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Thema: chronische Anaplasmose??

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  1. #1
    registrierter Teilnehmer Avatar von Andrea LS
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    chronische Anaplasmose??

    Ich habe einen 10jährigen Münsterländer-Rüden, bei dem Anfang Juni Anaplasmose diagnosiziert worden ist. Wahrscheinlich hat er das schon seit längerer Zeot, ist aber nicht erkannt worden. Schon letztes Jahr hatte er einen Zusammenbruch, der als Kreislaufkollaps behandelt wurde. Immer wieder mal ein Humpeln an wechselnden Beinen, aber nur mal einen Tag und dann war es weg. Im April dann von einem Tag auf den anderen aphatisch, Nickhäute zogen immer zu. Diagnose: Schlaganfall. Aber das kann ich heute nicht mehr glauben - es war wohl schon die Anaplasmose. Im Mai ging es dann richtig los. Er bekam hohes Fieber bis 41 Grad, fraß nicht mehr, trank nicht mehr. Mein TA gab fiebersenkende Spritzen und ein Breitbandantobiotikum. Da zog sich über 2 Wochen hin, in denen sich sein Zustand nicht verbesserte. Ich bin dann mit ihm in die Tierklinik nach Bramsche gefahren. Dort wurde er eine Woche intensiv-medizinisch betreut und es wurde die Anaplasmose festgestellt. Der Titer lag bei 1:800. Leider habe ich die Blutwerte nicht zur Hand, aber es waren viel zu viele weiße Blutkörperchen, deutlich zu wenig rote Blutkörperchen und erhöhte Leberwerte. Er wird seit ca. Anfang Juni behandelt mit Doxycyclinhydrat und Kortison. Selbst nach der Klinik hat es noch fast 2 Wochen gedauert, bis die Fieberschübe nachgelassen haben. Dann ging es 4 Wochen gut und das Kortison war runter gefahren bis auf 10 mg/Tag. Beim Schritt auf 5 mg ging es letzten Montag wieder los. Seit dem: Fieber, total schlapp und apathisch, wechselnde Lahmheiten. Genau wie vorher. Zum Glück frisst er noch und trinkt noch. Seine jetzige Medikation ist: 1 1/4 Tablette Doxycyclin (200 mg) pro Tag bei ca. 30 kg Gewicht, 50 mg Prednisolon und bei Bedarf (Fieber) ein halbes Metamizol-Zäpfchen (1000 mg). Aber es wird nicht besser. Habe jetzt ein neues Blutbild machen lassen und Freitag wieder einen Termin in der Klinik.
    Bin mittlerweile völlig ratlos, was ich noch tun soll.

    Ich habe in euren vielen Beiträgen gesehen, dass ihr euch wohl besser auskennt als die meisten TA. Könnt ihr mir etwas empfehlen?
    Die neuen Blutwerte hab ich leider noch nicht vorliegen. Aussage am Telefon war wieder: zu viele weiße Blutkörperchen - er kämpfe defintiv mit einer Entzündung, zu geringer Hämatokritwert, zu hohe Leberwerte - aber das läge in Anbetracht der Krankheit im Rahmen. Ich lass mir die Werte morgen mal faxen und stelle sie abends hier ein.

    Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Der TA meint, das sei wohl chronscih und es würde immer wieder Schübe geben.

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu chaotisch. Bin dankbar für jede Hilfe, Andrea

  2. #2
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    Hallo Andrea,

    herzlich willkommen im Forum. Daß Du die Blutbefunde besorgen und einstellen möchtest, ist sehr gut. Und da Du hast Dich ja schon ein bißchen eingelesen hast, weißt Du auch, was bei uns meistens als erstes kommt: Ein Haufen Fragen. Dann fangen wir mal an:

    Woher stammt Dein Hund, aus welchem Land? Was genau ist bei dem Zusammenbruch letztes Jahr passiert, welche Symptome gab es? Wurde Dein Hund auch mal auf weitere Erkrankungen getestet (Babesiose, Borreliose)? Wann war die aktuelle Blutentnahme? Gibt es nur ein Blutbild oder auch Leber- und Nierenwerte? Bitte doch mal Deinen TA, im Labor anzurufen und eine Eiweißelektrophorese mit Kurve nachzufordern, diese gibt uns Auskunft über die Aktivität einer Erkrankung, ebenso erkennt man, ob evtl. Zusatzinfektionen beteiligt sind. Wie sehen der Urin und die Schleimhäute aus? Gibt es da Auffälligkeiten?

