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Thema: LM Verdacht - Bitte um Beurteilung der Ergebnisse

  1. #1
    CB1983
    Gast

    Frage LM Verdacht - Bitte um Beurteilung der Ergebnisse

    Guten Abend,

    wir sind an einer Pflegehündin interessiert, die kurz vor unserer "Adioption" aufgrund Pusteln in den Ohren dem Tierarzt vorgestellt wurde. Das sie im Dezember von Mallorca nach Deutschland kam wurde direkt ein Test auf Leishmaniose gemacht. Der vorausgegangene Test auf Leishmaniose auf Mallorca war negativ. Die erste Auswertung des neuen Test Anfang Februar 2019 ergab Leishmanis infantum / L. tropica (IFAT) positiv 1:500.

    Daraufhin wurde ein umfassendes Blutbild und eine Eiweißkurve in Auftrag gegeben.
    Die Auffälligen Werte sind
    Albumin % mit 63,8 (Norm: 44,5-62,2%)
    Gamma Globulin%: 5,1 (Norm: 5,7-17%)
    Gamma Globulin abs. 0,3 (Norm. 0,35-0,94 g/dl)
    Niere: SDMA (EIA) 16 (Norm. 0-14 ug/dl)

    Es wurden das Reisekrankheitenprofil 2 spät (ELISA) auf Ehrlichia canis AK, Leishmania infantum-Antikörper und Babesia Canis-Antikörper gestestet. Alle Werte sind negativ (Leishmanien: 6,4 - Norm. bis 7 TE)

    Die Serumprotein Elektrophorese gibt folgende Ergebnisse:
    Fraktion %
    Albumin 63,8
    Alpha 1 2,6
    Alpha 2 14,2 >
    Beta 1 4,2 <
    Beta 2 10,1>
    Gamma 5,1<

    A/G: 1,76

    Das Kurvendiagramm könnte ich nachreichen.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie uns eine Einschätzung zu den Blutuntersuchungen geben könnten.
    Gerne reiche ich bei Bedarf weiter Informationen nach, wenn diese zur Beurteilung nötig sind.

    Vielen Dank!
    Caro

  2. #2
    Forum-Team Avatar von Merlin23
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    07.2016
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    Hallo & ,

    diese Pflegehündin wurde hier gestern von der Pflegestelle vorgestellt. Ihr wurde schon einiges geraten...magst du dich nicht mit ihr in Verbindung setzen ?

    LG
    Claudia & Pino
    Liebe Grüße Claudia ......... mit Donatello, Anni & Selly

    und dem kleinen Lausbua für immer im Herzen

    Befunde Pino

  3. #3
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Caro, schön, dass ihr der Hündin ein neues Zuhause schenken wollt. Wie Claudia bereits schrieb, gerade hat die Pflegestelle im Mitgliederbereich die Befunde gezeigt. Auch die Kurve ist inzwischen da. Danach, also nach dem Test, muss man davon ausgehen, dass der positive LM IFAT auch zutrifft. Es gibt 2 unterschiedlichen Verfahren, um einen Titer zu messen, den IFAT und den ELISA. Warum der eine positiv ist und der andere negativ, kann mit der Sensitivität des Tests bzw. der Testplatten zusammenhängen.

    Die Auffälligen Werte sind
    Albumin % mit 63,8 (Norm: 44,5-62,2%)
    Gamma Globulin%: 5,1 (Norm: 5,7-17%)
    Gamma Globulin abs. 0,3 (Norm. 0,35-0,94 g/dl)
    Niere: SDMA (EIA) 16 (Norm. 0-14 ug/dl)
    Ein positiver Antikörpertest sagt erst einmal aus, dass dieser Hund Erregerkontakt hatte. Er ist infiziert, aber das ist nicht gleichzusetzen mit einem Krankheitsausbruch. Bricht die Leishmaniose aus, wird das Albumin fallen, das Gammaglobulin steigen, also genau umgekehrt, wie die Eiweißelektrophorese es zeigt. Im Moment sind das Werte, wie die eines gesunden Hundes. Einzig der SDMA sollte niedriger sein, aber es ist auch nur ein Parameter in dieser Momentaufnahme dieses Blutbildes. Kreatinin und Harnstoff sind ja wichtige Nierenwerte und liegen beide wunderbar in der Norm.

    Falls ihr die Hündin übernehmt, solltet ihr ab und zu ein Blutbild und eine Eiweißelektrophorese machen lassen, damit man sehen kann, ob sich da was beim Albumin und beim Gammaglobulin tut. Man muss also schon damit rechnen, dass die LM irgendwann ausbrechen kann. Kann, nicht muss, man darf es nicht vergessen, denn äußerlich sieht man schlechte Nierenwerte, niedriges Gammaglobulin, sinkenden Hämatokrit uvm. den Hunden sehr lange nicht an. Und die Inkubationszeit ist sehr lang. Auch die bisher zB negativ getestete Ehrlichiose kann später noch positiv werden. Auch kann, nicht muss. Es ist sehr wichtig, dass man das im Hinterkopf behält, falls mal nach Jahren was ist und die Tierärzte nicht dran denken, das der Hund ursprünglich aus dem Süden kommt.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  4. #4
    Forum-Team
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    10.866
    Guten Morgen Caro!

