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Thema: Mikrofilarien grenzwertig - wie vorgehen?

  1. #1
    FrauHund
    Gast

    Mikrofilarien grenzwertig - wie vorgehen?

    Hallo

    ich bräuchte euer Schwarmwissen in pucto Mikrofilarien. Frau Hund, aus Nordwest-Rumänien, 7 Jahre alt, lebt seit Februar bei uns. Der Snap bei Einreise war negativ, wir haben jetzt MMK nochmal nachtesten lassen. Dabei kam bei Mikrofilarien als Ergebnis „grenzwertig“ raus.



    Unser TA rät zum Abwarten, um dann später nochmal nachzutesten. Ich fühl mich dabei nicht so wohl, kann das außer mit einem unguten Gefühl aber nicht begründen. Den Test hätten wir jetzt so oder so machen lassen, allerdings wollten wir eigentlich auch Ende August nach Ungarn/Slowenien/Kroatien und Frau Hund deswegen auch zusätzlich (neben sämtlichen weiteren Vosichtsmaßnahmen) gegen Leishmaniose impfen lassen (und dafür braucht man vorab einen negativen Test). Nicht nur, dass unser TA zum Abwarten rät, meint er auch, dass eine Leish-Impfung und der Urlaub (mit entsprechender Prophylaxe) kein Problem sind. Und da bin ich mir alles andere als sicher. Unabhängig davon geht es mir jetzt aber vordergründig um die Mikrofilarien und ein etwaiges Vorgehen. Ich hab bisher v.a. gelesen, wie bei positiven Befunden vorgegangen wird. Wie ist das bei grenzwertigen Ergebnissen? Hatte jemand hier schon genau diese Konstellation?

    Vielen Dank schonmal vorab und liebe Grüße,

    Franzi

  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Franzi, was steht denn unter der Fußnote 9) vom Labor? Wahrscheinlich, dass man den Test in xy Wochen wiederholen soll, das würde ich auch machen. Der ELISA auf erwachsene Herzwürmer ist ja negativ. Wenn Filarienlarven da sind, muss sich Frau Hund ja vor Februar infiziert haben und die brauchen einige Monate bis sie ausgewachsen sind. Da habe ich Angaben aus der Literatur im Kopf, die von ca. 5-8 Monaten schreiben. Der Test auf erwachsene Würmer reagiert nur, wenn da bereits erwachsene, gebärfähige weibliche Würmer dabei sind. Der negative Test kann also auch bedeuten, dass bisher nur männliche erwachsene Würmer da sind, oder eure Frau Hund sich kurz vor Ausreise infiziert hatte und die Larven einfach zeitlich noch nicht so weit sind, sprich: der Test war zu früh.

    Oder, was noch möglich ist, es sind gar keine Herzwürmer, sondern zB Hautwürmer, auch darauf reagiert die PCR auf Mikrofilarien. Wenn die positiv gewesen wäre, dann macht das Labor eigentlich auch immer gleich eine Sortenbestimmung, also eine Speziesdifferenzierung.

    Schreib doch bitte kurz was unter Fußnote 9) steht.


    Dass die Leishimpfung nicht vor Ansteckung schützt, das weißt du sicher bereits?
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
    FrauHund
    Gast
    Henri, vielen Dank für Deine Antwort!

    Leider kann ich nicht sagen, was unter der Fußnote 9 steht, weil ich vom TA nur den Ausdruck bekommen habe und erst daheim gesehen hab, dass die zweite Seite fehlt. Aber Deine Tendenz, erst später nachzutesten, beruhigt mich, weil ich ehrlich gesagt ziemlich beunruhigt war (und auch nur Herzwürmer auf dem Schirm hatte und entsprechend Panik, dass ich die gar nicht erst erwachsen lassen werden möchte) und mein TA kein Reisekrankheiten-Spezialist ist.

    Ja, dass die Impfung vor einer Ansteckung nicht schützt, weiß ich. Ich bin nur bei Gesundheitsdingen des Hundes etwas speziell und deswegen war mein Einverständnis für die Reise an ein paar Bedingungen geknüpft: Hund ist gesund, Leish-Impfung, gegen Sandmücken wirksames Halsband oder Spot On, dass der Hund jeweils eine Stunde vor/nach Dämmerung in Innenräumen ist, spezielle Mückennetze und eine Herzwurm-Prophylaxe.

    Liebe Grüße, Franzi

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Ok, dann würde ich vor der Herzwurmprophylaxe aber auf jeden Fall nochmal nachtesten. Denn wenn man erst einmal mit der Prophylaxe die Filarien abgetötet hat, kann man nicht mehr herausfinden, um welche Filariensorte es sich evtl. handelt, sofern denn welche da sind.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  5. #5
    FrauHund
    Gast
    Ja, darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht..
    Theoretisch würden wir in 4 Wochen in den Urlaub fahren. Würde man da eine Herzwurmprophylaxe geben wollen, müsste man vorher nachtesten und ich weiß nicht, ob das zu früh wäre für aussagekräftige Ergebnisse. Eine andere Überlegung wäre, auf z.B. Vectra3D zu setzen, weil das gegen alle möglichen Zecken, Stechfliegen, -mücken, Flöhe und Sandmücken schützt. Aber da konnte ich jetzt nicht herausfinden, ob das auch unter „makrozyklische Laktone“ fällt und damit dann ein Testergebnis verfälscht.

