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Thema: Hund mit Leishmaniose adoptieren - Fragen und Motivation

  1. #1
    stelo
    Gast

    Hund mit Leishmaniose adoptieren - Fragen und Motivation

    Liebes Leishmaniose-Team und Expert*innen,
    ich weiss die hier eröffneten Themen sind letztendlich immer wieder sehr ähnlich, ich habe auch schon viele gelesen. Und trotzdem wollte ich mich gern mit unserem speziellen Fall an euch wenden und erhoffe mir antworten und hfftl Zuspruch.

    Wir haben uns für eine Hündin aus Griechenland entschieden. Sie ist 3 Jahre alt und seit seit kurzem in Deutschland. Der vor der Ausreise bestimmte LM Titer Betrug 1:200. Ein sehr ausführliches Blutbild wurde in Auftrag gegeben und sollte bald ankommen. Sie wird gerade schon vorsorglich mit Allopurinol behandelt.

    Ich weiss, für genaue Aussagen müssen wir das Blutbild abwarten. Aber eigentlich wollten wir sie unabhängig davon schon bald abholen. Da war uns das mit dem LM aber noch nicht so bewusst. Nun geraten wir ins Zweifeln...

    Deshalb fragen wir uns nun, was das "schlimmste" ist, was auf uns zukommen kann, wenn wir bewusst einen kranken Hund adoptieren. Die Medikamente, klar. Deren Kosten scheinen ja noch den geringsten Anteil zu haben. Regelmäßige Blutuntersuchungen. Scheint uns auch OK.
    Ein viel größerer Kostenfaktor scheint mir tatsächlich das purinarme Futter zu sein. Mit 4-5€/kg kommt da bei einem recht großen Hund schon einiges zusammen... Gibt es da noch günstigere Möglichkeiten?

    Und was wartet sonst auf uns? Sind Schübe möglich oder vorprogrammiert? Steht überhaupt schon fest, dass wir einen "kranken" Hund adoptieren?

    Ich würde mich sehr über ein paar Meinungen freuen. Wir wollen das alles nicht unvorbereitet angehen. Aber auf der anderen Seite auch nucht zu sehr zerdenken und die Zweifel und Angst gewinnen lassen.

    Schon jetzt einmal herzlichen Dank.

  2. #2
    registrierter Teilnehmer
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    Beiträge
    1.264
    Hallo Du,

    Ihr habt auch bedacht, ein Hund der an LM erkrankt ist, darf nicht mehr geimpft werden. Eine Impfung könnte ansonsten einen Schub auslösen. Urlaube im Ausland mit Hund würden also wegfallen. Tierpensionen nehmen auch meist nur durchgeimpfte Hunde auf. Hundeschulen bestehen häufig auf Impfungen.

    Häufig bekommt der Hund erstmal Allo, die preiswerteste Medikamentenlösung. Sollte das aber mal nicht mehr reichen, wird es dann schon teurer.

    Würden denn die anderen Reisekrankheiten auch schon getestet? Oder werden die jetzt mitgemacht? Ist es nur ein großes Blutbild oder wurden auch die Organwerte und eine EEP beauftragt?

    Allo kann man nicht vorsorglich geben. Wie lange bekommt sie das schon und in welcher Dosis? Was wiegt sie denn?

    Tja, preiswert ist das Futter nicht grad bei einem großen Hund. Aber es sollte hochwertig sein, bestenfalls von Dir gekocht.

    Falls Du Dich anmelden möchtest, Ingrid unsere Ernährungsfachfrau erstellt Futterpläne nach Befunden im Ernährungsbereich.

    Schübe sind natürlich jederzeit möglich, müssen aber nicht aufkommen. Ein Hund mit einem positiven Titer ist krank, wie krank sagen dann aber die erhobenen Befunde und auch sein Befinden.

    Nachdem die Gebühren beim Tierarzt nun erhöht wurden, denke ich anfangs mußt Du für die Grunduntersuchung mit etwa 100 € alle 3 Monate rechnen. Sollte der Test auf Reisekrankheiten noch fehlen, kommen wahrscheinlich nochmal 150-200 € dazu.

