Hallo liebe Experten,

wir sind eine Familie und haben uns entschlossen, zu unserem vorhandenen Hund (aus Deutschland) einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Unser Herz ist dabei an Foto und Beschreibung eines 2 Jahre alten Hundes aus Andalusien (Cordoba) hängen geblieben, der über eine deutsche Organisation zu uns vermittelt werden könnte. Wir haben darauf gedrängt, auf jeden Fall vor der endgültigen Zusage ein 'Mittelmeertest' haben zu wollen, warten aber noch darauf.

Da wir uns mit Kindern, Jobs und bereits vorhandenem Hund und entsprechendem Trubel im Haus nicht zutrauen, einen leishmaniosekranken Hund bedarfsgerecht zu pflegen, bin ich inzwischen doch mit erheblichen Zweifeln behaftet, ob solch eine Adoption für uns richtig ist, denn ich habe nach meiner Internetrecherche und dem Mitlesen hier im Forum folgenden Eindruck gewonnen:

Ist es richtig, dass selbst wenn der Hund jetzt auf Leishmaniose negativ getestet ist, die Wahrscheinlichkeit dennoch immer noch 40-50% (ich habe irgendwo gelesen, dass in Andalusien die 'Durchseuchungsrate' für Leishmaniose etwa so hoch ist) ist, dass der Hund einmal hier angekommen sowieso früher oder später positiv wird und dann auch irgendwann eine Leishmaniose entwickelt und wir durch fortlaufende Tests lediglich den möglichst frühzeitigen Behandlungsbeginn optimieren können?

Oder anders gefragt, die Chance, dass ein Hund der eine längere Zeit schon in einem spanischen Tierheim sitzt (er war wohl die ersten 1,5 Jahre in Spanien in einer Familie) NICHT leishmanioseinfiziert ist, ist doch eher sehr gering...?

Bezüglich der anderen 'Mittelmeerkrankheiten' habe ich den Eindruck gewonnen, dass die sich zumindest erfolgreicher behandeln lassen, insofern meine Nachfrage hauptsächlich nach der Leishmaniose.

Wir sind sehr unentschlossen, da die Vermittlungsagentur uns aber das Gefühl gibt, irgendwie 'asozial' zu sein, wenn wir einen positiv getesteten Hund dann nicht mehr wollen, dachte ich, ich frage mal hier um Rat und werde für meine Einstellung hoffentlich nicht direkt gesteinigt..
Ich finde solange man von sich aufgrund seiner persönlichen Möglichkeiten/ Umstände schon vor der Adoption weiss, dass man da im Falle eines Falles Zweifel hat dem kranken Hund gerecht werden zu können, ist eine Entscheidung gegen die Adoption eines positiven Hundes doch eigentlich eher im Sinne des Hundes.
Aber vielleicht Stellen wir uns das mit der Behandlung und Versorgung eines leishmaniosekranken Hundes auch zu schlimm vor..?

Ich habe auch das Gefühl, dass die Orga den Test nur pro Forma kurz vor dem Transport mitliefert, da die Dame mit der wir gesprochen haben eh der Meinung ist, dass der Test wegen der langen Inkubationszeit der Leishmaniose quasi nix aussagt - aber wenn der Test (und sei es auch nur schwach) positiv ist, dann weiss man doch, dass man in jedem Fall irgendwann einen kranken Hund haben wird, oder?

Wenn wirn uns nur nicht so in diesen Hund verguckt hätten, aber man muss ja ehrlich mit sich sein

Für jeden Rat zur Entscheidungsfindung dankbar ist Familie Ratlos Vielen Dank!!