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Thema: Adoption eines lm+ Hundes?

  1. #1
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    Adoption eines lm+ Hundes?

    Hallo,

    es geht wohl ganz vielen so. Plötzlich wird einem mitgeteilt, dass der auserwählte Hund leider Leishmaniose hat. Dann geht das googeln und informieren los und das grübeln ob oder ob nicht... Vorab möchte ich sagen, dass mir schon bewusst ist, dass ein Hund jederzeit krank werden kann, egal ob Leishmaniose oder etwas anderes.

    Ich habe mich schon viel informiert, bin mir aber immer noch nicht sicher, ob ich für einen lm Hund bereit bin. Ich schwanke zwischen: "das schaffen wir schon" und "oh Gott, wenn wir das aber doch nicht schaffen".
    Regelmäßige Tierarztbesuche, kein Stress, purinarme Ernährung, nicht impfen, keine präventiven Wurmkuren, kein Auslandsurlaub, kein Hundesport. Heißt das nun, ich kann den Hund nie mit in den Urlaubnehmen und darf ihn nicht auspowern? Grundsätzlich macht mir die Krankheit keine Angst, aber wir wollen schon weiterhin unsere stundenlangen Ausflüge in die Natur machen, wandern und mit dem Auto nach Kroatien fahren oder nur ein Wochenende irgendwo zelten, alles eben MIT Hund. Wäre das mit einem lm Hund überhaupt möglich?

    Und natürlich würde ich nie Kosten für meinen Hund scheuen, aber mir macht auch etwas Angst einfach NUR ne Art Pflegestelle für einen chronisch kranken Hund zu sein.

    Aktuelle Werte von der Fellnase habe ich leider nicht, nur einen Titer von 1/640 vom letzten Oktober. Und wie ich gelesen habe, sind Titer null aussagekräftig.

    Ich wäre sehr dankbar für ein paar eigene Erfahrungen von lm Hundebesitzern.

    Viele Grüße!

  2. #2
    Brandon
    Gast
    Hallo,
    leider kann ich dir keinen fachlichen Rat geben, nur aus eigener Erfahrung berichten.
    Ich habe mich vor fast 3 Jahren bewusst für einen älteren LM+ Hund entschieden (es gibt noch eine nicht kranke Beagle Dame) und es bisher nicht bereut. Er ist ein so lieber und dankbarer Kerl, für den ich gerne auf das eine oder andere verzichte.
    Urlaubsreisen ins Ausland sind nicht drin, da LM+ Hunde ja nicht geimpft werden dürften, d.h. dass er ja irgendwann keinen gültigen Impfpass mehr besitzt. Vielleicht könntest du ihn bei eventuellen Reisen in guten Händen zuhause lassen.
    Beim spazieren gehen, ist mir nie aufgefallen, dass Simba weniger bewegungsfreudig ist als Nala, ganz im Gegenteil. Ich hatte oft das Gefühl, dass er alle seine nie stattgefundenen Spaziergänge aufholen möchte.
    Ich war auch in einer Hundeschule mit ihm und die Trainerin wusste natürlich über seine Erkrankung Bescheid, welche aber auch hier kein Problem darstellte.
    Da er sowieso keine anderen Hunde mag, ist das Beisammensein mit anderen Hunden kein Thema für uns, wenn ich mich aber mit anderen Hundebesitzern unterhalten habe, dann habe ich seine Erkrankung nicht an die große Glocke gehängt. Damit wollte ich vermeiden, dass andere in ihm nur den kranken und potentiell Krankheiten verbreitenden Hund sehen.
    Hoffentlich konnte ich dir ein bisschen bei deiner Entscheidungsfindung helfen.
    Natürlich drücke ich die Daumen, dass der/die Hund/Hündin bei euch einziehen kann.
    LG Andrea mit Nala und Simba

  3. #3
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    123
    Hallo,

    erstmal möchte ich Andrea zustimmen und noch erweitern:

    Auch ein LM+Hund mag "ausgepowert" werden, vor allem dann, wenn die Krankheit eben nicht aktiv ist. Und das kann viele Zeit sein. Lange Spaziergänge und Camping sind generell kein Problem.
    Gut, Impfen ist nicht wirklich empfehlenswert. Und Wurmkuren sind meines Wissens nach nie präventiv.

