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Thema: Ehrlichiose - wie geht es weiter …

  1. #1
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    Ehrlichiose - wie geht es weiter …

    Hallo zusammen,

    da wir aktuell nicht wissen, wie es weiter geht, wären wir sehr über eine Einschätzung der Befunde unserer Hiba dankbar.

    Kurz zu unserer Geschichte …

    Wir haben Hiba 2015 bei einem Urlaub auf Djerba „gefunden“ und konnten sie 2016 in Deutschland in Empfang nehmen. Ihr Ehrlichiose Titer war laut Befund von 2016 erhöht. Unsere Tierärztin ist selber unerfahren in diesem Bereich, handelt aber in Absprache mit Prof. Dr. Naucke von parasitus Ex. So wurde Hiba erst 2022 4 Wochen Doxycylin verabreicht, da der Titer erneut erhöht war und körperliche Symptome hinzukamen. So verlor sie verstärkt Haare auf der Nase und an den Gelenken und auch eine stark zunehmende Lahmheit war zu beobachten. Nieren und Leberwerte waren nach Aussagen unserer Tierärztin in Ordnung. Nach der Behandlung wuchs das Fell nach, die Lahmheit blieb. Wir sollten Hiba nun zweimal jährlich mit Impromune behandelt. Das diesjährige Blutbild zeigt nun eine weitere starke Erhöhung des Titers. Auch körperlich sind ihre Anzeichen wieder stärker. Nieren - und Blutwerte sind noch immer in Ordnung. Laut Prof. Dr. Naucke sollen wir Hiba nicht noch einmal mit Docycylin behandeln, da eine Heilung eher ausgeschlossen ist. Sollte sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtern, sollen wir es allerdings noch einmal verabreichen. Er rät nun Hiba 3 mal jährlich Impromune zu geben.















    Ich hoffe sehr, dass das Hochladen der Befunde geklappt hat. Über eine Einschätzung wären wir sehr sehr dankbar.

    Viele liebe Grüße Saskia

  2. #2
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  3. #3
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    Unglücklich Befunde durcheinander

    Leider sind die Befunde wohl durcheinander geraten. Sorry !!! Leider kann ich es im Nachhinein auch nicht mehr ändern !

    Ich hoffe, ihr habt dennoch einen Durchblick ! Vielen Grüße Saskia

  4. #4
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Saskia, herzlich willkommen. Du schreibst, dass die Blutwerte und Organwerte ok sind. Hast du da auch die Befunde da und kannst sie bitte zeigen? Gibt es eine Urinuntersuchung? Wurde schon mal der UPC im Urin bestimmt?

    Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat Hiba 2022 (wann denn genau und welche Dosis?) 4 Wochen Doxy bekommen, weil der Titer 1:5120 betrug. Jetzt im Mai liegt der Titer eine Verdünnungsstufe höher bei 1:10240. Jetzt ist ein Anstieg des Titers um eine Verdünnungsstufe nicht viel. Von einer Aktivität kann man ausgehen, wenn der Titer innerhalb weniger Wochen um mehr als 2 Verdünnungsstufen steigt.

    "In diesen Fällen empfiehlt sich für den Nachweis einer klinisch relevanten Infektion eine PCR-
    Untersuchung oder die Untersuchung einer zweiten Serumprobe im Abstand von ca. 4 Wochen,
    um den Anstieg des Titers um den Faktor zwei bis drei darzustellen."

    Quelle: https://www.google.com/url?sa=t&rct=...t&opi=89978449

    Aber ich verstehe, dass du besorgt bist und ich würde eigentlich auch einen Abfall des Titers nach 8 Jahren erwarten. Man weiß, dass der Titer gerade bei Ehrlichiose lange hoch bleibt. Allerdings ist es ja erst ca. ein Jahr her, dass die Ehrlichiose behandelt wurde. Er sollte aber mit der Zeit nach Doxy jetzt fallen. Ich meine ich hatte grad noch kürzlich bei einem Befund gelesen, dass das Labor eine mögliche Persistenz mit 30 Monaten angegeben hatte.

