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Thema: Babesiose Titer erhöht

  1. #1
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    Babesiose Titer erhöht

    Hallo liebes Leishmaniose-Forum,

    schön, dass es diesen Austausch hier gibt und vielen Dank, dass ich einen Beitrag mit meinen Fragen hier verfassen darf.
    Wir haben unseren Hund Max aus Ungarn (nord) adoptiert und bei unserem Tierarzt einen Bluttest auf Reisekrankheiten durchführen lassen.
    Bei der körperlichen Untersuchung des Hundes stellte der Tierarzt zunächst Veränderungen an den Ohren fest. Er zeigt schuppige Hautstellen und kleine Knötchen, kein Juckreiz.


    Die Blutuntersuchung hat ergeben:

    - Leishmanien Antikörper: 0,5 LE (< 0,9 gilt als negativ)
    - Babesia canis-Ak (EIA): 75 TE ( unter 14 gilt als negativ)
    - Babesia - AG (MIK): negativ
    - Babesien- PCR: negativ
    -Rickettsia Conori/Felis: 1:128 ( ab 1:256 gilt als positiv)
    - Rickettsia PCR: negativ
    - Filarien PCR, Anaplasmose (EIA) und Ehrlichiose (EIA): negativ.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir bezüglich der Ergebnisse eine Einschätzung geben könntet, da ich sehr verunsichert bin, wie ich bezüglich einer Behandlung weiter vorgehen sollte:
    1) Ist bei meinen Hund eine Behandlung der Babesiose erforderlich ? Ist er chronisch erkrankt? Sie zeigt aktuell keinerlei Symptome, ist fit. Es liegt bisher kein allgemeines Blutbild vor.
    2) Ist es korrekt, dass Hunde die mit Babesiose infiziert sind oder waren, jahrelang keinen Impfschutz aufbauen können?
    3) Es konnte bisher von Seiten des Tierarztes keine Ursache für die auffälligen Stellen an den Ohren gefunden werden. Vor dem Test stand deshalb die Leishmaniose im Raum. Die Hündin stammt ja, soweit bekannt, aus Ungarn, weißt den Titer von 0,5 LE Leishmaniose (siehe oben) auf. Kann es trotz des Blutergebnisses sein, dass sie Leishmaniose hat? Aufgrund der Symptome am Ohr müsste die Leishmaniose ja bereits ausgebrochen sein? Wäre der Titer dann stärker erhöht? Oder sollte der Titer der Leishmaniose eher als Kreuzreaktion mit der Babesiose in Verbindung gebracht werden?

    Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilen würde, um die Symptome und Ergebnisse in einen korrekten Zusammenhang zu bringen. Leider hat dies beim Tierarzt bisher noch nicht funktioniert.

    Viele Grüße,

    Amelie und Max

  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Amelie, herzlich willkommen. Wie lange ist Max denn bei dir? Sprich, wann genau ist er eingereist? Es dauert ja immer etwas bis sich nach einer Infektion ein Titer aufbaut. Leishmaniose hat außerdem eine ellenlange Inkubationszeit, daher ist ein aktuell negatives Ergebnis zwar erst einmal gut, muss aber nicht negativ bleiben. Man sollte wachsam sein und die nächsten Jahre ab und zu das Blut untersuchen lassen, um das im Blick zu behalten. Jetzt aktuell würde ich unbedingt einmal Blutbild und Eiweißelektrophorese machen lassen, damit man überhaupt sagen kann, ob es typische Laborwertabweichungen gibt, die zur Leishmaniose passen. Knoten am Ohr könnten auch alte Bisswunden sein, es muss nichts mit einer Leishmaniose zu tun haben. Ohne Blutbild und Elektrophorese bleibt aber nur Raterei übrig. Rein theoretisch kann es auch bei einem hohen Babesiosetiter zu einer Kreuzreaktion kommen, also es kann dadurch ein niedriger falsch positiver Leishtest rauskommen.

    Die Babesiose würde ich behandeln lassen. Es gibt bei Babesiose zwei verschiedene Erregerstämme, den Frankreich Stamm und den Ungarn Stamm. Bei einem Hund aus Ungarn und bei so einem hohen Titer wird es sich um den Ungarn Stamm bei Max handeln. Da wird die doppelte Menge Carbesia gespritzt.

