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Thema: Allopurinol absetzen?

  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    Allopurinol absetzen?

    Hallo Ihr lieben Fachleute,

    ich quäle mich schon länger mit folgendem Problem:
    Seit 2 Jahren ist Santo bei mir, ein junger spanischer Bodeguero, der LM-positiv ist. Nicht nur positiv getestet, sondern mit einem gehörigen LM-Schub aus der Tötung kam und auf die Behandlung mit Allopurinol sehr gut angesprochen hat. Nach einigen Wochen war der Titer herunten, nach etwa 7 Monaten die Symptome (zerfranste Ohrränder, Augenringe) verschwunden. Zu der Zeit habe ich ihn langsam auf halbe Dosis gesetzt und - da bisher keine Nierenprobleme etc. aufgetreten sind - lebt er mit 100 mg täglich (bei 10 kg KG) bis heute. Er ist frisch fröhlich, wirkt kerngesund...
    Aaaaber: soll ich Allopurinol ganz absetzen? Erhöht das das Risiko, wieder einen Schub durchzumachen? Oder sind die Nebenwirkungen bei dieser Dosis eher zu vernachlässigen? Soll ich weiter reduzieren?
    Santo ist alle 6-9 Monate bei der TÄ zur Titer- und Blutbildkontrolle und bisher war der Titer nie wieder ein Problem. Alles in bester Ornung. Never touch a running system? Oder doch? Ich wäre Euch für ein paar Denkanstöße sehr dankbar!

    Liebe Grüße
    Birgit

  2. #2
    registrierter Teilnehmer Avatar von NIC
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    1.109
    Hallo Birgit,

    erstmal herzlich willkommen hier im Forum
    Ein Titer ist leider zur Verlaufskontrolle nicht geeignet. Die Höhe des Titers sagt nicht unbedingt etwas über die Intensität der Krankheit aus.
    Besser geeignet solch eine Entscheidung zu treffen, sind Blutbild, Organwerte und Serum-Eiweißelektrophorese mit Kurvendarstellung. Auch das Befinden des Hundes spielt natürlich eine große Rolle.
    Vielleicht magst Du ja die Befunde, die du hast mal hier einstellen. Die Fachfrauen können Dir dann bestimmt Hilfestellung geben.
    Damit das Bild runder wird, kannst Du vielleicht noch ein wenig mehr von Santo erzählen? Was für Symptome hatte er damals? Wie wurde behandelt? Wie gehts ihm heute? Wann wurde er wogegen geimpft? Was bekommt er zu fressen? Wurden auch noch andere MMK getestet? Fragen über Fragen
    Ein Hinweis noch, das Allo soltte man nach so langer Therapiezeit nicht einfach absetzen, sondern erstmal in eine sogenannte Schaukelgabe übergehen, d.h. z.B. 1 Woche Mindestdosis, eine Woche Pause usw.. Dabei sollten weiterhin die oben beschriebenen Laborwerte kontrolliert werden, damit man schnell merkt, wenn sich die LM wieder rührt.
    Solltest Du noch Fragen haben, meld Dich einfach
    Wenn Du magst kannst Du Dich auch gern hier anmelden, die Info´s hier sind für einen LM Hundebesitzter unbezahlbar
    Liebe Grüße
    Nicole

  3. #3
    Moderatorin Avatar von Marion/Grappa
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    5.131
    Hallo Birgit,

    ich kann Nicole nur beipflichten: wenn Du Dich anmeldest wirst Du viele Erfahrungsberichte finden, auch was Ausschleichen von Allo betrifft.

    Meine Grappa z. B. nimmt derzeit kein Allo, wir haben eine Zeitlang geschaukelt, dann haben die Fachfrauen ihr o. g. zum ganz Absetzen gegeben, weil die Werte stabil geblieben sind.

    Da auch das Allo in Mindestdosierung nicht ohne Nebenwirkungen ist, würde ich bei entsprechend guten Werten (Blutbild, Organwerte, EEP - Nicole hat Dir dazu ja schon ausführlich geschrieben) schon ein Schaukeln und Absetzen wagen. In der Zeit sollte man ca. alle 3 Monate die Werte kontrollieren, bei Auffälligkeiten natürlich früher.

    Grundsätzlich freue ich mich sehr für Euch, daß Ihr in den zwei Jahren die LM schon so gut in den Griff bekommen habt
    ************************* ************

    Liebe Grüße von Marion
    mit Grappa, Nelly,Rosi Moser
    und der restlichen Viecherei


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  4. #4
    Unregistriert
    Gast

    Allopurinol absetzen?

    So, hallo - jetzt fang ich also noch einmal an, die vorige Antwort hat's leider nicht genommen ;-)

    Ja, Santo hatte alle Symptome recht heftig, als er ankam: Von blutig-schrundigen Ohrrändern, überlangen, fransigen, gelblich verfärbten Krallen über die typischen Augenringe bis hin zu den schuppig-kahlen Stellen im Fell. Schon klar, dass der Titer da nicht viel aussagt (damals war der Titer auch schon herunten), aber er war ja wohl ein Indiz, dass die Behandlung greift. Ich habe ihn vom ersten Tag an von Trockenfutter (das ich prinzipiell nicht füttere) auf purinarmes Barf umgestellt und ihn innerhalb der ersten 4 Monate auf Normalgewicht (10 kg) abgespeckt.

