Zitat von
henri
Ja, würde ich so unterschreiben.
Naja, hier haben schon zig ihren Hunden Artemisia gegeben, auch Leisguard, also Domperidon, aber ich wüsste keinen, bei dem sich da die Erreger drum geschert haben. Sprich, die Gabe hat nichts am Verlauf der Erkrankung geändert, jedenfalls nichts, was wir anhand der Befunde hätten darauf zurückführen können. Aber auch, wenn man wirklich zB durchs Artemisia erreichen könnte, dass zB 1000 Erreger absterben, die anderen zig tausende sind ja noch da, das hat nichts mit den Antikörpern des Immunsystems zu tun. Also viele Erreger = hohe Antikörperwerte und wenig Erreger = kleine Antikörperwerte, das ist nicht so. Das kennen iwr ja von der Coronaimpfung, oder der Coronainfektion. Wenige Wochen nach der Impfung, oder nach der Erkrankung sind die Antikörperwerte hoch und die sinken dann jeden Monat wieder ab. Bei Leishmaniose bleiben die ANtikörper allerdings lange hoch, auch wenn die Infektion sehr lange her ist, daher ist ein positiver Antikörpertest auch für eine Infektion beweisend (Infektion ist aber wie gesagt nicht gleich bedeutend mit Erkrankung).
Was es gibt das ist eine quantitative PCR. Das heißt, der PCR Test sucht direkt nach dem Erreger, also nicht nach den Antikörpern, sondern direkt nach der DNA der Leishmanioseerreger. Da gibt es dann auch im positiven Fall ein quantitatives Ergebnis, also da wird die Erregeranzahl auch direkt gezählt und genannt.
Es gibt ja zB die Leishmaniosepyramide, da haben die Fachleute in den Endemiegebieten untersucht, wie viele Hunde infiziert werden und wie viele davon erkranken. So grob kann man sagen, dass ca. 10 bis 20 % der infizierten Hunde später auch erkranken. Also positiver Titer ist nicht gleich Erkrankung. Da spielt zB auch die Herkunft eine Rolle. Man weiß, dass Hunde aus Endemiegebieten nicht so oft erkranken, wie zB Hunde von hier, die mit in den Urlaub genommen werden, weil die Hunde im Süden in den Infektionsgebieten ein anders trainiertes Immunsystem haben, auch Rassedisposition spielt eine Rolle. Podencos sollen zB besonders resistent sein, andere Rassen, wie zB Schäferhund und Boxer, wiederum weniger. Was einen aber ja auch nicht weiter bringt, wenn der eigene Hund dann doch betroffen ist.
Lange Rede kurzer Sinn, auch trotz Gabe von Artemisia und/oder Domperidon ist eine Leishmaniose nicht heilbar, so sehr wir uns alle das wünschen würden. Daher produziert das Immunsystem auch Antikörper, wenn einige wenige Erreger im Blut unterwegs sind. Auch ein Hund mit niedrigem positiven Titer kann schwer erkranken, wenn sein Immunsystem noch viele unspezifische Antikörper bildet. Dann steigen die Gammaglobuline, obwohl der Titer niedrig ist und das führt dann zu Krankheitssymptomen, ganz unabhängig also von der Höhe des Titers. Das ist jetzt schon zu speziell und im Moment nicht relevant für euch, ich sags nur, damit klarer wird, dass ein Titer alleine nichts darüber aussagt, ob der Hund später schwer erkrankt, oder gar nicht erkrankt, oder nur leicht erkrankt, auch wenn ein hoher Titer von Anfang an im Durchschnitt eher überhaupt zu einem späteren Ausbruch führt. Womit wir wieder bei der Statistik sind, die dem einzelnen Idividuum nicht weiter hilft. Das nur zur Einordnung zum Thema Titerhöhe.