Hallo Zusammen,
da unter meinem Thema LM infiziert oder schon ausgebrochen? bereits schon so viel steht, dass der eine oder andere nicht bis zum Schluß vielleicht lesen würde, habe ich mich kurz entschlossen, daraus einen neuen Beitrag zu machen, um es kürzer und prägnanter zu halten.
Unser Fall: LM-Titer 1:200, 3 Wochen schlimmer Durchfall, Keim KLebsiella pneumoniae, wieder offene Wunde am Gelenk. Hund dünn (aber nicht bis auf Knochen abgemagert), hormonell vergößerte Prostata
Blutbild Leber und Niere OK, Monozyten aber nicht Leukozyten erhöht, sowie einige Werte, die für eine Entzündung im Körper sprechen (nicht so ganz überaschend bei diesem Durchfall).
Trotzdem wichtige Blutwerte wie Gesamteiweiß und Kreatinin fehlen sowie gänzlich eine Elektrophorese, landen wir leider bei einer TA, die sofort einen Vortrag von LM hält und weder den Keim behandeln will, noch sich die Wunde anschaut, da dies nicht nötig ist. Eine Behandlung dessen wäre unsinnig, weil auf LM behandelt werden müsse.
Sie wirkte so überzeugend und informiert, da sie selber eine Bekannte hat, die einen LM Hund mit Schüben hat etc., dass mein Freund sich leider davon total beeinflussen ließ.
Leider habe ich mich davon auch noch anstecken lassen, obwohl ich trotz eines sehr langen und ausführlichen Gesprächs mit einer LM-erfahrenen Mitarbeiterin von dort, wo wir den Hund herhaben, eigentlich LM erst mal von mir geschoben hatte, bis weitere Fakten geprüft wären, zumal die bisherigen Blutwerte auch nicht zwingend dafür sprachen.
Es gipfelte darin, dass ich unseren Hund genau unter die Lupe nahm, einen Riß im Ohr entdeckte, von dem ich Stein und Bein der Meinung war, der wäre da vor einigen Tagen nicht gewesen (war er wohl), die Krallen gegutachtete und sie übermäßig gewachsen fand und feststellte, dass der Hund mitlerweile hinkte, aber das nicht in Zusammenhang mit seiner Wunde sah.
Und schon war der gesunde Menschenverstand weggeblasen, erst mal auf Fakten zu warten und Ruhe zu bewahren.
Nachdem ich mich hier angemeldet hatte und von mehreren Seiten Feedback bekam, dass doch alles zu unspezifisch wäre, die wichtigsten Blutwerte fehlten und Beruhigung erfuhr, bekam ich doch wieder einen klaren Kopf.
Und das war auch gut so, denn gestern rief mich diese TA an.
Ich war bei dieser TA gelandet, weil ein Ultraschall der Prostata gemacht werden musste und meine langjährige TA kein Ultraschal macht. Nun war ich gerade von dieser meiner TA wiedergekommen, nachdem diese festgestellt hat, dass die Wunde sich entzündet hat und die Entzündung schon auf das Gelenk übergegriffen hat. Die Wunde sähe aber aufgeknabbert/aufgeleckt aus und nicht irgendwie auffällig wie eine undefinierte Wunde. Jetzt muss der Hund Antibiotika nehmen und ich kann nicht die wichtigen fehlenden Blutwerte bekommen, da es nicht sinnvoll ist durch die Entzündung, das kann viele Werte verfälschen.
ICH WAR STINKESAUER. Hätte Frau Fachfrau ich weiß alles über LM mal einen Blick wenigstens auf die Wunde geworfen, so hätte der Hund seit Donnerstag darauf behandelt werden können. Aber wahrscheinlich hätte sie das auch nicht, da ja alles LM schuld.
Als ich also jener TA beim gestrigen Telefonat mitteilte, dass der Hund jetzt eine entzündetes Bein hätte, meinte sie nur lapidar: ja LM, sag ich doch.
Als ich ihr weiter mitteilte, dass doch ganz wichtige Blutwerte fehlten und überhaupt, bevor irgendwas behandlungstechnisch wegen LM gemacht würde, müsse erst in Zurück mal differenziert sein, von was wir hier reden und wie wir es dann behandeln, da wurde sie immer angestunkener. Ja, wenn ich meinen würde, dann solle ich doch mal das einholen, was ich für richtig halten würde, ich würde das doch sicherlich prima dann mit meiner TA hinbekommen.