    Viele Grüße,
    Susanne

  3. #3
    registrierter Teilnehmer Avatar von Petra2903
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    07.2017
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    362
    Wir haben uns vor gut zwei Wochen bewusst für einen LM positiven Hund entschieden. Pacino ist 6 Jahre und hatte einen sehr hohen Titer beim letzten Test im Januar in Spanien und natürlich hoffen wir, dass er nach Leishguard und Allu die letzten Wochen oder Monate bald ohne Medikamente sein kann, mit regelmäßigen Tests halt. Beim Futter haben wir uns als alte BARFer für 1/2 purinarmes Fleisch und 1/2 veget. Hundefutter entschieden, so dass sich die Kosten selbst bei Windhundbonus (hoher Stoffwechsel = mehr Futterbedarf) noch in Grenzen halten. Aber ja, Tierarzt. Das hilft alles nichts, die Kosten werden wir haben. Wir wissen heute schon, dass wir bei einem Ausbruch der LM vielleicht nicht lange durchhalten können - aber dann hatten wir hoffentlich trotzdem einige schöne Jahre mit ihm und haben ihm und uns etwas gutes getan. Wir haben in 35 Jahren schon einen kleinen Friedhof an Haustieren gehen lassen müssen und auch wenn es immer wieder weh tut, so sind die Jahre dazwischen es immer wieder wert gewesen.
    Petra aus der Rüden WG
    Pacino, Tristan, Kai (Galgos) und dem Zweibeiner Jochen
    Nicht weit gen Osten von Frankfurt am Main
    https://www.leishmaniose-forum.com/s...-seine-Familie

    Das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.





    Befunde Pacino

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Unna/NRW
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    17.477
    Juhuu, herzlich willkommen.

    Zitat Zitat von stelo Beitrag anzeigen
    Und was wartet sonst auf uns? Sind Schübe möglich oder vorprogrammiert? Steht überhaupt schon fest, dass wir einen "kranken" Hund adoptieren?
    Das kann man wirklich nie vorher wissen. Das ist ganz unterschiedlich. Aber ich würde erstmal davon ausgehen, dass die LM aktiv ist und diese ja dann auch euch ihr ganzes Hundeleben begleitet, also es immer auch bei einem höheren finanziellen Aufwand bleibt.

    Was man aber allgemein sagen kann, wenn ihr auf Zack seid und ein evtl. Schub früh erkannt wird, ist es für den Hund und auch für euren Geldbeutel besser. Wir haben nicht wenige Fälle wo jahrelang die LM unerkannt blieb, oder wo über Jahre keine Kontrollen stattfanden, weil vorher ja alles gut war und auf einmal gibt es schlecht heilende Wunden, riecht der Hund aus dem Maul, weil die Nieren da schon geschädigt sind, da ist es um ein vielfaches problematischer und kann auch teuer werden, wenn dann noch Klinikaufenthalte mit Infusionen, Bluttransfusionen etc. dazu kommen. Und einmal geschädigte Nieren, ziehen dann ja eine lebenslange weitere Unterstützung durch andere Mittel nach sich, die auch was kosten.