    Wir sind ja ein Forum zum Erfahrungsaustausch. Wenn Du Zweifel hast den ausgesuchten Hund mit LM aufzunehmen, kannst Du mit den Befunden z.B. auch Deinen TA aufsuchen. Weitere Informationen einzuholen ist, meiner Erfahrung nach immer gut.

    Auch die ESCCAP- oder Leishvet-Guidelines z.B. können zur Information sehr hilfreich sein.

    Bei den Pusteln des Hundes ist, so würde ich es sehen, aktuell ungeklärt, ob sie durch Milben, Pilze, Bakterien oder die LM ausgelöst worden sind, da z.B. keine Hautprobe untersucht wurde. Ein Besuch beim Dermatologen wäre aber natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Die Orga und Pflegestelle haben ja sofort prima reagiert und den LM-Test veranlasst.

    Welche Möglichkeiten gibt es erfahrungsgemäß?
    Man kann nun symptomatisch behandeln. Eine Besserung seit Ankunft soll ja vorliegen. Als weitere Möglichkeit kann man eben eine Hautprobe untersuchen lassen. Hier muss man sich klar sein nur ein positives Ergebnis ist beweisend. Bei negativem Ergebnis können trotzdem Milben, Pilze, Bakterien oder die LM ursächlich sein. Nur das entnommene Probenmaterial ist dann negativ. Als weitere Möglichkeit kann z.B., zumindest bei einer Verschlimmerung, mit dem TA auch über eine LM-Therapie mit Allo gesprochen werden. Das als allgemeine Hinweise. Die Vorgehensweise ist ja am besten immer individuell.

    Im Forum gibt es immer mal wieder Hunde, die nur Pusteln haben, einen positiven LM-Titer und weitgehend normale Blutwerte. Hier ist, wie bei allen LM-Hunden, eine regelmäßige Überwachung der Blutwerte wichtig.

    Bedenken würde ich Impfungen sind kritisch zu sehen, damit das Risiko eines LM-Ausbruchs reduziert werden kann. Nach Ablauf der Tollwut-Impfung sind dann Auslandsreisen z.B. nicht mehr möglich.

    Vielleicht hilft Dir das noch

    Liebe Grüße

    Andrea

  5. #5
    registrierter Teilnehmer
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    02.2019
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    0
    Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe mich gestern direkt hier nochmal registriert nachdem die Erstregistriereung vor einer Woche leider nicht geklappt hat. Warte also noch sehnsüchtig auf die Aufnahme, damit ich die Forenbeiträge der Pflegestelle lesen kann. ;-)

    Ich habe die Befunde natürlich parallel unserer Tierärztin geschickt, die selbst 2 LM Hunde hatte. Ich hoffe von Ihr heute eine Rückmeldung hierzu zu erhalten.

    Das mit dem Imfpungschutz habe ich auch bereits mehrfach gelesen, da dies für uns im südlichen Dreiländereck (D/F/CH) ein wichtiger Faktor ist. Die Tierärztin hat uns im Erstegespräch (bevor die detaillierten Werte vorlagen)gesagt, dass bei "stabilen" Tieren teilweise der Tollwutschutz alle 3 Jahre geimpft wird, damit diese "reisefähig" sind. Wie sind hier Eure Erfahrungen? Würdet Ihr davon komplett abraten?

  6. #6
    Forum-Team Avatar von Dori13an
    Registriert seit
    08.2014
    Beiträge
    5.348
    Wir sehen halt, dass Impfungen fast immer zu einem Ausbruch der LM führen und die sich oft schlecht wieder stabilisieren lässt. Das ist mir für meinen Hund z.B. einfach zu gefährlich und deshalb gibt es Urlaub dort wo an der Grenze nicht kontrolliert wird
    Befunde Flocke
    Liebe Grüße
    von Angelika und Flocke und im Herzen Nala immer mit von der Partie...
    wir sind in 82541 Münsing am Starnberger See

    Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeiffen lassen

    http://www.leishmaniose-forum.com/sh...p?23826-Flocke

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von Petra2903
    Registriert seit
    07.2017
    Beiträge
    362
    Wir reisen relativ häufig und halten es wie Dori13an; wenn wir mit Kontrollen rechnen müssen (z.B. Fähre nach Finnland), geben wir die Jungs in eine Pension. Zusammen, auch wenn nur Pacino aufgrund LM ungeimpft ist. Pensionen dürfen durchaus einen bestimmten Satz an aus Krankheitsgründen ungeimpften Hunden aufnehmen.

    Petra
    Petra aus der Rüden WG
    Pacino, Tristan, Kai (Galgos) und dem Zweibeiner Jochen
    Nicht weit gen Osten von Frankfurt am Main
    https://www.leishmaniose-forum.com/s...-seine-Familie

    Das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.





    Befunde Pacino

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