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Thema: Leishmaniose mit Erlichiose

  1. #1
    LZS
    Gast

    Pfeil Leishmaniose mit Erlichiose

    Hallo,

    ich bin neu hier, meine 12 Monate alte mittelgroße Mischlingshündin aus Griechenland wurde gerade auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Leishmaniose und Erlichiose sind positiv. Der Titer bei der Leishmaniose liegt bei 1:100 und bei der Erlichiose bei 1:2650.
    Sie wurde getestet, da sie am Maul, an den Lefzen schuppende Haut hat und sich dann aufgekratzt.

    Nun wurde mir von der Tierorganisation geraten, sie wie folgt zu behandeln:
    Die Leishmaniose solle ich erst mal nicht behandeln, da der Titer so niedrig ist und evtl. durch den hohen Titer der Erlichiose ausgelöst worden sein könnte.
    Erlichiose: 2 Spritzen Imizol im Abstand von 14Tagen, zusammen mit Atropin. Dazu einen Monat lang ein Doxyciclin Produkt.

    Der Tierarzt wiederum meinte, das Imizol wird er nicht spritzen, das sei zu stark, es reiche jetzt erst mal das Doxyciclin. Desweiteren war er sich nicht so ganz sicher, ob das stimmen könne, dass der Leishmaniose Titer durch die Erlichiose ausgelöst sein könne. Er wollte die Hündin aber dann doch nicht auf Leishmaniose behandeln. Er meinte aber doch, das aufkratzen am Maul sei ein typisches Zeichen für Leishmaniose, die in der Organisation (die haben halt sehr viel Erfahrung mit Hunden in Griechenland) sagten, das sei eher untypisch.

    Meine Kleine ist ansonsten super fit, frisst und trinkt normal.

    Nun weiß ich nicht was ich tun soll. Hat jemand Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben?

  2. #2
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo, wer du auch sein magst,

    Ehrlichiose wird mit Doxycyclinhyclat behandelt, und zwar mit 20 mg/Kg KW als Tagesdosis, verteilt auf zwei Gaben täglich. Die Dauer sollte vier Wochen nicht unterschreiten. Das für Hunde zugelassene Präparat heißt Ronaxan. Das Hyclat ist angezeigt, weil es nicht so schnell verstoffwechselt wird wie ein Hydrat und deshalb der Wirkstoffspiegel länger aufrechterhalten bleibt. Doxy muss man dem Hund tief in einer Fleischtasche z.B. versenkt geben, damit nichts davon an Mund-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut kommt!

    Die Ehrlichiose wird den Leishmaniosetiter nicht erhöht oder verursacht haben. Es ist sinnvoll erst die Ehrlichiose zu behandeln.

    Am besten wäre es, vor jeglicher Behandlung eine große Untersuchung zu machen mit allen Blut-, Leber-, Nierenwerten, Pankreas, Elektrolyte etc. und vor allem eine Eiweißelektrophorese! Daran kann man entscheiden, ob und wie man die Leishmaniose behandeln sollte. Es nicht sinnvoll, nur nach einem Titerbefund zu behandeln. Werte vor der Behandlung lassen dann auch eine Therapiekontrolle und Langzeitbeobachtung zu.

    Liebe Grüße
    Andrea

  3. #3
    LZS
    Gast
    Danke erst mal für die Antwort. Mein Name ist Susanne, ich wohne hier in der Nähe von München. Der Tierarzt hat mir Doxycyclin von Heumann aufgeschrieben. Das ist ja normal für Menschen oder? Un er meinte auch ich soll es meinem Hund nur 2 Wochen geben. Bekomm ich das Roxan auch ohne Rezept? Er hat auch ein kleines Blutbild gemacht, ich weiß aber leider nicht was da alles getestet wird. Er hat es mir zwar gezeigt, aber ich kenn mich nun mal gar nicht aus.
    Mein Tierarzt ist sich glaub ich auch nicht so sicher was er tun soll. Der hat mich am Anfang eh so unsicher gemacht, ich dachte schon mit der kleinen Maus ist es bald vorbei. Und ich weiß überhaupt nicht, was ich jetzt machen soll. Vielleicht sollte ich nochmal zu einem anderen Tierarzt schaun. Also diese Spritzen gleich zu Anfang sind also doch nicht sinnvoll oder?

  4. #4
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Susanne,

    am besten gehst du noch mal zu deinem TA und redest offen mit ihm. Lass dir die Blutwerte geben und sag, dass du Ronaxan verschrieben haben möchtest. Es ist verschreibungspflichtig. Und gib es deiner Maus in ausreichender Dosierung, so wie ich es dir schrieb. Nein, die Spritzen sind nicht sinnvoll. Ist nicht mehr Stand des Wissens.

    Dann melde dich mal bei uns an und stell die Werte deines Hundes hier ein (mit Referenzwerten). Dann kann ich dir besser weiterhelfen.

    Sag deinem TA, dass wir uns freuen, wenn er mit uns zusammenarbeitet! Das soll nicht das Problem sein.

    Liebe Grüße
    Andrea

  5. #5
    LZS
    Gast

    Zara

    Vielen Dank!

    Das werde ich morgen gleich machen. Hab mich jetzt auch regisriert. Sobald ich etwas genaues weiß, melde ich mich.

