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Thema: schutz gegen leishmaniose / herzwürmer bei hund m. mdr1-defekt?

  1. #1
    gandalf
    Gast

    schutz gegen leishmaniose / herzwürmer bei hund m. mdr1-defekt?

    hallo!
    ich heisse nicole, und eine freundin hat mir den link zu eurem forum angegeben.
    ich habe eine dringende frage: wir ziehen mit 4 hunden am 1. april aus der schweiz in die toscana. dort sollen ja sandmücken sowie herzwürmer recht verbreitet sein.
    2 unserer hunde (silken windhounds) haben jedoch den mdr1-defekt: wie kann ich sie gegen diese parasiten schützen, da sie bestimmte wirkstoffe, z.b. avemectin nicht vertragen? scalibor-halsband oder stronghold-spot-on kommen daher nicht in frage, milbemax-tabletten auch nicht. gibt es einen anderen schutz???

    herzlichen dank für eure antworten, mit lieben grüssen
    nicole

  2. #2
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    05.2004
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    25.254
    Hallo Nicole,

    das Scaliborhalsband hat als Wirkstoff Deltamethrin. Fällt das auch unter die Liste der Arzneimittel, die Hunde mit dem MDR-1-Defekt nicht bekommen dürfen?

    Scalibor schützt gegen die Sandmücken, aber nicht gegen die großen Stechmücken, die Herzwürmer übertragen können. Da kenne ich kein Mittel, was für euch infrage käme.

    Liebe Grüße
    Andrea

  3. #3
    registrierter Teilnehmer Avatar von Melanie
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    07.2004
    Beiträge
    1.045
    Hi Nicole,

    was heißt für Dich "haben den MDR-1 Deffekt"?
    Sind sie daran erkrankt oder tragen sie das Gen?

    Das wäre für die Anwendung ja das ausschlaggebende Kriterium...

    Soweit mein Horizont reicht, bezieht sich die Unverträglichkeit vor allem auf Ivermectin (Delta- und Selamectin - zumindest nicht bei der "äußeren Anwendung" - sollen nicht betroffen sein) und eine Reihe weiterer Medikamente, wie Loperamid und diverse Zytostatika...

    LG,
    Mel

  4. #4
    gandalf
    Gast
    danke für eure antworten!

    Original geschrieben von tizian_2003
    Hallo Nicole,

    das Scaliborhalsband hat als Wirkstoff Deltamethrin. Fällt das auch unter die Liste der Arzneimittel, die Hunde mit dem MDR-1-Defekt nicht bekommen dürfen?
    ja, wenn ich das wüsste.... das einzige was ich gefunden habe ist folgendes:
    1. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass betroffene Hunde im normalen Leben keinerlei Einschränkungen zu befürchten haben. Sofern ihr Hund also gesund ist, müssen sie keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen treffen.
    2. Allerdings ist bekannt, dass die Behandlung mit bestimmten Medikamenten erhebliche Probleme bereiten kann. Dabei kann es sogar zu Todesfällen kommen. Wissenschaftlich beschrieben sind bei Hunden mit homozygotem MDR1-Defekt (-/-) Intoxikationen mit Ivermectin (ab 100 µg/kg Körpergewicht, oral) und Loperamid (140 µg/kg Körpergewicht, oral) [1-5,13]. 3. Präparate aus den Substanzgruppen der Avermectine und Milbemycine, welche nicht für die Anwendung am Hund zugelassen sind, sollten nicht verwendet werden. Darunter fallen Ivermectin (z.B. Ivomec, Eqvalan, Eraquell, Virbamec, Equimax oder Optimectin), Doramectin (Dectomax), Eprinomectin (Eprinex) und Moxidectin (Cydectin, Equest). 4. Ein für den Hund geeignetes Präparat aus der Gruppe der Avermectine ist Selamectin (Stronghold), welches zur Applikation auf die Hautoberfläche mit einer Dosierung von 6-12 mg/kg Körpergewicht zugelassen ist. Die Sicherheit dieses Präparates wurde bei Ivermectin-empfindlichen Collies getestet. Dabei wurden keine klinischen Zeichen einer Intoxikation beobachtet [14,15]. Eine Überdosierung über die vom Hersteller empfohlene Dosierung hinaus (6-12 mg/kg) sollte dennoch vermieden werden. Das Präparat sollte nicht oral verabreicht werden und ist für diese Applikation auch nicht zugelassen.
    5. Aus der Gruppe der Milbemycine sind zwei Präparate zur Anwendung am Hund zugelassen: Milbemax (Milbemycinoxim + Praziquantel) und Program PLUS (Milbemycinoxim + Lufenuron). Die seitens der Hersteller-Firma empfohlene Dosierung beträgt 0,5-2,5 mg (Milbemax) bzw. 0,5-1,0 mg Milbemycinoxim (Program PLUS) pro kg Körpergewicht. In einer Studie entwickelten Ivermectin-empfindliche Collies ab einer Dosierung von 5 mg/kg deutliche Zeichen unerwünschter Nebenwirkungen (Abgeschlagenheit, Bewegungs- und Koordinationsstörungen, vermehrter Speichelfluß) [16]. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite sollte die Anwendung dieser Präparate mit großer Vorsicht erfolgen.
    6. Über die weiteren in der Tabelle auf Seite 2 aufgeführten Arzneistoffe liegen noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen über die Verträglichkeit bei Hunden mit defektem MDR1-Gen vor. Auf Grundlage von Versuchen, welche an MDR1-defekten Mäusen durchgeführt wurden, kann für diese Arzneistoffe aber auch beim Hund ein vermehrter Übertritt ins Gehirn vermutet werden, was entsprechende unerwartete Nebenwirkungen nach sich ziehen könnte.

