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Thema: Mittelmeercheck im Ausland

  1. #1
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    Mittelmeercheck im Ausland

    Hallo zusammen,

    ich möchte einen Hund aus Spanien (Galizien) ein neues Zuhause geben. Es ist eine kastrierte Hündin, 2,5 Jahre alt. Die Tierschutzorganisation wird ein Blutbild im Labor machen auf Mittelmeerkrankheiten. Ist das ausreichend, um eine Leishmaniose bzw. andere Mittelmeerkrankheiten auszuschließen oder würde man noch weitere Untersuchungen im besten Fall vor der Ausreise machen?

    Welche Kosten für Medikamente und Blutuntersuchungen kommen denn auf mich zu, falls der Hund doch Leishmaniose Erreger in sich trägt bzw. die Krankheit ausbricht? (Ich hatte vorher einen chronisch kranken Hund vom Züchter, also auch keine Garantie, aber ich möchte schon vorab einschätzen können, auf was ich mich möglicherweise einlasse.)

    Gibt es Statistiken, wo ich sehen kann, wie viele Hunde in einer Region infiziert sind?

    Ist es eigentlich besser - in Hinblick auf eine potentielle Erkrankung bzw. Infizierung mit Leishmaniose - ob man eher einen jungen Hund bis 1 Jahr adoptiert oder schon einen erwachsenen Hund, wie in meinem Fall?

    Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

    Herzliche Grüße

    Frida

  2. #2
    Forum-Team Avatar von Maxanja
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    Hallo Frida,

    wenn die Tierschutz-Orga einen Test auf Mittelmeerkrankheiten, am besten auch inkl. Blutbild, Organwerte, Eiweißelektrophorese, macht, hat man eigentlich schon einen ganz guten Überblick für den Moment. Aber gerade in Bezug auf die Leishmaniose und deren lange Inkubationszeit von bis zu 7-8 Jahren, ist das natürlich nur eine Momentaufnahme.

    Wenn der Hund dann in Deutschland ist, würde man ein paar Wochen nach Einreise den Mittelmeercheck wiederholen, inkl. Blutbild, Organwerte und EEP. Das ist eigentlich immer so die teuerste Untersuchung, wo man schon mit bis zu 200 Euro rechnen sollte. Den Mittelmeercheck selbst bräuchte man später nicht mehr zu wiederholen. Einen Hund ohne Erkrankungen würde ich auf jeden Fall einmal im Jahr untersuchen lassen, sollte die Leishmaniose in der Folge doch noch positiv werden, werden meistens - gerade in der Anfangszeit - doch mehrere Blutuntersuchungen pro Jahr fällig. Es hängt natürlich auch davon ab, wie schwer der Hund erkrankt und wie gut man die Erkrankungen behandelt bekommt.
    Ein positives Testergebnis ist nicht gleich Erkrankung. Um einen Ausbruch der LM zu erkennen, braucht man immer die EEP dazu. Das heißt, dass auch LM+Hunde nicht zwangsläufig Medikamente brauchen. Sollten die Werte aber doch behandlungsbedürftig sein, reicht es bei vielen Hunden, wenn sie Allopurinol bekommen. Das ist an sich relativ günstig. Teurer wird es, sollte der Hund später doch noch Milteforan und/oder Glucantime brauchen. Da sollte man - auch je nach Größe des Hundes - mit mehreren 100 Euro rechnen.

    Hier im Forum sehen wir eigentlich alle Altersklassen, oft auch junge.
    LG
    Anja mit Ivy, Juni, Jetty und Boomer und Max, Ben, Salvada I, Shelby, Amigo, Lenou, Elmo und Salvada II im Herzen

    Befunde Salvada Befunde Elmo Befunde Lenou Befunde Amigo Befunde Salvada II

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Danke für Deine ausführliche Antwort. Das hilft mir schon sehr weiter. Meinst Du mit mehreren 100 Euro pro Monat oder pro Jahr bei schwerer Erkrankung?
    LG Frida

  4. #4
    Forum-Team Avatar von Maxanja
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    Mit "mehrere 100 Euro" meinte ich den Fall, sollte Milteforan oder Glucantime nötig werden; diese Medikamte kosten nicht gerade wenig.
    Ich meine ein Fläschen 60 ml Milteforan für einen kleinen/mittelgroßen Hund kosten so um die 260 Euro zur Zeit.
    Die Glucantime-Preise habe ich gerade nicht parat.
    Dazu kommen natürlich auch noch mehr Kosten für häufigere Blutuntersuchungen. Bei einer Glucantime-Behandlung z.B. sollte man alle 10-14 Tage die Leber- und Nierenwerte kontrollieren.
    LG
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  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Danke Dir für die Antwort. LG Frida

  6. #6
    registrierter Teilnehmer
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    05.2025
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    1
    Ich empfehle IMMER dringend das komplette Mittelmeer-Reise-Profil in einem deutschen Labor durchführen zu lassen !!!
    Ich habe sieben rumänische Hunde. Bei sechs von denen waren die Tests (5 x schnelltest, 1 x Labortest) negativ. Die Labortests hier haben immer einen erhöhten Titer für mindestens eine Mittelmeer-Krankheit angezeigt - bei zwei Hunden für 2 MMK und bei einem Hund wurden drei festgestellt.
    Anaplasmen, Babesien, Leishmanien, Herzwürmer, Hautwürmer - bis auf Ehrlichien war alles dabei.
    Alle Hunde wurden erfolgreich behandelt.
    Der zuletzt eingereiste Hund ist aktuell noch wegen Herzwürmern in Behandlung.

    Eine meiner Hündinnen hat seit Jahren einen leicht erhöhten Leishmanien Titer. Ich lasse diesen circa dreimal im Jahr testen, BARFE sie und ich bin jeden Tag mit meinem Rudel für 1,5-2,5 Stunden unterwegs. Der Titer ist immer sehr stabil, ändert sich bestenfalls in der zweiten Stelle hinter dem Komma.

    Ich möchte dich ermutigen, dass man sich auch auf einen kranken Hund einlassen kann. Ein erhöhter Titer bedeutet, ja auch noch nicht, dass die Krankheit ausgebrochen sein muss.
    Selbst ausgebrochene Krankheiten lassen sich auf gut medizinisch managen.

    Das wichtigste bei den Auslandshunden ist einfach, möglichst sofort ein umfassendes Blutbild inklusive Mittelmeer Profil erstellen zu lassen und das ggf. nach ca. 6 Monaten zu wiederholen.

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