Ich bin noch nicht vollständig registriert, deswegen stelle ich das hier vorab schonmal hier rein:
Nu ist laut Schätzung am 01.01.2009 geboren. Sie kam im August 2010 aus Sizilien zu mir. In Sizilien wurde sie von einer Bekannten und ihren Freund_innen auf einem Balkon über einen längeren Zeitraum beobachtet. Das Haus war verlassen und sie konnte scheinbar den Balkon nicht verlassen, ohne Essen und Trinken war sie so mehrere Tage quasi ein-ausgesperrt. Letztendlich hat einer sie dann von dort oben heruntergeholt und gerettet. Anschließend ist sie in einem provisorischem Tierheim im Katzenzwinger untergekommen. Nachdem sie sterilisiert wurde lebte sie noch einige Zeit in einem Hundezwinger. Da dort nicht genug Platz war und sie in Kürze ausgesetzt hätte werden müssen, haben die Leute vor Ort Rundmails geschrieben um nach einem Zuhause für sie zu suchen. So kam sie dann zu mir.
Zwischendurch hat sie für kurze Zeit bei Bekannten gelebt, da ich sie erst ab August aufnehmen konnte und die Leute vor Ort sie aber plötzlich früher mitgebracht haben.
Sie hat also bevor sie zu mir kam, schon viel durchgemacht – vor allem in ziemlich kurzer Zeit.
Als sie dann bei mir war, brauchte sie lange um einige ihrer vielen Ängste hinter sich zu lassen. Sie war schon im sehr nah und hat sich an mich als Bezugsperson drangehängt. In der Stadt und anderen Orten bekam sie Panikattacken – aber ihre Ängste sind ein weiteres Kapitel, worauf ich jetzt erstmal nicht eingehe, auch wenn sie sicherlich auch mit ihrer Krankheit zutun haben. Draußen im Wald und auf den Felder ist sie schon immer sehr ausgelassen, sie kann rennen ohne Ende – egal wie es ihr physisch geht (mit eingerissenem Daumen, entzündeten Gelenken etc.). Man kann sie nur schwer stoppen und schonen.
2011 brachen dann die Krankheiten aus. Wenn ich mich richtig erinnere begann waren die Symptome vor allem mit Durchfall, Abmagerung und Schlappheit, ausgefranste Ohren, Fellverlust, Krallenwachstum. Dann ging alles ganz schnell sie hat über eine Woche lang blutig gekackt und ihr Tierarzt hat uns immer noch nicht ernstgenommen. Erst als sie innerhalb von 3 Tagen mehrere Kilo abgenommen hat und nur noch flüssiges Blut gekackt hat, hat er mehrere Tests gemacht. Schließlich war klar, dass sie Ehrlichiose und Leishmaniose hat. Sie wurde dann bezüglich Ehrlichiose mit Doxycyclin und für Leishmaniose mit Allopurinol behandelt. Wobei das Allopurinol als alleiniges Mittel ausreichen sollte, laut Tierarzt, und vor allem immer 3 Monate lang gegeben werden sollte mit 3monatigen Pausen dazwischen.
Mit der Zeit entwickelten sie bestimmte Symptome auf Dauer, wie die ausgefransten Ohren und kahle schuppige Stellen an den Knien.
Die Krankheit brauchte ihre Tiefs und es kam immer wieder zu Hochs.
Letztendlich war später imme rnoch unklar ob sie immernoch Ehrlichiose hat, da der Titer immer noch hoch war, was laut Tierarzt und Labor aber auch ohne tatsächliche Erkrank als ne Art Verbleib gedeutet werden könnte. Eine weitere Therapie mit Doxycycin hat er trotzdem sicherheitshalber angeordnet.
Es wurde immer wieder klar, dass die Pausen zwischen den Allopurinol Gaben sie in ziemliche ziefe Tiefs brachten. Als es dann 2013 so schlimm war, dass ihre Anämie dem bisher schlimmsten Tiefpunkt erreicht hatte (nach/in der Pause), war klar, dass wir ihr nun durchgängig Allopurinol geben sollten.
Die ganze Zeit über habe ich immer gefragt, ob es nicht Sinn machen würde, ein weiteres Medikament gegen Leishmaniose zu geben. Der Tierarzt hielt es nicht für nötig oder meinte, das würde eh nix bringen und bisher habe das bei all seinen Patienten ausgereicht.
Nachdem der schlimmste Tiefpunkt vorüber und überstanden war und es ihr wieder besser ging, sagte der Tierarzt dann doch, dass sie Glück gehabt habe, dass überlebt zu haben.