    Dein Hund bekommt das Doxy seit ungefähr 6-7 Wochen in der Dosierung, die Du hier geschrieben hast (250mg/Tag Doxycyclinhydrat)? Leider ist diese Therapie nicht optimal, es sollten eigentlich 2x10mg/kg Körpergewicht (=2x300mg)Doxycyclinhycla t sein. Da Du aber nun schon länger in der besagten Form therapierst, belasse es bitte dabei, bis Du die Blutwerte eingestellt hast. Wie lange soll noch therapiert werden? Weshalb wird Cortison gegeben? Die Blutwerte habe ich zwar noch nicht vorliegen, nehme aber Deine Aussage zu den erhöhten Leberwerten erstmal so hin. Die Leber kann auch durch eine Doxy-Therapie in Mitleidenschaft gezogen werden, diese dauert bei Euch ja nun schon eine Weile. Zur Leberunterstützung könntest Du Dir in der Apotheke ein Mariendistelpräparat (Wirkstoff Sylimarin) besorgen. Die Dosis wäre für Deinen Hund zunächst mal 200m/10kg Körpergewicht pro Tag.

    So, das war's für's Erste. Und chaotisch war Dein Posting doch gar nicht.

    Liebe Grüße

    Steffi

  3. #3
    registrierter Teilnehmer Avatar von Andrea LS
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    Unglücklich

    Hallo Steffi, danke für deine schnelle Antwort.
    Die letzte Blutuntersuchung war am Donnerstag letzter Woche. Es wurden auch Leber- und Nierenwerte bestimmt. Das Doxy soll er noch mindezens bis Ende Juli bekommen. Darüber will ich Freitag in der Klinik mit dem TA sprechen.
    Das Kortison bekommt er wegen der hohen Fieberschübe. In der Klinik hatten sie es Anfang Juni erst abgesetzt und dann nach 2 Tagen wieder gegeben, da sie das Fieber nicht in den Griff bekamen und er darauf vorher gut reagiert hatte.

    Dido ist in Deutschland geboren und war auch nur ein paar Mal in Dänemark. Zuletzt vor 5 Jahren. Der Zusammenbruch letztes Jahr war merkwürdig. Er war unsicher auf den Beinen, drehte sich im Kreis, verdrehte die Augen und fiel um. War danach sehr apathisch und wie weggetreten. Nach ein paar Tagen und einer Aufbauspritze war alles okay.

    Im April diesen Jahres rief meine Freundin (da ist er tagsüber weil ich arbeite) an, dass er ganz komisch sei. Die Nickhaut schob sich vor beide Augen. Er war apathisch, reagierte kaum. Da kam dann die Diagnose Schlaganfall wie geschrieben.

    Ob auf Babesiose und Borreliose getestet wurde weiß ich gar nicht. Ich frage Freitag in der Klinik nach. Er musste bislang aber überhaupt nicht Erbrechen, hat keinen Durchfall und der Urin sieht völlig normal aus. Die Schleimhäute waren beim ersten Schub sehr blass. Zur Zeit geht das. Sieht ganz gut durchblutet aus.

    Meinen TA hier vor Ort rufe ich morgen gleich mal an und lasse dann die Eiweißphorese nacherstellen. Die Leberwerte waren von Anfang an nicht gut (lt. TA). Er meint, dass das jetzt auch am Kortison liegt. Ich bin mit dem Kortison sehr unsicher. Einerseits geht es ohne gar nicht, dann steigt das Fieber auf 41 Grad und er muss intravenös gespritzt werden. Aber irgendwie passt das auch nicht zusammen: Auf der einen Seite Antibiotikum auf der anderen mit dem Kortison das Immunsystem "zerschießen".????

    Fahre in die Klinik weil mein TA hier damit zu wenig Erfahrung hat. Er hat mich auch dahin "überwiesen" und stimmt sich mit denen ab. Aber trotzdem habe ich nicht das Gefühl, das alle wissen was sie tun. Verstehst du, was ich meine?? Er leigt rum, läuft wohl mit raus, ist aber total Stacksig auf den Beinen, atmet selbst im Liegen ziemlich schwer - machmal ist das fast wie stöhnen. Ich mag schon gar nicht mehr schlafen gehen, weil ich Angst habe, was passieren kann ....

  4. #4
    registrierter Teilnehmer Avatar von Andrea LS
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    Da habe ich den Rest vergessen:

    Melde mich morgen Abend mit den Werten, die ich hoffentlich morgen noch bekommen.

    Danke und gute Nacht.
    Liebe Grüße, Andrea

  5. #5
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    Hallo Andrea,

    ich teile Deine Bedenken wegen des Kortisons. Mal sehen, was die Blutwerte uns verraten, bis dahin belasse es mal so, wie es ist. Beim Schritt von 10mg auf 5mg fing das Fieber wieder an, seitdem bekommt Dido wieder 50mg, richtig?

