Verbreitung der LM

[*Anja*]

Hallo!
Ich habe dieses Forum vor ein paar Tagen entdeckt. Wir möchten einen Welpen aus Korfu bei uns aufnehmen, der im Moment in einer Pflegestelle in Düsseldorf lebt. Er ist jetzt 6 Monate alt, geimpft und gechipt, aber er wurde noch nicht auf LM getestet. Wir haben ihn schon ein Mal besucht und er hat uns auf anhieb sehr gefallen. Das einzige was uns gestört hat, waren kleine Krusten auf der Oberseite seines Kopfes. Die Pflegefamilie meinte dies kommt von einer Schürfwunde. Dann haben wir uns über LM schlau gemacht und haben nun Angst dass der kleine Welpe vielleicht krank ist. Man liest so viel über diese Krankheit, aber nirgendwo steht, wieviel Prozent der Hunde erkrankt sind??? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Hund wirklich krank ist???
Wir hatten bis vor ein paar Monaten einen Jack-Russell-Terrier der an Leberkrebs gestorben ist und für uns stellt sich jetzt auch die Frage ob wir es riskieren wieder einen Hund zu haben der vielleicht schwer krank wird...
Hat irgend jemand hier einen Hund der LM hat und eine Kruste am Kopf hat???
Über eine schnelle Antwort würde ich mich sehr freuen.

Anja

[tizian_2003]

Hallo Anja,

als mein Hund akut an Leishmaniose erkrankt war, hatte er Krusten an den Ohren. Aber, ganz ehrlich, das sagt für deinen Welpen absolut überhaupt nichts aus! Es können sich noch etliche Hundehalter melden mit Hunden, die Krusten auf dem Kopf haben - das hilft dir aber nicht. Es kann so sein, wie die Pflegefamilie sagt - oder aber auch nicht. Auch alle Wahrscheinlichkeiten oder Unwahrscheinlichkeiten bringen nichts, wenn das eigene Tier dann doch betroffen ist.

Es kann nicht jeder mit einer dauerhaften Erkrankung umgehen, selbst wenn man die Hunde oft stabil bekommt. Wenn du dir das deshalb vorher gut überlegst, ist das sicher zu begrüßen. Denke nur daran, dass ein Hund von hier, selbst vom Züchter, auch keinerlei Garantie bietet; das hast du ja selbst schmerzlich erlebt. Babesiose, auch eine der so genannten Mittelmeerkrankheiten, kann man sich inzwischen schon hier zuziehen. In letzter Zeit gab es einige Fälle in Dortmund, sogar mit tödlichem Ausgang.

Man könnte den Kleinen jetzt auf alle Mittelmeerkrankheiten testen lassen. Das kann einen Hinweis geben, aber keine letztliche Sicherheit, weil es die nicht gibt. Es ist möglich, dass auch titernegative Hunde nach längerer Zeit doch positiv werden und erkranken.

Weißt du denn, wie lange der Hund schon in Deutschland ist?

Liebe Grüße
Andrea

[Unregistriert]

Er ist wohl seit einigen Monaten in Deutschland, genau wissen wir es nicht, vielleicht so 2-3. Die Tiervermittlung will jetzt die Krusten noch mal von einem Tierarzt prüfen lassen und uns dann bescheid geben. Wir denken eben auch, dass auch ein Hund von einem deutschen Züchter irgendeine Krankheit haben oder bekommen kann...

Konntest du deinem Hund denn helfen?wenn man die Krankheit wirklich mit 15€ pro Monat in den Griff bekommt, dann würden wir dies auf jeden Fall tun!

Aber es stellt sich halt die Frage ob wir es wirklich riskieren sollen einen kranken Hund aufzunehmen. Wir wissen dass ein Test jetzt keine 100%ige Sicherheit gibt, deshalb halten wir es für unnötig jetzt auch einen durchzuführen. Der kleine hat einen sehr lebhaften Eindruck gemacht, er war sogar alleine mit uns spazieren!

[*Anja*]

Der Beitrag da oben kam von mir, irgendwie war ich nicht mehr angemeldet...

[tizian_2003]

Hallo Anja,

ja, ich konnte meinem Hund helfen. Vor allem damals durch dieses Forum hier. Er war schwer erkrankt und hatte auch noch Ehrlichiose. Du siehst ihn in meinem Benutzerbild.

wenn man die Krankheit wirklich mit 15€ pro Monat in den Griff bekommt, dann würden wir dies auf jeden Fall tun!

So einfach geht das aber leider nicht! Man kann einen evtl. Krankheitsverlauf nicht vorhersehen. Und es fallen in der Regel auch Kosten an für regelmäßige Untersuchungen. Es geht ja nicht nur um die berühmte Pille am Tag.

