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Thema: Behandlung Anaplasmose

  1. #1
    chiko
    Gast

    Behandlung Anaplasmose

    Hallo,

    bei meinem Hund ist am Dienstag Anaplasmose diagnostiziert worden. Er wird derzeit behandelt mit 600mg (10mg/ Kg Körpergewicht) Doxycycline sowie Carbesia.

    Carbesia ist injiziert worden, und das Doxycycline wird oral verabreicht. Ein Symptom dieser Krankheit ist zu allem Unglück die Appetitlosigkeit, was die tägliche Verabreichung der Dosis zunehmend schwieriger macht, ganz abgesehen davon, dass Chico viel zu wenig frisst. Heute hat er keine der Doxycycline Tabletten zu sich genommen, trotz aller Tricks.
    Egal was man ihm gibt, er kaut es erst durch und sobald er merkt, dass eine Tablette drin ist, spuckt er es aus.

    Wir haben soeben von unserem Tierarzt die Info bekommen, dass die Doxycycline Tabletten bei Anaplasmose nicht notwendig sind, und lediglich zur Verstärkung der Wirkung des Carbesia verwendet werden?
    Stimmt das? In einigen Foren war zu lesen, dass Doxycycline bei Anaplasmose immer verabreicht worden ist. Auf einer Seite der Firma Labokline hieß es sogar, dass Carbesia die Wirkung des Doxycycline potenziert. Also genau umgekehrt.
    Was soll/ können wir glauben?
    Die Krankheit scheint nicht so verbreitet zu sein, unser Tierarzt hatte damit bislang auch noch keine Berührungspunkte.
    Weiß jemand Rat, wie man das Doxycycline verabreichen kann? Chico hat sehr wechselhaften Appetit, wenn überhaupt. Ich weiß schon gar nicht mehr, was wir ihm noch kochen könnten…
    Ich bin für jede Idee oder jeden Hinweis dankbar! Ich hoffe auf eure Hilfe.
    Wenn ihr noch irgendwelche Informationen braucht, sagt einfach Bescheid.

    Viele Grüße

  2. #2
    Deaktiviert
    Registriert seit
    12.2005
    Beiträge
    0
    Hallo Chiko,

    herzlich willkommen im Forum.

    Das Medikament der Wahl zur Therapie einer Anaplasmose ist Doxycyclinhyclat (10mg/kg Körpergewicht Doxycyclinhyclat alle 12 Stunden über mindestens 28 Tage). Habt ihr ein Hyclat oder ein Monohydrat, weißt Du das? Bekommt Chiko einmalig am Tag Doxy und wiegt ca. 60 kg? Oder bekommt er insgesamt 600mg pro Tag auf zwei Gaben verteilt bei einem Gewicht von ca. 30 kg?

    Carbesia wird zwar auch eine gewisse Wirksamkeit gegen Anaplasmen nachgesagt, als alleinige Anaplasmosetherapie ist die Carbesiainjektion allerdings umstritten.

    Doxy hat eine ätzende Wirkung auf die Schleimhaut von Speiseröhre und Magen, deshalb sollte das Doxy gut verpackt in einer Fleischtasche verabreicht und direkt abgeschluckt werden, am Besten nach dem Füttern, wenn der Magen bereits eine "Grundlage" hat. Habt ihr das bislang so gehandhabt oder besteht die Möglichkeit, daß die Schleimhaut von Speiseröhre und Magen bereits angegriffen ist und Chiko deshalb geringen Appetit hat? Ist ihm auch übel?

    Liebe Grüße

    Steffi

  3. #3
    chiko
    Gast
    Hallo Steffi,
    leider weiß ich nicht ob Hyclat oder ein Monohydrat verabreicht wird. Chico bekommt jedenfalls einmal am Tag Doxy und wiegt 60 kg.
    Wir haben schon x-Möglichkeiten versucht, das Medikamt gut zu verpacken, leider schluckt Chico nichts einfach herunter, bevor er es nicht genau begutachtet (kurz ins Maul, ausspucken, ablecken und wieder von vorn) hat, und selbst dann kaut er jetzt alles durch, und spuckt es aus bei Verdacht einer Tablette.

    Das Problem ist, dass er seit den ersten Symptomen viel zu wenig frißt. Wenn es ging, haben wir ihm nach der Nahrungsaufnahme die Tabletten verabreicht.

    Wir haben versucht ihn "anzufüttern" mit Fleischtaschen ohne Tabletten drin, um ihm dann eine mit Tabletten "unterzuschieben", leider seit vorgestern erfolglos.


    Er bekommt seit nicht ganz zwei Wochen Doxy, gestern sagte uns der Tierarzt, wir sollten diese Tabletten nicht mehr geben. Was ist richtig??
    Er frißt sogut wie gar nichts mehr, obwohl es den Anschein hat, dass er hungrig ist. Egal was wir ihm vorsetzen, ob Trockenfutter, Nassfutter "Hausmannskost" oder frisches Fleisch, ein kurzer Schnüffler und das war es. Ich vermute schon, dass ihm übel ist...
    Habe große Sorge, dass sein Immunsystem dadurch weiter geschwächt wird, und ihm die Kraft fehlt gegen die Krankheit anzukämpfen. Ich hoffe du weiß Rat...