    Santo ist heute pumperlg'sund, aktiv, verspielt, von bester Kondition, gutem Appetit, muskulös, geschmeidige Ohren, schönes Fell,...
    Seine Blutwerte inkl. EEP waren bis auf den ersten Befund (hämolytisch daher nicht sehr aussagekräftig) immer perfekt. Daher würde wohl nichts gegen ein Ausschleifen sprechen. Andererseits hat er bislang keinerlei Nebenwirkungen und so stellt sich mir eben die Frage, ob ich mit dem Absetzen eher einem neuen Schub entgegenarbeite? Andererseits hatte ich den Eindruck, dass sich sein Zustand in der Tötung durch die Spirale "schlechte Gesundheit - Stress - noch schlechtere Gesundheit..." derart aufgeschaukelt hatte und er jetzt, in seinem nervlichen und gesundheitlichen Top-Zustand doch durch sein Immunsystem viel abfangen kann und ich also auch nicht auf Nebenwirkungen vom Allo warten sollte.

    So überleg ich halt hin und her...

    Danke für Euer Engagement und liebe Grüße
    Birgit

  5. #5
    Moderatorin Avatar von Marion/Grappa
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    04.2010
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    5.131
    Genau Birgt, durch das Ausschleichen gibst Du dem Immunsystem die Möglichkeit, das "In-Schach-Halten" der LMs zu übernehmen. So wie Du die Situation darstellst, könnte das möglicherweise problemlos funktionieren. Eine Garantie hat man natürlich nie. Man kontrolliert engmaschig, damit man jederzeit wieder das Allo einsetzen bzw. die Dosierung erhöhen kann, wenn das Immunsystem allein nicht zurechtkommt.

    Langfristig hat das Allo durchaus auch Nebenwirkungen, obwohl es von den meisten Hunden zum Glück gut vertragen wird.

    Mir fällt hier gerade Sid ein, der auch eine Zeit lang ohne Allo zurechtkam, dann hat Ariane die Kontrolle vorgezogen, weil sich Hautveränderungen gezeigt haben. Es war eine leicht erhöhte Aktivität der LMs zu erkennen, so daß Ariane wieder mit Allo therapiert hat und so den Schub abfangen konnte. Es kam danach keine weitere Verschlechterung.
    ************************* ************

    Liebe Grüße von Marion
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  6. #6
    Unregistriert
    Gast
    Hallo Marion,

    ich kenne eben auch einen Fall, wo Allo ausgeschliffen wurde und sich gut ein Jahr später (kurz nach der letzten Kontrolle, die OK war) wieder ein Schub ereignet hat. War mit Allo leider nicht mehr in den griff zu kriegen. Inwieweit da eine Schwächung des Immunsystems dazu geführt hat ließ sich "im Nachhinein" leider auch nicht mehr feststellen.

    Ich denke, ich werde ihn bis zur nächsten Kontrolle weiter dosisreduzieren (50 mg/ Tag bis ca Ende Nov.) und schauen, was sich so tut. Schließlich heißt er nicht nur Santo, er ist mir auch heilig ;-)

    Liebe Grüße
    Birgit

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von NIC
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    1.109
    Hallo Birgit,

    Erfahrungen hier im Forum besagen, dass eine Unterdosierung nicht gemacht werden sollte. Mindestdosis bei 10 kg Hund wären also 100 mg am Tag auf 2 Gaben aufgeteilt.
    Ich persönlich würde eher zu der Schaukelgabe tendieren, aber es ist natürlich Deine Entscheidung.
    Ich wünsche Euch beiden weiterhin Alles Gute
    Liebe Grüße
    Nicole

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Hallo Nicole,

    danke für den Tipp; welchen Nachteil hat eine Unterdosierung? Bildung von Resistenzen? Ist es bei der Schaukelgabe wesentlich, dass ich wöchentlich wechsle?

  9. #9
    registrierter Teilnehmer Avatar von NIC
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    Hallo Birgit,

    ich habe von Steffi, einer unserer Fachfrauen gelesen, dass bei einer Unterdosierung (weniger als 10mg/kg Körpergewicht) nicht erwiesen ist, ob Allo als LM Therapie noch Wirkung zeigt. Sie verwies im selben Zuge auf die Schaukelgabe (eine Woche Mindestdosis eine Woche kein Allo) über 3 Monate, danach Blutbild, Organwerte und Elektrophorese kontrollieren lassen.
    Wenn Alles i.O. kann man ggf. Allo ganz weglassen.
    Meld Dich doch hier an, stelle die Befunde ein, die Du hast und bitte die Fachfrauen um eine zweite Meinung. Dann machst Du bestimmt nix falsch
    Liebe Grüße
    Nicole

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