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Thema: Wesensveränderungen nach 6 Jahren durchgehender und harter LM-Therapie??

  1. #1
    Babehl
    Gast

    Wesensveränderungen nach 6 Jahren durchgehender und harter LM-Therapie??

    Hallo allerseits,
    Ich beschreibe den Krankheitsverlauf meiner spanischen Terriermixhündin Chili (8Jahre) jetzt nur kurz, weil sich meine aktuelle Frage auf ihren Ist-Zustand bezieht.

    Wir kämpfen seit über 6 Jahren gegen die Leishmanien in meiner Hündin Chili. 3 Wochen nachdem ich sie aus Spanien bekam brachen aus Leishmaniose, Babesiose und das gefährlichste war die Autoimmunreaktion gegen die Trombozyten, die drastisch gefallen waren ohne dass ich irgendwas bemerkt hatte. Es folgte ein einwöchiger stationärer Aufenthalt in meiner Tierklinik um das Hundeleben zu retten. Dann kamen ALlopurinol, Milteforan mehrmals, nach einer KreuzbandOP entwickelte sich eine Resistenz gegen das Milteforan, danach dann Glucantime. Chilis Niere machte alles klaglos mit. Anfang 2017 wurde es dann richtig schlimm: Chili fing an zu bluten an den Ohrrändern.
    Meine Tierärztin, der ich bis dahin blind vertraut hatte, kam an ihre Grenzen und schickte mich zu einer Spezialistin nach Hamburg. Die hatte einen neuen Plan und besprach diesen mit 2 Spazialisten in Frankreich und Griechenland.
    Der Plan: so lange Glucantime geben bis auch die Gammaglobuline wieder normal sind. Das haben wir jetzt 7 Monate lang gemacht. Das Bluten hörte ziemlich schnell auf, aber das Senken des Gammaglobulins gestaltete sich sehr zäh. Die Spezialistin bestand darauf, dass wir die Therapie so lange fortsetzen, bis alle Globulin-Werte wieder im Normalbereich sind.
    Gestern!! habe ich ihr die letzte Spritze gegeben :-)

    Nachdem wir das schlimmste verhindern konnten (Kupieren der neurotischen, blutenden Ohren) und nun ENDLICH jetzt auch in der Elektrophprese alles im grünen Bereich haben, habe ich auf einmal Raum, mir meinen Hund neu anzuschauen, bzw. über ihr verändertes Verhalten nachzudenken.

    Sie wog ursprünglich 10 Kg, jetzt noch 9. Ich gebe ihr 30 % mehr als früher (Royal Canin Urinary u/c). Trotzdem ist sie regelrecht fressüchtig. Alles wird mitgenommen. Besonders gerne und ausgiebig frisst Sie jeden Tag Gras. Noch keiner meiner vielen Hunde hat annähernd so viel Gras gefressen. Sie verhält sich, als würde sie gegen das Verhungern ankämpfen. SIe frisst auch ständig am Rand von Pfützen den Moder, das findet sie richtig gut.
    Außerdem ist sie sehr Ungehorsam geworden. Meine Ansagen merkt sie sich nur 5 Sekunden und tut dann, was jeder Terrier mit eigenem Kopf so tut. Seit neuestem kommt sie nicht mehr unbedingt mit sondern geht eigene Wege z.b. In das gerade offen stehende Haus, an dem wir vorbei gehen.
    Da sie früher sehr gut hörte, nahm ich in den letzten Monaten an, ich hätte versäumt konsequent zu sein und sie zu sehr verwöhnt- und nun würde sich die Eigenwilligkeit des Terriers durchsetzen. ALso hab ich sie in den letzten Wochen sehr konsequent an ihre Erziehung und Grenzen erinnert, musste aber dies viel härter machen als früher ....und dies komplett ohne Erfolg.

    Nun frage ich mich, ob sie vielleicht nicht KANN, statt nicht zu WOLLEN. Und ob das was mit der Krankheit zu tun haben könnte (=Hirnschädigung??) und das ist die eine Frage , die ich hier in den Raum stellen möchte.
    Hat Jemand von Euch ähnliche Beobachtungen gemacht? Verlange ich zu viel von meinem Hund, wenn ich möchte, dass er hört wie früher?
    Und die 2. Frage:
    Könnte es sein, dass trotz des guten Futters, das sie sehr gern frisst und sehr gut verträgt, einen unentdeckten Mangel hat?
    Das Große Blutbild ist inzwischen super geworden und außer einem zu niedrigen Eisenwert kann man nichts mehr bemängeln.

    Sehr interessiert wäre ich an einer Ernährungsberatung und deswegen habe ich mich heute auch registriert.
    Bin sehr gespannt auf alles, was ich hier noch lernen kann.
    Viele Grüße aus Lübeck, Barbara

  2. #2
    Babehl
    Gast
    :-)) also: Chilis Ohren waren nekrotisch, nicht neurotisch, wie mein Notebook es umschrieben hat. Und sehr süß sind sie auch

  3. #3
    Forum-Team
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    Hallo Barbara!

    7 Monate Glucantime? Meine Güte, da habt Ihr ja was hinter Euch gebracht!

    Glucantime kann die Bauchspeicheldrüse belasten, das wäre eine für mich sehr wahrscheinliche Erklärung für ihr Fressverhalten und auch den Rest

    Liebe Grüße

    Andrea
    Geändert von Charlie (20.10.2017 um 00:24 Uhr)

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Barbara, herzlich willkommen. Ich sitze auch ganz fassungslos vor meinem Rechner, irre, wie lange du das Glucantime gespritzt hast. Und die Ohren sind jetzt ok? Bei Gras fressen und Co. würde ich zuerst an Magenprobleme denken, also zu wenig, bzw. zu viel Magensäure. Mein Hund hatte früher dann oft ganz hektisch den Teppich abgeleckt, wenn er an kein Gras kommen konnte. Dann musste ich schnell los und ihm was zur Beruhigung des Magens geben. Meine beiden jetzigen Hunde kratzen gerne mal den Waldboden auf und fressen die dunkle Erde, also so ähnlich wie Matsch fressen. Von Hirnschäden habe ich im Zusammenhang mit Glucantime noch nichts gehört. Wurde die Babesiose denn damals mit Carbesia behandelt? Niedrige Thrombozyten sind ganz typisch für eine aktive LM, aber auch für andere Mittelmeererkrankungen. Daher ist es immer wichtig zu gucken, ob noch andere Erreger ihr Unwesen treiben, denn wenn zB nur die LM, aber nicht die Co-Infektionen behandelt werden, dann sehen wir hier oft, dass sich die LM nicht ausreichend stabilisieren lässt. Daran musste ich grad denken, als ich gelesen habe, dass du ihr sogar mehrmals Milte gegeben hast.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

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