    Liebe Grüße

  4. #4
    maharani
    Gast
    hallo!

    wir hatten das selbe problem. meine hündin hat ehrlichiose und nimmt nun seit knapp 3 wochen doxy.
    das war eine qual.....sie hat auch nichts mehr gefressen und sah am ende aus wie aus der sahelzone.
    nach etwas über 2 wochen doxy kam der umschwung.
    sie blühte auf und begann auch wider etwas zu sich zu nehmen.
    erst zögerlich, nun mit apetitt.

    halte durch!!!
    und wenn nötig, maul auf wurstkugel mit doxyinhalt in den rachen fallen lassen und schnauze zu halten.
    im notfall sogar zunge vorziehen, damit es wirklich hinten runter rutscht.

    zugegeben, hört sich schrecklich an und ist es auch.

    aber ihne doxy würde meine hündin nicht mehr leben.................... .
    und daher sind wir lieber diesen tod gestorben.

    und nun nimmt sie es in leberwurst...........

    es hat so an meinen nerven gezerrt, das doxy verabreichen zu müssen und andererseits der hund, der NICHTS zu sich nimmt..............ich kann dich daher gut verstehen.

    katzenfutter ging bei ihr noch am ehsten.
    sit zwar ernährungstechnisch absoluter müll für hunde und ich höre hier schon den aufschrei......aber in solch einer verzweifelten lage finde ich, lieber katzenfutter als gar nichts.
    oder hüttenkäse, feta, salami..........das ging dann nach den 2 wochen auch wieder ein bischen.

    schau mal auf die packung, was für ein doxy dein hund bekommt.
    das ist nämlich echt ein unterschied.
    wir haben anfänglich auch das falsche gegeben und nur aufgrund des forums hier umgestellt.
    mit dem doxyhyclat ging es ihr dann viel besser, bei dem anderen hatte sie wirklich nach ca 8 h einen einbruch - das wird anscheinend zu schnell verstoffwechselt......... ......

    alles gute
    anja

  5. #5
    chiko
    Gast
    Hallo Anja,

    vielen Dank für deine Antwort und deine Tipps. Ich habe mir den Beipackzettel der Tabletten angesehen, konnte aber keinen Hinweis finden, ob es sich um ein Hyclat oder ein Monohydrat handelt.

    Auszug des Beipackzettels:
    DoxyHEXAL tabs.
    Wirkstoff: Doxycyclin 1 H2O (ist damit Monohydrat gemeint????)
    Doxycyclin 100mg/ Tablette

    „Der arzneiliche wirksame Bestandteil ist Doxycyclin.

    Die sonstigen Bestandteile sind:
    Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Polsy(O-carboxy-methyl)stärke-Natriumsalz, Povidon K 25, hydriertes Rizinusöl, hochdisperses Siliciumdioxid

    Mit Katzenfutter haben wir es auch schon probiert, das hat bis vorgestern auch funktioniert. Aber jetzt…
    Die Tabletten mit „Nachdruck“ zu verabreichen ist nahezu unmöglich, da Chico ungefähr die Größe eines Bernhardiners hat, und seine Kraft und Wenigkeit gut einzusetzen weiß. Ich wird´s dennoch versuchen.

    Liebe Grüße
    Nico

  6. #6
    registrierter Teilnehmer Avatar von Uschi mit Sardi
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    04.2005
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    Mauthen in Kärnten
    Beiträge
    5.520
    Hallo Nico,
    ja, das ist ein Monohydrat.
    Lass Dir Ronaxan geben, das ist das für Hunde zugelassene Präparat.

    Vielleicht kannst Du die Doxy-Fleischtasche ja auch mit einem Tablettengeber verabreichen. - Keine Ahnung ob das möglich ist. Ich hab' so ein Ding noch nie live gesehen, ist nur so eine Idee...
    Ich hab' zum Glück einen 4beinigen Staubsauger, da sind versteckte Tabletten überhaupt kein Problem.
    Liebe Grüße aus Kötschach-Mauthen
    von
    Uschi mit Sardi & Bavello

    Sardis Krankengeschichte: Sardi - oder "Wie wir auf den Hund kamen..."
    Bavellos Gesundengeschichte: Bavello, der Kuschelkorse vom Bavellapass
    Tagebuch & Fotos: Sardi von Klette & Bavello de Col Bavella & Sardis Fotoalben

    www.uschi-peda.at
    : Sardi & Bavello, Klettern, unsere Erstbegehungen, Schitouren, Imker Peda

    Befunde Sardi (Befunde, Symptome, Therapie und Futterpläne)

  7. #7
    registrierter Teilnehmer Avatar von Brilliant
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    03.2006
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    4.796
    Könnte man nicht Ulcogant als Magenschutz geben? Nur wie bekommt man es in einen Hund, der total verweigert?
    Herzlichen Gruss, Manuela mit Chica und unvergessener Jacky und Lara
    Traue nie den leuchtenden Augen eines Jägers, denn es könnte die Sonne sein, die durch seinen hohlen Schädel scheint.

