ehrlichiose und Babesiose die häufigsten Zeckeninfektionen hier. Wie zuverlässig diese Studien sind und was Zecken hier noch so an Erregern zu bieten haben, weiß aber niemand...

    Es bleibt also nur die Therapie auf Verdacht, das ist das Riesenproblem. Und ich fühle mich sehr hilflos deswewegen. Tinka ist aber momentan stabil, frisst (wieder) mit Begeisterung und zeigt - vor allem seit dem Imizol - auch mehr Freude. Der Durchfall stoppte sofort mit Einnahme von Doxy, auch der Hunger kam zurück, aber bisher hatte sie immer wieder nach Doxy Rückfälle.... Ich stelle mal die Laborbefunde ein, die ich habe. Diese wurden in einem HUMANlabor gemacht. Die entsprechenden Referenzbereiche habe ich daher weggelassen, da sie sich auf Menschen beziehen. Der Tierarzt schaut sich leider immer nur die Platelets an und sonst eigentlich nix.

    BEI AUSBRUCH DER KRANKHEIT FRÜHJAHR 2010:

    Haemoglobin: 14,9 g/dL
    Total Leucocyte count: 4 600 cells/cu.mm
    Red blood Cell count: 6.13 mill/cu.mm
    Packed cell volume: 43,30 %
    MCV: 70,64 fL
    MCH 24,31 pg
    MCHC 34,41 g/dL
    Platelet count: 86 000/cu.mm
    E.S.R. Westergren (Closed System): 35 mm 1st Hr
    Differential Leucocyte Count:
    Segmented Neutrophiles: 72 %
    Lymphocytes: 12 %
    Monocytes: 10 %
    Eosinophils: 6 %
    Red Cell Distribution Width 16,30 %
    Urea: 26,00 mg/dL
    Blood Urea Nitrogen: 12,14 mg/dL
    Creatine, Serum 0,92 mg/dL
    S.G.P.T.: 35,00 U/L

    AM ANFANG EINES RÜCKFALL:

    Haemoglobin: 17,0 g/dL
    Total Leucocyte Count: 7 600 Cells/cu.mm
    Red blood cell count: 7.09 mill/cumm
    Packed Cell volume: 51,90 %
    MCV: 73,20 fL
    MCH: 23,98 pg
    MCHC: 32,76 g/dL
    Platelet count: 204 000 /cu.mm
    Segmented Neutrophiles: 73 %
    Lymphocytes: 18 %
    Monocytes: 8 %
    Eosinophiles: 1 %
    Red Cell Distribution width: 16,30 %
    Urea: 40,10 mg/dL
    Blood urea nitrogen: 18,73 mg/dL
    Creatine, Serum: 1,08 %
    Bilirubin (total): 0,50 mg/dL
    Bilirubin (direct): 0,10 mg/dL
    Bilirubin (indirect): 0,40 mg/dL
    S.G.P.T.: 81,00 U/L

    Geben diese Werte irgendwelche Hinweise, in welche Richtung man denken und behandeln sollte/könnte? Oder sind sie praktisch ohne Aussagekraft?

    Ich stehe halt vor der Frage, ob ich die Doxy-Menge verdoppele (also auf zwei mal 300 mg am Tag - bei 30 Kilogramm Gewicht) und das Doxy dann für mindestens zwei Monate gebe (statt wie bisher nur drei Wochen). In manchen Quellen habe ich sogar gelesen, dass bei chronischer Ehrlichiose über Monate behandelt wird.

    Was würdet Ihr tun?

    Marian

  4. #4
    registrierter Teilnehmer
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    Hallo Marian,

    bitte schreibe die Referenzwerte des Labors dazu. Zum einen hat jedes Labor andere zum anderen sind einige der Einheiten in Europa ungebräuchlich und müssten mit Hilfe mehrer Parameter umgerechnet werden , was fast unmöglich ist.

    LG Michael
    *****
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    Befunde Icona

  5. #5
    registrierter Teilnehmer Avatar von Atilla
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    Hallo Marian,
    damit Du nicht nochmal alles abtippen mußt kanst Du mir die befunde zum Einstellen schicken.
    E-Mail: akita.atilla@online.de

    ..


