Ehrlichiose positiv, Leishmaniose grenzwertig

[Unregistriert]

Hallo zusammen,

wir sind dabei einen Hund aus Spanien zu "adoptieren", das Hundemädchen soll nächsten Samstag bereits nach Deutschland kommen und gleich bei uns einziehen. Heute bekam ich die Resultate der Laboruntersuchung. Das Ergebnis: Ehrlichiose positiv, Leishmaniose grenzwertig.

Zum Hund: Die Hündin ist 2 Jahre alt, wiegt etwa 6,5 kg und kommt aus einem Tierheim in Andalusien/Spanien. Nun zu den Werten: Ehrlichiose: 1/80, Leishmaniose: 1/160

Vor einem Monat wurde bereits schon einmal ein Test gemacht, der wesentlich niedrigere Werte auswies (Ehrlichiose: 1/40, Leish. 1/40).
Die Kontaktperson vom Verein ist der Ansicht, dass der relativ hohe Leishmaniose-Titer durch eine Kreuzreaktion zustande kommt. Kann das sein? Eure Meinungen würden mir sehr helfen. Es geht nicht um eine Entscheidung, ob wir diesem Hund ein Zuhause geben oder nicht. Das ist schon beschlossen. Es geht mir einfach um die Info, wie wahrscheinlich nach diesem Test eine Leishmaniose ist.

Vielen Dank im Voraus!

[carina]

Hallo,

Wahrscheinlichkeiten helfen dir, genau genommen, hier nicht weiter.

Wenn der Hund hier ist (und es ihm soweit gut geht), solltest du nach zwei Wochen Eingewöhnungszeit ein komplettes Blutbild mit Organwerten und Eiweißelektrophorese mit Kurvenauswertung (sehr wichtig für die Einschätzung!) machen lassen. Daran kann man sehen, welche Krankheit wie aktiv ist und entsprechende Maßnahmen einleiten.
Oder vielleicht können diese Tests noch in Spanien gemacht werden, wenn noch Blut im Labor ist? Das wäre das einfachste und schnellste.

Hat der Hund Symptome, muss man natürlich gleich handeln und die Untersuchungen sofort machen lassen.

Kreuzreaktionen gibt es, aber genaueres weiß ich nicht, dazu wird sich sicher noch jemand von den Fachfrauen äußern.

[tizian_2003]

Hallo Gast,

zu den festgestellten Titerwerten muss es Normwerte geben. Die sind je nach Labor verschieden und davon hängt es ab, ob man einen Wert als positiv einstufen muss. Eine Kreuzreaktion zwischen Ehrlichiose und Leishmaniose gibt es nicht.

Ob dieses Testergebnis nun positiv oder tatsächlich grenzwertig ist, wissen wir nicht. Ebenso wenig wie es sich entwickelt. Auch negative Hunde können noch nach Jahren positiv werden und auch erkranken, zum Beispiel ausgelöst durch eine Impfung. Nur ein Blutbild, alle Organwerte und dazu eine Eiweißelektrophorese könnten uns - wahrscheinlich - einer Erkenntnis näher bringen, ob sich da gerade eine Leishmaniose entwickelt oder alles normal aussieht. Ein Titer allein kann das nicht.

Liebe Grüße
Andrea

[Nanuk]

Hallo und hier im Forum!
Da die Kleine ja schon nächsten Samstag bei Euch einziehen wird, ist es jetzt das Wichtigste, dass ihr Euch jetzt schon ein bisschen hier einlest und Infos sammelt. Meine Hündin kommt auch aus Andalusien(Linares) und ich hatte auch nur die positiven Titer LM und Ehrlichiose vorliegen, die ja nicht viel aussagen. Wird die Hündin denn jetzt schon gegen LM und Ehrlichiose behandelt? Wenn ja, nochmal bei der Orga nachhaken, dass genug Medis mitgegeben werden, oder diese schon vorab hier beim TA besorgen.

[Unregistriert]

Hallo,

vielen Dank erstmal für die Antworten!
@carina und nanuk: Laut Aussage der Orga ist die Ehrlichiose nicht aktiv, es gibt also wohl keine Symptome... Es werden uns bei der Übergabe aber die Medikamente gegen die Ehrlichiose mitgegeben, die soll die Hündin dann 3 Wochen lang bekommen. Näheres weiß ich leider noch nicht (welche Medikamente das sind etc.).
Außerdem leidet die Hündin aktuell an einem Milbenbefall, der auch noch nach ihrer Ankunft bei uns noch weiterbehandelt werden muss.

@nanuk: Und wie ist es bei Deiner Hündin ausgegangen? Hast Du die Krankheiten im Griff? Ich werde mich hier im Forum auf jeden Fall vor nächsten Samstag schlaulesen!

@tizian_2003: Die Normwerte habe ich (glaube ich) auch da. Auf dem Befund steht bei dem Normwert für Ehrlichiose 1/20, da liegt die Hündin mit 1/80 ja definitiv drüber. Bei Leishmaniose steht: negativ wäre bei 1/40 - 1/80, grenzwertig bei 1/160 und positiv ab 1/320.

[ksjusch]

Mir ist außerdem gerade aufgefallen, dass anscheinend auch die Blutwerte und die Eiweißwerte auf der Auswertung stehen. Wegen den Organwerten bin ich mir nicht sicher - spricht hier jemand spanisch?
Helfen euch diese Werte weiter? Hier ist der Link zu dem Dokument:

http://dl.dropbox.com/u/59823358/150..._Cristina_.pdf

[Atilla]

Hier sind die Werte von Cristina vom 15.03.12
Cristina ksjusch 15.03,12.jpg

[Nanuk]

Hallo,
Deine Hündin wird gegen die Ehrlichiose mit Doxycyclin behandelt.Bei meiner Hündin hatte die Behandlung in Spanien schon 14 Tage lang angefangen und ich musste sie hier noch 14 Tage lang fortsetzen. Wenn Du die Dosis weißt, die Deine Hündin bekommt, melde Dich bitte sofort hier, meine Hündin war
leicht unterdosiert, und auf Anraten der Fachfrauen hier habe ich die Dosis in den letzten 14 Tagen erhöht. Du solltest auch wissen, dass Doxycyclin stark schleimhautätzend ist und immer nur gut verpackt gefüttert werden sollte. Wenn sich Deine Hündin ein paar Tage eingewöhnt hat, solltest Du sie zum Komplettcheck beim TA vorstellen. Meiner Hündin geht es z.Zt.gut!
So, aber jetzt freu Dich erst mal auf Samstag!

[tizian_2003]

Hallo Ksenija,

demnach ist der Wert für die Leishmaniose tatsächlich grenzwertig. Das wird man abwarten müssen, ob sich daraus was entwickelt oder nicht. Im Blutbild sieht man eine Anämie; die Elektrophorese, jedenfalls die rechnereischen Werte, sehen normal aus. Da bräuchte man eigentlich die Kurve. Organwerte sind auch dabei, Leber- und Nierenwerte. Bis auf leicht erhöhten Harnstoff ist das normal.

Liebe Grüße
Andrea

[Unregistriert]

Hallo, vielen Dank für Die Antworten! Was bedeutet im Allgemeinen die Anämie, die aus den Blutwerten hervorgeht?
Was auch immer kommt, wir freuen uns schon total auf Samstag und werden Cristina dann, wenn sie sich einige Tage lang eingewöhnt hat, einem Tierarzt vorstellen. Es gibt einen in der Nähe, der sich mit Mittelmeerkrankheiten gut auskennen soll.

Viele Grüße,
Ksenija