+ Antworten
Ergebnis 1 bis 15 von 58

Thema: Ehrlichiose auf Verdacht nochmal behandeln?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    Ehrlichiose auf Verdacht nochmal behandeln?

    Hallo liebe MMK-erfahrenere Leut!

    Bislang hatte ich Glück und bei 3 Spaniern nie mit irgendner MMK zu tun (jedenfalls wissentlich).

    Nun soll ein Hund mindestens als Pflegling einziehen, idealerweise letztlich dauerhaft.

    Der Hund wurde in Spanien Ehrlichiose positiv getestet und auch 2x behandelt (3 Wochen Doxy, soweit meine indirekte Info).

    Ich weiß nicht sicher, ob der Hund quasi rein auf Titer hin oder wegen Symptomen behandelt wurde. Das mir vorliegende Blutbild ist von Juli diesen Jahres (Der knapp 2 jährige Hund lebt seit 1em Jahr im Refuguo), da war der Titer, wenn ich es richtig lese, im moderat positiven Bereich (1,34 IP Grenzwertig 0,9-1,1. Ab 1,1 positiv)
    Ich weiß nun nicht, ob es sich dabei um einen "Nachtest" nach der ersten Behandlung handelt, weil die Kommunikation nur indirekt über den Vermittlerverein, der mit dem Refugio korrespondiert, stattfindet.

    Worauf ich hinaus will: keine Ahnung, ob die Infektion womöglich relativ frisch war oder nicht.

    Für mich ist Ehrlichiose kein Grund, einen Hund nicht zu nehmen, ich will nur besser vorbereitet sein.

    Da kam für mich die Frage auf: wäre es eigentlich vernünftig, einen erwiesen positiven Hund gleich nach Ankunft und Transportstress "einfach so" nochmal einen Doxy-Zyklus durchlaufen zu lassen? Hat das schon mal wer gemacht oder ist das eher unsinnig?

    Mein laienhafter Zugang: Ausreiseimpfung, Transport u Co können Immunsystem so runter fahren, dass es zu einem Schub käme und den könnt man abfangen bzw. quasi nochmal gewissermaßen in die Tiefe behandeln, obwohl es doch nicht zu einem Schub käme, weil das Hundeimmunsystem es doch allein hinkriegt bzw. eventuell tatsächlich schon die Vorbehandlungen die Ehrlichien ganz erwischten (ich geh mal davon aus, dass man davon besser nicht ausgeht).

    Also: Behandlung gleich nach Ankunft und auf Verdacht sinnvoll oder Blödsinn?

  2. #2
    Moderatorin Avatar von Christiane
    Registriert seit
    03.2004
    Ort
    Rhein / Westerwald
    Beiträge
    3.831
    Hallo,

    Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das gibt man niemals auf Vorrat, sondern nur dann wenn es nötig ist.

    Ehrlichiose ist nicht heilbar, behandelt wird nur bei Schüben. Die können zwar von Stress ausgelöst werden, müssen es aber nicht zwangsweise. Aufklärung bringt eine Verlaufskontrolle mittels bestimmter Laborwerte, denn von außen sind Symptome oft erst später sichtbar.

    Wenn du es richtig machen möchtest, besorg dir alle verfügbaren Laborbefunde, eventuell spart dir das erneute teure Untersuchungen. Es sollte auf jeden Fall ein komplettes Länderprofil der Reisekrankheiten gemacht werden, falls noch nicht zuverlässig geschehen. Das bieten die Labore länderbezogen an.

    Wenn du Blut abnehmen lässt, sollten die Leber- und Nierenwerte, großes Blutbild und eine Eiweiß-Elektrophorese mitgemacht werden. Daran sieht man genauer, wie der Gesundheitszustand gerade ist.

    Nur wenn darin Auffälligkeiten bezogen auf Ehrlichiose und Co zu sehen sind, dann wird üblicherweise behandelt.

    Gerne helfen wir dir bei der Erklärung der Befunde, wenn du das möchtest.

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Guten Morgen und danke für die Antwort.

    "Richtigen" MMK-Test hat er. Behandelt wurde im Juni für 28 Tage, der Hund muss aber schon davor positiv getestet worden sein, da in dem Refugio die Hunde großteils getestet in die Vermittlung kommen. Leider ist da die Antwort aus Spanien etwas knapp ausgefallen. Ich hätt mehr wissen wollen, etwa wann er zum ersten Mal behandelt wurde und wie seine Testergebnisse da waren, letztlich versteh ich aber, dass diese Indirektkommunikation unzureichend ist, man gleichzeitig aber genug anderes zu tun hat, als meine jeden Tag neu auftauchenden Fragen en Detail zu beantworten.
    Der Vermittlerverein ist bemüht, wusste es aber auch nicht exakt, nur "Wir glauben, dass immer 2x behandelt wird."

