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Thema: Wann gilt ein Hund als LM infiziert?

  1. #16
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    Vielen Dank für die Mühe. Der Hund der mich ganz aktuell "gedanklich umtreibt" ist nicht gegen Leishmaniose geimpft. Sehr wohl aber erst vor ca. 3-4 Monaten gegen Parvovirose/Staupe/Hepatitis/Leptospirose und natürlich Tollwut. Können auch diese Impfungen "in gewissem" Umfang den Titer bezüglich Leishmaniose beeinflussen oder kann dies gänzlich ausgeschlossen werden?

  2. #17
    Forum-Team Avatar von henri
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    Eine mögliche Kreuzreaktion kenne ich nur zwischen Babesiose und LM. Also wenn ein sehr hoher Babesiosetiter gemessen wurde, kann es zu einem niedrigen falschen LM-Titer kommen.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #18
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    Zitat Zitat von henri Beitrag anzeigen
    Eine mögliche Kreuzreaktion kenne ich nur zwischen Babesiose und LM. Also wenn ein sehr hoher Babesiosetiter gemessen wurde, kann es zu einem niedrigen falschen LM-Titer kommen.
    Danke. Er ist weder gegen Babesiose geimpft noch ist er überhaupt Babesiose positiv. Er ist nicht gegen Leishmaniose geimpft, sondern hat die obengenannte normale Fünfach-Impfungen im November 2018 gehabt. Sollte (konjunktiv!) ein solcher Hund nun bei einem LM Test in den positiven Bereich kommen (mit niedrigem Titer, aber positiv), dann wäre sicher, dass LM in ihm "schlummert". Es müßte aber nicht zum Ausbruch der LM kommen. Der Hund wäre aber definitiv LM infiziert (Ausgangsfrage). Dies kann man so zusammen fassen?

  4. #19
    Forum-Team Avatar von Merlin23
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    Eine Impfung, egal welche, kann zu einem Anstieg der LM Antikörper führen...aber auch wenn der Titer nach einer Impfung negativ ist, heißt das nur für den Moment negativ (klar kann das auch so bleiben in Zukunft, muss aber nicht). Die Inkubationszeit kann bis zu 7 Jahren betragen, und das sollte man immer im Hinterkopf behalten !

    LG
    Claudia & Pino
    Liebe Grüße Claudia ......... mit Donatello, Anni & Selly

    und dem kleinen Lausbua für immer im Herzen

    Befunde Pino

  5. #20
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    Zitat Zitat von Merlin23 Beitrag anzeigen
    Eine Impfung, egal welche, kann zu einem Anstieg der LM Antikörper führen...aber auch wenn der Titer nach einer Impfung negativ ist, heißt das nur für den Moment negativ (klar kann das auch so bleiben in Zukunft, muss aber nicht). Die Inkubationszeit kann bis zu 7 Jahren betragen, und das sollte man immer im Hinterkopf behalten !
    Danke. Dies ist mir auch durchaus bewusst und das muss man natürlich auch jedem Interessenten sagen. Es gibt aber Interessenten, die für sich eine "rote Linie" ziehen. Diese heißt dann oft, wenn der Hund negativ getestet ist, dann gehe ich das Restrisiko ein. Zumal sich der Hund ja prinzipiell auch neu infizieren kann (bei einer Auslandsreise oder selbst auch in Deutschland).

  6. #21
    registrierter Teilnehmer Avatar von Petra2903
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    Hallo Dogdancer, ich sag's mal andersherum. Du schreibst dass "ist nicht gegen Leishmaniose geimpft. Sehr wohl aber erst vor ca. 3-4 Monaten gegen Parvovirose/Staupe/Hepatitis/Leptospirose und natürlich Tollwut. Können auch diese Impfungen "in gewissem" Umfang den Titer bezüglich Leishmaniose beeinflussen oder kann dies gänzlich ausgeschlossen werden?"

    Gehen wir jetzt mal weg vom Titer und sagen, das Risiko, dass eine vorhandene LM ausbricht (was wir einen Schub nennen) ist 2-3 Monate nach einer Impfung oder andere3, das Immunsystem belastenden Situation, am höchsten. Das kann Stress sein (ein Transport z.B.), eine OP (Kastration) oder die Gabe von Cortison, nur als Beispiel. Das ist ein Klassiker, den wir hier oft sehen.

    Pacino, z.B. ist LM positiv. Er wurde 2016 in ESP als Fundhund ins TH verbracht, geimpft und kastriert, kam Anfang 2017 nach D und im August 17 dann zu uns. Seine Blutbilder sind alle i.O und seine körperliche Verfassung zeigt keine Spuren von LM.

