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Babesiose - richtige Behandlung
Hallo zusammen,
wir haben eine Mischlingshündin aus Rumänien adoptiert, ca 1,5 Jahre.
Sie ist im März 2025 zu uns gekommen. Es kam jetzt bei der Blutabnahme auf Reisekrankheiten raus, dass sie Babesiose hat.
Die Tierärztin schlägt die Therapie mit zweimaliger Gabe von Imizol vor im Abstand von zwei Wochen. Und in der darauf folgenden Woche eine erneute Blutabnahme.
Ich wollte hier einmal nachfragen, ob das so der normale Behandlungsplan ist?
Sie hat keine Auffälligkeiten, außer das sie wenig Fell hatte, was sehr stumpf war. Was aber auch an einem Räudebefall liegen kann, den sie in Rumänien hatte.
Vielen Dank vorab!
Viele Grüße
Nathalie
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Forum-Team
Hallo Nathalie, herzlich willkommen.
Generell bedeutet ein positiver Titer erst einmal einen früheren Erregerkontakt, also eine Infizierung, die nicht mit einer Erkrankung einhergeht. Viele Hunde haben positive Titer, weil sie sich irgendwann in der Vergangenheit infiziert haben, das Immunsystem die Krankheit/Erreger alleine besiegt hat und übrig bleibt der Titer.
Eine akute, also frische Babesiose verläuft schnell sehr dramatisch. Typisch ist der colafarbene Urin der Hunde. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Infektion deiner Hündin, um eine alte Infektion. Bei hohem Titer würde ich auch eine Therapie erwägen, weil man damit verhindert, dass hiesige Zecken die Erreger weiter verbreiten.
Früher wurden immer 2 Spritzen Carbesia empfohlen, wie deine TÄ vorschlägt. Inzwischen gibt es eher die Empfehlung für eine Spritze, die 2. war früher eher zur Sicherheit. Siehe auch hier: https://www.google.com/url?sa=t&sour...bvaAMsxxlxrHp9
Dort steht:
"THERAPIE DER WAHL BEI GROßEN
BABESIEN
• Imidocarbdipropionat 6,6 mg/kg
IM oder SC, einmalig
• