Hallo Zusammen,
mein Name ist Daniela und ich habe mich neu hier im Forum angemeldet, weil ich nach Entscheidungshilfen suche. Mein 2jähriger Setterrüde hat/hatte augenscheinlich Anaplasmose - nun habe ich etliche Stunden das Internet nach Informationen durchforstet, aber irgendwie werde ich aus dieser Infektion nicht ganz schlau und weiß noch nicht so wirklich, was tun. Aber von vorn:
Als mein Rüde als Welpe geimpft wurde, war er noch von reichlich Spulwürmern befallen - die Wurmkur davor hatte scheint's nix gebracht, war übrigens Flubenol oder so ähnlich -, also mit einer anderen Wurmkur P...irgendwas die Würmer direkt nach der Impfe vernichtet. Er hatte daraufhin zwei, drei Wochen nach der Impfe leichte Magenprobleme, die auf die Impfe/die Würmer zurückgeführt werden könnten, danach ging es ihm wieder gut. Allerdings hat er - in diesem Frühjar parallel zu einem nicht so guten Blutbild diagnostiziert - eine leichte Allergie gegen Hausstaub und Futtermilben entwickelt, äußert sich lediglich in etwas roten Augen (nicht als bakterielle Infektion) und verstärktem Ohrenschmalz. Ich vermute, daß durch die Impfung trotz verwurmtem Körper das Imunsystem übersensibilisiert wurde und nun bei Reizungen überreagiert...
Das als Vorgeschichte, er hat übrigens danach nie wieder eine Wurmkur bekommen, allerdings wurden gelegentlich Kotproben getestet, immer ohne Wurmbefall.
Nun, vor einer Woche zeigte er abends relativ plötzlich eine gewisse Unlust beim Spazierengehen, trödelte und wollte augenscheinlich nicht weiter (wirklich untypisch), am nächsten Morgen dasselbe Bild. Ich fuhr daraufhin mit ihm zum TA, mein Hund zeigte eine ganz leichte Druckempfindlichkeit im Bauchbereich, ein Schnelltest und die Blutuntersuchung beim Labor ein paar Tage später ergaben: Babesien, Borellien, Herzwürmer und Ehrlicherose negativ, aber Anaplasmose positiv, und zwar laut Labor mit einem Titer von > 1:3200 (Normalwert als Referenz < 1:50)!!!
Nach dem ersten Schreck überlege ich nun, ob und was ich tun soll.
Mein TA rät mir - vor allem aufgrund des sehr hohen Titers - zu einer Antibiotika-Kur über 3 Wochen, doch ich bin nicht ganz überzeugt, denn:
1. die einzigen Symptome zeigten sich von Sonntag abend bis einschließlich Montag als ein etwas ruhigeres Verhalten, der TA stellte zudem eine leichte Druckempfindlichkeit im Bauchbereich fest (allerdings sind Setter auch ein bißchen soft...). Ab Dienstag, gut einen Tag nach dem Auftreten der Symptome, war mein Hundi wieder topfit.
2. zu keinem Zeitpunkt hatte er Fieber, zeigte keinerlei Lahmheiten, keinen Durchfall und frißt mit Genuß - keinerlei sonstige Auffälligkeiten. Im Gegenteil, er ist seit Dienstag wieder total aufgekratzt und munter, damelt rum, flirtet mit den Mädels und schaut bei jeder Wegkreuzung sehnsüchtig in die unbekannte Richtung. Er futtert gern und so, wie er durch den Wald läuft und aus Neugierde irgendwelche Abhänge rauf und runterklettert wird er definitiv keine Schmerzen in den Gelenken oder im Magen/Darm haben.
Die einzig auffälligen (außerhalb oder am Rande der Norm befindlichen) Werte seines Blutbildes sind:
Glucose (GLU) (leicht erhöht: 107 bei einem Referenzwert 80 - 107mg/dl)
Hämatokrit (HCT)(etwas niedrig: 44,69 bei einem Referenzwert 44 - 57 %)
Hämoglobin (HGB) (etwas niedrig: 14,81 bei einem Referenzwert 15 - 20 g/dl)
mittlerer Hämoglobingehalt der Einzelerythrozyten (MCHC)(etwas hoch: 369,26 bei einem Referenzwert 273,88 - 370,55 pg)
Erythrozytenverteilungsbr eite (variationskoeffizient)(R DWc)(etwas niedrig: 14,26 bei einem Referenzwert 14 - 17 %)
Monozyten (%)(%MONO) (niedrig 6,1 bei einem 0 - 100%)
Monozyten (Anzahl)(MONO)(äh, zu hoch? 0,6 bei einem Referenzwert 0 - 0,5 /ul - DAS versteh einer, prozentual zu niedrig, aber Anzahl zu hoch???)
Alle anderen Werte sind prima.
Tja, was tun? Nur aufgrund des hohen Titers Antibiotika geben? Oder erstmal abwarten? Macht er eventuell gerade eine Vor- oder Zwischenstufe der Infektion durch und steht kurz vor einem ernsten Ausbruch - oder hatte er vielleicht früher unentdeckt eine Infektion und der Titer ist jetzt so hoch, weil sein Imunsystem einfach überempfindlich reagiert?
Ich bin wirklich unsicher, was ich tun soll und wäre Euch dankbar für ein paar Meinungen/Erfahrungen.
Liebe Grüße
Daniela