    Wenn der Hund also 4 Monate nach Impfung und allem anderen Stress keine Symptome zeigt und ein Blutbild (EEP) keine Aktivität, dann ist das schon ein ziemlich guter Indikator. Finde ich.

    Petra
    Petra aus der Rüden WG
    Pacino, Tristan, Kai (Galgos) und dem Zweibeiner Jochen
    Nicht weit gen Osten von Frankfurt am Main
    https://www.leishmaniose-forum.com/s...-seine-Familie

    Das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.





    Befunde Pacino

  7. #22
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    Zitat Zitat von Petra2903 Beitrag anzeigen


    Wenn der Hund also 4 Monate nach Impfung und allem anderen Stress keine Symptome zeigt und ein Blutbild (EEP) keine Aktivität, dann ist das schon ein ziemlich guter Indikator. Finde ich.

    Petra
    Danke, Petra. "Mein" Hund hat die Ausreisevorbereitung inklusive aller oben genannten Impfungen und Kastration im November 2018 hinter sich gebracht. Im Dezember 2018 kam er nach Deutschland und wurde sehr schnell das erste Mal vermittelt. Leider kam er wieder zurück. Die Leute hatten wohl nicht die erforderliche Geduld für einen Hund, der noch nie zuvor in einem Haushalt als Einzelhund gelebt hatte. Dann mussten wir Ende Januar 2019 als Verein umziehen (der alte Pachtvertrag war ausgelaufen) Natürlich musste der Hund wieder mit umziehen. Einige Stress Faktoren also in kurzer Zeit. Nun hat er wieder eine Interessentin, aber diese hat bezüglich LM die besagte "rote Linie" und wünscht sich einen in einem deutschen Labor bestätigten "negativen Test". "Mein" Hund hat diesen Anfang März mit 0,93 LM Titer (Elisa über Laboklin) das erste Mal hinter sich gebracht. Ab 1,1 gilt der Hund als positiv getestet; ab 0,9 als negativ getestet. Dieses Ergebnis wurde von einem Tierarzt als "Nachweis" interpretiert, dass der Hund LM infiziert sei. Natürlich müsse deshalb LM nicht "ausbrechen", aber LM sei "in ihm drin". Damit war die Adoption quasi gestorben, weil "rote Linie" überschritten. Nun wird er Anfang April noch einmal über Euer Labor getestet und ich möchte gerne verstehen, was ich von welchem Testergebnis zu halten hätte. Deshalb bin ich dabei, mich möglichst genau mit der Thematik auseinander zu setzen. Ich danke für Eure Unterstützung, dies ist eine große Hilfe.

  8. #23
    Forum-Team Avatar von henri
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    und wünscht sich einen in einem deutschen Labor bestätigten "negativen Test".
    Dann ist es leider nicht die Richtige für diesen Hund. Aber ich drücke ihm alle Daumen, dass er zu jemandem kommen darf, der ihn so nimmt, wie er ist.


    Sollte (konjunktiv!) ein solcher Hund nun bei einem LM Test in den positiven Bereich kommen (mit niedrigem Titer, aber positiv), dann wäre sicher, dass LM in ihm "schlummert". Es müßte aber nicht zum Ausbruch der LM kommen. Der Hund wäre aber definitiv LM infiziert (Ausgangsfrage). Dies kann man so zusammen fassen?
    Ja, ganz genau. Wobei ein ganz kleines "aber" hätte ich noch, es gibt auch niedrige falsch positive Ergebnisse, selten, aber das kommt auch ab und zu vor. Sensitivität und Spezifität der Tests betragen idR. leider keine 100 %.

    Also bei einem Erregerkontakt bildet ja der Hund Antikörper. Diese Antikörper bestehen aus Eiweiß und haben je nach Krankheit eine bestimmte Form. Sagen wir mal bei LM haben die Antikörper eine viereckige Form, bei Babesiose sind sie dreieckig. Also nicht der ganze Antikörper, aber Teile von der Oberfläche haben diese Form. Jetzt nimmt das Labor das Antigen, das zB nur viereckige Löcher hat. Also dürften da auch nur die viereckigen Leishmanioseantikörper reinpassen.

