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Thema: Beurteilung Befund - LM und Kind

  1. #1
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    Beurteilung Befund - LM und Kind

    Hallo zusammen,
    Seit 4 Wochen lebt unsere Hündin Rosa (Podenco-Mix) bei uns, die wir von einer Pflegestelle übernommen haben, wo sie zwei Wochen war. Sie kommt ursprünglich aus dem Norden Portugals und ist 7 Monate alt. Da sie starken Durchfall hatte, habe ich sie durchchecken lassen. Die TÄ hat mich eben angerufen und auf einen grenzwertig LM-Wert hingewiesen, den sie mit dem Elektrophorese-Wert nun noch konkretisieren will und diesen nachgeforscht hat. Sie sagte, dass es theoretisch eine Möglichkeit der Übertragung auf meinen 6-jährigen Sohn gibt. Das hat mir große Angst gemacht, die ersten Infos hier beruhigen mich da doch. Rosa hatte auch einen sehr hohen Glukosewert, den die TÄ auf Stress zurückführt. Sie ist sehr forsch und verarbeitet Stress eher aktiv mit rennen und knallt bei zu wenig Erholung auch teilweise richtig durch. Unser Sohn ist sehr lieb und zurückhaltend mit ihr, wir haben kein hektischer Leben etc., aber ich mache mir schon Sorgen, ob ich ihr genug Ruhe bieten kann. Sie geht perspektivisch min 2 Tage pro Woche mit ins Büro. Ich arbeite in einem großen Unternehmen mit vielen Hunden, im Büro ist noch ein anderer Hund.
    Ich füttere wegen des Durchfall aktuell Reis, Möhren und Pferdefleisch, das ist ja aber schlecht bei LM.

    Viele Fragen und vor allem die nach der Einordnung der Werte.

    1000 Dank dafür schon einmal!

    Glukose 7,8 (3,05-6,1)
    Gesamteiweiß 51,2 (54-75)
    Phosphor 2,3 (0,7-1,6)
    Eisen 17,9 (15-45)
    Segmentkernige 39 (55-75)
    Lymphozyten 49 (13-30)
    Monotheismus 6 (0-4)
    EIA 0,52 - hier steht, dass Werte unter 0,91 als negativ gelten. Die TÄ sagte aber, dass dies eigentlich für Werte kleiner 0,1 gilt und dies schon Anzeichen für eine Infektion sind.

    Das waren alle auffälligen Werte. Alles andere war ok.

  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo, herzlich willkommen. Ja genau, eine Ansteckung einfach so durch Kontakt ist nicht möglich. Zur Übertragung der Erreger braucht es die Sandmücke. Die Erreger werden von der Mücke als Promastigote auf den Hund übertragen. Und im Hund ändern sie sich zu Amastigoten. Und die können nur direkt über Blutaustausch übertragen werden. Also Blutspender darf euer Hund nicht werden, sofern sie überhaupt Leishmaniose in sich trägt. Das ist ja noch fraglich.

    EIA 0,52 - hier steht, dass Werte unter 0,91 als negativ gelten. Die TÄ sagte aber, dass dies eigentlich für Werte kleiner 0,1 gilt und dies schon Anzeichen für eine Infektion sind.
    Ich vermute EIA ist das Testverfahren. Da müsste eigentlich noch Leishmaniose davor stehen. Wenn der Test jetzt negativ war, dann ist er auch negativ und nicht vielleicht doch ein wenig positiv. Was natürlich nicht heißt, dass ein späterer Test nicht doch noch postitiv werden kann. Leishmaniose hat eine lange Inkubationszeit, da muss man viele Jahre dran denken, dass evtl. mal früher der Hund im Heimatland ungewollt infiziert wurde.

    Wurde denn nur auf Leishmaniose getestet, oder auch auf andere Mittelmeerkrankheiten?

