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Thema: Anämie + Borreliose ?

  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    Anämie + Borreliose ?

    Hallo, auch ich bin neu. Habe mich heute registrieren lassen und möchte Euch gerne gleich um Rat bitten, weil unsere kleine 10-jährige Mixhündin plötzlich krank geworden ist.
    Obwohl eigentlich vom Typ bisher immer sehr lebhaft, wurde sie in der letzten Zeit deutlich ruhiger. Anfangs dachten wir, das ist wohl einfach das Alter... doch seit ca. 10 Tagen ist sie ständig müde, hat Fieber und auch (Rücken?)-Schmerzen. Zeitweise zittert sie und hat keinen rechten Appetit mehr.
    Die Blutentnahme ergab eine Anämie, welche zunächst eine Woche lang mit FERRO-FOLGAMMA, 1 Kapsel täglich behandelt wurde.
    Als das Blut zur Kontrolle zum zweiten mal abgenommen wurde, bat ich, unseren Hund zusätzlich auf Borreliose testen zu lassen. Das Ergebnis: trotz Gabe des blutbildenden Medikaments hat sich am Blutbild kaum etwas geändert, ausserdem verlief die Untersuchung auf Borrelien-IgM-AK positiv! Zur Bestätigung wird nun ein Immunoblot durchgeführt.
    Seit gestern bekommt die Kleine FERRO-FOLGAMMA zweimal täglich gegen die Anämie sowie 200 mg des Antibiotikums DOXYCYCLIN, d.h. morgens und abends je eine halbe Tablette und weiterhin 1 mg METACAM gegen Schmerzen.
    Ich denke, wenn die Borreliose sich endgültig bestätigen sollte, kann sie geheilt werden, aber grosse Sorgen machen wir uns wegen der Anämie. Hier im Gästeforum ist u.a. auch über Anaplasmose geschrieben worden, eine Krankheit die ich bisher nicht kannte. Ist es möglich, dass da die Ursache für die Blutarmut liegt und käme dann das gleiche Antibiotikum zur Behandlung in Frage?
    Hier ist noch das aktuelle Blutbild der zweiten Untersuchung:

    Leukozyten: 14 (6.0 - 12.0)
    Erythrozyten: 5.1 (6.01 - 9.21)
    Hämoglobin: 11.6 (13.7 - 20.3)
    Hämatokrit: 30.2 (39.9 - 58.4)
    MCV: 59.2 (60 - 77)
    HBE (MCH): 22.7 (17 - 23)
    MCHC: 38.3 (33 - 37)
    Thrombozyten: 289 (120 - 500)

    Beim Differentialblutbild sind Segmentkernige mit 10360 und Monozyten mit 1400 erhöht, alles andere im Referenzbereich.
    Bitte schreibt mir, wir sind für jeden Hinweis sehr dankbar.
    Liebe Grüsse
    Bettina

  2. #2
    registrierter Teilnehmer Avatar von Brilliant
    Registriert seit
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    4.796
    Hallo, Bettina,

    willkommen im Forum! Leider kann ich dir keine fachlichen Informationen geben, da ich selbst 'nur' zu den Betroffenen Hundehaltern gehöre, aber die Fachfrauen melden sich bestimmt bald bei dir.

    Weil es gerade einen aktuellen Fall hier im Forum gibt, wollte ich dich nur darauf hinweisen, dass das Doxycyclin die Schleimhäute stark reizt; deshalb müssen die Tabletten immer gut 'ummantelt' gegeben werden, z. B. in einem Stück Gulasch in das du eine Tasche schneidest. Hoffentlich hat dich dein TA darauf hingewiesen und du weisst das bereits.

    Wie heisst denn eure Maus und wie schwer ist sie (wird für die Berechnung der Medi-Menge benötigt)? Aber es kommen bestimmt noch mehr Fragen!

    für euch!
    Herzlichen Gruss, Manuela mit Chica und unvergessener Jacky und Lara
    Traue nie den leuchtenden Augen eines Jägers, denn es könnte die Sonne sein, die durch seinen hohlen Schädel scheint.