    Deswegen kann man wirklich jedem LM Halter nur raten mind. einmal, besser 2 x pro Jahr eine Kontrolle zu machen, damit man den Ausbruch der Krankheit überhaupt frühzeitig bemerkt. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, ist eine 3 Monatskontrolle solange angeraten, so lange man noch keine stabilen Werte erreicht hat. Sprich, man noch an der Behandlung rumfeilt und da die Mittel und Dosierungen anpasst. Und da du ja schon so früh hier gelandet bist und dich über LM informierst, ist das ja schon eine gute Voraussetzung. Dann kommt ja sicher auch bald das Blutbild etc., so dass man dann auch sieht, wie es speziell bei eurer Hündin denn nun mit der LM genau aussieht. Und wie Susanne schon geschrieben hat, es gibt oft Mehrfachinfektionen, das heißt, dass die Hunde mehrere Erkrankungen im Gepäck haben, nicht nur LM, das muss unbedingt abgeklärt werden.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  5. #5
    Forum-Team Avatar von Dori13an
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    08.2014
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    5.348
    Hallo ,
    ihr solltet auch beachten manch eine MittelmeerKrankheit hat eine längere Inkubationszeit. Bei LM rechnet man bis zu 7 J., also ist es vielleicht sogar besser ihr wisst von der Krankheit und könnt euch informieren.
    Auch wir haben uns bewusst für einen Hund mit LM entschieden und es nicht bereut
    Befunde Flocke
    Liebe Grüße
    von Angelika und Flocke und im Herzen Nala immer mit von der Partie...
    wir sind in 82541 Münsing am Starnberger See

    Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeiffen lassen

    http://www.leishmaniose-forum.com/sh...p?23826-Flocke

  6. #6
    Stelo
    Gast

    Vielen Dank.

    Herzlichen Dank für eure Antworten.

    Wir werden jetzt erst mal den Test von Parasitus Ex abwarten. Aber das ist wirklich eine schwere Entscheidung die man da treffen muss. Man fühlt sich irgendwie egoistisch, weil man lieber einen kerngesunden Hund adoptieren will.

    Eine kleine Frage habe ich noch... Sie wurde ja anscheinend auch schon on Griechenland "vorsorglich" mit allopurinol behandelt... Vor 2 Wochen wurden dann die Blutproben für den test genommen. Sind die Tests überhaupt aussagekräftig wenn sie doch schon Medikamente bekommt?

  7. #7
    Forum-Team Avatar von Dori13an
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    08.2014
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    5.348
    Ihr könnt euch nie sicher sein, wenn ihr einen Hund nehmt, ob er "kerngesund" ist oder bleibt....gerade die Auslandshunde schleppen einiges mit und da ist es besser wenn die Orga schon mal Tests macht.
    Sinnvoll ist es hier nach ca. 3 Mon. nochmal alles nachtesten zu lassen, egal ob sie Medis nimmt oder nicht. Die Ausreise ist eine Belastung für´s Immunsystem(Impfungen) und kann z.B. bei der LM einen Schub auslösen.
    Ihr mögt sicherlich abwägen, doch letztendlich habt ihr nie die Sicherheit eines gesunden Hundes. Alles Liebe für euch
    Befunde Flocke
    Liebe Grüße
    von Angelika und Flocke und im Herzen Nala immer mit von der Partie...
    wir sind in 82541 Münsing am Starnberger See

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    http://www.leishmaniose-forum.com/sh...p?23826-Flocke

  8. #8
    Forum-Team
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    NRW
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    10.866
    Hallo &

    Bekommst Du denn auch die Blutwerte aus der Heimat? Vergleichswerte sind nämlich gut um eine eventl. Änderung der Werte feststellen zu können. Dabei geht es nicht um die Titerhöhe, sondern um die Werte von Blutbild, Organwerten und Elektrophorese.

    Wird aber z.B. erst 1-2 Wochen Allo gegeben, wird man vermutlich keine Änderungen sehen, auf die Höhe des Titers hat es eh keinen Einfluss.

    Generell entwickelt sich eine ausgebrochene LM auch nicht in wenigen Wochen zu einer stabilen oder nicht mehr behandlungsbedürftigen LM. Umgekehrt kann z.B. durch die Impfungen zur Ausreise in wenigen Wochen ein lebensbedrohlichem Ausbruch oder eine Verschlechterung von Mittelmeerkrankheiten entwickeln.

    Ich finde für Hunde unter 30 kg sind die Kosten bei hochwertigem purinarmem Fertigfutter in Grenzen. Für größere bzw. schwerere Hunde ist das sicher was andres. Futterergänzungen verursachen noch zusätzliche Kosten, die gerade am Anfang auch nicht billig sind, aber ja meist Monate reichen.

    Liebe Grüße

    Andrea

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