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Thema: Gehirnentzündung als Folge von Borreliose?

  1. #1
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    Gehirnentzündung als Folge von Borreliose?

    Hallo Leishmaniose-Forum,
    ich bin Besitzerin einer 3 1/2 Jahre alten Cairn Terrier Hündin. (In Deutschland geboren, ab Welpenalter bei mir, September 2012 für 14 Tage Gardasee)

    Vor genau 2 Wochen begann sie, sich anders als früher zu benehmen:
    sie wedelte nicht mehr, die Rute war schlaff, kein 'Einringeln' beim Schlafen sondern 'gerade im Kreuz' liegen, kein Ballspiel mehr, auch konnte sie sich nicht mehr komplett durchschütteln, sie hatte aber kein Fieber. Wir dachten, sie hätte sich beim Spielen auf glattem Untergrund gezerrt.
    Doch dann wurde sie plötzlich unsicher, ängstlich, quiekte wenn man an ihr vorbeiging. Eine Besuch beim Augenarzt ergab, dass sie fast blind war durch eine beidseitige Sehnerventzündung. Sie bekommt Cortison und Doxycyclinmonohydrat.
    Am nächsten Tag plötzlich konnte das eine Augenlid nicht mehr geschlossen werden. Eine durchgeführte Gehirnpunktion ergibt eine Gehirnentzündung.
    Leider ist aber wegen des Cortisons nichts genaues feststellbar.

    Durch das Cortison ist meine Hündin jetzt auf dem Weg der Besserung, sie sieht wieder und kann auch wieder mit dem Augenlid klimpern. Da das Cortison aber nur die Entzündung bekämpft, sind wir auf der Suche nach dem Erreger.
    Kann Borreliose auch beim Hund eine Gehirnentzündung bewirken? (Sie hatte im Frühjahr eine Zecke am Auge).
    Die Bluttests sind auch bei der Borreliose nicht eindeutig und werden nochmal überprüft. Im Forum habe ich über Ronaxan gelesen. Würde dies bei eventueller Borreliose besser helfen als Doxycyclinmonohydrat?

    Im September 2012 war sie mit am Gardasee ( mit frischem Scaliborhalsband, 10 Tage vorher angelegt). Da die Bluttestergebnisse noch nicht vollständig vorliegen und ja auch nicht alle Erreger im Gehirn auch im Blut nachzuweisen sind, wüsste ich gerne, welche Südeuropa-Erreger Ihrer Erfahrung nach Gehirnentzündungen bewirken könnten.

    Vielen Dank für Ihre Unterstützung

  2. #2
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Hallo,

    es gibt hier im Forum nur wenige Fälle einer nachgewiesenen Borreliose, daher wirst du hier kaum Erfahrungswerte dazu bekommen.
    Generell ist man sich innerhalb der Medizinerschaft noch nicht einmal einig, ob es Borreliose beim Hund überhaupt gibt, es gibt kaum nenneswerte Forschungen dazu.

    Eine Liqourentnahme unter einer laufenden Cortisongabe zu machen ist ja auch sehr intelligent seitens der Tierärzteschaft.

    Zitat Zitat von beate Beitrag anzeigen
    Kann Borreliose auch beim Hund eine Gehirnentzündung bewirken? (Sie hatte im Frühjahr eine Zecke am Auge).
    Borreliose kann die verschiedensten Organsysteme betreffen und auch eine Meningitis auslösen. Cortison wäre bei einer Borreliose kontraindiziert.

    Dein Hund kann SRMA oder GME haben, dann seid ihr mit dem Cortison auf dem richtigen Weg.

    Ich würde sowohl eine Antikörperuntersuchung auf Borreliose als auch einen Westernblot in Auftrag geben.

    Alles Gute für deinen Hund!

    LG
    Ulli
    Liebe Grüße von Ulli,
    Ali (Deutsch Kurzhaar-Sib. Husky-Mix, *01.11.2003 - † 26.02.2016) &
    Müffelprinzessin Ebby (Golden Retriever, 07/2007),
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  3. #3
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    Hallo Beate & !

    Wenn Ihr in Italien wart, sollte ein komplettes Italien-Profil (Reise-Profil) erstellt werden, zur Orientierung z.B. hier schauen: http://laboklin.de/pdf/de/service/ua..._ohnepreis.pdf (Reise Hund 3). Am besten dazu, wenn noch nicht gemacht, Grosses Screening/Check-Up (Grosses Blutbild mit allen Organwerten) und eine Serum-Eiweisselektrophorese mit Kurvendarstellung.

    Es käme auch eine Anaplasmose in Frage, die auch in Deutschland verbreitet ist. Zu Problemen im Gehirn können aber auch z.B. Filarien oder Ehrlichiose führen usw. Daher am besten die o.g. Untersuchungen machen lassen oder die Befunde besorgen und hier einstellen (lassen), damit die Moderatorinnen mal schauen können zur Beratung

    Ronaxan ist das Vet-Produkt und empfehlenswert(er), da Hunde einen schnelleren Stoffwechsel haben und der Wirkstoffspiegel mit diesem Mittel so gleichmässiger bleibt.

