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Thema: Mein Hund hat es nicht geschafft

  1. #1
    registrierter Teilnehmer
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    Mein Hund hat es nicht geschafft

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    meine Hündin Blanquinha (6 Jahre) hat vorletzten Sonntag, während ich in einem 4-tägigen Kurzurlaub war, einen akuten Leishmaniose-Schub bekommen, obwohl sie vor 4,5 Jahren angeblich negativ getestet worden ist.
    Der Tierarzt, der sie montags behandelt hat, hat die Zeichen nicht erkannt, ihr nur ein Antibiotikum gegeben und sie ohne Blutabnahme wieder nach Hause geschickt. Das war der Tierarzt der Hundesitter. Blanqui hatte die typischen offenen Wunden an den Hinterbeinen, die gerade für Leishmaniose befallene Hunde aus Portugal typisch sind.
    Sie war da schon sehr schwach, aber ich sollte bis zum nächsten Tag warten und dann wieder kommen.
    Ich bin dann dienstagsmorgens zu meiner eigenen Tierärztin gegangen und die hat direkt Blut für einen Leishmaniosetest abgenommen und sie an einen Tropf gehängt. Leider hat der es nicht besser gemacht, denn sie konnte den Blutzuckerspiegel nicht halten. Leber- und Nierenwerte waren aber zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung, sie hatte nur eine leicht reduzierte Menge an roten Blutkörperchen.
    Nach dem zweiten Tropf am Nachmittag ging es ihr noch schlechter, sodass meine Tierärztin mir geraten hat, mit Blanqui in die Tierklinik zu fahren.
    Ihr Zustand war sehr kritisch und am nächsten Tag hatte sie jede Menge Ödeme bekommen und weitere offene Hautstellen, außerdem sank das Albumin rapide ab. Nach 2 langen bangen Tagen kam dann das Ergebnis Leishmaniose positiv.
    Sie wurde sofort mit Allopurinol behandelt und ich bin nach Holland gefahren, um für sie Glucantime zu besorgen.
    Vorgestern schien es ihr zum ersten Mal besser zu gehen. Sie hat die Glucose von selbst gehalten, die Ödeme gingen zurück und sie konnte schon wieder herumlaufen.
    Die Gabe von Human Albumin sei nicht nötig, hieß es.
    Ich war voller Hoffnung, doch dann hat sie gestern blutigen Durchfall bekommen und abends hat sie gekrampft, weil sie wieder komplett unterzuckert war.
    Sie wurde wieder an den Tropf gelegt, aber der Zuckerwert ging nicht mehr hoch. Die Leber hatte ihren Dienst wohl eingestellt, vermutete die Ärztin.
    Sie hat so schlimm geschrien und nach einer Stunde lag sie nur noch lethargisch da. Wir haben sie dann erlöst, weil sie die Nacht sicher nicht überstanden hätte.
    Ich schreibe dies alles auf, weil ich mir von euch eine Erklärung erhoffe, was der Grund dafür gewesen sein kann, dass sie die Glucose nicht halten konnte.
    Meint ihr, es könnte noch etwas anderes hinzugekommen sein?
    Meine Tierärztin hatte ursprünglich auch noch zusätzlich auf Blutparasiten testen wollen, aber das wurde dann doch nicht gemacht, weil man sich auf die Leishmaniose konzentriert hat.
    Auch wüsste ich gerne, ob Juckreiz und Durchfall Symptome für Leishmaniose sind. Im Netz habe ich dazu nichts gefunden, aber es war schon auffällig, dass Blanqui sich immer sehr viel gekratzt hat. Ein Allergietest hatte ergeben, dass sie gegen alle möglichen Fleischsorten allergisch war und zudem gegen Milben, deshalb dachte ich immer, dass es daher käme.
    Ist etwas über Auslöser eines solchen Schubes bekannt? Ich frage mich die ganze Zeit, ob es der Stress war, weil ich nicht da war oder ob sie etwas falsches zu fressen bekommen hat. Letztes Jahr hatte ihr ein Tierarzt mal Cortison gespritzt, weil das mit dem Juckreiz so schlimm war. Man liest ja auch, dass das schlecht bei Leishmaniose ist. Und dann ist sie etwas später auch noch geimpft worden
    Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar meiner Fragen beantworten. ich bilde mir ein, dass das irgendwie helfen könnte, meinen Verlust zu verarbeiten.

    Traurige Grüße

    Frauke

  2. #2
    Brandon
    Gast
    Hallo Frauke,
    deine Fragen kann ich dir leider nicht beantworten, aber ich weiß wie es ist wenn man einen geliebten Freund gehen lassen muss und man sich Vorwürfe macht, ob man die richtigen Entscheidungen getroffen hat.
    Ich denke, dass es für unsere Hunde das größte Glück war, dass sie einen Besitzer hatten, der sich um sie gekümmert hat und sie in viel Liebe eingehüllt das irdische Leben verlassen konnten.
    Traurige Grüße
    Andrea mit Nala und dem unvergessenen Löwenherz Simba

  3. #3
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Frauke,

    der Tod deines Hundes tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass du ihn verarbeiten kannst.

    Ich kann dir nur sagen, dass kein Hund innerhalb weniger Tage, also plötzlich, an einem Leishmanioseschub verstirbt, wenn bis dahin seine Werte normal oder nahezu normal waren. Die meisten Hunde mit Leishmaniose sterben immer noch an einem Nierenversagen, früher oder später. Da du immer vom Glukosewert sprichst, wird es wohl einen anderen Grund gehabt haben.

    Liebe Grüße
    Andrea

  4. #4
    Moderatorin Avatar von Christiane
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    Hallo Frauke,

    ich habe mich früher viel mit Blutzucker bei Hunden beschäftigt. Vermutlich hat deine Tierärztin Recht, und die Leber hat versagt. Warum, das kann man nicht sagen ohne vorherige Befunde zu kennen. Ein schnell wachsender Tumor könnte z. B. in Frage kommen. Vielleicht hatte sie auch vorher schon Leberschäden. An einer Leishmaniose ist sie sicher nicht gestorben, und du hast alles richtig gemacht und sie sofort untersuchen lassen. Manchmal gehen Krankheitsprozesse, die vorher unerkannt waren, so schnell voran, dass gar keine Zeit mehr bleibt für eine genaue Untersuchung.

    Es tut mir sehr leid, dass deine Hündin gestorben ist.

  5. #5
    registrierter Teilnehmer
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    Ich habe meine Hündin nie testen lassen, weil sie mir als Leishmaniose negativ vermittelt wurde, ich habe aber auf alten Fotos aus Portugal gesehen, dass sie vor der Vermittlung genau diese offenen Stellen an den Hinterbeinen hatte, die für Leishmaniose infizierte Hund aus Portugal typisch sind.
    Leider kannte ich mich damals damit noch nicht aus. Als sie bei mir war, hat sie aber nie wieder irgendwelche Symptome für Leishmaniose gezeigt.
    Als sie vor einer Woche in die Klinik kam, waren die Leber- und Nierenwerte vollkommen in Ordnung, sie hatte nur eine leichte Anämie. Auf Tumore ist sie auch untersucht worden und man hat weder beim Röntgen noch beim Ultraschall etwas Verdächtiges finden können.
    Mein Tierärztin sagte, dass es durchaus sein kann, dass ein heftiger Leishmaniose-Schub so schnell zum Tod führen kann, ich fand es aber auch komisch, dass sie erst offenbar auf die Medikamente reagiert hat und dann blutigen Durchfall bekam und den Blutzuckerspiegel plötzlich doch nicht mehr halten konnte.

  6. #6
    Moderatorin Avatar von Christiane
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    3.831
    Hallo Frauke,

    mach dir keine Gedanken, du hättest etwas falsch gemacht. Wenn man keine Anzeichen für eine dramatische Krankheit gesehen hat, dann konntest du vorher ja auch nichts tun.

    Nur noch zur Richtigstellung: Portugiesische Hunde haben auch nicht mehr Wunden an den Beinen als Hunde aus anderen Ländern. Und Leishmaniose ist eine Krankheit, die sich schleichend entwickelt. Oft wird es erst dramatisch, wenn weitere Erkrankungen dazu kommen, oder andere Ereignisse das Immunsystem belasten. Aber auch dann führt es nicht so schlagartig zum Tod. Bei zeckenübertragenen Infektionen habe ich das dagegen schon gesehen, Babesiose zum Beispiel kann manchmal schnell zu einer Krise führen. Die gibt es inzwischen hier auch.

    Leider wirst du es nicht mehr herausfinden können, was es nun war.

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