    Da liest man immer vom Schlüssel-Schloss Prinzip, also das Antigen ist das Schloss in den nur der passende Antikörperschlüssel passt. Also theoretisch. Tja und dann schwirren da im Blut noch alle möglichen anderen Eiweißsorten rum und dann können die auch mal verklumpen, oder es schwirren andere Eiweiße mit ebenfalls eckiger Oberfläche durch das Blut, wo diese eckige Form denen der Leishmanienantikörper sehr ähnelt (siehe Babesiose), so dass es auch zu falschen Bindungen kommen kann. Diese Schlüssel-Schloss Verbindung ist ein sogenannter Antikörper-Antigenkomplex. Die verbinden sich ganz fest und der Rest der Probe wird im Labor dann abgewaschen. Übrig bleiben nur die fest miteinander verbundenen Komplexe. Tja, und da können dann doch auch mal ein paar falsche dabei sein, wo das Labor dann sagt...hmmm, so wenig ist übrig geblieben, da können wir aus Erfahrunng sagen, dass diese geringe Menge evtl. nur falsche Eiweißkomplexe beinhaltet, sicher wissen können wir es aber nicht, also ist unser Ergebnis fraglich. Bei einer anderen Probe, wo die gemessene Antikörpermenge größer ist, da können sie dann eher die sichere Aussage treffen, aha, dieses Ergebnis ist definitiv positiv.

    Einfacher ist da natürlich ein klares negativ, wenn nichts kleben bleibt, ist auch nichts da. Also in dem Moment. Wobei es halt auch falsch negative Ergebnisse gibt, einfach zB weil der Zeitpunkt der Infektion noch nicht lange genug her ist, so dass der Körper noch zu wenig Zeit hatte welche zu bilden, oder der Hund kann gar keine bilden, weil er zB Kortison bekommt, das ja die Zellteilung der Abwehrzellen hemmt. Mal als Beispiel. Und auch ein Grund, warum Kortison immer eine Gefahr des Krankheitsausbruchs mit sich bringt.

    Beim IFAT ist das eine andere Methode, da leuchten diese Schlüssel-Schloss Verbindungen und da muss der Arzt das Ergebnis visuell beurteilen. Und da kann man sich gut vorstellen, dass Arzt A und Arzt B nicht immer alles genau gleich beurteilen. Daher sagt man bei diesem Verfahren, dass ein Ergebnis von zB 1:500 und beim nächsten Test 1:1000 gleich sind, erst ab einer Erhöhung von 2 Verdünnungsstufen würde man von einem schlechteren Ergebnis ausgehen, also in diesem Beispiel wäre das dann ab 1:2000.

    Also so habe ich das mit den Antikörpertests verstanden, ohne Gewähr.
    Geändert von henri (29.03.2019 um 14:38 Uhr)
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  9. #24
    Forum-Team Avatar von Dori13an
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    Hallo Krissi, dein Postfach ist voll
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    von Angelika und Flocke und im Herzen Nala immer mit von der Partie...
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  10. #25
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    Zitat Zitat von henri Beitrag anzeigen
    Vielleicht noch wichtig zu wissen, also man behandelt nicht so lange bis der Titer negativ ist. Der kann viele Jahre positiv bleiben. Man sieht immer nur alleine an Blutbild+Organwerten+Eiwe ißelektrophorese, ob diese Krankheiten auch gerade im Hund aktiv sind. Die können auch lange schlummern..
    Unser Hund war anfangs grenzwertig, dann immer nur negativ. Niemals positiv und niemals Aktivitäten in der EEP.
    Dennoch hat er möglicherweise Symptome (dünnes, lichtes Fell im Gesicht, eine kahle Stelle auf dem Kopf, eine kahle Stelle (2-3cm) auf dem Rücken.
    Wir haben sämtliche dermatologische Diagnostik hinter uns - ohne Befund.
    Nun bekam ich oft den Tipp mit Allo zu behandeln.
    Für 3 Monate haben wir das versucht. In den 3 Monaten tat sich nix. Dann folgte eine Doxybehandlung aufgrund gestiegenen Ana-Titers. Kurze Zeit später hatte unser Hund wieder mehr Fell. Das blieb aber nur 5-6 Wochen so und dann war es wieder kahl.
    Was nun?

  11. #26
    Forum-Team Avatar von Dori13an
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    Hallo und willkommen hier im Forum macht doch bitte ein neues Thema für euch auf. Wenn du magst stell die Befunde ein dann können wir dir besser helfen
    Befunde Flocke
    Liebe Grüße
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  12. #27
    Forum-Team Avatar von henri
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    Wir haben sämtliche dermatologische Diagnostik hinter uns - ohne Befund.
    Das war bei der Hündin von Freunden auch so. Im Endeffekt wurde das als seltenes Autoimmungeschehen bezeichnet und bei dieser Hündin blieben ihr Leben lang viele kahle Stellen. Ich will damit auch nur sagen, dass nicht immer Mittelmeererkrankungen die Ursache sein müssen. War denn ihr Fell schon mal komplett ohne Löcher?

    Spontan muss ich bei dem Thema an Pentoxifyllin denken. Dazu gibt es hier evtl. Anregungen: https://www.dgvd.org/media/events/dg..._vortraege.pdf
    Viele Grüße
    Michaela


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