    Zu deiner Frage 2), also das habe ich noch nie gehört. Mir erschließt sich auch die Logik nicht. Wenn sie/er (Hündin und Max ist richtig, oder?) jetzt einen hohen positiven Babesiosetiter hat, wieso sollte das Immunsystem es dann nicht schaffen einen Titer nach der Impfung aufzubauen?

    Zu 3), ja, eigentlich müsste der Titer dann höher sein. Aber ganz sicher steigt bei einem Ausbruch der Leishmaniose das Gesamteiweß an, das sieht man in der Eiweißelektrophorese, oder auch in der klinischen Chemie. Also man braucht die Blutuntersuchung, ohne kann man das nicht seriös beantworten.

    Was hat denn dein TA gesagt wie es weitergehen soll? Was hat er empfohlen?


    Edit: Was mir noch einfällt, also dazu..

    Ist er chronisch erkrankt? Sie zeigt aktuell keinerlei Symptome, ist fit.
    Eigentlich nicht. Nach einer Behandlung mit Carbesia geht man davon aus, dass die Babesiose geheilt ist. Der Ungarn-Stamm gilt aber als aggressiver, als der Frankreich-Stamm und daher gibt es die Empfehlung mit der höheren Carbesia Dosierung. 2 x wird die im Abstand von 2 Wochen gespritzt. Wichtig ist dabei auch, dass dein Hund die Erreger nicht an heimische Zecken weitergeben kann. Auch geht man davon aus, dass bei einem hohen Titer das Immunsystem dadurch so gefordert ist, dass es dann chronisch werden kann, was sich in stumpfem Fell und anderen unspezifischen Symptomen zeigen kann. Aber man muss die Babesiose nicht behandeln, in der Literatur wird das kontrovers diskutiert, vor allem, wenn es sich um eine Einzelinfektion handelt. Dann muss man aber einen Zeckenschutz sicherstellen. Ich würde Carbesia geben lassen.
    Geändert von henri (06.03.2022 um 01:33 Uhr)
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
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    Hallo liebe Michaela, hallo liebes Forum,

    vielen Dank für deine Einschätzung!

    Max ist vor 3 Wochen circa nach Deutschland eingereist. Wie wahrscheinlich ist denn eine Leishmaniose in Ungarn? Ich dachte, diese Krankheit gibt es da eigtl. gar nicht?
    Ich werde auf jeden Fall eine Eiweißelektrophorese machen lassen, danke für den Hinweis. Wäre das Gesamteiweiß erhöht, könnte man einen Verdacht auf Leishmaniose legen? Oder spricht das nur für "irgendeine" akute Erkrankung?

    Bezüglich der Behandlung der Babesiose habe ich öfter gelesen, dass sich der Ungarn Stamm gar nicht eliminieren lässt in manchen Fällen. Das würde ja bedeuten sie wäre für immer ansteckend trotz der Behandlung?

    Ich kann mit leider auch nicht erklären, was genau die Babesien Infektion mit dem Impftiter zu tun haben soll aber vllt ja schonmal jemand anders auch davon gehört? Sollte sich tatsächlich kein Impfschutz aufbauen lassen, wäre es ja sehr wichtig dies zu wissen. Mache mir da natürlich auch Gedanken über Leptospirose da es sich ja um eine Zoonose handelt und wir kleine Kinder haben.

    Der Tierarzt hat bisher nur die Behandlung der Babesiose vorgesehen.

    Viele Grüße
    Amelie & Max

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Bezüglich der Behandlung der Babesiose habe ich öfter gelesen, dass sich der Ungarn Stamm gar nicht eliminieren lässt in manchen Fällen. Das würde ja bedeuten sie wäre für immer ansteckend trotz der Behandlung?
    Da sind sich die Experten nicht sicher, es heißt: Erregerelimination fraglich, also nicht sicher, wie beim Frankreich-Stamm. Man sollte dann schon vorsorglich einen Zeckenschutz nutzen, aber rein mit Blick auf euren Hund, da gab es hier noch nie Probleme mit einer Babesiose, also es ist immer so wie bei euch, es gibt einen Titer, aber der Hund ist nicht daran erkrankt. Wenn euer Tierarzt die Babesiose behandeln will, dann ist das prohylaktisch und sollte damit auch erledigt sein.

    Da doch schon einige Hunde durch die Carbesiaspritze gestorben sind, weil der Tierarzt sich bei der Dosis vertan hat, schreibe ich es hier extra nochmal, dass 0,25 bzw. 0,5 ml gegen den Ungarn-Stamm je 10 kg Hund gespritzt werden, also ein 20 kg Hund bekäme nur 0,5 ml beim Frankreich-Stamm und 1 ml beim Ungarn-Stamm.


