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Thema: Leishmaniose bei Menschen

  1. #1
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    Frage Leishmaniose bei Menschen

    Hallo zusammen, ich habe mal eine 'Menschen-Leishmaniose-Frage'.
    Wir haben einen Rüden, der LM-verdächtig ist, Ehrlichia wurde behandelt und wir wollen ihn nun nach einer 'Verschnaufpause' weiter Untersuchen lassen, was man alles so braucht, um zu sagen, er HAT LM und wenn ja, was sie gerade macht, habe ich mir hier schon durchgelesen und werde euch, wenn ich die Ergebnisse habe, sicher nochmal um Rat fragen (müssen)
    So, nun meine Frage:ich habe auch gelesen, dass diese Sandmücken an Menschen gehen und eine Vielzahl von z. B. Spaniern 'positiv' sind.

    Haben Menschen die gleichen Symptome wie die Hunde? Sterben sie daran? Ich konnte dazu nichts im Internet finden, nur, dass viele Menschen Lm in sich tragen und es nie merken. Wäre somit nicht auch die Diskussion blödsinnig sich zu sorgen, dass man sich eventuell bei seinem Hund anstecken könnte, wenn man Jahr für Jahr im Sommerurlaub z. B. ans Mittelmeer fährt und sich x-fach von Sandmücken stechen lässt?

    Vielleicht könnt ihr mir diese Frage ja beantworten.

    Also am Rande: unser Bursche ist unser Riiiiesen-Schatz und ich würde ihn nie, nie, nie abgeben, nur falls sich das mit der LM als positiv herausstellt und Freunde und Familie unser Haus zur Konterminierungszone machen wollen, dass ich dann die passenenden (beruhigenden) Argumente haben, dass man sich unbesorgt auch weiterhin hier aufhalten kann ohne verseucht zu werden.
    Die theoretische Ansteckung von Wunde auf Wunde habe ich auch irgendwo gelesen, aber wie gesagt, es geht mir eher darum, was passiert wenn mans denn hat. Woher auch immer...

    Ich finde das Forum hier wirklich super! Vor allem, weil nur recht wenige Tierärzte Ahung von MMKrankheiten zu haben scheinen...obwohl fast jeder zweite Hund doch mitlerweile ein Hund mit Migrationshintergrund ist
    eigentlich traurig, dass sie so unwissend sind, wir fahren jetzt immer in die Tierklinik, da sind mehrere Tierärzte, die sich gegenseitig auch beraten...

    Viiiielen lieben Dank schonmal,
    Mari

  2. #2
    registrierter Teilnehmer Avatar von Uschi mit Sardi
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    Hallo Mari,
    willkommen hier im Forum!

    Für gesunde Menschen mit einem normal gut funkionierenden Immunsystem ist eine LM-Infektion kein Problem. Wie Du schon selbst schriebst, kommt es fast nie zur Erkrankung.
    Kritisch wird es bei immungeschwächten Menschen, wie z.B. Aidskranke, aber auch Kleinkinder bis ca. 5 Jahre, bei denen das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist. Hier kann eine Infektion meines Wissens lebensbedrohlich sein, zumindest, wenn sie unbehandelt bleibt.
    Dies gilt für die Leishmaniosestämme, die es in Europa gibt.

    Die Wahrscheinlichkeit sich im Urlaub mit LM direkt von Sandmücken zu infizieren ist um ein xxx-faches höher, als die von Dir schon erwähnte und bisher nur theoretische Übertragung von frischem Wundsekret aus einer LM-Läsion in eine offene Wunde.
    Liebe Grüße aus Kötschach-Mauthen
    von
    Uschi mit Sardi & Bavello

    Sardis Krankengeschichte: Sardi - oder "Wie wir auf den Hund kamen..."
    Bavellos Gesundengeschichte: Bavello, der Kuschelkorse vom Bavellapass
    Tagebuch & Fotos: Sardi von Klette & Bavello de Col Bavella & Sardis Fotoalben

    www.uschi-peda.at
    : Sardi & Bavello, Klettern, unsere Erstbegehungen, Schitouren, Imker Peda

    Befunde Sardi (Befunde, Symptome, Therapie und Futterpläne)

  3. #3
    registrierter Teilnehmer Avatar von Uschi mit Sardi
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    PS.: Damit nichts vergessen geht, fasse ich Dir hier noch mal kurz zusammen, was alles bei Deinem Hund untersucht werden sollt, damit Du eine ordentliche "Bestandsaufnahme" hast.