    Wenn der Hund generell fit ist, würde ich mir keine Sorgen machen außer: Was bei Auslandsurlauben?
    Na, da müsstet Ihr halt gucken, wie unterbringen.

    Aber im Alltag aktiv sein und schöne Spaziergänge machen - ja, das geht auch mit LM+.
    Grüße
    Lisa
    Befunde Perla

  4. #4
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    Hallo,

    vor einem Jahr habe ich eine kleine Spanierin bei mir aufgenommen. Es war Liebe auf den ersten Blick, von beiden Seiten. Ich hatte noch nie einen Hund, mit Mittelmeerkrankheiten kannte ich mich dementsprechend auch nicht aus.
    Die Kleine war schon seit kurzer Zeit in Deutschland und wohnte in einer Pflegestelle, wo ich sie kennen gelernt habe. Äußerlich sah sie absolut gesund aus.
    Mir wurde auch mitgeteilt, dass sie positiv auf Leishmaniose getestet wurde. Allerdings wurde die Krankheit so dargestellt, als sei es etwas ähnliches wie Würmer... ein paar Wochen Tabletten, dann ist alles wieder gut. Dann sollte auch alles ganz schnell gehen, damit die Kleine möglichst bald in ihr neues Zuhause einziehen könne.
    Viel Zeit für Recherche hatte ich nicht.

    Als sie dann bei uns wohnte, haben wir schrittweise herausgefunden, dass ihr Leben bisher sicher nicht ganz einfach war. Sie hatte vor so vielen Dingen Angst (meinem Mann, Männern generell, Spielzeug v.a. Bällen, Besen, großen weißen Hunden, Bussen, Motorrädern, Fahrrädern, unserem Balkon, Menschen mit Stöcken, Fenstern in der Nähe des Bodens, Fliegen [also so dicke Brummer], Jogger, Schlüssel, ihrer Leine, ach es war echt viel...). Da war echt viel Zeit und Liebe notwendig.

    Ich bin zuerst zu einem Tierarzt in meiner Nähe gegangen, um einen Gesundheitscheck machen zu lassen. Dabei erwähnte ich auch die Leishmaniose. Reaktion des Doktors: "Da haben sie einen todkranken Hund... kann man nicht viel machen... aber er muss geimpft werden... sollen wir schnell??"
    Inzwischen hatte ich aber ein bißchen gelesen und Du glaubst nicht, wie schnell ich bei dem Arzt zur Tür raus war!!

    In der Zwischenzeit hatte ich mal versucht, eine Hundeschule für die Kleine zu finden. Sie ist wahnsinnig lieb und brav, lernt schnell, aber ich dachte, dass sie bestimmt auch mal mit anderen Hunden toben und spielen möchte. Aber alle Hundeschulen wollten gleich den Impfpass sehen und haben uns abgelehnt, weil die Kleine nicht geimpft ist.

    Nachdem sie dann etwa 3 Monate bei uns lebte, ging es los: Haarausfall, schuppige Krusten, Müdigkeit, Durchfall, etc., etc.
    Glücklicherweise habe ich extrem schnell einen Tierarzt gefunden, der sich mit der Krankheit auskennt (hat selber einen Leishmaniose-Hund). Sofort wurde mir gesagt: KEINE Impfungen mehr und Futterumstellung sind absolute Pflicht. Zum Glück ist der Doktor echt toll und bereit, alles, was er nicht weiß, schnell rauszukriegen und eng mit ParasitusEx und anderen Kollegen zusammen zu arbeiten.
    Leider ging das Spiel dann erst richtig los. Wir haben eine komplette Blutuntersuchung (Südspanien-Profil) machen lassen, dabei kam heraus, dass sie auch noch Rickettsien und Ehrlichien hatte. Die haben wir dann behandelt, aber diese Behandlung hat einen kräftigen Leishmaniose-Schub ausgelöst. Also musste an der Baustelle weiter gearbeitet werden. Zeitweise waren wir 2 bis 3x pro Woche beim Doktor. Sie hat starke Medikamente bekommen, von denen sie sich oft übergeben musste. Nächtelang hab ich neben ihr gesessen und ein Handtuch bereit gehalten. Wir konnten nur noch kurze Spaziergänge machen, weil sie extrem schwach war. Manchmal hat sie vor Schmerz geschrien.