    Befunde Chica

    Befunde Nico

  3. #3
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Bettina,

    worauf man bei der Doxygabe achten muss, hat dir Manuela schon geschrieben. Das ist wirklich wichtig. Und wir müssen auch wissen, wie schwer deine Hündin ist.

    Die Ursache für die Anämie muss natürlich herausgefunden werden. Vielleicht steckt wirklich eine Anaplasmose dahinter. Dann werden wir das ja bald wissen. Die Anämie ist aber nicht ausgeprägt, du musst dir deshalb also nicht zu viele Sorgen machen. Es besteht keine Lebensgefahr!

    Die Gabe eines Eisenpräparates, ohne zu wissen, ob eine Eisenmangelanämie vorliegt (was sehr wahrscheinlich nicht der Fall ist), halte ich für nicht zielgerichtet. Besser kannst du täglich ein Vitamin-B-Kombipräparat geben.

    Anaplasmose wird auch mit Doxycyclin behandelt. Bitte sieh mal auf die Packung, handelt es sich um ein Doxycyclinhyclat? Das sollte es nämlich sein.

    Kommt deine Hündin aus dem Süden oder wart ihr mit ihr mal dort im Urlaub, also kann Verdacht auf eine Südenkrankheit bestehen?

    Liebe Grüße
    Andrea

  4. #4
    Unregistriert
    Gast
    Hallo Manuela und Andrea,

    ganz herzlichen Dank für Eure Ratschläge.

    Stellt Euch vor: mein Beitrag hier war kaum geschrieben, als gestern abend unser Tierarzt anrief und mir mitteilte, dass er nach dem letzten Gespräch das Labor beauftragt hatte, vorsichtshalber noch auf Anaplasmose zu testen. Und das Ergebnis war wieder positiv!
    Mit dieser Bestätigung klärt sich wohl einiges und beinahe sind wir "froh", somit auch den Grund für die Anämie gefunden zu haben. Danke in diesem Zusammenhang für den Tipp, ein Vitamin-B-Kombipräparat zu geben. Im Internet habe ich gestern u.a. gelesen, dass Anaplasmose das Zentralnervensystem beeinflussen kann - daher vielleicht das zeitweise Zittern?
    Unsere Jackie, die übrigens knappe 10 Kilo auf die Waage bringt, bekommt wie schon gesagt seit 2 Tagen eine Tablette Doxyxyclin-Monohydrat und wir haben den Eindruck, sie ist etwas fröhlicher und nicht mehr ganz so müde. Fressen mag sie allerdings noch weniger als vorher - auf Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt wird in der Gebrauchsinformation ja auch hingewiesen.
    Möglicherweise ist die Dosierung für diesen kleinen Hund aber zu hoch?
    Es ist gar nicht so einfach, der Maus in dieser Situation etwas einzuflössen, weil sie wegen Futtermittelallergie nur das Diät-Trockenfutter "Hypoallergenic" von Royal Canin bekommt. Wie gerne gäben wir ihr mal ein Stück Fleisch, aber auf sowas reagiert sie umgehend mit starkem Juckreiz und Verdauungstörungen.
    Im Süden waren wir mit Jackie nicht. Zwar besuchen wir regelmässig Freunde in Andalusien, aber dahin schleppen wir sie nicht, sondern bringen im Gegenteil jedes mal lieber einige vermittelte Hundis nach Deutschland mit. Allerdings könnte sie im Juli in Baden-Württemberg, genauer gesagt im Ortenaukreis infiziert worden sein, was natürlich jetzt reine Spekulation ist. Bei meinen Recherchen habe ich aber entdeckt, dass in dieser Region verstärkt Erreger gefunden werden. Ihr Scalibor-Halsband trug sie damals erst wenige Tage, wir waren wohl leider zu sorglos.
    Trotzdem hoffen und wünschen wir uns, dass die Kleine bald wieder gesund ist, auch wenn es bis dahin wohl noch eine Weile dauern kann.
    Ich werde Euch berichten.

