Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich habe mich angemeldet, bin aber noch nicht freigeschaltet worden. Deswegen eröffne ich hier mein Thema. Es geht um die Hündin meiner Mutter. Wir haben sie im April mit 4 Jahren bekommen. Sie kam als junge Hündin aus Ungarn und wurde bereits zwei mal vermittelt. Sie ist dreibeinig, kastrationsbedingt inkontinent und mittelgroß (Gewicht weiß ich nicht mehr-es dürfte so um die 13 KG sein).
Eigentlich war sie immer etwas kränklich. Blasenentzündungen, Vaginitis, dann eine Vergiftung (mittlerweile denken wir, es war das erste Anzeichen), schließlich immer mal wieder Zahnfleischbluten. Ansonsten war der Hund top-fit, entwickelte sich prächtig und wir hatten keinen großen Grund zur Sorge. Dann ging es los mit stärkerem Zahnfleischbluten. Die Tä ließ daraufhin auf MK testen. Sie ist Anaplasmose und Babesiose positiv. Den Befund gab es am Donnerstag. Gegen die Anaplasmose wurde direkt behandelt. Das Mittel gegen die Babesiose musste erst bestellt werden. Zu dem Zeitpunkt war der Hund immer noch fit. Gegen Abend kam Fieber. Wir sind dann Nachts in die Tk in Duisburg Kaiserberg, die das Mittel vorrätig hatten. Becky wurde behandelt (Thrombozyten waren bei 24) und wir sind wieder nach Hause. Am Freitag gab es eine Verbesserung. Das Fieber war weg und Becky wollte schon wieder toben.
Samstag Abends wurde sie wieder schlapp. Sie fing komisch an mit dem Kopf zu zucken. In der Nacht kam dann zum Zahnfleischbluten Einblutungen an einem Auge und blutiger Kot hinzu. Also wieder in die Tk. Die Tä hat anscheinend einen Fehler bei der Blutuntersuchung gemacht. Der Thrombozyt-Wert lag da bei 54. Außerdem würde sie ja gar nicht so totkrank aussehen... Nun ja, am Montag hatte meine Mutter eh einen Termin. Also da dann wieder hin. In der Zwischenzeit stellte Becky das Fressen ein.
Am Montag wurde ein Differential-Blutbild gemacht. Der Thrombozyt-Wert lag bei 2! Sie haben sie direkt da behalten. Jetzt bekommt sie Bluttransfusionen, hoch dosiertes Cortison und Vincristin. Heute geht es ihr etwas besser durch die Behandlung. Sie bildet aber immer noch keine Thrombozyten. Der Wert ist bei null.
Ich habe in der Zwischenzeit Dr. Borgers aus Ratingen kontaktiert, der mir empfohlen wurde. Er hat sich mit der Tk in Kontakt gesetzt und mir dann seine Einschätzung gegeben. Becky hat eine akute Babesiose. Sie hat die hochwahrscheinlich aus Ungarn mitgebracht und hier ist es aufgrund einer Störung des Immunsystems nun völlig ausgebrochen. Immerhin: Die Organwerte sind "okay". Noch arbeiten Niere und Leber. Er segnete die Behandlung der Tk nochmals ab. Das war uns wichtig, wegen dem Fehler der vorher passiert ist. Er war aber auch sehr ehrlich. Seine Prognose für Becky ist schlecht. 80% der Hunde überleben wohl eine akute Babesiose nicht. Die Tä in der Tk ist da etwas optimistischer und sieht die Chancen 50:50.
Becky wird nun behandelt und eigentlich wird alles für sie getan. Ich suche weniger Behandlungstipps, als viel mehr Erfahrungsberichte. Hatte jemand schonmal so einen akuten Verlauf bei seinem Hund? Hat er überlebt? Wie wurde er behandelt? Wie lange kann es dauern, bis der Hund wieder Thrombozyten bilden kann?
Vielen Dank für eure Antworten.