    Viele Grüße aus dem Schwabenland
    Lothar sein König Atilla (unvergessen)
    und Kuko


    Befunde Atilla

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  6. #6
    Unregistriert
    Gast
    Danke, Ihr beiden. Die Tests wurden in einem HUMANlabor gemacht und werden immer dort gemacht. Die im Bericht angegebenen Referenzwerte beziehen sich ALLE auf MENSCHEN, nicht auf HUNDE. Der Tierarzt schaut dann drüber und gleicht es mit seinem Wissen für Hunde ab. (Incredible India) Meiner Erinnerung sagte der Tierarzt, dass Menschen und Hunde andere Referenzwerte haben. - Wollt Ihr trotzdem die Referenzwerte für MENSCHEN haben, die im Laborbericht aufgeführt sind?

    LG, Marian

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    Hier nochmals mit Referenzbereichen.

    ACHTUNG: ALLE REFERENZBEREICHE BEZIEHEN SICH
    AUF MENSCHEN, NICHT AUF HUNDE!!!!

    BEI AUSBRUCH DER INFEKTION:
    Haemoglobin: 14,9 g/dL (Referenz: 11-15)
    Total Leucocyte count: 4 600 cells/cu.mm (5000 – 13000)
    Red blood Cell count: 6.13 mill/cu.mm (4,20 – 5,50)
    Packed cell volume: 43,30 % (36 – 46)
    MCV: 70,64 fL (79-98)
    MCH 24,31 pg (26-32)
    MCHC 34,41 g/dL (30-36)
    Platelet count: 86 000/cu.mm (150 000 – 450 000)
    E.S.R. Westergren (Closed System): 35 mm 1st Hr (0 - 25)
    Differential Leucocyte Count:
    Segmented Neutrophiles: 72 % (30-60)
    Lymphocytes: 12 % (40 – 60)
    Monocytes: 10 % (2-10)
    Eosinophils: 6 % (1-6)
    Red Cell Distribution Width 16,30 % (11,50 – 15,50)
    Urea: 26,00 mg/dL (10 – 50)
    Blood Urea Nitrogen: 12,14 mg/dL (4,70 – 23,40)
    Creatine, Serum 0,92 mg/dL (0,50 – 1,30)
    S.G.P.T.: 35,00 U/L (5 – 40)

    AM ANFANG EINES RÜCKFALL, LEICHTE SYMPTOME:
    Haemoglobin: 17,0 g/dL (11-15)
    Total Leucocyte Count: 7 600 Cells/cu.mm (5000 – 13000)
    Red blood cell count: 7.09 mill/cumm (4,20 – 5,50)
    Packed Cell volume: 51,90 % (36 – 46)
    MCV: 73,20 fL (79 – 98)
    MCH: 23,98 pg (26 – 32)
    MCHC: 32,76 g/dL (30 – 36)
    Platelet count: 204 000 /cu.mm (150 000 – 450 000)
    Segmented Neutrophiles: 73 % (30 – 60)
    Lymphocytes: 18 % (40 – 60)
    Monocytes: 8 % (2-10)
    Eosinophiles: 1 % (1-6)
    Red Cell Distribution width: 16,30 % (11,50 – 15,50)
    Urea: 40,10 mg/dL (10 – 50)
    Blood urea nitrogen: 18,73 mg/dL (4,70 – 23,40)
    Creatine, Serum: 1,08 % (0,50 – 1,30)
    Bilirubin (total): 0,50 mg/dL (0,20 – 1,00)
    Bilirubin (direct): 0,10 mg/dL (keine Angabe)
    Bilirubin (indirect): 0,40 mg/dL (0,10 – 0,80)
    S.G.P.T.: 81,00 U/L (5 – 40)


    Liebe Grüße, Marian

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Hallo alle zusammen,

    mmmhh, hat niemand einen Tipp oder einen Rat, wie ich weitervorgehen soll? Es gibt hier in Indien einfach nicht die diagnostischen Tests, um festzustellen, was sie nun wirklich hat. Und ich mache mir große Sorgen um die Maus. Der Arzt will nun als nächstes Clindamycin geben, wieder über drei Wochen. Aber ich habe Angst, dass ich mit diesen Kurzzeitgaben nur Resistenzen züchte.

    Ich überlege, ob ich nicht lieber das Doxy auf zwei mal 10/kg am Tag erhöhe und länger gebe? Oder doch - wie vom Arzt vorgeschlagen - andere ABs versuche? Es ist wie ein Blindflug, zumal es obendrein in Indien ohnehin massive Probleme mit AB-Resistenzen gibt.

    Weiß jemand, welches AB man versuchen sollte, falls das Doxy nicht wirkt? Macht Clindamycin Sinn? Und wenn ja, in welcher Dosierung und Länge?

    fragt Marian

  9. #9
    Inaktiv
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    Hallo Marian,

    alles was wir Dir sagen könnten, wäre genauso in den dicken Nebel gehaucht. Hinweise zu Doxycyclin und Imizol hat Dir Michael schon gegeben, bei weiteren wilden Versuchen mit Antibiotika im Sinne von mal dies mal das und davon noch ein bissi kann man zufällig richtig liegen - aber wirklich sehr gut völlig daneben und Ressistenzen züchten.

    Im ersten Blutbild würde ich auf eine Leukozytopenie und - falls der Wert zuverlässig ist und nicht auf Aggregatbildung beruht - auf eine Verringerung der Thrombozyten schließen.
    Im zweiten Blutbild hat sich die Leukozytenzahl ebenso wie die Thrombozytenzahl wieder "erholt".

    Hieraus auf mögliche Ursachen zu schließen - ist seriöserweise nicht möglich.

    Neben den sog. Zeckenkrankheiten dürfte eine größere Auswahl an Filariosen, aber auch Leishmaniose bei Euch eine gewisse Rolle spielen, was bei nicht gegebener Diagnostik jeden Therapievorschlag zum Hauch in den Nebel macht und auch nicht weiter hilft.

  10. #10
    Unregistriert
    Gast
    Liebe Anke,

    erstmal ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Ja, es ist wie eine Irrfahrt im Nebel und ein verfluchter Mist. Ich kann die Maus ja auch nicht unbehandelt und dahinsiechen lassen... Also bleibt wohl nur Try and error.

    Ich habe zwei Fragen:

    Erstens: Du sagst, dass die Blutwerte auf Thrombozytopenie und Leukopenie hindeuten. Dies könne viele Ursachen haben. Gibt es unter anderem AUCH bei Ehrlichiose - worauf der Tierarzt tippt - solche Blutbild-Veränderungen? Oder wäre das eher untypisch? Außerdem sind die Blutplättchen rapide unten.

    (beim zweiten Blutbild hatte sie kurz vorher noch Antibiotika bekommen, insofern hatte sich das Blutbild dadurch erholt, aber nach drei Wochen war sie wieder mit schlimmen Durchfall dabei, hörte auf zu Essen, war völlig apathisch und verfiel auch sonst).

    Zweitens: Sie hat folgende Symptomen

    - Schuppen (hatte sie vorher nie)
    - durchsichtiger Tränenfluss aus den Augen
    - Apathie, Depression
    - später dann: schlimmer Durchfall, dreimal mit Blut
    - Nahrungsverweigerung
    - Abmagerung
    - außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie zeitweise schwach auf den Hinterläufen ist und auch irgendwie unsicher lief. Richtige Lähmungen hatte sie nicht

    Ich weiß, dass niemand eine sichere Diagnose machen kann. Aber kann man aufgrund der Symptome mutmaßen, welche Infektionen EHER in Frage kommen als andere?

    Leishmaniose hatte ich beim Doc abgefragt, der meinte, es sei selten hier (naja, allzu viel kann man allerdings auf solche Aussagen auch nicht geben, der behandelt eigentlich auch nur auf Verdacht und alles). Würden die Symptome und das Blutbild auch auf Leishmaniose passen? Und wie werden Filarien übertragen?