    Wann wurde denn zuletzt geimpft und wogegen?

    Hier noch eine recht gute Info zu Anaplasmose und Ehrlichiose, vielleicht hilft das ja schonmal

    Liebe Grüsse

    Andrea

  4. #4
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    Danke für die schnelle Antwort.

    16 Tage vor den ersten Anzeichen wurde gegen Leptospirose geimpft, die anderen Impfungen sind erst m nächsetn Jahr fällig.

  5. #5
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    Hallo Lilli,
    meine Ärzte hatten mich daraufhin gewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, unter Cortison den Erreger zu finden. Aber ich habe den Strohhalm ergriffen..... ein blinder (junger) Hund ist schlimm...
    Das Cortison hilft zumindest bei der Sehnerventzündung.

    Gibt es Spezialisten für Borreliose? oder kennst du ein anderes Forum?
    Was bedeutet SRME und GME?

    Vielen Dank für die Hilfe, ich bin blutiger Foren-Anfänger

  6. #6
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Zitat Zitat von beate Beitrag anzeigen
    Gibt es Spezialisten für Borreliose? oder kennst du ein anderes Forum?
    Was bedeutet SRME und GME?
    Dr. Naucke (Parasitus Ex) hat mir damals Prof. Dr. Straubinger an der Vet-Uni in München als Ansprechpartner für die Borreliose genannt. Aufgrund meiner Abneigung gegenüber Tierkliniken war ich allerdings letztendlich nicht dort und kann dir also nicht sagen, ob er wirklich empfehlenswert ist.
    Ich kenne kein Forum für Hunde mit Borreliose (falls du eins finden solltest, freue ich mich über einen Link) und denke auch nicht, dass es eins gibt.

    SRMA ist eine steril-eitrige Meningitis-Arteriitis: http://de.wikipedia.org/wiki/Meningi...tis_des_Hundes
    GME ist eine granulomatöse Meningoenzephalomyelitis: http://www.vetcontact.com/de/art.php?a=2150

    Leptospiren können ebenfalls eine Meningitis auslösen, aufgrund ansonsten fehlender Symptomatik würde ich davon jetzt allerdings eher nicht ausgehen.
    Geändert von Charleen (14.07.2013 um 18:26 Uhr)
    Liebe Grüße von Ulli,
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  7. #7
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    Ich habe von Gehirnentzündungen in Folge von Leptospirose-Impfungen gehört. Habt Ihr da Erfahrungen?

  8. #8
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    Hallo Charleen,
    vielen, vielen Dank für Deinen Hinweis auf Prof.Dr.Straubinger. Dem Tipp werde ich nachgehen.
    Liebe Grüße aus Franke

  9. #9
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Hallo Beate,

    gibt es Neuigkeiten von deinem Hund?

    Ich drücke euch weiterhin fest die Daumen!

    LG
    Ulli
    Liebe Grüße von Ulli,
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  10. #10
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    Hallo Ulli,

    meine Hündin ist langsam auf dem Weg der Besserung. Sie sieht wieder normal, die Untersuchung beim Augentierarzt letzte Woche ergab, dass die Sehnerventzündung fast verschwunden ist. Die neurologischen Störungen vom Bewegungsapparat sind meiner Meinung nach auch fast verschwunden.
    Die Diagnose ist immer noch nicht sicher.
    Sämtliche (Italien)-Reisemitbringsel, Zeckenerkrankungen (auch keine Borreliose) wurden von den Laboren ausgeschlossen. Getestet wird momentan noch auf Toxoplasmose und Neosporose.
    Der Neurologe hält eine Autoimmun-Gehirnentzündung für sehr wahrscheinlich.
    Es könnte also die Leishmaniose-Impfung 16 Tage vor den ersten Symptomen diese Überreaktion des Körpers ausgelöst habe.
    Daher bekommt mein Hund (falls nicht noch eine andere Ursache ermittelt wird), für einen längeren Zeitraum Cortison(Prednisolon) und noch einige Tage Antibiotika zur Absicherung.
    Nächste Woche wird vom Augenarzt der Sehnerv kontrolliert und dann werde ich nochmals in die neurologische Praxis fahren.

    Du hattest SRMA erwähnt, ich glaube das könnte passen. Ich werde den Neurologen noch mal nach dem genauen Namen fragen.

    Ich bin auf eine lange Genesungszeit gefasst und hoffe, dass diese Erkrankung keine bleibenden Schäden hinterlässt und auch NIE WIEDER kommt. (Übrigens hat sich mein Senior-Ersthund nicht angesteckt, er wurde aber auch nicht gegen Leptospirose geimpft)

    Auf jeden Fall bedanke ich mich für Eure guten Hinweise, die mir sehr geholfen haben. Ich werde noch den weiteren Verlauf hier kurz schreiben, vielleicht hat irgendwann ein anderer Hund eine ähnliche Syptomatik.