    • Antikörpertests auf alle in seinem Herkunftsland vorkommenden Krankheiten (Parasitus bietet hierzu die passenden Länderprofile an),
    • ein großes Blutbild,
    • Organwerte und
    • eine Eiweißelektrophorese, die als Kurve dargestellt sein muss.


    Und jetzt beginne ich schon mal für den Burschen die Daumen zu drücken, dass die Tests alle negativ ausfallen und er gute Blutwerte und eine schöne Kurve hinlegt.

    Liebe Grüße aus Kötschach-Mauthen
    von
    Uschi mit Sardi & Bavello

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  4. #4
    Unregistriert
    Gast
    Guten Morgen,
    danke, das ist lieb!! Wenn er positiv ist, dann ists halt so und wir werden uns darauf einstellen. Das wichtigste ist wohl, dass man gut informiert ist und was ich hier bisher gelesen habe, macht mir groooße Hoffnung!!
    Natürlich würde ich mich freuen, wenn er nicht pos. wäre! Schließlich ist er mein Schatz
    Hm, ich verstehe dann wirklich nicht, wie manche Leute direkt total ausflippen und sagen, es wäre ja ansteckend (incl. unseres bisherigen, jetzt ehemaligen, Tierarztes), wenn sie mit Kleinkindern nach Spanien in Urlaub fahren...
    also ist die LM beim Menschen dann anders als beim Hund, wenn man ein intaktes Immunsystem hat? Nicht so gefährlich? Vielleicht sollten wir uns auch mal testen lassen

    Unser Pflegerli lasse ich heute das erste Mal (in Deutschland) testen, auch bei ihm in Spanien alles negativ, mal sehen ob es auch so ein Überraschungsei ist. Er juckt sich tierisch und hat am Hals und an den Beinen kleine Kübbelchen, sie nässen nicht, jucken aber und sehen eher aus wie kleine Krüstchen und er hat eine leichte Bindehautentzündung. Habe seine Ohren genau angeschaut, sie sind ein kleinkleinwenig angefranst, hm...aber auch hier werden wir erstmal schauen und warten was beim Testen rum kommt. Auf jeden Fall bin ich sehr froh euch 'gefunden' zu haben!!

    Liebe Grüße und nochmal Danke, Mari

  5. #5
    registrierter Teilnehmer Avatar von Margit
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    Ausrufezeichen

    Hallo Mari,
    zu diesem Thema ist vielleicht der Bericht "Blinde Passagiere im Blut (ZDF Abenteuer Wissen)" ganz interessant. Hier geht es um ein infiziertes Kind (15 Monate alt) aus Aachen!
    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,...192147,00.html
    Tierische Grüße aus dem Sauerland,
    Margit ... mit dem Dackelopi Marco und den Inselhunden Luna und Risa
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    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    (Antoine de Saint-Exupéry)

    www.inselhunde.de

  6. #6
    registrierter Teilnehmer Avatar von Margit
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    Hallo Mari,
    wenn dich das Thema "Leishmaniose beim Menschen" interessiert, dann ist der folgende Text von Dr. Torsten Naucke vielleicht auch noch ganz interessant für dich:

    Quelle: http://www.hundezeitung.de/medizin/leishmaniose.html

    Leishmaniose ist heute in Deutschland die häufigste, durch Arthropoden (Insekten, Sandmücken) übertragene Importkrankheit bei Hunden, und ist klar dem steigenden Tourismus reisebegleitender Hunde und dem Import von Hunden aus mediterranen Ländern zuzuschreiben. Es dürfte kaum mehr einen praktizierenden Tierarzt in Deutschland geben, der nicht schon mit dieser Erkrankung konfrontiert wurde.