    Viele liebe Grüsse,
    Bettina

  5. #5
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Bettina,

    die Dosis ist richtig, du solltest aber auf ein Doxycyclinhyclat umsteigen. Am besten ist auch das für Hunde extra zugelassene Präparat Ronaxan und kein Humanpräparat!

    Bei den Eingabevorschriften waren nicht die Auswirkungen auf Magen und Darm gemeint. Die kann es trotzdem immer geben. Gemeint ist, dass diese Tabletten auf keinen Fall an die Mund-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut gelangen dürfen. Deswegen musst du sie gut einpacken. Wenn dein Hund kein Fleisch verträgt, tut es auch ein Stück Käse oder etwas anderes, was sie komplett abschluckt.

    Liebe Grüße
    Andrea

  6. #6
    Sascha
    Gast
    Hallo,

    unserer Jackie geht es seit gestern um einiges besser, hoffentlich bleibt das so!!!

    Beim Gassigehen ist sie beinahe wieder die alte, aber daheim wird nach wie vor sehr viel geschlafen. Ihr Appetit ist auch zurückgekehrt, nur hat sie leider immer noch Fieber.

    Wir konnten uns in der Zwischenzeit auch RONAXAN beschaffen und haben schon wieder Fragen: Unter Behandlungsdauer steht hier 3-5 Tage, ich nehme doch aber an, dass die Einnahme bei Anaplasmose auch bei diesem Medikament speziell für Hunde viel länger erfolgen muss? Die Maus bekommt ja ausserdem noch 1 x täglich METACAM gegen Entzündungen und Schmerzen, läuft und bewegt sich aber wieder ganz normal. Sollte man METACAM trotzdem weiterhin geben? Und gibt es unter den Vitamin-B-Kombipräparaten eins, das Ihr besonders empfehlen könnt? Unseren TA mag ich gar nicht gern danach fragen, ich glaube er ist etwas genervt, weil ich ihm momentan zu viel reinrede...

    Liebe Grüsse

    Bettina

  7. #7
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    25.254
    Hallo Bettina,

    die Behandlungsdauer mit dem Doxycyclin sollte nicht unter 28 Tagen liegen! Da darfst du dich vom Beipackzettel nicht verwirren lassen. Das Metacam würde ich nicht weitergeben, wenn es nicht mehr benötigt wird! Ohnehin muss man bei Anaplasmose vorsichtig damit sein, denn viele Hunde mit Anaplasmose haben Nasenbluten, was durch Metacam verstärkt werden kann.

    Wegen des Vitamin-B-Kombipräparates brauchst du deinen TA nicht zu "nerven", du kannst im Grunde ein beliebiges aus der Apotheke besorgen. Ich nehme immer Vitamin B Lichtenstein Kombi von Winthrop. Es ist sehr preiswert, die Dragees sind schön klein, und es ist alles drin, was man braucht.

    Liebe Grüße
    Andrea

  8. #8
    Sascha
    Gast
    Hallo,

    mit dem letzten Test konnte Borreliose nun doch ausgeschlossen werden, d.h. es handelt sich "nur" um Anaplasmose.

    Unser Mädchen ist eindeutig auf dem Weg der Genesung und bekommt jetzt neben Ronaxan jeden Tag eine Extraportion Vitamin B. In ein paar Wochen werden wir schauen, ob der Spuk dann hoffentlich vorbei ist.

    Ich möchte schon heute danke sagen für die umgehende und kompetente Beratung. Wenn ich nicht gerade rechtzeitig hierher gefunden hätte, wäre Jackie wahrscheinlich erstmal falsch behandelt worden, denn der TA ging ursprünglich mit felsenfester Überzeugung von einer Autoimmunerkrankung aus.

    Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende mit Euren Vierbeinern!

    Bettina

  9. #9
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    25.254
    Hallo Bettina,

    das freut mich sehr. Vielen Dank auch für deine positive Rückmeldung. Dann wünsche ich weiterhin gute Besserung!

    Liebe Grüße
    Andrea

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