    Liebe Grüße
    Beate

  11. #11
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Hallo Beate,

    ja, ich denke auch, das es in Richtung SRMA geht, den sicheren Nachweis kann man natürlich nicht mehr erbringen, aber ich persönlich würde meine Therapie vorerst darauf ausrichten.

    Danke für die Rückmeldung und weiterhin alles Gute für euch!

    LG
    Ulli
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  12. #12
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Hallo Beate,

    wie geht es deinem Hund?

    Liebe Grüße von Ulli,
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  13. #13
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    Hallo Ulli,
    danke der Nachfrage. Aber wir sind immer noch nicht durch diese furchtbare Krankheit durch. Es wurde ja vor 3Monaten eine wahrscheinlich autoimmune Geghirnentzündung durch Lumbalpunktion diagnostiziert. Seitdem bekommt meine Hündin Kortison, anfangs auch Antibiotika.
    Alle erdenklichen verursachenden Bakterien (Toxoplasmose, Neosperose,...) wurden negativ getestet. Daher ist wahrscheinlich die Leptospirose-Impfung (16 Tage vorher) die Ursache des überschäumenden Immunsystems.
    Ob es nun steril-eitrige Meningitis-Arteriitis(SRMA, heilbar, wahrscheinlich erblich) oder granulomatöse Meningoenzephalomyelitis (GME, nicht heilbar, meist kleine weibl. Terrier) ist, das weiss man leider nicht, da die Lumbalpunktion unter Kortison gemacht wurde.
    Ich habe zwei verschiedene Tierneurologen kontaktiert: Wir versuchen die Cortisongabe alle 4 Wochen zu halbieren. Leider bekam sie einen Rückfall und ist nun auf einem Auge erblindet. Vorgestern war sie wieder überaus ängstlich, mochte keine Berührung, ich bin sofort zum Augentierarzt, zum Glück Entwarnung bezüglich des Sehnervs. Doch die Cortisondosis wurde wieder erhöht. Nun verhält sie sich wieder 'normal'.
    Durch die niedrigere Cortisongabe (im Vergleich zum Anfang der Behandlung) hat sie auch wieder Lust auf Suchspiele und bringt sogar manchmal ihren geliebten Ball. Aber sie ist furchtbar verfressen, ermüdet sehr schnell und ist leider auch infektanfällig (z.B. hatte sie eine Blasenentzündung im August).

    Wahrscheinlich wird ein gewisser Kortisonpegel gebraucht, um die Krankheit einzudämmen. Dazu können auch Autoimmunsuppressiva verwendet werden, die geringere Nebenwirkungen haben sollen. (oder aber Chemotherapie)
    Ich denke die nächsten 3 Monate werden zeigen, ob meine Hündin SRMA oder GME hat. Leider zermürbt mich die ganze Krankheit sehr, weil der Ausgang so unsicher ist und ständig mit einem Rückfall gerechnet werden muss.

    Viele liebe Grüße
    Beate

    Für Interessierte:
    Interessant ist, dass in Forschungsberichten steht, dass im Gehirn verstorbener Hunden mit Gehirnentzündung unbekannter Ursache (MUO=Meningoencephalitis of Unknown Origin) Antigene von folgenden Viren immunohistochemisch nach gewiesen wurden:
    porcines Herpesvirus, West Nile Virus, canines Parainfluenzavirus, Encephalomyocarditis virus, Bornavirus. GME scheint also eine unspezifische immunologische Antwort auf multiple Auslöser aus der Umgebung mit einer zusätzlichen genetischen Prädisposition zu sein.

  14. #14
    registrierter Teilnehmer Avatar von Charleen
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    Hallo Beate,

    vielen Dank für die Rückmeldung.

    Würde es dir helfen, wenn ich den Kontakt zwischen dir und der Besitzerin eines an GME erkrankten Hundes herstelle, damit ihr euch austauschen könnt? Soweit ich mich erinnnere, ist der Hund einmalig erkrankt, wurde mittels Chemo behandelt und hat meines Wissens nach Jahren keine Probleme mehr mit der Erkrankung gehabt.

    LG
    Ulli
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  15. #15
    registrierter Teilnehmer
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    Hallo Ulli,
    vielen Dank für Deinen Vorschlag. Das wäre ganz ganz toll. Ich bin so unsicher, man liest so viel und weiss nicht was richtig ist. Ich habe jetzt schon soviel über SRMA gelesen, speziell auch im Toller-Forum, aber über GME findet sich kaum was. Vor allem nichts positives.
    Über einen Kontakt zu einem betroffenen Hundebesitzer wäre ich überaus dankbar.
    Liebe Grüße
    Beate

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