Grundsätzlich ist über den gesamten Zeitraum zu sagen, dass sie leider dauerhaft unter Stress leidet. Das liegt einerseits an ihren vielen Ängsten, die wir auch immer wieder gemeinsam mit verschiedenen Herangehensweisen angehen und „lösen“. Aber viele ihrer tiefsitzenden Ängste können wir nur ein wenig kleiner kriegen. Andererseits habe ich persönlich auch ein ganz schön stressiges Leben. Egal wieviel ich sie versuche zu schonen, bestimmte Dinge und Abläufe, Geschehnisse und Entwicklungen kann ich nicht umgehen oder ändern. Seit sie bei mir lebt ist bei mir auch viel passiert, es wird zwar bald die Zeit kommen, in der alles ein wenig ruhiger wird, aber sie musste mit mir auch schon viel durchmachen. Wir hatten immer eine ziemlich enge und emotionale Bindung, die in letzter Zeit ein bisschen distanzierter ist. Da ich aufgrund meiner vielen Verantwortungen, auch für andere/kleine Menschen, weniger auf sie eingehen kann und ich manchmal von ihrer Panik/Stress/Angst/Leiden Abstand brauche, weil ich es nicht ertrage. Zur Zeit halte ich sie immer mal wieder auf Abstand, da eben ihr Leiden, z.B. bei Panikattacken auf der Straße oder im Bus/Zug, mich überfordert und mir so nah geht, dass ich manchmal wütend werde und nicht weiß, wie ich noch mehr schonen soll. Außerdem ist ein Leben mit Studienabschluss und Kleinkind und anderen ganz besonders anstrengenden emotionalen Ereignissen, die ich hier nicht näher benennen will, einfach so schon extrem beanspruchend.
Seit etwa einem halben Jahr geht es ihr wieder schlechter. Allgemeinbefinden und Ängste wurden schlimmer, daher haben wir die Schilddrüse und auf Diabetes getestet. Dann begann es damit, dass sie immer wieder in unsere Wohnung gepinkelt und sie ziemlichen Fellausfall hatte. Und sie hat extrem viel getrunken. Wir haben alles möglich gestestet, so zb Cushing. Alles negativ. Mittlerweile denke ich, dass ihr Pinkelverhalten – so auch eine Tierheilpraktikerin – von ihren starken Schmerzen und ihrem kranken Zustand durch die Leishmaniose kommt. Und gleichzeitig könnte es wegen der Leishmaniose auch ein Blasenstein gewesen sein- so auch der Tierarzt-, denn jetzt ist es eigentlich auch schon wieder ein wenig besser. Sie trinkt wieder „normal“ und pinkelt in seltenen Fällen, die auf Schmerzen zurückzuführen sind in die Wohnung.
Vor ein paar Monaten direkt nach dem Cushing Test mit Cortisol ist ihr hinteres linkes Gelenk angeschwollen. Es wurde richtig groß und dick. Zunächst war Verdacht auf Tumor oder Sehnenscheidenentzündung oder anderer Kram. Sie wurde mit allem möglichen (Schmerztabletten und irgendsowas zum Einschmieren, Verband etc.) behandelt. Nach Wochen war es immer noch nicht weg. In den letzten Wochen hat sie extreme Schuppen bekommen, die sind überall: Die fliegen auf ihrem Fell wie kleine Schneeflocken rum. Schließlich sind ihre Ohren wieder mehr ausgefranst, da könnte man ganze Hautstücke rauslösen! Sie hat überall am Körper – zusätzlich zu den Stellen, die sie seit Jahren hat – haarlose schuppige Leishmaniose Stellen (mit Riesen-Schuppen). Außerdem suppt ihr linkes Auge nun schon seit Monaten - ist mir erst jetzt im Zusammenhang klar geworden. Ihr Fell kann man in kleinen Büschel ausziehen. Und ihre Panikattacken oder auch ihr angst-agressives Verhalten ist schlimmer geworden, ähnlich wie ihr apathischen Mittagsruhen und ihr ständiges Schlafen (drinnen). Draußen: zittern und Drinnen: schlafen. Nun hat sie vor drei Tagen plötzlich angefangen auch noch vorne links zu humpeln. Dazu muss man sagen, dass sie ihre Schmerzen selten anzeigt. Sie kann trotz großer Verletzungen noch völlig ruhig und „normal“ wirken, sodass vor allem andere ihr nix anmerken – so war das zB auch bei dieser krassen Anämie 2013. Aber wie gesagt, nun wollte sie ihr vorderes Bein eigentlich gar nicht mehr aufsetzen. Als ich endlich an Schmerztabletten kam (2 Tage später) lief sie wieder fröhlich durch die Gegend und nur gute Beobachter_innen konnten sehen, dass sie teilweise schonend und steif lief. Wir tragen sie trotzdem in den 4. Stock hoch, auch wenn sie selbst laufen will. Und zumg Glück konnte ich heute zum Tierarzt. Wie ich bereits festgestellt hatte ist nun zusätzlich zu dem immer noch (seit 2 Monaten) hinten links geschwollenen Gelenk (sehr dick!!!) auch noch vorne links der Ellenbogen und unten das Fußgelenk geschwollen!!! Der Tierarzt war schon ein klein wenig geschockt. Ich habe dann auf ein Blutbild bestanden, was bewies dass wieder eine starke Anämie bekommen hat. Es ist fast so schlimm wie damals Anfang 2013. Das Problem ist aber, dass sie damals eine Anämie nach eine Allopurinol Pause hatte. Nun hat sie nicht nur eine Anämie sondern allemöglichen Symptome plus mind. 3 geschwollenen, entzündete Gelenken und Schmerzen obwohl sie schon seit 2013 durchgängi Allopurinol bekommt!