Liebe Grüße
Andrea

[Kerstin]

Hallo Anja,
ich melde mich auch noch mal zu dem Thema "15 € im Monat" zu Wort.
Selbst wenn der Verlauf milde ist und der Hund stabil bleibt, musst du dir im Vorwege auch im Klaren darüber sein, dass du dich in Zukunft über einige "Gepflogenheiten" hinwegsetzen werden musst. Ein positiver Hund darf nicht mehr geimpft werden. Damit verbinden sich allerlei Konsequenzen und vielleicht auch ein paar Repressalien. Auch sollte man von der so gewohnten profilaktischen Wurmkur absehen und auch keine Spot On Präparate mehr anwenden.
Nur mal so als Info am Rande...

[*Anja*]

Ja das verstehe ich alles. Und ich kenne das ja auch da unser alter Hund ja an Leberkrebs erkrankt war.

Worum es uns vor allem geht, ist erst mal zu wissen ob die Merkmale des Welpen schon auf LM deuten und wie viele Hund tatsächlich davon betroffen sind. Die aus dem Tierheim haben gesagt bei ihnen sind ca. 3 von 40 Hunden krank, könnte dies stimmen?

Über die Kosten und die Behandlung sind wir uns im Klaren, deswegen sind wir ja auch so unsicher geworden...

*Anja*

[tizian_2003]

Hallo Anja,

ich hatte dir ja schon geschrieben, dass die Merkmale auf Leishmaniose deuten können, aber nicht müssen! Und Wahrscheinlichkeitsrechnu ngen, wie viele Hunde erkrankt sind, bringen dich doch überhaupt nicht weiter! Wenn du unsicher bist, dann nimm doch einen Welpen oder Junghund aus Deutschland, es warten doch genügend in Tierheimen oder Pflegestellen.

Liebe Grüße
Andrea

[Angel2003]

Hallo Kerstin!

Ist das echt wahr? Man darf einen LM positiven Hund nicht mehr impfen? Und auch nicht mehr entwurmen? Ich hab da eine etwas andere Erfahrung gemacht. Mein TA hat meine Angel trotz LM geimpft, allerdings hat er mir empfohlen die Impfung in zwei Teilimpfungen zu machen. Die Kombinationsimpfung ( 1 Spritze) ist zwar billiger, aber diese Impfung nimmt das Immunsystem zu sehr in Anspruch. Deshalb hab ich mich für die Teilimpfung ( es war immer eine Woche zwischen den 2 Spritzen) entschieden.

Angel hat das nichts getan. Das liegt vielleicht auch daran, dass Angel auch homöopatisch behandelt wird ( kombiniert mit der Schulmedizin), ich weiß es nicht. Ich bin jetzt nur erschrocken als ich deinen Beitrag las, dass LM positive Hunde nicht mehr geimpft und entwurmt werden dürfen. Gibt es denn da eine Alternative? Auch die Hunde müssen doch vor Leptospirose, Staupe, Tollwut, Zwingerhusten usw. geschützt werden. Auh LM positive Hunde können Würmer bekommen. Wie kann ich meine Hündin ohne die entsprechende Prophylaxe davor schützen? Außerdem bin ich (zumindest ist es in Österreich so) gesetzlich verpflichtet meinen Hund gegen die oben genannten Krankheiten impfen zu lassen.

Hab ich jetzt meine Hündin zwei Jahre lang falsch behandelt, weil ich sie jährlich hab impfen lassen?
Bin ganz gespannt auf deine Antwort!

Schöne Grüße aus Vorarlberg/ Austria sendet dir
Evi mit Angel

[Tauchlehrer]

>> Babesiose, auch eine der so genannten Mittelmeerkrankheiten, kann man sich
>> inzwischen schon hier zuziehen. In letzter Zeit gab es einige Fälle in
>> Dortmund, sogar mit tödlichem Ausgang.
Hallo Andrea!

Kannst Du da etwas genauer werden. Ich komme aus Dortmund und unser Hund hat Anzeichen einer Leishmaniose. Wie sind denn die Symptome einer Babiose?

Viele Grüße
Jochen

[tizian_2003]

Hallo Jochen,

einen Fall hatten wir hier im Forum, weitere Fälle kenne ich aus dem Bekanntenkreis meiner Freundin, die auch in Do wohnt, und es kam sogar ein Bericht im WDR Aktuelle Stunde (oder wie das heißt).

Eine akute Babesioseinfektion verläuft in der Regel dramatisch. Die Hunde bekommen Fieberschübe, werden apathisch. Da die Babesien die roten Blutkörpchen befallen und zum Platzen bringen, wird der Hund anämisch. Hämoglobin tritt in den Urin über, "der Hund pinkelt Blut" hat der Besitzer den Eindruck. Man muss schnell handeln und Carbesia spritzen.

Liebe Grüße
Andrea

[tizian_2003]

Hallo Evi,

du musst bitte etwas genauer lesen. Niemand hat gesagt, dass du einen leishmaniosepositiven Hund nicht mehr entwurmen darfst. Kerstin sprach von der Entwurmung nach Fahrplan. Besser ist es immer, und das gilt ja für jeden Hund, nach festgestelltem Befall zu entwurmen. Dann weiß man genau, was wirklich vorliegt, und kann das wirksame Mittel danach aussuchen.