    Danke

  6. #6
    Zara
    Gast

    Zara

    Jetzt habe ich mich auch registriert.
    als Gast LZS
    Ist es denn bei Leishmaniose normal, dass die betroffenen Hautstellen den Hund jucken?

  7. #7
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Susanne,

    das kann schon vorkommen. Es ist aber auch möglich, dass z.B. eine Demodekose vorliegt, die sich gern breitmacht, wenn das Immunsystem angegriffen ist bzw. mit einer anderen Krankheit beschäftigt ist.

    Wenn du die Blutwerte hast, kannst du diese hier mal einstellen (mit Referenzwerten), vielleicht sehen wir dann noch mehr!

    Liebe Grüße
    Andrea

  8. #8
    Zara
    Gast
    Hallo,

    Hier sind nun die kompletten Werte meiner kleinen Zara:

    Leishmanien-Antikörper:
    1:100 ++ (<1:50) Titer
    Ehrlichia canis-AK:
    >1:2560 (<1:40) Titer
    Babesia spp-DNA: negativ
    Blutparasiten (mikroskopisch): negativ

    Blutbild:
    Leukozyten 8.6 (6-12) G/l
    Erythrocyten 7.33 (6-9) T/l
    Hämoglobin 17.6 (15-19) g/dl
    Hämatokrit 52 (38-55) %
    MCV 70 (60-77) fl
    HbE 24+ (17-23) pg
    MCHC 34+ (31-34) g/dl
    Thrombocyten 232 (150-500) G/l

    Differential-Blutbild:
    Basophile Gr. 0 (0-1) %
    Eosinophile Gr. 4 (0-6) %
    Segmentkernige 54 - (55-75) %
    Lymphocyten 31+ (12-30) %
    Monocyten 11++ (0-4) %
    Basophile Gr. (absolut) 0 /ul
    Eosinophile Gr. (absolut) 313 (0-600) /ul
    Segmentkernige (absolut) 4619 ( (3000-10000) /ul
    Lymphocyten (absolut) 2657 . (1000-4000) /ul
    Monocyten (absolut) 960 ++ (0-500)/ul
    atypische Zellen 0 (0)
    Anisocytose 0 (negativ)
    Polychromasie 0 (negativ)

    Kann man da was rauslesen? Die Stellen am Mund sind nun fast weg.
    LG+ Schöne Ostern !!!

  9. #9
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Susanne,

    das Blutbild ist bis auf die Monozytose weitgehend unauffällig; diese deutet als einziger Hinweis auf die Ehrlichiose hin. Hast du auch Organwerte? Leber-, Nieren-, Pankreas, Elektrolyte?

    Du schreibst, die Stellen am Mund sind fast weg. Heißt das, es ist so gut wie abgeheilt? Hast du mit der Doxy-Behandlung schon begonnen?

    Liebe Grüße
    Andrea

  10. #10
    Zara
    Gast
    Nein andere Werte hat der Doc nicht machen lassen. Wäre wohl noch wichtig oder?
    Mit der Behandlung ( der TA hat mir aber nur Tabletten für 2 Wochen verschrieben) habe ich schon angefangen. Allerdings bin ich ja nochmals hin zum TA, wegen den Ronaxan anstelle der Doxy Tabletten von Heumann. Er hat nur gemeint: "Nein warum, das ist doch das Gleiche!??" Es sind da nämlich 2 Ärzte da, haben beide das Gleiche gesagt, da wusste ich natürlich keine Antwort mehr. Stimmt doch nicht oder schon?
    Jetzt hab ich mit diesen Tabletten schon angefangen, ist es schlimm wenn ich nun von denen Tabletten von Heumann auf die Ronaxan wechsle. Ich will nämlich jetzt die Woche nochmal einen zweiten TA aufsuchen.

    Die Stellen am Mund sind eigentlich weg, es ist nur noch ein milimeter großer Punkt da, der scheint abzuheilen. Ich hatte der Maus eine Zinksalbe draufgetan und einmassiert. Ich habe mich aber daran erinnert, dass Zara wie ich sie bekam eine kleine wunde Stelle am Bein hatte (ca. Cent groß) die heilte sehr schlecht ab. Ist jetzt aber schon länger weg. Aufgefallen ist mir noch, dass sie etwas zu lange Krallen hat. Ich habe in der Beschreibung über LM gelesen, dass könnte auch ein Symptom sein oder? Ansonsten ist meine Maus superfit, ein richtiger Wirbelwind.
    Ich will nur unbedingt alles richtig machen, damit sie ganz lange bei mir bleiben kann!

    Gruß Susn

  11. #11
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Susanne,

    schade, dass du deinen TA nicht vom Doxyhyclat überzeugen konntest! Er wäre eigentlich angehalten, das für Tiere zugelassene Präparat zu verschreiben, wenn es denn eines gibt - so wie hier. Und nicht eines aus dem Humansektor umzuwidmen. Leider halten sich die TÄe oft nicht daran. Da muss man sich als Hundehalter dann durchsetzen. Zwei Wochen Gabe sind ja auch nicht ausreichend.

    Ja, ein großes Screening würde ich bei einem leishmaniose- und ehrlichiosepositiven Hund immer machen lassen. Das schrieb ich ja schon. Und eine Elektrophorese.

    Überlange Krallen können ein Symptom sein. Die sind dann aber wirklich richtig lang, nicht nur mal etwas länger gewachsen, so dass sie auf glattem Boden zu hören sind!

    Liebe Grüße
    Andrea

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