    Liebe Grüße, Franzi

  6. #6
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    Hallo Franzi!

    Zu welcher Uhrzeit wurde denn das Blut abgenommen für die oben gezeigte Blutuntersuchung? Es ist äusserst ungewöhnlich bei einer Filarien-PCR ein grenzwertiges Ergebnis zu erhalten. Hast Du denn bereits einen Parasitenschutz gegeben und wurde was vor Ausreise verabreicht (oft ist das im Pass eingetragen)? Welche Mittel waren das?

    Bei den Leishmaniose-Impfungen bin ich nicht auf dem Laufenden. Ich hatte zuletzt die Info ein Impfschutz bildet sich erst nach Mehrfach-Impfung. Da scheinen mir 4 Wochen sehr kurz.

    Vectra 3D wirkt nicht gegen Filarien. Das ist "gut", wenn die Stärke eines Befalls unbekannt ist, weil dann keine Komplikationen durch zu viele absterbende Filarien entstehen können.

    Einen 100%igen Schutz bietet kein Parasitenmittel, aber das weisst Du sicherlich schon. Ich schreibe das für Mitlesende.

    Achso: Willkommen im Forum

    Liebe Grüsse

    Andrea
    Geändert von Charlie (20.07.2021 um 18:12 Uhr)

  7. #7
    FrauHund
    Gast
    Hallo Andrea,

    Blut abgenommen wurde um 17 Uhr abends. Hab allerdings auch schon gelesen, dass 18 Uhr besser gewesen wäre, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt leider nicht. Zumindest stimmt die Uhrzeit von der Tendenz einigermaßen..
    Sie wurde vor der Ausreise mit Cestal Plus und Fypsyst behandelt (beides am 11.02.), Snap wurde auch am 11.02. gemacht. Anfang März wurde ein Blutbild mit allen Organwerten gemacht und sie hatte eine Zahnsanierung mit anschließender AB-Gabe über 5 Tage (Suanatem Forte). In Deutschland hat sie Bravecto (04.04.) und Milpro (18.04) bekommen. Letzteres, weil sie ein paar Tage Durchfall mit Schleim hatte und mein TA meinte, dass das Cestal vieles nicht abdeckt und sie deswegen nochmal „richtig“ entwurmt werden sollte. Bisher habe ich es eigentlich immer so gemacht, dass ich 4x im Jahr Sammelkotproben an die Uniklinik eingeschickt und nur bei positiven Befund entwurmt hab, aber ich war mir dieses Mal so unsicher und hab sie entwurmt. Der Durchfall blieb im Übrigen, Giardien wurden (dann auch) mehrfach negativ getestet und letztendlich ist’s mit Moro und Darmaufbaukur weggegangen. Problematisch könnte Milpro sein, weil es ein makrozyklisches Lakton ist, oder? (Ich hoffe, dass das nicht zu viele, detaillierte Infos waren &#128584

    An Impfungen gibt es inzwischen zwei. Canileish braucht drei Monate Vorlauf, das stimmt. Letifend, also der andere Impfstoff, wird einmal geimpft und braucht 4 Wochen Vorlauf. Beides müsste dann jährlich aufgefrischt werden, wenn man den Impfschutz haben möchte.

    Danke, dann könnte für uns Vectra 3D wirklich die Variante sein, die wir nutzen können. Möchte das Nachtesten nicht „versauen“, indem ich ihr etwas gebe, das die Werte verfälscht. Morgen werde ich auch beim TA anrufen, um herauszufinden, was auf der anderen Seite des Berichts steht bzw. wann nachgetestet werden sollte.

    Und Danke fürs Willkommenheißen 🙂

  8. #8
    Forum-Team
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    Hallo nochmal!

    Dann haben wir jetzt die Umstände wie es zu dem "grenzwertigen" Ergebnis gekommen sein könnte schon eingegrenzt. Zum einen sollte ab 18 Uhr Blut abgenommen werden, richtig. Zum anderen kann/hat das Milpro wohl vermutlich einen grossen Teil Mikrofilarien abgetötet. Entweder der Test hat nur noch DNA als "Reste" der Mikrofilarien angezeigt oder die Anzahl der noch vorhandenen lebenden Mikrofilarien ist zu gering für einen Nachweis (unter der Detektionsgrenze).

    Grundsätzlich, muss man sagen, ist die Anwendung an frisch importierten bzw. nicht (erneut) negativ auf Filarien getesteten Hunden gefährlich und davon wird abgeraten im Beipackzettel! Es kann zu schweren Reaktionen auf die absterbenden Mikrofilarien kommen! Gut, dass Ihr davon verschont wurdet.

    Makrozyklische Laktone sollten also nicht, nicht angewendet werden am "frisch importierten" Hund, weil sie die Testergebnisse verfälschen, sondern, weil sie gefährlich sein können für einen unerkannt (schwer) mit Filarien infizierten Hund!

    Weniger gut ist, dass man jetzt vielleicht nicht mehr rausfinden kann mit welchen Filarien Dein Hund infiziert ist/war. Zur Bekämpfung der unterschiedlichen Filarienarten gibt es teils verschiedene Behandlungsansätze zur Häufigkeit und Dauer der Therapie. Wichtig zu wissen ist, dass es auch Filarienarten gibt, die von Flöhen übertragen werden. Dein Hund sollte also einen lückenlosen Parasitenschutz haben, damit er nicht zum Überträger wird.

    Liebe Grüsse

    Andrea
    Geändert von Charlie (20.07.2021 um 23:04 Uhr)

  9. #9
    FrauHund
    Gast
    Oh weh 😕

    Den Beipackzettel vom Milpro hab ich tatsächlich nicht gegoogelt. Wir werden uns aber auch nach einem anderen TA umschauen, weil mich das jetzt doch ziemlich ärgert. Dass die Uhrzeit um ne Stunde verfehlt war, okay, aber das mit dem Milpro macht mich schon böse, zumindest stärkt es nicht mein Vertrauen. Um den lückenlosen Schutz werden wir uns jetzt auch direkt kümmern..

    Was meinst du wann es Sinn macht nochmal nachzutesten? Danke nochmal!

  10. #10
    Forum-Team
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    Guten Morgen Franzi!

    Leider ist der Einsatz von Milbem** & Co bei Auslandshunden ohne (erneute) negative Filarien-Tests sehr verbreitet. Das ist also kein Punkt, der Eurem TA in dem Sinne besonders anzulasten wäre. Dass sich TÄ oder Helferinnen dem Problem, und häufig Mittelmeerkrankheiten allgemein, nicht immer umfassend genug bewusst sind, ist nicht ungewöhnlich. Bei den vielen Auslandshunden wird der Einsatz solcher Mittel ohne vorherigen Test ja auch nicht zum Problem.

    Ich würde auf jeden Fall nochmal vor dem Urlaub testen lassen. Um den Ablauf zu klären, würde ich den TA fragen, ob bzw. bis wann die Proben noch am Abend vom Kurier abgeholt werden. Daraus und aus den Sprechzeiten ergibt sich ja dann ein möglichst später Termin zur Blutabnahme. Wenn z.B. 19 Uhr oder 19.30 Uhr geht, würde ich den Termin wählen.

    Wie lange wollt Ihr denn unterwegs sein?

    Liebe Grüsse

    Andrea
    Geändert von Charlie (21.07.2021 um 07:28 Uhr)

  11. #11
    FrauHund
    Gast
    Guten Morgen Andrea,

    dann werde ich mal abklären, wann die Proben abgeholt werden und vor dem Urlaub nochmal testen lassen. Wir wären insgesamt 13 Tage weg, davon 4 Tage in (West-)Ungarn, dann ein paar Tage auf der Insel Krk und später Wandern in Slowenien (Region Bohinj).
    Was den TA betrifft: Ich nehm’s ihm trotzdem irgendwie krumm. Aber da gab’s in der Vergangenheit auch einfach schon ein paar Dinge, die mich gestört haben z.B., dass ich nicht darüber diskutieren mag, einen autoimmunkranken und medikamentös eingestellten Hund zu impfen. Ein krankes Tier gehört nicht geimpft und fertig. Da war ich auch nachsichtig (und ausreichend stur), weil Autoimmunerkrankungen nicht so oft vorkommen, aber was bringt das dann dem konkreten Einzelfall-Hund, wenn das Kind in den Brunnen fällt.

    Liebe Grüße, Franzi

  12. #12
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    Hallo nochmal!

    Da habt Ihr Euch ja einiges vorgenommen Aber, da Ihr nicht monatelang unterwegs seid, sollte die Filarien-Prophylaxe bei negativem Nachtest dann unproblematisch sein. Du weisst ja, dass das Mitnehmen von Hunden nach Süd- oder Osteuropa ein Risiko ist. Hier im Forum würde Dir abgeraten. Aber Du hast ja viele Vorsichtsmassnahmen ergriffen und Ihr seid viel in Bewegung usw.

    Liebe Grüsse

    Andrea

  13. #13
    FrauHund
    Gast
    Wobei ich trotzdem etwas Bauchweh hab. Ich liebe Urlaub mit Hund und gerade auch das Wandern in Gegenden, wo es nicht aussieht, wie bei uns um die Ecke. Aber trotzdem hab ich ausgehandelt, dass Urlaube zukünftig nicht mehr Richtung Süden gehen, weil mir das Risiko einfach zu hoch ist bzw. ich dann auch richtig unter Strom stehe. Nur Ungarn werden wir wegen Familie nicht (gänzlich) ausklammern können.

    Liebe Grüße, Franzi

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