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Thema: Pankreatitis durch Allopurinol

  1. #1
    registrierter Teilnehmer
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    12.2019
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    1

    Pankreatitis durch Allopurinol

    Hallo,
    hier mal ein kleiner Bericht - für alle denen es vielleicht ähnlich geht:

    Ich habe eine 4,5jährige Hündin, leishmaniosepositiv mit bisher (!) guter Eiweißelektrophorese und ohne äußere Symptome.
    Aufgrund des hohen Titers haben wir 1 Jahr mit Allopurinol behandelt. Wenige Wochen nach Beginn des Allopurinols bekam unsere Hündin eine Pankreatitis.
    Fast 1,5 Jahre fettarme Ernährung (unter 2%), gekocht, mit Nassfutter gemixt, kleine Mahlzeiten... Magen und Darm gepflegt und doch blieb der cPLi sehr weit oben.
    Nur mit riesigen Futtermengen (KH) nahm sie zu.
    Mein Bauchgefühl sagte mir immer: "die Pankreatitis ist eine Sekundärgeschichte, es gibt einen Auslöser". Alle TÄ waren sich einig dass man diesen niemals findet.
    Ich hatte kurzzeitig Allopurinol im Verdacht, verwarf das aber wieder, da damals meine Recherche wenig ergab.
    Doch nun nach Ausschleichen von Allopurinol ist der Lipasewert erstmals unter 200.
    Wir konnten die Futtermenge (seit 3 Monaten) von 1760g auf 1100g reduzieren und dennoch hält sie ihr Gewicht (vorher nur mit der großen Menge).
    Inzwischen habe ich hier tatsächlich was zu den Nebenwirkungen gefunden und inzwischen bestätigt es auch die Klinik in der wir sind:
    https://www.vetpharm.uzh.ch/Wirkstof...1/5300_07.html

    Leider steigt der Titer seit einigen Monaten wieder an (schon beim Ausschleichen).
    Da sie keine Symptome hat, bei der letzten Kontrolle EEP noch gut war, das Kreatinin ohne Allo bei 1,2 war (sonst 1,4-1,6) sind wir in Absprache mit der Klinik, mit Angelika H. und auch noch einer weiteren Tierärzin die Ahnung von LM überein gekommen erstmal keine Medikamente zu geben.
    Allerdings zittere ich und hab wirklich Angst vorm nächsten Blutbild.

    Parallel geben wir neben Impromune auch Artemisia Annua im 9/7-Intervall.
    A.A. hat sich als wahnsinnig hilfreich bei der Fettverdauung erwiesen.
    Man liest auch in der Packungsbeilage von Allopurinol, dass unter der Medikation Fette im Kot nachweisbar sind.
    Mit Hilfe von A.A. lässt sich das scheinbar etwas regulieren.
    Wir haben zumindest die Erfahrung gemacht, dass unser Mädchen zumindest in Sachen Pankreas sehr von A.A. profitiert.

    Falls die Eiweißelektrophorese nun umschlägt und eine akute Erkrankung zeigt, werden wir mit Leishmaniziden arbeiten müssen, da Allopurinol nicht geht.
    Wahrscheinlich sind die Nierenwerte dann ausschlaggebend ob Glucantime oder Milteforan.
    Vielleicht hat hier jemand mit einer Therapie NUR mit Leishmanizid oder anderen Medikamenten Erfahrung oder hat ebenso das Pech dass auch eine Pankreatitis dazugekommen ist.

    Viele Grüße
    Mari und Murta

  2. #2
    Unregistriert
    Gast

    Ausrufezeichen Leishmaniose Hündin mit Bauchspeicheldrüsenentzün dung

    Hallo Mari und Murta,
    danke für euren Beitrag.
    Wir mussten im Mai unsere Hündin gehen lassen. Es ist eine längere Geschichte, aber hier mit deinem Beitrag habe ich das bestätigt bekommen, was mir die Ärzte in der Tierklinik nie gesagt haben (bzw. hat mir meine Haustierärztin zumindest es nach dem Tod unserer Hündin gesagt).
    Unsere Hündin hatte letztes Jahr einen Leishmaniose-Schub. Bis dahin wussten wir noch gar nicht, dass sie daran erkrankt ist. Sie hatte zwar Fellverlust am Hals und Bauch, aber wir hatten nie Hunde, kannten uns nicht aus, dachten, es sei etwas anderes...
    Wir haben dann die Ernährung umgestellt und ihr so einiges an Medikamenten (Empfehlung der Tierklinik Hannover) gegeben: Allopurionl, Vitamin B, Ursochol und noch ein paar andere Dinge. Ihr Fell und ihr allgemeiner Zustand wurde dann deutlich (!!!) besser, aber auch der ihres Bruders, der KEINE Medikamente bekommen hat. Sprich, lag ihr verbesserter Zustand wahrscheinlich mehr an der neuen, angepassten Ernährung...
    Unsere zwei Hunde (es sind Geschwister und beide an Leishmaniose erkrankt. Der Bruder lebt noch) haben beide auf der Straße in Griechenland einige Zeit gelebt, wir wissen nicht wie lange, und haben dort sicherlich einiges gegessen haben, was nicht gut für sie, für ihren Magendarmtrakt ist. Unsere Hündin hatte auch schon einmal, als wir sie adoptiert hatten und dann mit unserem Camper noch auf reisen waren, Probleme mit dem Bauch (auch eine Entzündung). Eigentlich hatten sie immer mal wieder etwas, waren öfter am Gras fresse...
    Mit diesen Wissen hätten die Ärzte meiner Meinung nach anders therapieren sollen.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe dann, als es ihr langsam besser ging, die Dosis vom Allopurinol nach circa 10 Monaten langsam reduziert. Da ich aber das Gefühl hatte, dass nach der Reduzierung sie wieder Fell verloren hat, habe ich mich dann von den Ärzten quasi überreden lassen, wieder mehr zu geben, da sonst das Medikament auch nicht wirkt. 2 Wochen später haben wir sie gehen lassen. Ihr Zustand wurde dann so schlimm, dass sie nichts mehr essen wollte (-->Bauchspeicheldrüsenentzü ndung ausgelöst durch Allopurinol), sich übergeben musste. Wir sind dann in die Tierklinik, wo man ihr auch noch Leckerlis gegeben hat (versteh ich bis heute nicht, warum man einen Hund, der eine Bauchspeicheldrüsenentzün dung hat, noch etwas zu essen gibt und ich wusste es nicht besser und habe einfach vertraut) und sie wollten sie dalassen. Ich habe sie wieder mitgenommen und ihr dann laut Ärzten zwangsweise mit Futter die Medikamente gegen die Entzündung mit der Spritze in die Lefzen gespritzt. Daraufhin hat sie so gezittert und ihr Herz gaaanz furchtbar doll und laut geschlagen. Kurze Zeit später hat sie sich wieder übergeben (die Ärzte meinten, wenn sie sich wieder übergibt, wirken die Medikamente nicht dort, wo sie sollen und ihr müsst wieder herkommen) und wir sind zurück in der Nacht in die Tierklinik und haben sie dann dort gelassen. Gorgi war leicht apathisch, konnte nur rumlaufen, wusste nicht wohin mit ihr. Wir haben sie dagelassen. Am nächsten Tag meinten die Ärzte, sie wäre jetzt schon septisch und ihre Bauchspeicheldrüse ausser Rand und Band (jetzt verstehe ich auch warum: vollgepumpt bis obenhin war sie!). Mit dem Wissen heute, dass Parasiten sich von allem eigentlich ernähren, was nicht in unseren Körper gehört (wie Medikamente, Schwermetalle etc.), verstehe ich umso mehr, warum unsere Hündin dann septisch wurde, quasi ihre Leishmanien ausser Rand und Band waren und die Bauchspeicheldrüse so richtig schön kaputt gemacht wurde (durch die ganzen Medikamente). Jedenfalls konnten wir es nicht ertragen, sie so leiden zu sehen und haben sie gehen lassen. Im Nachhinein mache ich mir große Vorwürfe und ich hoffe einfach, dass ihr Tod, anderen Hunden helfen kann.

    Wir haben noch einen Hund: seine Ernährung wird demnächst wieder umgestellt, auf mehr Tage rein Obst pro Woche, wenige Tage (2) rein Fleich (Knochen, Organ, Muskel mager) pro Woche. Zusätzlich bekommt er aktuell Artemisia Annua (einjähriger Beifuß) als Unterstützung um die Parasiten in Schach zu halten bzw. abzutöten. Aber ich bin mir sicher, dass sich alleine durch die Ernährung, die Leishmanien nicht mehr so wohl in seinem Körper fühlen werden/sich natürlich verringern werden. Wenn ich jetzt bspw. wieder mit Medikamenten anfangen würde, würden sie darauf reagieren und sich wieder vermehren (von den Medikamenten auch u.a. ernähren). Wenn nochmal etwas wäre, würde ich ihm nur noch Infusion (Kochsalzlösung) und Schmerzmittel (gering) als Unterstützung geben, genauso wie ich es bei mir auch machen würde. Am Ende wissen wir es alle: mit herkömmlichen Medikamenten, ohne dabei unser Leben aktiv zu verändern, schaffen wir ein Symptom vielleicht kurzfristig aus der Welt, um auf der anderen Seite, ein neues zum Vorschein zu bringen. Unsere Hündin musste gehen, weil wir es nicht besser wussten und unsere Verantwortung in andere Hände gegeben haben, weil wir vertraut haben.

    Ich danke noch einmal für deinen Beitrag und hoffe, meiner wird vielen hier helfen.
    Franzi

  3. #3
    Unregistriert
    Gast

    Ausrufezeichen Nachtrag: Pankreatitis nach Allopurinol-Gabe

    Kleiner Nachtrag:
    Der Arzt meinte in der Klinik auch, dass wir dann lieber komplett das Allopurinol hätten weglassen sollen, nicht reduzieren sollen, weil sich dadurch ja auch Resistenzen bilden können. Normalerweise weiss ich das auch (ist ja wie bei Antibiotika), aber in dem Fall war es mir so gar nicht bewusst, weil oft auch davon geredet wird, dass man Allopurinol nicht sofort komplett absetzen soll...
    Und meine Haustierärztin meinte hinterher: ja, dass Allopurinol Pankreatitis auslösen kann, ist leider wahr!

    Ich wünschte, dass mir all diese Dinge vorher/früher gesagt wurden wären. Ich bin jetzt felsenfest davon überzeugt, dass mit dem Wissen von heute, meine Hündin noch leben würde. Mein Tipp an dieser Stelle: bei Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenentzün dung, lasst euren Hund einige Tage fasten, die können das ab und so kann sich der Körper dann auf Heilung konzentrieren, als weiter beschäftigt mit der Verdauung zu sein. Wir Menschen machen ja nix anderes, wenn wir fasten---> unseren Körper ENTLASTEN! Mehr Infos zu Heilnahrung bei Hunden, im Falle von allen möglichen Erkrankungen, findet ihr hier: https://www.facebook.com/groups/naturaldogdiet die Gruppe ist leider auf Englisch, aber hat mir schon so viel geholfen und wirklich meine Augen geöffnet!

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