    Wichtig wäre das Blutbild, um zu sehen, ob sich da typische Anzeichen einer Panzytopenie in Folge einer chronischen Ehrlichiose zeigen. Bei der Eiweißelektrophorese sieht man auf jeden Fall eine Verbesserung bei Gamma und Albumin. Dass das Albumin sich zweigeteilt als Bisalbuminämie zeigt, soll wohl vererbbar sein, sprich, das gehört zum Individuum und ist nicht krankhaft, habe ich jedenfalls mal in einem Artikel gelesen.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  5. #5
    Forum-Team Avatar von henri
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    Habe grad nach Bisalbuminämie gegoogelt und das dazu gefunden: https://www.google.com/url?sa=t&rct=...4&opi=89978449 Also gibt es wohl auch die erworbene Variante.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  6. #6
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    Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort ! Ich werde Montag versuchen alle übrigen Befunde bei meiner Tierärztin in Erfahrung zu bringen und melde mich dann wieder! Toll, dass es euch hier gibt. Schade, dass ich nicht schon früher auf diese Seite aufmerksam geworden bin! Ein schönes Wochenende und viele Grüße

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von Dorismaya
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    Schau mal unter den Befunden meines Rüden Atrèju. Er wurde trotz chronischer Ehrlichiose wieder gesund.

    und in seiner Krankengeschichte
    Geändert von Dorismaya (24.06.2023 um 13:59 Uhr)
    LG Doris

    Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt
    als die Freundschaft zu einem Menschen.
    Konrad Lorenz
    Befunde Atréju Befunde Akira

    Atréjus Krankengeschichte

    Tagebuch und Bilder von meinen weißen Rosen ohne Dornen

    Akira und Maya

  8. #8
    registrierter Teilnehmer Avatar von Saskeline
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    Danke für den Hinweis! Sobald ich freigeschaltet bin, werde die Krankengeschichte lesen !!!

  9. #9
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    Weitere Befunde

    Hallo zusammen,

    ich hoffe, ich kann nun etwas mehr Licht ins Dunkle bringen. Ehrlicherweise beschäftige ich mich selber gerade nach 8 Jahren zum ersten Mal sehr intensiv mit Hibas Krankheitsbild. Habe unserem immer Tierarzt immer sehr vertraut, bin aber doch sehr besorgt nun und bereue, dass ich es nicht schon vorher gemacht habe.

    Kurze Zusammenfassung, dann hänge ich die noch fehlenden Befunde an.

    Wir haben Hibas Titer 2016 (siehe oben) , 2021, 2022 ( siehe oben ) und 2023 (siehe oben) bestimmt. Im Jahr 2021 hat Hiba das Medikament Doxybactin 400 mg bekommen. Sie wiegt ca. 18 kg und sollte über 28 Tage jeweils einmal täglich 1/2 Tablette nehmen.

    Wenn ich es richtig sehe , ist ihr Titer daraufhin im Jahr 2022 gesunken, nun aber wieder erhöht. Alle anderen Blutergebnisse hänge ich ebenfalls an. Da ihr Leberwert gerade leicht erhöht sind, bekommt sie Rascave Hepar Forte als Nahrungsergänzungsmittel.

    Ich hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

    Viele Grüße Saskia








  10. #10
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    Grosses Blutbild












  11. #11
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    Befunde














  12. #12
    Forum-Team Avatar von henri
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    Thrombozyten und Leukozyten normal, was ja gut ist, aber mich beunruhigt der fallende Hämatoktrit und die fallenden Erys. Bei meinem Hund würde ich wohl nochmal Doxy geben. Wie hatte deiner denn das Doxy 22 vertragen? Spricht denn was dagegen? Was meint denn dein TA, wo sonst der niedrige Hämatokrit herkommen kann?

    Es gibt von Idexx eine Broschüre zu dem Thema: https://www.google.com/url?sa=t&rct=...8&opi=89978449


    Zitat (Seite 29):

    Vor allem in der subklinischen und chronischen
    Phase gelingt trotz antibiotischer Behandlung nicht
    immer eine vollständige Erregerelimination
    , obwohl die
    Wahrscheinlichkeit in der subklinischen Phase höher
    ist. Daher wird in dieser Phase von manchen Autoren
    eine Therapie angeraten, um das Fortschreiten in die
    chronische Phase zu unterbinden. Die Serologie eignet
    sich nur bedingt zur Kontrolle des Behandlungsverlaufs
    aufgrund der teilweise langen Persistenz der Antikörper;
    die PCR (wenn eingangs positiv) kann für diesen Zweck
    herangezogen werden. Es wird angenommen, dass
    Hunde die Infektion eliminieren, wenn sich die Throm-
    bozytopenie, Hyperglobulinämie und andere klinische
    und labordiagnostische Befunde progressiv nach der
    Therapie normalisieren
    . Bei einer Koinfektion mit Leish-
    manien und Ehrlichien konnten nach einer Glucantime/
    Allopurinol/Doxycyclin-Behandlung negative PCR-Blut-
    befunde (E. canis) und eine Regenerierung der Plätt-
    chen-Anzahl erzielt, aber weiterhin eine Gammopathie
    und ein positives PCR-Knochenmark-Ergebnis (E. canis)
    festgestellt werden; ein 2. Doxycyclin-Zyklus war in
    diesem Fall notwendig.


    Ich meine man sieht die deutliche Verbesserung der Eiweißelektrophorese zu 2021. Trotzdem sehen wir das Blutbild, das ja damals noch gut war, das sich dann aber heute eine Ecke schlechter zeigt, trotz Doxy. Daher würde ich zuerst nochmal Doxy geben, um auszuschließen, dass evtl. doch noch übrig gebliebene Erreger im Hund ihr Unwesen treiben. Was denkst du denn?
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  13. #13
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    Vielen lieben Dank für deine Einschätzung! Wir sind hin und her gerissen… Wie gesagt handelt unsere Tierärztin in Absprache mit Prof. Naucke von Parasitus Ex. Da ist sie sicher gut beraten, dennoch habe ich Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Laut seiner Einschätzung gibt es wohl verschiedene Arten der Ehrlichiose und er geht davon aus, dass unsere Hiba wohl nie richtig geheilt ist. Er würde demnach aktuell nicht erneut Docybactin geben, wenn sich ihr Allgemeinzustand nicht verschlechtert. Er rät alle 3 Monate Impromune zu verabreichen und in 3 Monaten ein erneutes Blutbild zu machen. Wenn sich ihre Werte verschlechtern würde er dann Docy geben. Generell ist Hiba recht robust und hat das Medikament 2021 gut verkraftet. Die hohen Temperaturen machen ihr allerdings zu schaffen und sie ist ruhiger als sowieso schon. Demnach tendiere ich auch dazu, die 3 Monate abzuwarten, bin aber so unsicher. Es lässt mir keine Ruhe. Zu dem niedrigen Hämatokrit hat sich meine Tierärztin nicht geäußert. Lediglich zu den LebeR- und Nierenwerten. Ich hake noch einmal nach ! Im Übrigen war Hiba zu demnach Blutannahmen nie nüchtern. Das wurde uns leider nie gesagt. In wiefern kann das Blutbild dadurch verfälscht werden ?

    Viele liebe Grüße und Saskia

  14. #14
    Forum-Team Avatar von henri
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    Hallo Saskia, das schreibt Laboklin dazu:

    "Vor der Blutentnahme sollte der Patient in der Regel 10 – 12 Stunden keine Nahrung aufgenommen haben, sofern das die Physiologie der betreffenden Tierart zulässt. Fehlerhafte Resultate sind sonst insbesondere bei Cholesterin, Glucose und TLI zu erwarten. Zusätzlich können Parameter wie α-Amylase, ALT, AST, Bilirubin, Gesamt-Eiweiß, Triglyceride, Serum-Gallensäuren, Leukozyten und Calcium beeinflusst werden."

    Quelle: https://laboklin.de/de/fachinformati...-c4e02de7-add4


    Ich finds auch schwierig zu beurteilen, ob die Ehrlichiose noch aktiv ist, oder nicht. Eben weil speziell der Titer auch lange hoch bleiben kann. Dazu steht hier noch Näheres: https://parasitesandvectors.biomedce...071-015-0649-0

    "Ehrlichia canis

    Laboratory abnormalities in canine ehrlichiosis typically resolve in dogs after treatment with acute disease. In general, both the complete blood count and the alterations in serum protein electrophoresis should normalize within 10-15 days after therapy initiation [6,142].

    Chronic changes, such as mild or moderate hyperglobulinemia, anemia, or thrombocytopenia may persist as long as the infectious agent has not been completely eliminated, or when some other associated conditions exist [171]. In naturally infected dogs, despite evident clinical improvement, it is difficult to guarantee treatment effectiveness and complete elimination of the involved pathogens [6,142]. When the dog no longer produces specific antibodies to the pathogen, it can be assumed that complete elimination of the Ehrlichia species has been achieved [120].

    Quantification of acute phase proteins in serum has been assessed for its value in monitoring and evaluating the prognosis of dogs with ehrlichiosis. Although quantification of acute phase proteins may be a useful indicator of the clinical stage, it has no predictive value for the final clinical outcome [199].

    Finally, it must be recognized that prior infections with E. canis do not confer permanent immunity to dogs. Therefore, dogs can be re-infected with the same pathogen or with other species after re-exposure to infected ticks [6,142]."


    Wie gesagt, wegen der Anämie würde ich zuerst davon ausgehen, dass der Erreger evtl. nicht vollständig eliminiert wurde und würde deshalb nochmal Doxy geben. Mir leuchtet der Vorteil nicht ein noch 3 Monate zu warten. Aber klar, das muss jeder für seinen Hund in Absprache mit seinem TA selber entscheiden. Dass du dir da unsicher bist verstehe ich und wenn du die 3 Monate noch warten willst verstehe ich auch, man kann halt nicht sicher sein, ob wirklich die Ehrlichiose für die Veränderungen im Blutbild verantwortlich ist, auch wenn man das bei so einer lange bestehenden Infektion schon vermuten kann.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

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