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Thema: Infrage kommender Hund pos auf rikketsien und ehrlichien

  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    Infrage kommender Hund pos auf rikketsien und ehrlichien

    Hallo,

    Ich hoffe, in diesem Forum richtig zu sein...
    Wir sind Hunde-Neulinge und noch mitten im Lernprozess, daher bitte ich um Nachsicht, sollte die Frage hier falsch sein oder dumm erscheinen

    Wir möchten gerne einen Hund adoptieren und haben einen netten jungen Herren (1,5J) aus dem Tierschutz im Auge

    Er kommt ursprünglich aus Bulgarien und ist seit ca 1 Jahr in Deutschland. Heute wurde mir im Telefonat mit dem Tierschutzverein mitgeteilt, dass beim Test auf Mittelmeerkrankheiten der Hund positiv auf Rickettsien und Ehrlichien diagnostiziert worden sei, diese aber nicht ausgebrochen seien.

    Nun sind wir unsicher, was das bedeutet. Natürlich finden wir im Netz zig Seiten, die den Ansteckungsweg, die Diagnostik und den Verlauf etc, aber niergends steht, wie wahrscheinlich ein Ausbruch ist.
    Oft wird z.B. geraten, den Hund nicht mehr zu impfen. Als junge Familie ist uns aber z.B. Impfung gegen Tollwut wichtig...außerdem soll der Hund keinem Streß ausgesetzt werden- mit zwei Kindern eher schwierig...
    Wie so oft hat uns Dr. Google mit mehr Fragen als Antworten zurückgelassen...

    Kann uns hier jemand behilflich sein, im nächsten Gespräch die richtigen Fragen zu stellen, z.B. bzgl des bisherigen Verlaufes, der Behandlung etc? Auf was sollten wir achten, um entscheiden zu können, ob er bei uns ein gutes Zuhause bekommen kann?

    Wir sind für jede Hilfe dankbar!

  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
    Registriert seit
    07.2004
    Ort
    Unna/NRW
    Beiträge
    17.595
    Hallo, wie schön, dass ihr einem Tierschutzhund ein Zuhause bieten wollt. Ehrlichiose, auch Rickettsiose wird mit 4 Wochen Doxycyclin behandelt. Danach ist die Ehrlichiose eigentlich Geschichte, sprich, die Erreger werden durchs Doxy eliminiert. In der Fachliteratur wird aber der theoretische Fall beschrieben, dass das Doxy nicht jeden Erreger erwischt und daher die Ehrlichiose später neu aufflammen kann. Ich würde aber aus der Erfahrung hier im Forum mit den vielen Ehrlichiosehunden schon sagen, dass einmal Doxy idR reicht. Rickettsiose ist wenig pathogen und muss idR gar nicht behandelt werden.

    Ich würde fragen, ob die Orga euch die bisherigen Befunde zuschicken kann. Bei Ausbruch der Ehrlichiose verändern sich idR Blutwerte und vor allem die Eiweißwerte. Generell muss man sagen, dass jeder Tierschutzhund Erreger mitbringen kann und daher sollte man immer 1-2 Kontrollen pro Jahr beim Tierarzt finanziell mit einplanen. Leishmaniose zB kann auch noch Jahre später ausbrechen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, wenn er bereits ein Jahr hier ist, aber es kann doch sein, auch wenn es selten ist, dass aus einem negativem Befund doch noch ein positiv wird.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Hallo,

    Danke für die schnelle Antwort. Manche Seiten sagen, dass die Behandlung mit Doxy nur wirksam ist, wenn die Krankheit gerade akut ausgebrochen ist. Wenn es in dieser Zeit nicht mit Doxy behandelt wird, kann der Hund gesund wirken ber nach einer Zeit chronisch erkranken. Ich finde aber nirgends etwas darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass er chronisch erkrankt.

    Ich werde auf jeden Fall um die Analysewerte bitten und erfragen, zu welchem Zeitpunkt die medikamentöse Behandlung erfolgt ist.

    Durch den Verein wird eine Krankenversicherung empfohlen. Kann man eine solche mit dem vorhandenen Befund überhaupt noch abschließen? Haben Sie da Erfahrung?

    Können Sie mir sagen, wie es mit Impfungen und Stress aussieht?
    Wir wohnen in direkter Nähe zum Wald und Tollwut ist da natürlich immer mal wieder Thema. Daher ist uns die Impfung eben so wichtig.

    Sorry, für so viele Fragen! Wir möchten dem Hund ggf den Stress, den junge Kinder mit sich bringen, ersparen, wenn es für ihn schädlich wäre.

  4. #4
    Moderatorin Avatar von Marion/Grappa
    Registriert seit
    04.2010
    Beiträge
    5.133
    Liebe Unbekannte(r),

    Tollwut ist generell in Deutschland kein Thema (wegen Wald usw) - nur zum Grenzübertritt in Europa benötigt ein Hund eine gültige Tollwutimpfung. Wenn überhaupt, würde ich mit dem Impfstoff von Nobivac impfen, der ist 3 Jahre gültig.

    Eine Impfung belastet das Immunsystem (das ja auf den Impfstoff reagiert) - dadurch können bislang inaktive Erreger möglicherweise nicht mehr in Schach gehalten werden und die Krankheit bricht aus. Wir sehen Krankheitsschübe oft drei bis vier Monate nach Einreise, weil die Hunde vor Einreise geimpft wurden.

    Normals Familienleben - auch mit Kindern, wenn der Hund keine Angst vor Kindern hat - bedeutet keinen Streß. Jeder Hund sollte eine Ruhezone haben (diese baut man kleinschrittig auf), die für die Kinder tabu ist. Dort kann er sich zurückziehen und weiss, daß er da seine Ruhe hat. Generell würde man (so hoffe ich) Kinder nicht unbeaufsichtigt mit einem Junghund lassen, schon gar nicht wenn er erst rlaltiv neu in die Familie gekommen ist ... so kann man auch einschreiten, wenn man das Gefühl hat, der Hund ist gestresst.

    Ich finde es schön, daß Ihr dem Kerlchen ein Zuhause geben wollt und Euch auch Gedanken zu seinen Infektionen macht.
    ************************* ************

    Liebe Grüße von Marion
    mit Grappa, Nelly,Rosi Moser
    und der restlichen Viecherei


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