    Wie wahrscheinlich ist denn eine Leishmaniose in Ungarn? Ich dachte, diese Krankheit gibt es da eigtl. gar nicht?
    Doch, die gibt es da auch, eher im Süden, als im Norden, man kann es nicht ausschließen. Aber häufiger sind Ehrlichiose, Babesiose und Herzwürmer. Kennst du diese Karten? Da kann man sich grob dran orientieren: https://www.parasitosen.de/forschung...s-ex?start=120


    Wäre das Gesamteiweiß erhöht, könnte man einen Verdacht auf Leishmaniose legen? Oder spricht das nur für "irgendeine" akute Erkrankung?
    Das wäre ein typisches Indiz für Ehrlichiose und Leishmaniose.


    Sollte sich tatsächlich kein Impfschutz aufbauen lassen, wäre es ja sehr wichtig dies zu wissen. Mache mir da natürlich auch Gedanken über Leptospirose da es sich ja um eine Zoonose handelt und wir kleine Kinder haben.
    Du kannst im Labor einen Antikörpertest auf Leptospirose in Auftrag geben, guck mal im Leistungsverzeichnis vom Labor IDEXX auf Seite 238, da steht, dass die das machen können. Allerdings gibt es ca. 200 Leptospirosearten und man kann nur gegen 4 davon impfen. Soweit ich weiß, kann man auch nur auf diese Arten den Titer bestimmen lassen. Ich habe jetzt über 25 Jahren Hunde und früher nie gegen Lepto impfen lassen, weil es da noch gar keine guten Impfstoffe gab. Erst jetzt, wo man gegen 4 Stämme impfen lassen kann, habe ich letztes Jahr meine Hunde gegen Lepto impfen lassen. Die Gefahr für eure Kinder sehe ich nicht wirklich, auch ist es ja so, dass der Titer deines Hundes ihn vor der Erkrankung schützt, aber nicht eure Kinder. Dazu müssten eure Kinder einen eigenen Antikörpertiter haben. Es gibt aber keine Leptoimpfung für uns Menschen, soweit ich weiß. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es so viele Stämme gibt, aber das rate ich jetzt nur.


    Gerade diese Woche habe ich im NDR "Abenteuer Diagnose" gesehen, da ging es um einen Leptospirosefall. Der Mann hatte den Kompost im Garten ohne Handschuhe gewendet und sich durch kleine Wunden an den Fingern infiziert, da dort wohl Ratten gefressen und uriniert hatten und so die Bakterien in den Kompost gelangt sind.


    Edit: Hier der Film, ist noch in der Mediathek zu sehen, falls Interesse besteht (ab ca. Minute 15:20): https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...ng1230322.html
    Geändert von henri (06.03.2022 um 21:14 Uhr)
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  5. #5
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    Rickettsia

    Hallo und lieben Dank für die Antwort,

    bezüglich der Leptospirose ging es mir eher um die Ausscheidung Z.B. im Urin und die sich so ergebene Infektionsgefahr. Denke aber mit der Behandlung der Babesiose sollte sich das ja alles dann erledigt haben, so hoffe ich.

    Ich habe so eine Frage bezüglich Rickettsien. Es liegt ein Verdacht vom Tierarzt vor, dass Max eventuell Rickettsien haben könnte Und die Auffälligkeiten am Ohr daher kommen könnten. . Der PCR ist zwar negativ aber der Titer laut Labor im fraglichen Bereich. Ich soll in paar Wochen nachtesten. Bis dahin keine Behandlung. Jetzt meine Frage, es wurden ja nur 2 Arten Rickettsien getestet: conori und felis. In Ungarn gibt es ja aber weit mehr und auch gefährliche Arten wie prowazekii. Es wäre ja also möglich, dass er vllt auch eine andere Art hat die nicht getestet wurde ? Hat jemand Erfahrungen damit ? Hatte jemand schon einen Hund mit Rickettsien prowazekii ? Ich mache mir Gedanken bezüglich der Stellen am Ohr und der so möglichen Zoonose Gefahr. Ich habe leider bisher keine Erfahrung mit Hunden aus dem Auslandstierschutz und bin deshalb etwas unsicher. Hat sich denn hier schonmal an einem Hund aus Osteuropa (gibt ja nicht überall gefährliche Rickettsien Arten) selber an Rickettsien angesteckt ? Kleine Kinder Und chronisch kranke Menschen haben ja zb nicht so ein starkes Immunsystem. Max selber geht es gut, es ist fit und die Stellen stören ihn gar nicht.

