Unklare Diagnose - was tun? Jemand, der ebenfalls Ödeme beim Hund aufgrund von MMK ha

[Unregistriert]

Guten Abend,

Ich erhoffe mir einen Rat von euch, weil ich mir unsicher bin, ob wir mit unserem Hund auf der richtigen Spur sind bzw. meine Tierärztin sich mit MMK sehr wenig auskennt.

Mein Rüde (ca 7 Mon/kastriert/aus Kreta) ist nun seit ca 4 Wochen bei uns. Als wir ihn am Flughafen abgeholt haben, stellten wir sofort fest, dass insbesondere der linke Hinterlauf (Pfote bis Sprunggelenk) geschwollen ist. Bei näherem Hinsehen, erkennt man dies auch rechts - links aber deutlich stärker. Die beiden vorderen Beine sind nicht betroffen. Bis heute hat sich an diesem Zustand nichts geändert.
Er scheint nicht schmerzenpfindlich zu sein und belastet beide Beine.

Allerdings ist uns zu Beginn aufgefallen, dass er schnell außer Puste war und etwas staksig läuft. Wir haben es zunächst auf fehlende Muskeln und Kondition verbucht. Er hat bis heute ca 1,5 KG zugenommen (aktuell 13kg) und hat großen Appetit. Darm und Magen scheinen gut zu funktionieren.

Mir hat es aber keine Ruhe gelassen und so wurde ich beim Hausarzt vorstellig, der sich nicht wirklich auf eine Ursache für die Schwellungen (Lymphstau?) festlegen konnte.

Das gr. Blutbild ergab einen niedrigen Wert bei HBG und HCT. Aber nicht stark unter dem Normalwert.

Daraufhin haben wir das Eiweiß untersucht und ein Zeckenprofil erstellt (Borr./Ehrl./Anaplasmos.) - alle negativ.

Die Haustierärztin hat uns dann in die Tierklinik zwecks weitere Untersuchungen geschickt. Eine knappe Woche später wurden dort beide Hinterläufe geröngt - Knochen unauffällig. Dort hatte man auch nochmals Blut abgenommen und den Mittelmeertest veranlasst.

Hier war Ehrlichiose mit einem Grenzwert von 26 dann auffällig. Heute habe ich zur Absicherung noch einen PCR Test gemacht.

Wie kann es sein, dass die beiden Bluttest einmal negativ und ca eine Woche später auffällig bei Ehrlichiose sind?
Ist davon auszugehen, dass einer der beiden "falsch" ist?
Falls nicht, was bedeutet das für die Krankheitsphase?
Ödeme treten ja eigentlich erst in der chronischen Phase auf?
Ist es ratsam Doxy zu verabreichen? Oder sollte dafür der PCR positiv sein?

BG und vielen Dank

[Marion/Grappa]

Liebe(r) Unbekannte(r),
ein junger Hund mit 7 Monaten sollte kein Doxy bekommen, es kann zu Knochenanomalien und Zahnverfärbungen kommen.

[henri]

Hallo, wurde denn ein komplettes Reiseprofil erstellt? Leishmaniose käme auch in Frage, auch Ehrlichiose kann solche Beschwerden verursachen, das ist richtig. Hast du denn die Befunde bei dir zu Hause? Wie hoch ist denn das Gesamteiweiß in der klinischen Chemie? Was war das denn für ein Zeckenprofil? Das von Idexx? War der 2. Ehrlichioseantikörpertest vom gleichen Labor? Wenn das unterschiedliche Labore waren, kann es sein, dass die Testkits von verschiedenen Herstellern nutzen.

[Unregistriert]

Ja, das hatte ich auch recherchiert. Tierarzt und Tierklinik empfehlen dies aber, insbesondere wenn der PCR positiv sein sollte. Das ist mein Dilemma.

LG und Danke, Nina

[Unregistriert]

Hallo Michaela,

Das waren verschiedene Labore - einmal Haustierarzt und einmal Tierklinik. Ja, ich habe alles zu Hause. Leishmanionse ist negativ.