  5. #5
    gandalf
    Gast
    Original geschrieben von Melanie
    Hi Nicole,

    was heißt für Dich "haben den MDR-1 Deffekt"?
    Sind sie daran erkrankt oder tragen sie das Gen?
    sie tragen das gen.

  6. #6
    registrierter Teilnehmer Avatar von Melanie
    Registriert seit
    07.2004
    Beiträge
    1.045
    Hi Nicole,

    also laut dem Text kannst Du Selamectin (Stronghold gg. Filarien)anwenden, solltest aber nur die Tropfen für die Gewichtsklasse Deines Hundes verwenden und nicht überdosieren (die Angaben zum Umrechnen hast Du nun ja in dem Text auch).

    Deltamethrin (Scalibor) gibt es in zwei größen, möglicherweise wäre das kleinere, schwächer dosierte Halsband für Deine Hunde das richtige?

    Ich bin viel zu wenig in dem Thema "drin", als dass ich Dir zu- oder abraten könnte: Schreib doch einfach die Hersteller der Produkte an und bitte um entsprechende Infos!

    LG,
    Mel

  7. #7
    Gabriela
    Gast
    Hi,

    wenn sie das Gen nur tragen, dann haben sie keine Probleme mit den Wirkstoffen nach heutigem Stand der Wssenschaft. Das Scalibor sollte demnach keine Probleme bereiten.

    Auf dem Ergebnisblatt aus Gießen steht das so auch drauf, das müßt du ja haben, wenn du sie hast testen lassen.

    Gruß Gabi

  8. #8
    gandalf
    Gast
    danke für eure antworten...
    die hersteller anzufragen ist eine gute idee.

    ich habe meine hunde nicht testen lassen, aber da deren eltern beide getestet wurden und -/- sind, sind sie es doch zu 100% auch, oder?
    ich werde sie aber, bevor wir auswandern, noch testen lassen, denke aber nicht dass die CH-tä das blut nach giessen schicken, oder doch?

    danke und lg
    nicole

  9. #9
    Gabriela
    Gast
    Original geschrieben von gandalf
    danke für eure antworten...
    die hersteller anzufragen ist eine gute idee.

    ich habe meine hunde nicht testen lassen, aber da deren eltern beide getestet wurden und -/- sind, sind sie es doch zu 100% auch, oder?
    ich werde sie aber, bevor wir auswandern, noch testen lassen, denke aber nicht dass die CH-tä das blut nach giessen schicken, oder doch?

    danke und lg
    nicole
    Hi,

    wenn beide Eltern -/- sind, dann sind deine Hunde nicht Träger sondern dann haben sie den Defekt ,ein sehr großer Unterschied.

    Bislang haben alle TAs das Blut nach Gießen geschickt auch aus Österreich und der Schweiz, weil nur Gießen den Test angeboten hat. Jetzt bietet mindestens ein großes Labor den Test ebenfalls an, das würde ich aber nicht machen. Da die im Falle eines -/- Ergebnisses keine weitere Hilfestellung geben können, weil die ja nicht forschen und somit keinen Einblick in die umpfangreichen Unterlagen von Gießen haben. Und Gießen wird vermutlich jetzt keine kostenfreie Beratung mehr für nicht selber getestete Hunde geben.
    Da beide Tests das Gleiche kosten, würde ich darauf bestehen das der TA das Blut nach Gießen schickt. Und mit einem Test in Gießen unterstützt man deren Forschungsarbeit mit und das liegt mir persönlich bei diesem wichtigen Thema am Herzen.

    Gruß Gabi

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