    Sorry, das sind viele Fragen. Aber ich mache mir große Sorgen um die Maus und zerbreche mir den Kopf, wie ich nun am besten vorgehe.

    Liebe Grüße, Marian

  11. #11
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    690
    Hallo Marian,

    Dir von hier aus entwas zu raten empfinde ich auch wie Stochern im Nebel. Die Erkrankungen, die bei Euch vorkommen sind z.T. anders als hier in Mitteleuropa und evt. auch anders zu behandeln. M.E. sind auch die Blutwerte nicht wirklich auffällig, soweit ich das beurteilen kann.

    Du beschreibst aber eine Verbesserung des Gesamtzustandes unter Doxy und eine Wiederverschlechterung bei Absetzen des Präparates. Dies legt die Vermutung nahe, dass eine Infektion (evt. mit-) vorliegt, die auf ABs reagiert. Ob Doxy an sich und in der angewandten Dosis geeignet ist und ob der Therapiezeitraum ausreichend ist, kann man m.E. von hier nicht seriös beantworten. Ein anderes AB oder eine geeignete Kombi könnte m.E. schon ein Gedankengang sein. Da Zoonosen ja oft auch Menschen befallen könnte es doch ggf. eine Hilfe sein auch mal einen Humanmediziner nach den typischen Erkrankungen in Eurer Region zu befragen, ebenfalls nach den wirksamen Medikamenten (Dosierung ist dann per TA anzupassen).

    Ein anderer Gedanke: Ist Dein Hund grundimmunisiert gegen die Standardhundekrankheiten? (Ich weiß gar nicht, ob es sowas in Indien überhaupt gibt) Kann es denn nicht auch ein solche Erkrankung sein?

    Dritter Gedanke: Können es mgl.weise auch Würmer sein. Es gibt a durchaus Arten, die auch Organe massiv befallen.

    LG Michael
    Geändert von Michael Hansen (26.01.2011 um 13:36 Uhr)
    *****
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    Befunde Icona

  12. #12
    Unregistriert
    Gast
    Lieber Michael,

    danke für Deine Antwort. Ich weiß, man kann kaum einen Rat geben, wenn man nicht weiß, was es ist. Aber irgendwie muss ich sie ja behandeln.

    Ja, Tinka ist durchgeimpft. Auf Würmer wurde sie auch als erstes behandelt, als der Durchfall kam. Auch Metranidazol wurde gegeben - Falls es lambliellen sind. Half aber alles nichts.

    Das Wahrscheinlichste ist eine Zeckeninfektion. Wir hatten eine Horror-Zecken- und Dengue-Saison dieses Jahr.

    Ich habe auch mit Humanmedizinern gesprochen. Sie verzeichneten dieses Jahr einen Anstieg von Zeckenerkrankungen, insbesondere von Rickettsien und Borreliose, die angeblich bisher hier kaum vorkamen.

    Aber bei Rickettsiose müsste Doxy auch helfen. Und bei Borreliose zumindest für schubfreie Zeiten sorgen, oder? An Borreliose stirbt ein Hund doch nicht so schnell?

    Ja, das Doxy schlägt an. Unter Doxy geht es ihr recht gut, der Durchfall stoppt sofort, sie frisst wieder, geht gerne Gassi und auch die Blutwerte bessern sich. Aber es hat bisher halt nicht angehalten. Und ich konnte schon kurz nach Absetzen sehen, dass es ihr wieder schlechter geht.

    Ich fühle mich halt sehr hilflos. Von den Tierärzten und auch den Ärzten hier ist nicht viel zu erwarten, die haben kaum Ahnung von Antibiotika, scheren sich kaum um Resistenzen und leiern ihr Standardprogamm durch.

    Obendrein dürften hier in Indien noch ganz andere Erreger herumkreuchen. Nur - es gibt nur die Tests auf West-Erreger und selbst die meisten davon nicht in Indien, d.h. man kann diese unbekannten Erreger nicht testen und kennt sie auch nicht.

    Ach, so ein Mist. Da werde ich nur nach und nach alles auf gut Glück behandeln können.

    Gibt es eine Liste mit allen Zecken-Infektionen und wie sie jeweils bei Hunden behandelt werden (Dauer und Dosis)?

    Marian

  13. #13
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Marian,

    An Borreliose stirbt ein Hund doch nicht so schnell?
    Nein, in der Regel nicht.

    Unter Doxy geht es ihr recht gut, der Durchfall stoppt sofort, sie frisst wieder, geht gerne Gassi und auch die Blutwerte bessern sich. Aber es hat bisher halt nicht angehalten. Und ich konnte schon kurz nach Absetzen sehen, dass es ihr wieder schlechter geht.
    Ich kannte einen Hund mit Borreliose, bei dem genau das zu beobachten war, was du schreibst. Jeder Absetzversuch wurde quasi mit einem Rückfall beantwortet. (Ich weiß leider nicht, wie es ausging). Das muss allerdings nichts mit dem Fall deiner Hündin zu tun haben; es kann auch was ganz anderes sein, wie schon mehrmals gesagt wurde.

    Gibt es eine Liste mit allen Zecken-Infektionen und wie sie jeweils bei Hunden behandelt werden (Dauer und Dosis)?
    Doxycyclin wirkt bei intrazellulär lebenden Erregern, und da du damit positive Erfahrungen gemacht hast, würde ich mich daran halten. Es sind unterschiedliche Dosierungsempfehlungen in der Literatur zu finden. Wenn du jetzt auf diese Schiene setzen willst, würde ich mit 10 mg/kg alle 12 Stunden über mindestens sechs Wochen therapieren und dazu die zweimalige Imizolinjektion nehmen.

    Liebe Grüße
    Andrea

  14. #14
    registrierter Teilnehmer Avatar von Brilliant
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    Beiträge
    4.796
    Hallo, Marian,

    da ich nicht weiss, ob du darauf hingewiesen wurdest, dass Doxy stark schleimhautätzend ist, mache ich das mal vorsichtshalber. Die Tabletten sollten gut 'verpackt' (eine Tasche in ein Fleischstück schneiden und Tab da hinein geben oder die Tab in der natürlichen Höhle eines rohes Hühnerherzens versenken) und dann ohne Kauen komplett abgeschluckt werden. Da die Speiseröhre recht eng ist, werden weichere Ummantelungen beim Passieren wahrscheinlich abgestriffen. Bitte nicht auf nüchternen Magen geben.

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Bemühungen!
    Herzlichen Gruss, Manuela mit Chica und unvergessener Jacky und Lara
    Traue nie den leuchtenden Augen eines Jägers, denn es könnte die Sonne sein, die durch seinen hohlen Schädel scheint.

    Befunde Chica

    Befunde Nico

  15. #15
    Unregistriert
    Gast
    Liebe Andrea, liebe Manuela,

    ganz herzlichen Dank für Eure Antworten. Ja, ich werde erstmal auf die höhere Dosis Doxy setzen, also 10mg/kg alle 12 Stunden. Daneben hat sie ja schon die erste Spritze bekommen, die zweite folgt nächste Woche.

    @Andrea: Hoffentlich ist das mit der Borreliose nicht bei ihr der Fall. Da wüßte ich dann gar nicht mehr weiter. Und der Tierarzt wohl auch nicht.

    @ Manuela: Ich stecke die Tabletten in ein Leberstück, allerdings zerkaut sie das trotzdem. Alternativ könnte ich ihr das Leberstück in den Schlund stecken und dann das Maul zuhalten, bis sie schluckt - wäre das besser? (Der Tierarzt hat überhaupt nix zur Verabreichung gesagt)

    Ansonsten überlege ich, ob ich ihr angesichts der hohen Doxy-Dosen doch vorsorglich Magenschutz verabreiche. Kann man da auch Mittel aus der Humanmedizin nehmen wie Omeprazol? Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier spezielle Tierpräparate bekomme.

    Liebe Grüße und ganz riesigen Dank für Eure Hilfe!

    Marian

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