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Thema: Anaplasmose oder Ehrlichiose

  1. #1
    registrierter Teilnehmer
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    Anaplasmose oder Ehrlichiose

    Hallo an alle!

    Ich versuche, eine Kurzzusammenfassung über die Krankheit meines Hundes zu machen.

    Yukon, ein jetzt 8 1/2 jähriger Hovawart-Rüde aus Österreich, der nie im Ausland war, erkrankte vor 2 1/2 Jahren schwer. Hohes Fieber, apathisch, ständig wechselnde Blutwerte (zu niedrige Erys, dann zu niedrige Leukos, dann zu wenig Thrombozyten), vergrößerte Milz, Nasenbluten. Es wurden Röntenaufnahmen, Ultraschall, Schädel-MR, Knochenmarksbiopsie gemacht, ohne Ergebnis. Dann ein Babesiose und Ehrlichiose-Test: negativ. Nach dem Yukon 2 Monate schwer krank war, und auf diverse Anitbiotika gar nicht und auf Cortison kaum ansprach, bekam er Doxycyclin. Es ging ihm schnell besser und er war 2 Jahr völlig gesund.

    Heuer im August wurde er beim Fressen mäkelig, manchmal fraß er gar nichts, was gar nicht zu ihm passte. Sein Allgemeinbefinden war unverändert. Zuerst nahm ich es nicht ernst, dachte, er würde im Alter heikel wernden, doch dann fuhr ich zum Tierarzt. Klinisch war er völlig unauffällig, auch kein Fieber, jedoch das Blutbild zeigte zu wenig Leukozyten. Nach einer Kontrolle nach 2 Wochen dasselbe Ergebnis. Am Ultraschall konnte man eine riesige Milz erkennen.
    Sonst ging es ihm weiterhin sehr gut. Mein Tierarzt wusste nicht weiter, empfahl wieder eine Knochenmarksbiopsie, ob er vielleicht Knochenmarkkrebs hätte. Ich ließ keine machen, denn es kam schon vor 2 Jahren nichts raus dabei und er meinte, Knochenmarkskrebs ließe sich nicht sicher feststellen. Wozu dann also die Biopsie, noch dazu, wo es meinem Hund gut geht.

    Ich war davon überzeugt, dass er Ehrlichiose hätte, und ließ eine Titerbestimmung machen. Ergebnis: 1:40, negativ.

    Daraufhin ließ ich auf der Wiener Uniklinik auf alle Blutparasiten testen.
    Anitkörper von Leishmanien, Neospora, Toxoplasmen und Babesien negativ.
    Im gefärbten Blutausstrich weder Babesien, Anaplasmen, Ehrlichien, Dirofilarien nachweisbar.
    Mittels PCR Probe 1 Anaplasma phagocytopjilum-DNA nicht nachweisbar.
    Ehrlichia canis negativ.
    Einen Teil der Serums schickte die Wiener UNI an das Institut für Parasitologie in München.
    Befund:
    IFAT Erhlichia canis 1:40 fraglich
    IFAT Anaplasma phagocytopjilum 1:128 positiv

    Was hat Yukon jetzt?
    Wieso ist der Ehrlichien Titer in München fraglich, während derselbe in Österreich negativ ist?
    Was bedeutet der positive Anaplasma Titer? Hatte er diese Erkrankung vor 2 1/2 Jahren und ist sie neu ausgebrochen? Oder ist es eine Neuinfektion? Oder beweist es nur, dass er Anaplasmose einmal hatte?

    Soll ich ihm das von der Uni verordnete Antibiotikum Doxybene Kapslen 200 mg 2-0-0 geben?

    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!

    Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist, aber eine kürzere Fassung wäre zu unklar gewesen.

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Ruth

  2. #2
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Ruth,

    auch Ergebnisse aus Titerbestimmungen unterliegen zu einem gewissen Grad der Interpretation dessen, der sie durchführt.

    Es sieht so aus, als ob Yukon also anaplasmosepositiv ist. Ob er diese Krankheit damals schon hatte, kann man nicht sagen. Möglich, wahrscheinlich. Auch Anaplasmen kann man oft nicht gänzlich elimieren, sie können sich wieder bemerkbar machen. Ich würde jetzt ein Blutbild, klinische Chemie und eine Eiweißelektrophorese machen lassen, um zu beurteilen, ob ein behandlungsnotwendiger Zustand vorliegt. Man behandelt mit Doxycyclinhyclat zweimal täglich in der Dosis von jeweils 10 mg/kg über mindestens 28 Tage.

    Liebe Grüße
    Andrea

  3. #3
    registrierter Teilnehmer
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    Liebe Andrea!

    Danke für deine schnelle Antwort.

    Mein Homöopath meinte, der Titer beweise nur, dass Yukon mit dem Erreger Kontakt hatte, nicht dass er jetzt daran erkrankt ist, aus deiner Antwort lese ich ja ungefähr dasselbe heraus.
    Ich habe nächste Woche einen Termin bei ihm, er hat erstmal davon abgeraten, gleich Antibiotika zu geben, wie es die Wiener Uni ja empfiehlt. Ich werde jedenfalls die notwendigen Untersuchen machen lassen. Yukon wirkt eigentlich ganz gesund, aber ich möchte keinesfalls etwas übersehen.

    Doxybene Kapseln haben den Wirkstoff Doxycyclinhyclat. Yukon hat 42 kg, dass heißt also, deine Empfehlung würde 2-0-2 lauten bei einer Kapsel von 200 mg.

    Was ist eigentlich eine Eiweißelektrophorese? Was kann man darin ersehen? Es wird so oft hier im Forum empfohlen, es würde mich sehr interessieren.

    Liebe Grüße
    Ruth

  4. #4
    Inaktiv Avatar von tizian_2003
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    Hallo Ruth,

    guckst du hier: http://leishmaniose-forum.de/showthr...-Kurven-Thread.

    Liebe Grüße
    Andrea

  5. #5
    registrierter Teilnehmer Avatar von Uschi mit Sardi
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    Hallo Ruth,
    herzlich Willkommen hier im Forum aus Tirol!
    Wie es scheint, werden wir Österreicher langsam mehr. Wobei ich ja eigentlich nur halb zähle, weil ich ja 'ne Zuagroaste bin.

    Zur Eiweißelektrophorese kannst Du Dir auch mal diesen Link anschauen.
    Da wird das Verfahren recht leicht verständlich erklärt.
    Liebe Grüße aus Kötschach-Mauthen
    von
    Uschi mit Sardi & Bavello

    Sardis Krankengeschichte: Sardi - oder "Wie wir auf den Hund kamen..."
    Bavellos Gesundengeschichte: Bavello, der Kuschelkorse vom Bavellapass
    Tagebuch & Fotos: Sardi von Klette & Bavello de Col Bavella & Sardis Fotoalben

    www.uschi-peda.at
    : Sardi & Bavello, Klettern, unsere Erstbegehungen, Schitouren, Imker Peda

    Befunde Sardi (Befunde, Symptome, Therapie und Futterpläne)

  6. #6
    registrierter Teilnehmer
    Registriert seit
    11.2006
    Beiträge
    36
    Hallo Uschi!

    Danke für dein Willkommen!

    Danke für den Link, jetzt kenn ich mich schon ein bisserl besser aus. Ich hab ja von dieser Eiweißelektrophorese noch nei vorher gehört, außer in diesem Forum! Meinst, dass die das bei uns in Österreich überhaupt kennen???

    Liebe Grüße
    Ruth

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