    Nach der Behandlung ging es ihr zeitweise wirklich richtig gut, wir dachten, dass sie jetzt erstmal ein bißchen Ruhe hat und ein normaler kleiner Hund sein kann. Das hielt zwei Monate an. Im Moment hat sie wieder einen Schub. Trotz Medikamenten, selbst kochen und gut auf sie aufpassen. Unseren Urlaub (natürlich in Deutschland, sie sollte mitkommen), haben wir grade abgesagt. Es hätte keiner von uns Spaß, weder sie, noch wir und wenn was passiert, es ihr schlechter geht... dann müsste man am Urlaubsort erstmal einen Doktor finden, der sich mit Leishmaniose auskennt.
    Ich habe auch Familie in Südeuropa, aber die können wir nicht besuchen, weil die Kleine nicht mitkommen kann. Und alleine lassen oder gar in eine Pension oder zu Bekannten weggeben will ich sie nicht. Keiner kennt sie so gut wie ich, die Anzeichen für einen Schub kommen bei ihr schleichend. Die erkennt nicht mal mein Mann, obwohl die Kleine nach kurzer Zeit absolut in ihn verliebt war und ihn zu ihrem großen Helden erkoren hat, weil er sie todesmutig vor einem Kampfhund gerettet hat (andere Männer sind aber immer noch ein großes PFUI :-)).

    Eigentlich hatte ich es mir auch anders vorgestellt, einen Hund zu haben. Aber ich würde die Kleine um NICHTS in der Welt wieder hergeben!!!!
    Trotz allem, was ich inzwischen weiß und gelernt habe, würde ich diesen Hund immer sofort wieder zu mir holen.
    Nicht jeder Hund mit Leishmaniose ist gleich, vielleicht hat mein Mäuschen einfach Pech. In sehr seltenen Fällen sind Hunde positiv, aber die Krankheit bricht nicht aus.
    Ist es aber einmal passiert, kann es wirklich sehr teuer, zeitintensiv und nervenraubend werden. Man leidet immer mit dem Hund mit!
    Die Verzweiflung über undefinierbare Knochenschmerzen, Hautsymptome, keinen Appetit und anderes kann dann schon mal groß werden.
    Aber es sind so wunderbare Wesen, die es verdient haben, dass man ihnen hilft. Man muss sich jedoch im Klaren darüber sein, dass Probleme auftreten können.
    Seit fast einem Jahr geht es bei uns auf und ab; für meine Kleine wünsche ich mir im Moment, dass wir die Leishmanien endlich mal unter Kontrolle kriegen. Vermutlich ist das aber noch ein langer Weg, den ich ganz sicher mit meinem tapferen Sonnenschein gehen werde!!

    Abraten würde ich Dir niemals, ob Du den Hund bei Dir aufnimmst, musst Du natürlich selbst entscheiden. Aber als "ne Art Pflegestelle für einen chronisch kranken Hund" würde ich mich nicht bezeichnen. Schließlich ist ein Hund ja ein Familienmitglied, das (auch ohne Leishmaniose) erkranken kann. Und man darf nicht nur die Krankheit sehen, denn davor steht ein Hund, der wirklich glücklich machen kann!!
    Man muss nur wissen, ob man sich darauf einlassen möchte.