Jegliche Impfung dagegen ist in der Tat gefährlich für einen leishmaniosepositven Hund und kann zu einem Schub führen. Das haben wir hier nun schon oft genug gesehen. Das Immunsystem ist ausgelastet damit, die Leishmanien in Schach zu halten. Der Körper hat im günstigen Fall damit ein gewisses Gleichgewicht hergestellt. Dieses bringts du durch eine Impfung durcheinander.

Außerdem kann der kranke Körper in der Regel die geforderte Immunantwort gar nicht geben, die ihn also vor diesen von dir aufgezählten Krankheiten schützen würde. Das heißt, die Impfung verpufft, die Antikörper können nicht gebildet werden. Zudem muss man auch mal sehen, wo wirklich die Gefahr liegt, sprich wann war der letzte bekannte Fall von Staupe oder Lepto oder Tollwut in deiner Gegend.

Es kommt ja auch selten vor, dass es wirklich Hunde ganz ohne Impfschutz gibt. Wer aus Spanien hierher gekommen ist, hat seine Impfdröhnung abbekommen. Dass die Wirkung viel länger anhält, als die Hersteller angeben, ist inzwischen unstreitig. Du kannst dich mal informieren auf der Seite www.haustierimpfungen.de.

In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Wer mit seinem Hund ins Ausland reisen will, muss eine gültige Tollwutimpfung vorweisen können. Das gilt auch für Österreich. Ich muss ja aber nicht ins Ausland fahren mit meinem Hund, wenn ihm das schaden könnte.

Wenn du deine Hündin jährlich impfen lässt, schadest du ihr damit ziemlich sicher. Dass es ihr nichts tun würde, ist eine gewagte Aussage. Immerhin ist sie krank, nicht wahr? Auf jedem Beipackzettel steht schon: Impfen darf man nur gesunde Hunde!

Liebe Grüße
Andrea

[Tauchlehrer]

Hallo Andrea!

Ok, unser Hund hat dann wohl keine Babesiose. Er hat kein Fieber und auch keinen rötlich gefärbten Urin.

Danke
Jochen

[Angel2003]

Wenn du deine Hündin jährlich impfen lässt, schadest du ihr damit ziemlich sicher. Dass es ihr nichts tun würde, ist eine gewagte Aussage. Immerhin ist sie krank, nicht wahr? Auf jedem Beipackzettel steht schon: Impfen darf man nur gesunde Hunde!

Liebe Grüße
Andrea[/QUOTE]

Hallo Andrea!

Danke für die Information.
Nur noch was zur Richtigstellung: Ich hab geschrieben dass es meiner Hündin bisher nichts getan hat, wenn ich sie geimpft habe. Nicht dass es ihr nichts tun würde. Hab gerade mit meinem TA gesprochen, und der sagte, dass wir sie nicht mehr impfen dürfen. Er hat sie auch nicht geimpft, sondern unser Dorftierarzt. Zu dem geh ich in diesem Falle nicht mehr. Der hat sie geimpft, obwohl er wusste dass sie LM hat. Sie macht jetzt wieder einen Schub durch ( in dem fall weil sie Anfang Oktober geimpft wurde).

Ich bin nur erschrocken, als ich den Bericht von Kerstin las.
Will doch meiner Maus nicht schaden, sondern helfen.
Aber dank guter Therapie bei meinem alten TA ist meine Angel schon wieder auf dem Weg der Besserung.

Ich hab mich auch gleich nochmal schlau gemacht, was die Gesetzeslage in Österreich sagt. Und da hast du recht. Ich war der Meinung, dass ich gesetzlich dazu verpflichtet bin meinen Hund gegen alles impfen zu lassen. Das stimmt so natürlich nicht. Tja, man lernt nie aus.

Vielen Dank nochmals
Schöne Grüße aus Vorarlberg/ Austria sendet euch allen
Evi mit Angel

[Angel2003]

Ich bin aber für diesen Krankheitsschub selbst verantwortlich. Ich hab vor einem halben Jahr (das hab ich in diesem Forum schon mal erwähnt) das Allopurinol abrupt abgesetzt, weil ich auf die falschen Leute gehört habe. Die Impfung Anfang Oktober wird sein übriges dazugetan haben.

Das ändert aber ja jetzt nix an der momentanigen Situation. Es ist passiert. Ich mach mir da keine Vorwürfe mehr, sondern konzentrier mich drauf dass es Angel wieder besser geht. Und es sieht ganz gut aus.

Wir zwingen diese Parasiten schon nochmal in die Knie. Grins.:fliege

Schöne Grüße aus Vorarlberg/ Austria sendet euch
Evi mit Angel: