Klinische Studien, die eine Wirksamkeit von kolloidalem Silber beim Menschen verifizieren oder falsifizieren könnten, gibt es nicht. Es existiert auch kein Patentschutz.
Silberempfindliche Mikroorganismen können mit der Zeit silberresistent werden. Über Plasmide kann der Resistenzmechanismus zwischen verschiedenen Bakterienarten ausgetauscht werden. Silberresistente Mikroorganismen wurden in Wasserfiltern nachgewiesen sowie bei Patienten mit Brandverletzungen, die mit silberhaltigen Mitteln behandelt wurden. Möglicherweise sind grampositive Bakterien etwas empfindlicher als gramnegative. Der antivirale Effekt ist relativ gering und lässt sich auch durch Erhöhung der Konzentration kaum steigern. Einzelne Erfahrungsberichte sprechen teils begeistert von diesen Erfolgen, ebenso gibt es kritische Stimmen, die diesem nicht als Arzneimittel zugelassenem Stoff keine, nur eine geringe oder gar eine schädliche Wirkung unterstellen. Kolloidales Silber ist nicht als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, nicht verschreibungsfähig, und kann daher nur als "Hausmittel" angesehen werden. Es sind Fälle von Argyrie nach Einnahme von kolloidalem Silber (Kumulierung von mindestens ein Gramm elementaren Silbers) und nach Einnahme von verschiedenen anderen Silberverbindungen, bzw. Silberstäuben bekannt und in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht worden.
Es hat sich ein wenig bis gar nicht regulierter Markt entwickelt, auf dem verschiedenste Produkte als "kolloidales Silber", "Silberwasser", "silver water" (engl.) oder "Hunzawasser" angeboten werden. Mitunter erfährt man aus unseriöser Quelle, dass Silber eine selektive Wirkung auf "schlechte" Bakterien hätte und dagegen weniger wirksam gegen "gute" Bakterien sei. Müller konnte jedoch 1985 zeigen, dass eher das Gegenteil der Fall ist.[1] Aufgrund ihres deutlich zu hohen Silbergehalts können sie (besonders bei Verwendung über längere Zeiträume hinweg) Silberablagerungen (Silberakkumulation) im Organismus verursachen, die u.a. zu Argyrie (Dunkelverfärbung der Haut), Argyrose und neurologischen Problemen führen können. Auch eine erhöhte Fehlbildungsrate bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft derartige Präparate eingenommen haben, kann aufgrund der Silberablagerungen nicht ganz ausgeschlossen werden.
Gesicherte und neutrale Aussagen über die innerliche Anwendung von kolloidalem Silber gibt es nicht. Manche Anbieter von Silberkolloiden halten sich mit Versprechungen hinsichtlich Auswirkungen auf die Gesundheit zurück, legen manchmal Laboranalysen vor, die über Zusammensetzung und Qualität des Silberkolloids Aufschluß geben. Ein Teil der Silberkolloidverkäufer weist darauf hin, dass bei der elektrolytischen Herstellung auf höchste Reinheit des Silbers geachtet werden muss. So soll die Herstellung aus hochreinem Silber (min. 99,99%) und (mehrfach) destilliertem Wasser erfolgen und die Silberpartikelgröße maximal 5-10 nm betragen.
Der Arzneifachmann Dr. med. Clemens Mittmann, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, weist auf folgende Schädigungen durch kolloidales Silber hin: Die chronische Einnahme kann zu einer quasi irreversiblen Einlagerung von Silbersalzen in Schleimhäute und die Haut führen. Aber auch in Gefäßen und inneren Organen wie Leber, Nieren, Milz und im Zentralnervensystem lagert sich Silber ab. Dies kann unter anderem zu chronischen Oberbauch-Schmerzen und zentralnervösen Erkrankungen wie Geschmacks- und Gangstörungen, Schwindel oder Krampfanfällen führen. Gewarnt werden muss vor der Einnahme vor allem während der Schwangerschaft.