    Liebe Grüße!!
    Viele liebe Grüße
    von Nina und Fräulein Frech

    Befunde Fräulein Frech

  5. #5
    registrierter Teilnehmer Avatar von Hobbit
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    Hallo!
    Auch ich habe letztes Jahr im Jasnuar einen kleinen, knapp 3 Jährigen Spanier adoptiert. Angeblich frei vom Mittelmeerkrankheiten. Im Juni fiel mir auf dass er extrem gehaart hat, solle Schuppen hatte und kleine Pusteln unterm Bauch waren. Erstmal habe ich mir dabei noch nichts gedacht. Ansonsten hatte er keine Syptome. Ein frecher, aufgewecker Kerl, den man nicht wirklichausgepowert bekommen Da sich aber im Laufe der Zeit die Sache mit dem Fell nicht besserte und er zusätlich Stellen an den Ohren bekam gingen wir zum TA. Hobbit wurde auf Milben untersucht. Negativ. Im Laufe des Gesprächs erwähnte ich nochmal das er aus Spanien kommt und ob es sein könne das er doch irgendwas mitgebracht hat. Ich dachte da an Anpassungsschwierigkeiten , Futtermittelallergie oder somst irgendwas. Die TÄ redete gleich von Leishmaniose und nahm Blut ab. Ich war nach wie vor sicher das mein Hund sowas nicht haben würde. Fehlgedacht! Der Befund war positiv. Für mich brach erstmal eine Welt zusammen. Da ich Krankenschwester bin und von Natur aus neugierig fing ich an zu lesen und bekam von der Tierschutzorganisation über die Hobbit nach Deutschland kam den Tip mit diesem Forum. Das war für mich der hilfreichste Tip, weil hier geballtes Wissen und Erfahrung ist und wenn ich mir die verschidenen Geschichten durchlese stelle ich fest das der kleine auch mit Leischmaniose viele tolle Jahre haben kann.
    Hier angemeldet und vorgestellt wurde mir gleich geraten ein komplettes Mittelmeerprofil bei Parasitus Ex zu machen, da häufig Leishmaniose nicht die einzige Erkrankung ist. Dabei stellte sich herraus dass er auch Barbesiose positiv ist. Das wurde behandelt und Hobbit bekommt derzeit die Mindesdosis Allopurinol und es geht ihm super. Er hait keinerlei sichtbare Symptome
    in 14 Tagen gehen wier wieder Blut abnehmen um zu testen ob die Barbesiosebehandlung was gebracht hat und um zu gucken wie aktiv die LM ist. Ich hoffe sehr das die Elektrophorese genau so gut ist wie sein derzeiger Zustand, dann will ich mit Hilfe der Fachkundigen hier im Forum versuchen das Allopurinol auszuschaukeln.

    Natürlich ist mir klar das ich Zeit seines Lebens einen kranken Hund haben werde und das er vielleicht nicht so alt wird wie seine Vorgängerin (14 Jahre) oder seine noch lebenden (hoffentlich noch lange) Weggefährtin Ronja (17 Jahre) aber es gibt sooooooo viele schöne Stunden in den man das vergisst. Und ich denke nicht darüber nach was kommen könnte. Klar beobachte ich ihn um schnell reagieren zu können.
    Eins steht aber fest ich möchte diesen kleine Clown nicht mehr missen und bin sehr froh das ich mich damals für ihn entschieden habe, nicht wissend was er im Gepäck hat.
    Ich würde mich auch immer wieder für einen "Südländer" entscheiden. Cindy kam und Ronja kommt ja auch aus Spanien.
    Viele Grüße
    Bettina mit Hobbit
    , Ronja für immer in meinem Herzen, Felix und Benny:


    Befunde Hobbit

  6. #6
    registrierter Teilnehmer
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    9

    Stress

    Zum Thema stress ich denke was gemeint ist ist der negative stress der für den Hund so wie mein Menschen negativ ist positiver stress warum den nicht? Wenn ich meinen Hund erziehe ist das sicher auch stress aber im positiven sinne. Negativ währe es dann wenn ich ihn überforder und er mit gestelltem anforderrungen nicht klar kommt. Aber solange alles liebevoll beigebracht wird warum nicht. Und wenn du hundesport machen willst und der Hund daran Freude hat dann ist es ja positiver stress )
    Meiner ist bei mir auch auf pflegestelle aber ich bereue es keine Minute. Auch wenn es gerade bei ihm schwer ist man findet einen weg. Machmal als kompromiss aber es geht. Ich denke wenn du dir den Hund holst wirst du es nicht bereuhen!