    Befunde Chica

    Befunde Nico

  8. #8
    registrierter Teilnehmer Avatar von renny11111
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    Beiträge
    6.781
    Hallo Chico,

    wenn du den Verdacht hast, der Hund mag wegen Übelkeit nicht fressen, würde ich ihm MCP-Zäpfchen geben, das nimmt erstmal die Übelkeit. Und als Magenschutz kannst du dann Ulcogant, wie Manuela schon schrieb, oder Ranitidin geben, ca eine halbe Stunde vor der Tablettengabe.

    Viel Glück.
    LG Renate

    Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge. (Epiktet)

    Wer aufgibt, hat schon verloren. CARPE DIEM.

  9. #9
    chiko
    Gast
    Vielen Dank für eure Tipps und Wünsche!
    Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

    Liebe Grüße
    Nico

  10. #10
    Unregistriert
    Gast

    Doxycyclin bein Anaplasmose

    Liebe Hundehalter,
    das wirksame Doxycyclinpräparat ist Doxycyclinhyclat, als Tierarzneimittel zB das genannte Ronaxan,
    wenn ihr allerdings die Möglichkeit habt, ein Privatrezept vom Menschenarzt zu bekommen, so wählt Doxycyclin AL 100 Tabletten, da die Preise für Ronaxan 100 mg bei ca 21 Euro für 20 Tabletten liegen, für Doxycyclin AL 100 mg bei 16.80 Euro für 50 Tabletten. Achtet darauf, daß die Tabletten von der Firma AL sind, damit ihr sicher das Doxycyclinhyclat bekommt.
    Doxycyclin ist bei Hunden oft leberschädlich, der Appetitverlust nach etwa zwei bis drei Wochen Behandlung kann Hinweis auf ein akutes Leberproblem sein, da steckt man wirklich in der Zwickmühle, der Hund braucht das Antibiotikum noch gegen die Erreger, verträgt es aber nicht mehr, und hat einen enormen Instinkt, das "Lebergift" auf keinen Fall mehr zu sich zu nehmen. Wenn ein Hund so wie Chico sich mit allen Mitteln gegen die Arzneimittel wehrt, sollte eine Blutuntersuchung auf Leberwerte gemacht werden, und dann je nach Schwere des Leberschadens eine Risikoabwägung erfolgen: ist es noch zu vertreten, dem Tier das Arzneimittel aufzuzwingen, oder ist die Leber dermaßen geschädigt, daß ein Abbruch der Antibiotikatherapie unumgänglich ist.
    Die Leber kann sich gut erholen, wenn das Antibiotikum abgesetzt wurde.
    Als Magenschutz ist Ranitidin zu empfehlen, am besten von Anfang an zum Antibiotikum dazu zu geben. Dosis 1-2 mg pro Kilo Körpergewicht alle 12 Stunden.
    Alles Gute für eure Tiere!

  11. #11
    registrierter Teilnehmer
    Registriert seit
    12.2009
    Beiträge
    867
    Hallo Gast,

    ja, ein Doxycyclinhyclat ist das "richtige" Doxy, falls eine behandlungsbedürftige Anaplasmose vorliegt. Es kann die Leber schädigen, deshalb sollten die Leberwerte vor und während der Behandlung unbedingt im Auge behalten und überprüft werden. Der Thread hier ist ja schon etwas älter und wird vielleicht nicht ganz gelesen, deshalb möchte ich deinen Beitrag um zwei wichtige Hinweise ergänzen:

    Appetitverlust und Futterverweigerung während der Behandlung mit Doxycyclin kann auch durch beschädigte Schleimhäute verursacht sein. Der Hund weigert sich in so einem Fall zu Recht, weitere Tabletten zu schlucken. Man muss wissen, dass das Doxycyclin-Hyclat einen sehr niedrigen PH-Wert hat. Es wirkt deshalb auf die Schleimhäute des Rachens, der Speiseröhre und auch im Magen stark übersäuernd und ätzend. Die Tablette muss also zum Abschlucken gut "verpackt" werden, z.B. in einem Hühnerherz oder auch einem Fleischstück, in das man vorher eine Tasche geschnitten hat.

    Und: Doxy darf niemals auf nüchternen Magen gegeben werden. Am besten ist der Magen vorher halbgefüllt, z.B. mit einer Mischung aus Futter und Haferschleim. Bei richtiger Verabreichung kann in vielen Fällen auf einen medikamentösen Magenschutz verzichtet werden.

    Liebe Grüße
    Ingrid&Totò

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