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Thema: Ehrlichiose und Anaplasmose festgestellt - Behandlung ja/nein?

  1. #1
    Flo
    Gast

    Ehrlichiose und Anaplasmose festgestellt - Behandlung ja/nein?

    Hallo,

    wir haben einen zweijährigen Jack-Russel-Mischling über einen Tierschutzverein aus Sardinien bekommen. Er wurde als Streuner im Oktober gefunden und kam Ende Dezember direkt von dort. Er hätte erst noch ein halbes Jahr auf eine Pflegestelle kommen sollen, bis nach dem 2. Mittelmeer-Check, aber haben wir uns entschieden den kleinen Kerl gleich aufzunehmen. Allerdings haben wir noch keine Erfahrung mit Mittelmeerkrankheiten. Bei dem Test über Parasitus Ex kamen hohe Titerwerte bei Ehrlichiose und Anaplasmose heraus. Aber unser Tierarzt und die Vermittlerin (die auch mit Parasitus Ex zusammenarbeiten) interprätieren die Ergebnisse völlig unterschiedlich. Unser Tierarzt hat, mit Hinblick auf die Blutwerte, zu einer sofortigen Therapie geraten, der Ansprechpartner beim Verein hat nach Rücksprache mit dem Labor allerdings davon abgeraten. Wir haben uns in das Thema eingelesen, kommen auch zu keinem Ergebnis.
    Unser kleiner zeigt keine Symptome, ist fit, spielt und frisst, wurde aber diese Woche noch mit Antibiotika behandelt, da er wegen Problemen nach der Kastration noch eine Infektion hatte.
    Diese Woche soll dann die Behandlung beginnen, aber jetzt wissen wir nicht mehr, was das beste für unseren Kleinen ist. Wir wissen ja nun auch nicht, ob es gut ist, noch zu warten mit der Behandlung, falls sie denn wirklich die bessere Entscheidung ist.
    Hier der Befund, ich hoffe, man erkennt alles... Im Blutbild WBC, GRA, PLT zu niedrig ,RDW, MPV zu hoch.






  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo, herzlich willkommen. Die Leukopenie ist mit 5,1 nicht sehr ausgeprägt und die EEP sieht unauffällig aus, aber ich würde wohl trotzdem behandeln. Ok, die Werte sind nicht schlecht, daher kann man sicher auch warten. Ehrlichiose verläuft idR in Schüben und wird mit Doxycyclin behandelt. Weches AB gebt ihr denn zur Zeit wegen der Kastration? Also man weiß heute, dass auch Doxy die Infektion mit Ehrlichien nicht zu 100 % abheilt, es werden nicht alle Erreger in allen Gewebeteilen erreicht. Daher könnte man jetzt abwarten bis sich ein akuter Schub ankündigt. Ich wäre auch hin- und hergerissen, würde aber wohl deswegen behandeln, weil man bei dem hohen Titer und den geringen Abweichungen im Blutbild nicht sicher wissen kann, ob sich der Hund nicht doch bereits in der subklinischen Phase befindet. Und da kann man im günstigsten Fall durch die Therapie den Übergang in die chronische Phase laut einiger Autoren verhindern, siehe hier Seite 29: https://www.idexx.de/files/vector-bo...hure-de-de.pdf

    Welche Blutwerte haben denn deinen Tierarzt zu seiner Empfehlung veranlasst? Hat er dazu Näheres erläutert? Also Ehrlichiose ist als Einzelkrankheit eigentlich gut behandelbar. Selten gibt es da später erneut Probleme. Nur muss man bei der Doxygabe dringend beachten, dass das Doxy die Mundschleimhaut des Hundes nicht berührt. Es darf also nicht zerkaut werden, weil es schleimhautreizend ist. Daher muss es gut eingepackt und sofort abgeschluckt werden. Da haben sich zB Hühnerherzen bewährt. Die zB anbraten, das Doxy da reingeben und gleich hinterher etwas Wasser trinken lassen. Am besten das Wasser mit zB etwas Brühe/Lberwurst/Thunfischwasser leckerer machen. Das würde ich auch vorher ausprobieren, was euer Hund da besonders gerne mag. Denn hat das Doxy erst einmal die Mundscheimhaut verletzt, wird er nichts mehr fressen und auch ungern trinken wollen. Es ist ja auch nicht so eilig, daher würde ich mal ein-zwei Tage ienen Probelauf ohne Doxy machen. Welches Doxy sollt ihr denn geben? Ein Hyclat, oder ein Monohydrat?
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
    Flo
    Gast
    Hallo, und danke für die Antwort.
    Unser kleiner hat bisher Clavaseptin bekommen und jetzt zwei Tage Pause verordnet bekommen bevor wir mit der anderen Therapie anfangen.
    Laut Tierarzt war der Thrombozytenwert der entscheidende Faktor. Er soll jetzt Doxybactin 50mg bekommen, dazu noch Prednisolon die ersten 5 Tage.
    Wir haben schon mit kleinen Leckerlis geübt, die wir in Brotkrumen eingewickelt und mit Leberwurst eingestrichen haben, die sind sofort weg, das sollte kein Problem sein.

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Kortison ist bei allen MMK kontraindiziert. Wuerde die Gabe nur bei Lebensgefahr akzeptieren. Doxy wird 2 x taeglich gegeben, sollt ihr 2 x die 50 mg geben?
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Er soll 1 1/4 Tabletten Doxybactin am Tag bekommen, also 62,5mg, bei 6,6kg.

  6. #6
    Forum-Team Avatar von henri
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    17.476
    Ok 2 x 5 mg sind ueblich, ich wuerds nur eher aufrunden, aber ok, sprich doch bitte noch einmal euren TA an, worin er den Mehrwert des Kortisons sieht
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

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