Guten Morgen ,
am 04.07.2015, also gerade mal vor knapp vier Wochen kam Lenny (eigentlich Llanero) zu uns. Lenny ist ein "reinrassiger Mischling" aus Beagle, Jack Russel und einem Mops-Hinterteil. Ursprünglich kommt er aus Salbend (Barcelona) und ist laut Papieren am 5.5.2012 geboren. Er wurde über die Tiernothilfe in Aachen an uns vermittelt. Dort lebte er nur eine Woche in einer Pflegefamilie mit drei anderen Hunden. Als wir ihn besuchten, wirkte der Kleine putzmunter und die Frage ob wir ihn mitnehmen oder nicht, stellte sich gar nicht.
Zu Hause angekommen verlief alles zu perfekt um wahr zu sein. Lenny fügt sich bei uns ein, als wäre er nie woanders gewesen, bleibt alleine, geht ohne Leine bei Fuß und hört aufs Wort. Meistens jedenfalls
Die Fütterung gestaltete sich von Anfang an schwierig. Die Pflegestation riet uns ihn mit Trofu von Wolfsblut zu füttern und täglich getrocknete Läckereien zu verabreichen, damit er was für die Zähne habe. So sei er es bisher gewohnt und da schnelle und häufige Futterumstellungen schädlich seien, sollten wir vorerst dabei bleiben. Ich stand diesem Plan zwar skeptisch gegenüber, weil ich zu wenig Flüssigkeit für Lenny befürchtete, wollte aber auch alles richtig machen und hielt mich somit an den Rat.
Vor zwei Wochen entdeckte ich erstmals Blut im Stuhl und vermutete, dass er im Wald etwas falsches gegessen habe. Auch ist er seitdem sehr müde und lustlos was das Spielen angeht. Das Trofu verweigerte er mehr und mehr und der Stuhlgang bereitete ihm immer mehr Schwierigkeiten, weil der Kot immer fester wurde. Zudem Fieber (40). Das Fell ist sehr weich, fühlt sich leicht fettig an. Das Haarkleid geschlossen, auch an Ohren und um die Augen. Der Blick müde, aber die Augen und Nase feucht und aufmerksam. Ich ging also zum TA. Auch dort wurde eine Magenverstimmung vermutet, etwas gegen das Fieber gespritzt und mir wurde empfohlen Hühnchen mit Kartoffelpüree und Möhren als Schonkost zu kochen. Gesagt getan und Lenny frass als sei es ein Weihnachtsessen.
er erholte sich etwas, der Stuhl wurde besser, also nicht mehr blutig, und weicher aber fit wirkt der Kleine immer noch nicht. Die Lymphknoten vorne und hinten gut tastbar, also geschwollen, leicht erhöhte Temperatur (39,5)
Also erneut zum TA, Blutabnahme und Stuhlprobe ab zum Labor. Es wurde ein großes BB und erneuter Mittelmeercheck gemacht.
Die Ergebnisse kann ich leider erst morgen abholen, aber telefonisch wurde mir schon der Befund Leishmaniose, sowie die Notwenigkeit einer medikamentösen Einstellung mitgeteilt.
Von der vermittelnden Stelle wurden uns auch Testergebnisse von Februar 2015 mitgegeben, in denen er negativ war, (Titer 1/40; bei Richtwert Negativ bei 1/40 - 1/80), aber habe bereits gelesen, dass dies öfters vorkommt. Das Testlabor war Anvet.
Die aktuellen Befunde werde ich hier vollständig mit Blutbild einstellen, sobald ich sie vom TA erhalte :-)
Nun endlich zu meiner Frage: Ich habe hier gelesen, dass ich unbedingt eine Elektrophoresekurve beim TA anfordern soll. Was genau ist das und worüber gibt sie Auskunft. Habe gelesen, dass es die Aufteilung der Proteine im Blut widerspiegelt, aber was genau nützt dies zur Diagnostik? Da verstehe ich den Zusammenhang noch nicht.
Und meine zweite Frage richtet sich an die Fütterung. Solange noch keine Therapie eingeleitet wurde, was gebe ich Lenny in seinen Napf? Das gekochte frisst er gut und gerne, also erstmal dabei bleiben? Auch Müsli, sprich Magerquark mit Haferflocken und Früchten findet er toll. Rohes Fleisch frisst er auch, habe ich bisher jedoch nur in kleinen Häppchen als Leckerlie zwischendurch gegeben, weil ich Angst um seinen Magen hatte, wenn ich alles durcheinander fütter. Bin da also gerade etwas ratlos...
Und als Abschluss vielleicht noch die Info, dass Lenny unser erster Hund ist. Das wirft natürlich um so mehr Fragen und Unsicherheiten auf. Allerdings bin ich mit TÄ und kranken Tieren durch mehrere chronisch nierenkranke Katzen, Tumoren und Bluthochdruck bei Hauskatzen und einem Ataxiepferd sehr gut vertraut und traue mir hier einiges zu, wenn ich die nötigen Informationen und Unterstützung bekommen kann :-)
Wir sind froh dieses Forum gefunden zu haben und hoffen auf helfende Worte und Begleitung wenn es um das Auf und Ab einer Krankheit geht.
Eure Nadine & Lenny