Sie setzte dann aber noch zum großen Spurt an, ich solle das ja schnell machen, der Hund wäre in einem schlechten Zustand, dass würde man doch deutlich sehen, dieses struppige, glanzlose Fell, das Magersein, jeder Tag würde zählen und dann kam der Vortrag über den Hund ihrer Freundin, und es gab bei ihr nur Glutamine und Alupurol (oder wie es heisst, kann mir Namen schlecht merken, aber jeder weiß ja, was gemeint ist).
Von der Seite hier und Dr. Naucke hatte sie merklich nocht nichts gehört, auch nicht vom Test in Zürich und auch anscheinend nichts davon, dass man jeden Hund und jedes Krankheitsbild mittlerweile individuell behandelt.
Auch auf meinen Einwand hin, dass der Durchfall sich zwischendurch merklich gebessert hatte und er seit 3 Tagen einigermaßene Würste macht und in normalen Rhytmus, überging sie das geflissentlich, weil bei ihr hätte er ja ganz schlimm, dünn und stinkig - LM-typisch halt- Durchfall in die Praxis gemacht. Kein Gedanke daran, dass der Hund vielleicht übernervös war und hat eine halbe Stunde im Wartezimmer warten müssen.
(meine Katzen produzieren übrigens JEDESMAL wenn ich zum TA fahre, ganz flugs einen übelriechenden Durchfall und machen Pippi in die Box, wahrscheinlich sind die auch todkrank).
So, mit gesundem Menschenverstand: Als ich meinem Freund, der alles so überzeugend von ihr fand, davon erzählte insbesondere das mit dem struppigen, glanzlosen Fell warfen wir gemeinsam einen Blick auf unseren Hund und sagten HäH? Es gibt sicherlich Hunde mit glänzenderen Fell, aber der Hund hat gerade einen schlimmeren Durchfall mitgemacht. Dass in dem Hund ein starker Anteil Podenco ist und man bei denen auch die letzten 3-4 Rippen zumeist zählen kann, war auch nicht gerade ein Pluspunkt für die Beurteilung unseres Hundes. Und das die Blutwerte von Leber und Niere (die sie nicht mehr so im Kopf hatte, wie sie sagte) in Ordnung sind, war auch kein weiteres Plus.
Und auch, dass der Hund, der in einem so schlechten Zustand sei, dass jeder Tag zählte, zuvor beim Gang zu meiner TA um den Katzenkorb herumsprang (weil er wohl meinte, ist Beute drin -> Podenco) und bei meiner TA weder ängstlich war, noch uriniert oder durchgefallt hat und sogar mit der TA geschmust hat, erwähne ich jetzt zum Schluß (und das sie nach dem ersten Eindruck keine Anzeichen für einen LM-Schub sieht, auch wenn sie nicht vorgibt, darin die Fachfrau zu sein).
So, und nun die Moral von der Geschichte:
Es ist nicht auszuschließen, dass es LM ist. Es ist aber auch nichts bewiesen (durchfall kann z.B. auch Hinken nach sich ziehen, das wusste ich vorher auch nicht).
Bitte bewahrt immer die Ruhe, lasst euch nicht von anderen Leuten, insbesondere TAs beieinflussen, es sei denn hier im Forum, dass man euch positiv beeinflusst und euch einen klaren Kopf gebt.
Im eurem eigenen Interesse und vor allen Dingen im Sinne eurer Hunde: Bewahrt Ruhe, sammelt Fakten, holt die benötigten Blutwerte ein und zwar alle, die dafür wichtig sind und macht den Test dann in Zürich und lasst keinem an eurem Hund rumfummeln, nur weil der eine Bekannte hat, bei der der LM-kranke Hund noch nicht gestorben ist (wegen der Behandlung oder trotz?).
So, ich hoffe dass das hier für den ein oder anderen Gast oder Neuankömmling ein bischen informtiv war und bedanke mich bei allen, die sich auf meinen ersten Beitrag gemeldet haben, noch melden werden oder es auf diesen tun.
UND ICH SAGE DANKE, DASS ES DIESE SEITE HIER GIBT UND SICH SICHERLICH VIELBESCHÄFTIGE LEUTE WIE CHRISTIANE UND ANDERE HIER MELDEN UND EINEN ERST MAL DAZU BRINGEN, EINEN KLAREN KOPF ZU BEKOMMEN.
Liebe Grüße
Birgit