    Die Werte sind völlig unauffällig. Bei leichten Abweichungen muss man auch dran denken, dass so junge Hunde noch nicht die gleichen Werte, wie erwachsene Hunde erreichen. Und die Referenzwerte der Labore sind nur für erwachsene Hunde gedacht. Aber die Idee ist gut, dass da noch eine Eiweißelektrophorese nachbestellt wurde.

    Da eure Hündin so unauffällige Werte hat, wird da auch nicht mit Allopurinol behandelt. Und wenn kein Allopurinol gegeben wird, muss du auch kein purinarmes Futter geben. Sie ist ja noch im Wachstum und braucht eh mehr Futter, als später. Da ist es gut, dass du ihr weiter füttern kannst was sie mag und verträgt.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
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    Danke für deine Antwort! Genau, da drüber steht Leishmaniose. Ansonsten wurde noch Babesia getestet (negativ), E.canis (weiß nicht, was das ist): 1,5 (<14), Filarien (negativ), Hep. canis (negativ), Dirofil.-AG (negativ).

    Ich verstehe nur nicht, warum überhaupt AK nachweisbar sind. Heißt das nicht, dass sie den Erreger in sich trägt, er aber (noch ncihts) macht? Kann sich das jederzeit ändern?

    Danke und viele Grüße,
    Ulla

  4. #4
    Unregistriert
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    Sorry, noch eine Frage: Die TÄ sagte, dass ich sie nicht ohne vorherigen Test impfen lassen soll un auch Narkosen einen Schub auslösen können. Das wäre ja z.B. bei der Kastration der Fall. Wisst ihr dazu was?

  5. #5
    Forum-Team Avatar von henri
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    E. canis = Ehrlichiose (das Bakterium heißt Ehrlichia canis)


    Bei den Antikörpertests gibt es idR drei mögliche Ergebnisse: negativ-fraglich-positiv. Die Labore kaufen für die Tests Microtiterplatten. Auf diesen Platten sind Bruchstücke der Leishmanienerreger aufgebracht. Dann wird das Serum des Hundes da aufgetragen und wenn im Serum passende Antikörper rumschwimmen, dann verbinden die sich mit den Erregerbruchstücken auf der Platte. Dann wird der Rest abgewaschen und übrig bleiben die miteinander verbundenen Antikörper+Antigene. Nach Zugabe von Enzymen und Farbstoffen kann man die sichtbar machen. Soweit die Theorie.

    Jetzt funktioniert so ein Test fast nie zu 100 % sicher, weil halt auch mal Antikörper zusammen klumpen, sich falsch an einen Erreger angeklebt haben etc. (Kreuzreaktionen) Und daher gibt es für jede Krankheit eine bestimmte Menge an Resten, wo man sagt, ok, diese Menge ist so groß, dass das echte Antikörperverbindungen sein müssen, nicht nur falsch verklebte. Also lautet das Ergebnis positiv. Lautet das Ergebnis "fraglich", kleben zu wenig Verbindungen an der Microtiterplatte, um sagen zu können, dass das eindeutig Antikörper der Leishmaniose sind. Daher soll man solche fraglichen Tests nach wenigen Wochen wiederholen.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  6. #6
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hier hatten schon viele Hunde eine OP. Da würde ich darauf achten, dass eine Inhalationsnarkose gemacht wird. Auch kann man damit ja sicher noch warten, bis sie erwachsen und ihr Immunsystem dann auch ausgereift ist. Jetzt mitten im Wachstum würde ich sie eher nicht kastrieren lassen. Und bei den Impfungen muss man ja auch nicht gleich die 5- oder 7-fach Impfungen wählen. Wobei sie ja sicher zur Ausreise bereits geimpft wurde. Generell fordern die Impfungen das Immunsystem und man sollte nur das Nötigste impfen.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    Danke! Die Kastration würde ich auch frühestens 3 Monate nach der ersten Läufigkeit machen lassen - bin dazu generell noch etwas unentschieden. Impfungen hat sie, steht akut auch nicht an, aber dann weiß ich hier auch schon mal mehr. Vielen Dank für eure Hilfe!

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