Auch bei einer Doxytherapie weiß man heute, dass nicht sicher alle Erreger erwischt werden und es bei Ehrlichiose zu Schüben kommen kann. Man behandelt, wenn es typische Abweichungen im Blutbild gibt. Wenn du mal oben unter dem Titerergebnis guckst, was das Labor geschrieben hat, also wenn die Leukozyten zu niedrig sind, der Hämatokrit fällt, das Gesamteiweiß steigt, die Gammaglobuline steigen, die Thrombos sinken, also das sehen wir hier bei Hunden die an Ehrlichiose erkrankt sind, dann sollte man auch behandeln. Und die Werte bessern sich dann auch idR unter Doxy. Wenn du jetzt Doxy gibst, kann sich ja gar nichts verbessern. Und da hat das Labor auch dazu geschrieben, dass die Antikörper lange persistieren, bis zu 30 Monate schreiben sie, hier sehen wir bei anderen Hunden auch länger bestehende Titerergebnise.

Also ich bin schon sehr dafür, dass man die Ehrlichiose im Blick behalten muss. Sie wird nicht umsonst "silent killer" genannt. Auch empfehlen wir hier die Therapie, wenn ein Hund mehrere ausgebrochene Krankheiten hat. Also zB wenn ein Hund eine ausgebrochene Leishmaniose hat, die Blutwerte schlecht sind, auch die EEP, dann sollte man immer auch die Begleiterkrankungen mit therapieren, weil sich die Krankheiten gegenseitig verstärken. Diese Empfehlung findet man auch in verschiedenen Publikationen. Aber Josie hat keine der typischen Laborwertabweichungen. Und mit der Urinuntersuchung wurde ja nun auch ausgeschlossen, dass Eiweiß über die Nieren verloren geht, da ist alles ok bis auf den leicht zu geringen Gewichtswert.

Und die typischen Leishmanioseschuppen die jucken eigentlich nicht. Also ich würde zur Vorsicht das ALlo wohl weitergeben, um da nichts anbrennen zu lassen, aber weil ich bei meinem Hund erlebt habe, wie furchtbar so ein Juckreiz ist, würde ich da doch zeitnah einen Dermatologen aufsuchen. Meine Haustierärztin hatte damals unterm Mikroskop geguckt und auf dem Rücken meines Rüden viel zu viele Staphylokokken gefunden, auch ich bekam dann ein Shampoo und dann habe ich ihn gebadet und er hat sich gekratzt und gekratzt und gekratzt. Und so gingen die Wochen ins Land. Im Endeffekt bin ich dann erst nach 2 Monaten bei einer Dermatologin gelandet. Habe die Kliniken in meinem Umfeld abgesucht, also per Internet, wer überhaupt einen Dermatologen hat und bei uns war erst das der Durchbruch. Die Ursache war bei ihm damals Sarcoptes und die Bakterien hatten sich nur in Foge des Befalls noch auf seine malträtierte Haut oben drauf gesetzt.

Ich verstehe, dass man froh ist, wenn man jetzt positive Titer gefunden hat, man denkt dann, aha, das muss des Pudels Kern sein, und das ist auch auf jeden Fall richtig die Babesiose mit Carbesia zu therapieren, aber ich denke nicht, dass diese Mittelmeererkrankungen für die Hautsymptome ursächlich sind.