    Verstehst du, was ich meine??
    Ja, irgendwie therapiert und therapiert und therapiert man, aber vorwärts kommt man trotzdem nicht. In solchen Situationen kommen einem dann schon Bedenken, ob das alles mal so läuft, wie es sollte.

    Ist Dido gerade in Bezug auf den Zusammenbruch letztes Jahr mal neurologisch untersucht worden?

    Liebe Grüße

    Steffi

  6. #6
    registrierter Teilnehmer Avatar von Andrea LS
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    Hallo - da bin ich wieder.

    Richtig -beim Schritt von 10 mg auf 5 mg fing das Fieber wieder an. Er hat dann erst für ein paar Tage wieder 25 mg bekommen und als das keine Besserung brachte wieder 50 mg (seit Montag). Aber gebessert hat es sich bislang nicht unbedingt. Ich bin dazu übergegangen, ihm sobald er 39 Grad und mehr Temperatur hat ein halbes Metamizol-Zäpfchen zu geben. Dann geht es ihm nach ca. 2 - 3 Stunden besser. Das erste braucht er vormittags und dann wieder abends. Überlege deshalb, ob es nicht besser wäre, ihm prophylaktisch alle 8 Stunden ein halbes Zäpfchen zu geben. ???

    Wegen des Zusammenbruchs im letzten Jahr ist er nicht neurologisch untersucht worden. Es war zu der Zeit ziemlich warm und der TA meinte Kreislauf - kann pasieren. Dabei habe ich es dann vertrauensvoller Weise belassen.

    Hier jetzt aber erst mal die Blutwerte von letzter Woche:
    Leukozyten 14.5 Gl
    Erythrozyten 5.5 T/l
    Hämoglobin 13.9 g/dl
    Hämatokrit 51.2 %
    MCH 25.3 pg
    MCHC 27.1 g/dl
    MCV 93.5 fl
    Thrombozyten 307 G/l


    Stabkernige 2 %
    Segmentkernige 86 %
    Lymphozyten 7 %
    Monozyten 5 %
    Eosinophile 0 %
    Basophile 0 %
    Stabkernige abs. 0.29 10 hoch 9/l
    Segmentkernige abs. 12.47 10 hoch 9/l
    Lymphozyten abs. 1.02 10 hoch 9/l
    Monozyten abs. 0.73 10 hoch 9/l
    Eosinophile abs. 0.00 10 hoch 9/l
    Basophile abs. 0.00 10 hoch 9/l

    Calcium 2.55 mmol/l
    Eisen 32.0 nmol/l
    Kalium 5.15 mmol/l
    Natrium 147 mmol/l
    anorg, Phosphor 3.57 mmol/l
    alk. Phosphatase 306 U/l
    Gamma-GT 17 U/l
    LDH 1336 U/l
    AST (GOT) 79 U/l
    ALT (GPT) 65 U/l
    Triglizeride 125 mg/dl
    Cholesterin 363 mg/dl
    Bilirubin. gesamt 0.14 mg/dl
    Glucose < 10 mg/dl (Hinweis: Serum alt)
    Harnstoff 42 mg/dl
    Creatinin 0.81 mg/dl
    Gesamteiweiß 68.0 g/l

    Ich hoffe, dass eine Eiweißelektrophorese noch nachgeliefert werden kann. Der TA muss sich erst erkundigen, ob das Blut noch da ist. Da hab ich noch keine Rückmeldung.

    Mir sagen die Werte nicht sehr viel. Der TA sagte, wie schon geschrieben, das halt zuviele weiße Blutkörperchen da sind (Entzündung im Körper) und zu wenig rote. Die Leberwerte seien zwar hoch, aber das läge an den Medikamenten.

    Mache mir viele Gedanken, wie lange ich Dido diesen Zustand noch zu muten kann. Waren gerade spazieren, da war er interessiert, hat geschnuffelt und ist auch etwas vorgelaufen. Hat auch gefressen und getrunken, aber jetzt gleich wieder hinlegen und nicht rühren. Allerdings ist anzunehmen, das er bald wieder Fieber bekommt. Vor einer Stunde lag er bei 38,7 - nach dem momentanen Rythmus ist er gleich wieder bei über 39 Grad. Wann ist der Zeitpunkt zu entscheiden, ob es noch geht oder nicht. Ob es noch Hoffnung auf Heilung oder zumindest symptomfreiheit gibt oder nicht. Letztes Jahr im Februar musste ich meine Hündin mit 13,5 Jahren erlösen lassen. Sie konnte nicht mehr laufen, hat nichts mehr gefressen und bekam kaum noch Luft. Ich habe so gehofft, das zumindest der Dicke mir noch einige Jahre erhalten bleibt. 10 Jahre ist ja noch kein Greisenalter.

    Bin am verzweifeln!!!

    Liebe Grüße, Andrea

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