    Die Ursache der Hundeleishmaniose (canine Leishmaniose), der Erreger Leishmania infantum ist der Gleiche, der auch die Humane Leishmaniose (Leishmaniose beim Menschen) hervorruft. Im mediterranen Raum erkrankt der Hund, der Mensch als Erwachsener im Allgemeinen nicht, Kinder bis zum dritten Lebensjahr stellen jedoch eine Risikogruppe dar.

    Derzeit sind etwa 12 Millionen Menschen in 88 Ländern auf allen Kontinenten (mit Ausnahme von Australien) mit Leishmanien infiziert. Noch vor 10 Jahren kam es jährlich zu ca. 400 000 Neuerkrankungen, heute sind es 1,5 bis 2 Millionen. 350 Millionen Menschen leben weltweit mit dem täglichen Risiko, sich durch einen infektiösen Sandmückenstich mit den Parasiten zu infizieren.

    In Europa gilt Leishmaniose als eine Kinderkrankheit und ist als Kala-azar infantil in Frankreich, Spanien und Italien bekannt. Heute, im Zeitalter fortschreitender HIV-Infektionen stellen immunsupprimierte Erwachsene eine weitere Gruppe dar. Fast die Hälfte aller HIV-Patienten in den Leishmaniose- endemischen Regionen in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal erkranken an Leishmaniose. Der Erreger L. infantum der Kala-azar infantil, und der Leishmaniose bei den HIV-Patienten ist der gleiche, der bei Hunden die Kanine Leishmaniose verursacht.
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  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von Margit
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    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Haben Menschen die gleichen Symptome wie die Hunde? Sterben sie daran? Ich konnte dazu nichts im Internet finden, nur, dass viele Menschen Lm in sich tragen und es nie merken.
    Symptome beim Menschen:

    "Die Krankheit äußert sich durch hohes Fieber, starken Gewichtsverlust, Gelenkschmerzen und eine vergrößerte Milz. Manchmal dunkelt auch die Haut nach. Unbehandelt führt Kala Azar unweigerlich zum Tod. Normalerweise sterben die Patienten an Begleiterkrankungen wie Lungenentzündung oder Durchfall, da das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert. Besonders gefährdet sind unterernährte Menschen und HIV-Infizierte, da ihr Immunsystem sowieso schon geschwächt ist."

    Quelle: http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/Me...ishmaniose.php
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  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Hallo zusammen!

    Waren gerade Blut abzapfen beim Pflegerli...

    Ich danke euch ganz herzlich für die ganzen Infos!! Schon spannend, aber nicht beänstigend...werde mir den Artikel gleich nochmal in Ruhe durchlesen, jetzt wird mein Typ erstmal von den Hunden erbeten

    bis später, allerliebste Grüße!

  9. #9
    Unregistriert
    Gast
    Hm, also laut ZDF-Bericht müssen wir dann bald alle sterben wenn wir weiter Lm-Hunde aus Spanien und co holen?! *grummel*

    ich hasse Panikmache...aber das mit dem kleinen Jungen ist schon heftig!

  10. #10
    registrierter Teilnehmer Avatar von Naibaf
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    Hi an alle...

    Ich habe vor Kurzem gelesen, die Leishmaniose ist bei 3 Prozent der infizierten und unbehandelten Menschen tödlich...

    Kann das jemand bestätigen ???

    Das Grippe-Virus hätte ja dann eine wesentlich höhere Ausbeute...

    Viele Grüße

    Fabian

  11. #11
    registrierter Teilnehmer Avatar von Devil
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    Guten Morgen @ alle,

    wo wir schon bei dem Thema sind ...

    Wie kann man sich als Mensch im Urlaub eigentlich schützen?

    Scalibor geht ja wohl nicht ?

    Nein, wirklich. Ich meine die Frage ernst. Ist da Autan ausreichend?

    Vielen Dank für die Antworten!
    Liebe Grüße,
    Simone

  12. #12
    Robbiemama
    Gast
    Hallo Simone,

    es gibt da Mittel ähnlich Autan ( DEET) z.B die aber nur in einer bestimmten Konzentration angeboten ein paar Stunden schützen.

    Kommt auf das Gebiet an in das man reist. Für die Tropen sind auch nur spezielle Mittel wirklich wirksam.

    Obwohl...vielleicht steht Dir auch ein Scalibor Halsband

    Auf der Seite www.leishmaniose.de von T.Nauke sind mehr Infos zum Thema...

    Zum Thema Schutz vor Sandmückenstichen sind nach dem PPMs (Personal Protection Measures system) des U.S. Militärs folgende drei Maßnahmen zu ergreifen:



    Einreiben der Haut mit einer 33% N,N-diethyl-m-toluamide (DEET) Lotion
    Imprägnierung der Uniform mit Permethrin
    Sorgsames Tragen der imprägnierten Kleidung
    Weiterhin wird empfohlen unter der Militär-Ausgabe eines Moskitonetzes zu schlafen, welches ebenfalls mit Permethrin imprägniert ist.



    Trotz dieser Maßnahmen wurden seit 1967 etwa 420 Fälle von Leishmaniose im Walter Reed Army Medical Center (WRAMC) bei Soldaten festgestellt und behandelt. 32 Soldaten infizierten sich mit Leishmaniose im Golf Krieg.

    Nun - zum einen stellt es sich als problematisch dar, in Europa eine 33% DEET-haltige Lotion zu bekommen. Insektenabwehrende Sprays oder Lotionen enthalten hierzulande i.allg. 10% DEET (z.B.Autan®). Für jeden Hinweis, wo hierzulande eine 33% DEET-haltige Lotion zu erwerben ist, wäre ich dankbar (e-mail an: mich). Weiterhin gehe ich davon aus, daß Sie Ihren Mittelmeerurlaub nicht in militärischer Vollbekleidung verbringen wollen. Daher erscheint es sinnvoll, daß Sie eine sog. Verhaltensprophylaxe betreiben, d.h. Sie verhalten sich an Ihrem mediterranen Urlaubsort dahingehend, daß Sie erst gar nicht mit Sandmücken in Konflikt kommen. Um eine solche Verhaltensprophylaxe möglichst effektiv betreiben zu können, sollten Sie sich so genau wie möglich über das Vorkommen der Sandmückenarten an Ihrem Urlaubsort und derer Biologie informieren. Ich selbst habe mich mit meinem Hund 1993 bis 1997 in Nordost-Griechenland aufgehalten, habe Sandmücken gefangen und gezüchtet, und weder mein Hund noch ich sind an einer Leishmaniose erkrankt.
    Gruß
    Ilona

    NS: Bei Globetrotter kann man übrigens mittlerweile DEET 40% Spray bekommen

    Care PLUS DEET 40% Spray + NOBite 50%
    Geändert von Robbiemama (03.03.2007 um 14:46 Uhr)

  13. #13
    registrierter Teilnehmer Avatar von Naibaf
    Registriert seit
    01.2007
    Beiträge
    67
    Hi...

    Hab die Quelle jetzt gefunden... (3% tödlicher Ausgang unbehandelte Erkrankung)

    Es war Wikipedia...

    Viele Grüße

    Fabian

  14. #14
    Unregistriert
    Gast
    Guten Abend,

    ich fliege morgen nach Spanien, sollt mir also dann wohl besser direkt das Scaliburhalsband anlegen
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Menschen, die in den mediterranen Gebieten wohnen, sich permanent einreiben oder ihre Kleidung imprägnieren??!! Ich frage morgen einfach mal was so der Durchschnittsspanier gegen die Sandmücken macht, also Halsbänder wohl eher nicht, das würde man dann ja schon gesehen haben

    Kann man eigentlich keinen Impfstoff entwickeln? Frage ich jetzt mal so als völlig Biologie-Unwissende...bzw warum kann man das nicht?

    Mari

  15. #15
    Unregistriert
    Gast
    Hallo zusammen!
    Ich war gestern ja in Spanien Hunde holen und habe dann direkt mal gefragt, was die Spanier denn gegen Sandmücken machen. Die Antwort war recht simpel: nix. Gar nichts...

    Somit bin ich, komme was wolle bei den Tests von Pflegerli und unserm großen Schatz, völlig entspannt. Wenn Spanier nichts machen und zugegebenermaßen ein recht großes Volk sind, werden wir hier wohl nicht alle an der Seuche sterben, so!

    Liebe Grüße, Mari

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