[Unregistriert]

Protein 5,5// getestet wurde im Zeckenprofil auf Ehrl./Borr./Anaplasm./Babiose

Später dann nochmals Ehrl./Leishman/Herzwürmer

[henri]

Das waren Elisa Tests außer Herzwurm?

[Marion/Grappa]

Hallo Nina,
wenn TA und Klinik die Kontraindikationen ignorieren, kannst Du durchaus selbst entscheiden, was in den Hund kommt.
Ich trau mich wetten, die PCR wird negativ sein. Das schliesst eine behandlungsbedürftige Ehrlichiose nicht aus, vielmehr wären typische Abweichungen in den Blutwerten ausschlaggebend für eine Therapieentscheidung.

[Unregistriert]

Hallo Marion,

Danke dir.

Wie müssten die Blutwerte denn sein, damit eine Therapie mit AB notwendig ist?

Warum gehst du davon aus, dass er negativ sein wird?
Kann denn bei einem so jungen Hund schon eine chronische Version vorliegen? Und müssten die Antikörper dann nicht viel höher sein?

Die Pfote ist durch das Ödem ziemlich geschwollen - ohne AB (und natürlich nicht wissend, ob es sich dadurch zurückbildet - was würdet ihr damit machen? Lymphdrainage?

PS: leider weiß ich nicht, welche Tests das genau waren. Das kann ich aber in Erfahrung bringen.

[Unregistriert]

...auf dem Befund von der Tierklinik (hier auffällig für Ehrlichiose) steht etwas von Idexx.

[henri]

Idexx ist das Labor, die machen normalerweise einen Elisa, das ist die Testsorte, es gibt auch noch IFAT bzw. IFT und die haben eigentlich als Grenzwert für den Elisa 14 und 29, also ein Ak größer 29 wäre dann positiv. Wenn das Ergebnis 26 lautet, dann wäre das Ergebnis fraglich. Am besten lässt du dir in Zukunft immer alle Befunde per Mail zuschicken, dann kann man da jederzeit drauf nachsehen.

Zur Anämie, bzw. den leicht abweichenden Blutwerten, wie sicher sind denn die 7 Monate? Guck mal hier: https://www.google.com/url?sa=t&rct=...S&opi=89978449


" Ab einem Alter von ca. 3-4 Wochen
beginnen Hämatokrit, Hämoglobin und
Erythrozytenzahl wieder zu steigen,
bis sie im Alter von ca. 6-12 Monaten
schließlich im Referenzbereich erwach-
sener Tiere liegen. In dieser Zeit sind
aufgrund der gesteigerten Erythropoese
eine erhöhte Retikulozytenzahl bzw. eine
vermehrte Anisozytose und Polychroma-
sie bei der mikroskopischen Beur teilung
von Blutausstrichen zu finden. Eine
milde, regenerative Anämie (nach adul-
tem Normbereich) muss also bei Welpen
keinen pathologischen Befund darstellen...."


Wie auch immer, normal ist das nicht, dass er entzündete Gelenke hat. Ach mensch, so ein junger Hundebub, der soll doch rennen können, er tut mir schon sehr leid. Hoffentlich kommst du der Ursache noch auf die Spur. Ein Gesamteiweiß von 55 ist eigentlich ein normaler Wert eines gesunden Hundes, bei einer ausgebrochenen Ehrlichiose würde der höher sein. Wie hoch sind denn die Globuline?

[Marion/Grappa]

Ein Leitsymptom für Ehrlichiose wären z. B. erniedrigte Thrombozyten.

Wurde auf Auffälligkeiten bzgl Herz untersucht? geschallt?

[Unregistriert]

Hallo,

Ich habe die Befunde und das Blutbild. Dann war es der Elisatest.

Thrombos (PLT) lagen bei 432 und Albumine mit im Normalbereich. Geschallt wurde er nicht, aber im Blut nach "Herzauffälligkeiten" geschaut.

@Michaela:

Sehr hilfreich. Deshalb zweifle ich auch daran, dass es von Ehrlichiose kommt.