    Hm..Ab wann würde ein Blutbild Sinn machen? Ehrlichiose könnt ja durchaus wieder aktiv sein, ohne dass man es gleich merkt. Beginnt ja nicht mit sofort alle Symptome. Hat Transportstress eigentlich Einfluss auf manche relevanten Blutwerte?

    MMK lass ich auf jeden Fall nach einiger Zeit nochmal testen, jetzt geht es mir in erster Linie darum, die Wundertüte Ehrlichiose, die von "nie wieder Probleme" bis "heftige Probleme" alles beinhalten kann, sinnvoll im Auge zu haben bzw gegen zu steuern.

    Antibiotikum einfach so einwerfen ist natürlich allein schon wegen Resistenzen und weils halt keine Bonbons sind, immer kritisch zu sehen.

    War für mich nur ein Ansatz, so quasi "wenn sich ein Fenster öffnet, weil Hund im Totalstress ist, was noch nicht Symptome haben bedeutet und wo durchaus sein kann, dass genau nix ist, weil der Körper es eh allein regeln kann - vielleicht erwischt man in der Phase noch ein paar mehr fiese Bakterien."

    Aber ich kenn mich halt null aus mit den Wirkmechanismen bzw dem unsichtbaren Teil der Infektion, sprich: arbeitet der Erreger auch, wenn das Immunsystem ihn unterdrücken kann und eben kein Schub passiert oder nicht.

  4. #4
    Moderatorin Avatar von Christiane
    Registriert seit
    03.2004
    Ort
    Rhein / Westerwald
    Beiträge
    3.831
    Guten Morgen,

    es ist schwierig etwas dazu zu sagen, weil nur Infos aus dritter Hand bekannt sind.

    Wenn es mein Hund wäre, würde ich ihn ankommen und mir die Befunde aushändigen lassen.

    Sinnvoll wäre, ihn sobald möglich von einem Tierarzt untersuchen und die oben genannten Werte bestimmen zu lassen. Eine Urinprobe zur Bestimmung des UPC ist ebenfalls noch sinnvoll. Sie kann neben den Blutwerten Hinweise auf eventuelle Nierenprobleme liefern, die bei Ehrlichiose häufig sind. Die Ergebnisse erhält man normalerweise 1-2 Tage später und kann dann weiter entscheiden.

  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Danke für den Tipp. An die Nieren hatte ich noch gar nicht gedacht.
    Dein Weg klingt vernünftig. So werd ich es wohl machen.

  6. #6
    Forum-Team Avatar von henri
    Registriert seit
    07.2004
    Ort
    Unna/NRW
    Beiträge
    17.476
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    "Richtigen" MMK-Test hat er.
    Bist du dir sicher? Jetzt am Samstag wurde gerade meine Hündin aus Spanien hergebracht. Bei ihr wurde vorher auch ein Mittelmeercheck gemacht, allerdings nur Leishmaniose, Ehrlichiose und Herzwürmer. Das wars. Ok, bin ja schon froh, dass es gemacht wurde, allerdings fehlt da halt zB noch Babesiose, Rickettsiose und Anaplasmose. Sie ist ja nun gerade erst 3 Tage hier, da warte ich noch bis sie etwas selbstbewusster ist, aber ich werde den Check auch nochmal wiederholen, dann komplett.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    Er wurde auf Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose und Herzwürmer getestet - kein Schnelltest!

    Anaplasmose war nicht dabei, aber da die Ehrlichiose behandelt wurde, wäre zumindest eine aktive Anaplasmose automatisch mitbehandelt worden.

    Ich werde grundsätzlich sowieso noch mal einen kompletten Test veranlassen.

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    bzw. wäre ja auch bei einer Rickettsiose die Therapie die Selbe.

    Vielleicht bin ich da jetzt naiv, aber ob Ehrlichiose, Anaplasmose oder Rickettsiose ist doch theoretisch fast egal. Da ich weiß, dass der Hund mindestens 1s davon hat und die Therapie ziemlich gleich ist, so wie sich auch die Symptome ähneln, ist der gangbare Weg, wenn Symptome auftreten der Gleiche ob nun A, B oder C sie auslöst.

    Im Detail bzw den Spätfolgen mögen sich die 3 Erkrankungen unterscheiden, aber sonst...

+ Antworten

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Ja
  • Themen beantworten: Ja
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •