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Blutbild - alles in Ordnung?
Hallo liebe Community,
ich habe 2023 einen auf Ehrlichiose positiv getesteten Hund aus Griechenland adoptiert. Mir wurde von der Tierschutzorganisation mitgeteilt, dass ich ca. alle 6-12 Monate ein Blutbild machen lassen sollte. Er wurde bisher nie gegBefen Ehrlichiose behandelt und hatte bisher auch keine Symptome, die darauf hindeuten könnten. Beim aktuellen Blutbild meinte die Tierärztin, es sei soweit alles in Ordnung. Blutbild wieder in 12 Monaten und den Hund immer gut im Blick behalten.
Jetzt bin ich etwas irritiert, weil das erste Blutbild (bei einem anderen TÄ) deutlich umfangreicher war und noch ein PCR-Test nachgefordert wurde. Ich vertraue grundsätzlich Tierärzten, wollte mir aber noch von erfahrenen Hundehalter*innen eine Rückmeldung geben lassen, ob sie dem so zustimmen. Wenn ich das richtig sehe, ist der Titer auch deutlich gesunken.
Da er noch nie typische Symptome gezeigt hat, in welcher Phase befindet sich mein Hund? Kann die Akutphase noch kommen oder ist er per se in der chronischen Phase? Ich finde die Informationen im Internet etwas verwirrend. Ich danke schon einmal für die Hilfe!
Liebe Grüße
Maike
Befund 2024: https://ibb.co/K6hNzWr
Befund 2023: https://ibb.co/Gs7Hz3c
Befund 2023: https://ibb.co/pRvhg08
Befund 2023: https://ibb.co/N6RnZvN
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Forum-Team
Hallo Maike, im Befund von 2023 war eine Eiweißelektrophorese dabei, die wurde diesmal nicht beauftragt. Wenn eine Ehrlichiose Probleme macht, dann verändern sich zuerst die Werte der Eiweißelektrophorese, dazu kommt dann mit der Zeit oft noch eine Anämie, Fieber, Nasenbluten kann auftreten, oft vergrößert sich die Milz etc. Wichtig ist daher vor allem die Elektrophorese, nur am Blutbild kann man einen Ausbruch nicht erkennen.
2023 war die ELektrophorese völlig unauffällig, das Gesamteiweiß lag mit 62 schön niedrig, die Gammaglobuline auch. Die beiden Werte würden bei Ausbruch deutlich ansteigen. Der Titer liegt zwar jetzt tiefer, als im Jahr davor, aber alleine vom Titer kann man keine Therapie ableiten. Daher würde ich dir raten beim nächsten Check die Elektrophorese mit zu bestellen, die kostet ca. 25 Euro zusätzlich.
Eine Ehrlichiose ist bei vielen Hunden unproblematisch. Vor allem kann es bei uns zu keiner Reinfektion kommen, weil es die braune Hundezecke bei uns nicht gibt. Blöd ist immer, wenn man vergisst, dass der Hund aus dem Ausland kam und dann die Ehrlichiose doch loslegt und es nicht erkannt wird. Diese Hunde haben oft Jahre Probleme und keiner findet die Ursache. Daher finde ich es sehr gut, dass du einmal pro Jahr eine Konrolle machst. Aber bitte immer an die Elektrophorese denken.
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Forum-Team
Ach so, also die akute Phase ist eigentlich immer direkt nach der Infektion. Dann breitet sich der Erreger aus und die Hunde entwickeln Symptome, wie zB Fieber, die man aber nicht unbedingt gleich erkennt. Daran schließt die chronische Phase an, wo du gar nichts siehst, aber durch die zB sehr hohen Gammaglobuline die Nieren immer schlechter werden. Es kann sein, dass dein Hund die akute Phase damals nach der Infektion selbständig überstanden hat. Im Befund von 23 war sie garantiert nicht ausgebrochen.
Was auch wichtig ist für die Zukunft, wenn du bei jedem Check die Elektrophorese mitbestellst, hast du gleichzeitig eine Kontrolle der Leishmaniose. Die Leishmaniose kann auch noch Jahre später ausbrechen, auch wenn ein Hund bei Einreise darauf negativ getestet wurde. Auch bei einer Leishmaniose würden die Gammaglobuline bei Ausbruch ansteigen. Wenn also ein Anstieg in der Elektrophorese zu sehen ist, würde man daraufhin nochmal einen Titertest auf EHrlichiose und Leishmaniose machen lassen.
Auf Herzwürmer solltest du deinen Hund auch noch einmal ca. ein Jahr nach Einreise testen lassen, weil es dauert bis sich die Larven zu erwachsenen Würmern entwickelt haben und man dann auf diese Würmer erst später testen kann.
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