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von bilbo
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    Gut, weisst du vorher schon von der LM. Die Meisten von uns können das vermutlich nicht sagen. Und ja, jeder Hund kann irgenwann krank werden. Unsere Rea ist seit 3 Jahren ohne Medikamente und es geht ihr supergut. Einen Verlauf kann man ja nicht vorhersagen, das zeigen die vielen Antworten auf deine Fragen. Kein Stress würde ich so verstehen: ein möglichst regelmässiger Tagesablauf, gleichbleibende Rituale. Hundesport kannst du sicher ohne Impfpass nicht machen. Mit unserer Rea machen wir lange Spaziergänge, sie liebt es auch, am Rad zu laufen aber sie ist schneller müde als unser gesunder Rüde. Man muss einfach immer gut beobachten und den Hund nicht überfordern. Wo ist eigentlich das Problem mit dem Reisen ? Die meisten Grenzen sind doch offen und man muss keinen Impfpass zeigen... Ich würde mich halt auf diese Länder beschränken
    Mit unserem letzten LM Hund haben wir die "Angst" vor der Erkrankung hinter uns gelassen und würden immer wieder einen adoptieren.
    LG Edda

  8. #8
    Moderatorin Avatar von Schmusebacke
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    Wo ist eigentlich das Problem mit dem Reisen ? Die meisten Grenzen sind doch offen und man muss keinen Impfpass zeigen... Ich würde mich halt auf diese Länder beschränken
    Das sehe ich nicht ganz so locker, denn es kann dir durchaus passieren, dass du im Land kontrolliert wirst, wenn dein Hund dann nicht geimpft ist, kommt er bestenfalls in Quarantäne
    Liebe Grüße
    Gerti mit Pino, Naddi , Kalle Momo und Mary
    Tagebuch von Pino, Naddi, Kalle und Momo


    Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit.
    Mahatma Gandhi


    Befunde Kalle


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  9. #9
    registrierter Teilnehmer Avatar von Julia02
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    Hallo

    Mir ging es vor genau 1 1/2 Monaten genau gleich wie dir, wir haben uns auch in einen Hund verliebt (aus Spanien...) und dann beim Bluttest erfahren das er LM + ist. Ich habe auch sehr lange nachgedacht, genau die gleichen Punkte die du genannt hast waren für mich auch das Thema. Wir haben uns dann für den Hund entschieden. Die Therapie mit Allopurinol und Glucantime wurde bereits in Spanien noch 1 Monat durchgeführt, danach kam er zu uns. Wir haben dann nach 4 Tagen gleich (hier in der Schweiz) noch Blutuntersuchungen / Urinuntersuchung machen lassen und beschlossen das wir das Allopurinol noch sicher 3 Monate bis zur nächsten Kontrolle weiter geben werden. Die Blutwerte sind gemäss TA gut, auch optisch hat er keine LM symptome mehr (er hatte sehr kahle Stellen an den Ohren vor der Glucantime behandlung..) das einzige was er zurzeit noch hat waren Würmer und Kristalle im Urin weil er in Spanien natürlich nicht purinarm gefüttert wurde. Sogar der erneute Test auf Leishmaniose war Negativ hier.. (was wir bis heute noch nicht ganz vestehen...) Er ist ein so dankbarer, unkomplizierter und toller hund, wir bereuen keine Sekunde das wir uns für ihn entschieden haben trotz seiner Krankheit. Wir gehen regelmässig mit ihm Joggen, er braucht die Bewegung und hat sehr viel Energie

    Nun zu deinen Punkten und meinen überlegungen damals:
    R
    egelmäßige Tierarztbesuche --> Das ist sicher so, vor allem am Anfang für das erste grosse Blutbild und die Einstellung der Medi's danach folgt sicher eine zweite Kontrolle und je nach verlauf kann es dann aber schon nur noch 1/2 jährlich sein..

    kein Stress --> Was heisst stress? der Hund ist ja nicht aus Glas und ich persönlich bin der Ansicht, man sollte den Hund nicht verhätscheln er weiss ja schliesslich nicht das er Krank ist.. Ich würde Dinge vermeiden von denen er z.B. grosse Angst hat. positiver Stress wie z.B. lange spaziergänge mach eich trotz der Erkrankung.

    purinarme Ernährung --> das ist ein ganz wichtiger Punkt, ich hatte zuerst auch bedenken selber zu kochen, Ingrid hat uns dann einen Ernährungsplan hier im Forum zusammengestellt wirklich super! mitlerweile Koche ich 1 mal pro Woche für ca. 7-10 Tage vor und friere alles in Beutel ein, der Aufwand beträg vielleicht 1 Stunde maximal dafür bist du sicher das es deinem Hund gut geht.

    nicht impfen --> Hier im Forum ist man ganz klar der Meinung nicht impfen da es auch einen LM Schub auslösen kann und nur gesunde Hunde geimpft werden dürfen. Ich bin mit meinem Hund im Tierspital Zürich in Behandlung die ja spezialisiert sind und auch Studien mit LM Hunden durchführen / durchgeführt haben. Sie sind klar der Meinung gerade Tollwut Impfung darf man bei einem LM + Hund durchführen, es wird ein so spezifisches Antikörper gespritzt welche keinen einfluss auf die LM oder das Immunsystem habe.. Da kann man sich nun darüber streiten, ob ich ihn nachimpfen werde (für die Einreise musste er geimpft werden.. habe ich mich noch nicht entschieden..)

    Grundsätzlich kann dir niemand hier diese Entscheidung abnehmen, es kann auch keine Prognose abgegeben werden da jeder Fall unterschiedlich verläuft. LM ist i.d.r. keine tödliche Krankheit unter guter Behandlung und viele Hunde können wirklich lange und gut damit leben! Wie du schon gesagt hast, du hast nie die garantie.. auch bei einem "gesunden" Hund nicht!

    Liebe Grüsse Andrea

  10. #10
    Moderatorin Avatar von Marion/Grappa
    Registriert seit
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    5.125
    Da kann man sich nun darüber streiten
    Hallo Andrea,

    bezüglich Impfung möchte ich richtigstellen, daß es da nichts zu streiten gibt:

    Ein LM+-Hund ist krank ... und das lebenslänglich. Wenn Du Dir Beipackzettel zu Impfstoffen ansiehst, wirst Du dort lesen, daß kranke Tiere (genauso wie Menschen) nicht geimpft werden dürfen.

    Was Tierärzte empfehlen ist eine ganz andere Geschichte ...

    Ohne Einflußnahme auf das Immunsystem wird übrigens kein Impfstoff einen Impfschutz herbeiführen können.

    Ich schreibe das nicht, um Dich zu belehren, sondern um mitlesende Fories, die sich womöglich noch nicht genau ins Thema eingelesen haben, mit Fakten zu versorgen

    Wie Du das bei Deinem Hund handhabst, ist natürlich ganz und gar Deine Sache.

    Lieben Gruß
    Marion
    ************************* ************

    Liebe Grüße von Marion
    mit Grappa, Nelly,Rosi Moser
    und der restlichen Viecherei


    Tagebuch Mädels

    Gesundheit Grappa

    Befunde Grappa Befunde Rosi Befunde Nelly

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  11. #11
    registrierter Teilnehmer Avatar von Julia02
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    Zitat Zitat von Marion/Grappa Beitrag anzeigen

    Ein LM+-Hund ist krank ... und das lebenslänglich. Wenn Du Dir Beipackzettel zu Impfstoffen ansiehst, wirst Du dort lesen, daß kranke Tiere (genauso wie Menschen) nicht geimpft werden dürfen.

    Ohne Einflußnahme auf das Immunsystem wird übrigens kein Impfstoff einen Impfschutz herbeiführen können.
    Hallo Marion

    Finde gut das du schreibst und gebe ich dir vollkommen recht! Genau diese Argumentation habe ich auch hervorgebracht und das ist auch ganz klar so! (habe ich auch oben geschrieben..) Ich habe mehrmals nachgefragt und es wurde mir ganz klar die Auskunft gegeben das der Erreger so spezifisch und niedrig dosiert ist das LM Hunde geimpft werden dürfen und dies kein Problem darstellt. Das ist aber ein anderes Thema :-) Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, ich finde es einfach auch merkwürdig das ein Tierarzt das Risiko eingehen würde wenn er wüsste, dass er mit der Impfung ein Risiko eingeht..

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