    Über Erfahrungen wäre ich wirklich dankbar.

    Viele Grüße
    Amelie und Max

  6. #6
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hier sind ja jede Menge Foris dabei, die auch Kinder haben. Wie soll sich denn jemand an einem Hund anstecken? Überträger ist doch die braune Hundezecke, die es hier gar nicht gibt. Oder meinst du über Flöhe und Milben? Wenn du jetzt mit deinen Kindern zB im Sommer nach Italien fährst, ok, dann würde ich sagen, ja eine Infektion ist nicht ausgeschlossen, aber hier? Meine beiden Hunde sind Rickettsiose positiv, also R. conorii, das heißt aber noch lange nicht, dass die auch die Erreger in sich tragen und weitergeben können. Positiv heit ja, dass ein messbarer Antikörpertiter da ist, sprich, meine Hunde hatten Kontak zu Rickettsien, aber eine Rickettsiose verläuft, wie auch Anaplasmose, in fast allen Fälle selbstlimitierend, also der Körper schafft es die Erreger loszuwerden, ohne Medikamente. Wenn es Symptome geben sollte, ist sie gut behandelbar und auch heilbar, im Gegensatz zur Leishmaniose, da bleiben die Erreger im Hund, daher kann ein infizierter Hund diese Leishmanioseerreger auch an Sandmücken weitergeben. Deswegen sollten infizierte Hunde im Urlaub im Süden auch immer einen Zecken- und Mückenschutz erhalten.

    Bei einer Rickettsiose werden als Symptom flüssigkeitsgefüllte Pusteln beschrieben, aber nicht am Ohr, sondern am Bauch. Da würde ich dem Rat deines TA folgen und ruhig in wenigen Wochen nochmal den Titer überprüfen, dann sieht man ja, ob er gestiegen ist, aber wenn nicht, würde ich da gar nichts machen und von einem Resttiter eine alten vergangenen Infektion ausgehen.

    Das ist ja so ähnlich wie jetzt bei Corona. Wenn sich jemand mit Covid19 infiziert, hat er hinterher einen positiven Antikörperwert, aber er steckt niemanden mehr nach Monaten an, nur weil sein Antikörperwert positiv ist. Die Antikörper sind ja keine Erreger, sondern die Immunantwort des Körpers auf einen Erregerkontakt und je nach Krankheit, bleiben Titer uU auch viele Jahre hoch. Ich hatte bei meinen Hunden zB nach 2 Jahren ihre Staupe und Parvovirosetiter messen lassen, die waren sehr hoch, obwohl die Impfung schon 2 Jahre zurück lag.

    Zu der R. prowazekii, ist da denn überhaupt der Hund ein möglicher Wirt? Habe ich noch nie gehört, dass hier ein Hund damit infiziert war, sind denn in Ungarn viele Kinder daran erkrankt? Wenn dich das sehr beunruhigt, dann sprich doch mal mit eurem Kinderarzt, der müsste doch wissen, ob er in seiner Praxis schon Fälle behandelt hat und wie die Übertragung ist. Es gibt ja viele Erreger, die nur in bestimmten Regionen vorkommen und wenn sich jemand dann infiziert, es oft Urlaubsmitbringel sind. Das liest man ja häufiger, dass sich Urlauber im Ausland zB eine bakterielle Infektion eingefangen haben. Dazu hatte ich mal eben beim RKI nachgelesen und die schreiben, dass sich ein Reiserückkehrer aus Nepal Fleckfieber eingefangen hatte.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  7. #7
    Forum-Team Avatar von henri
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    Guck mal, das mit Rickettsia prowazekii hat mich interessiert, habe das hier gefunden:

    "Die Übertragung von Rickettsia prowazekii erfolgt hauptsächlich über die Kleiderlaus. "

    https://www.bode-science-center.de/c...rowazekii.html

    und das hier:




    https://www.google.com/url?sa=t&rct=...mPS9ueQwk3wRAB
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  8. #8
    Unregistriert
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    Unglücklich

    Vielen Dank für die Hinweise und deine Mühe!
    Ich bin etwa verunsichert und steige da nicht mehr so richtig durch.
    Max' Testergebnis ist doch aber erstmal gut oder ? Muss ich mir Sorgen machen momentan? Bezüglich der Behandlung des Titers gehen die Meinungen der Ärzte leider auseinander... der eine sagt mir man soll behandeln, der andere sagt, solange keine akute Infektion bringt das eh nix, Erreger geht davon nicht weg. Warum soll ich ihr dann die starken Spritzen geben?

  9. #9
    Forum-Team Avatar von henri
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    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Max' Testergebnis ist doch aber erstmal gut oder ? Muss ich mir Sorgen machen momentan? Bezüglich der Behandlung des Titers gehen die Meinungen der Ärzte leider auseinander... der eine sagt mir man soll behandeln, der andere sagt, solange keine akute Infektion bringt das eh nix, Erreger geht davon nicht weg. Warum soll ich ihr dann die starken Spritzen geben?

    Nein, du musst dir da keine Sorgen machen, das sieht so erstmal alles sehr gut aus. Ja, da gehen die Meinungen auseinander, du meinst doch die Spritzen gegen Babesiose, oder? Mann kann sie behandeln, muss es aber nicht, so steht es auch im IDEXX Leitfaden. Du kannst auch abwarten und später nochmal den Titer messen lassen, wenn der sinkt, alles ok, wenn er gestiegen sein sollte, würde ich behandeln.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  10. #10
    Unregistriert
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    Babesiose Behandeln

    Verstehe ich das richtig und der Titer könnte auch weiter sinken und steigen?
    Ich würde auf jeden Fall dann erstmal eine Nachkontrolle des Titerwertes veranlassen, bevor ich die Spritzen gegen die Barbesien geben würde.
    Wie ist denn generell die Erfahrung, bekommt man den Ungarn Stamm Erreger wirklich mit den 2 Spritzen weg? Was sagen die PCR Test denn so bei den meisten eine Woche nach der Gabe der Spritzen? Es steht ja überall "Eliminierung fraglich". Ist das dann abhängig von der Höhe des Antikörperwertes (Max hat ja schon einen hohen mit 75?)?
    Ich habe gelesen, ein hoher Antikörperwert fordert auch das Immunsystem stark. Vielleicht kannst du, liebe Michaela, oder jemand dazu noch etwas sagen? Ich steige noch nicht ganz durch.

  11. #11
    Unregistriert
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    Sinkt der Antikörperwert nach einer Behandlung mit den beiden Spritzen gegen die Babesien ?

  12. #12
    Forum-Team Avatar von henri
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    Ja genau, das hatte ich ja bereits geschrieben.


    Zitat Zitat von henri Beitrag anzeigen
    Nach einer Behandlung mit Carbesia geht man davon aus, dass die Babesiose geheilt ist. Der Ungarn-Stamm gilt aber als aggressiver, als der Frankreich-Stamm und daher gibt es die Empfehlung mit der höheren Carbesia Dosierung. 2 x wird die im Abstand von 2 Wochen gespritzt. Wichtig ist dabei auch, dass dein Hund die Erreger nicht an heimische Zecken weitergeben kann. Auch geht man davon aus, dass bei einem hohen Titer das Immunsystem dadurch so gefordert ist, dass es dann chronisch werden kann, was sich in stumpfem Fell und anderen unspezifischen Symptomen zeigen kann. Aber man muss die Babesiose nicht behandeln, in der Literatur wird das kontrovers diskutiert, vor allem, wenn es sich um eine Einzelinfektion handelt. Dann muss man aber einen Zeckenschutz sicherstellen. Ich würde Carbesia geben lassen.

    Man geht bei sehr hohen Titern vom Ungarn-Stamm aus, einige sagen ab 70 Antikörpereinheiten aufwärts, wir hatten aber auch schon einen Ta der sagte, er behandelt erst auf den Ungarn-Stamm bei einem Titer über 100. Man weiß es nicht sicher, von welchem Stamm Max Antikörpertiter kommt. Mit der Zeit sinken die Antikörpertiter, wenn der Titer steigen würde, müssten noch Erreger da sein, die das Immunsystem dazu anregen.


    Ein PCR Test sucht nach der DNA der Erreger, wenn die positiv ist, sind auch noch Erreger da. Daher kann man dann später nach der Therapie den PCR Test wiederholen und dann sollte der negativ sein, was bedeutet, dass dann keine Erreger-DNA mehr gefunden wurde.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

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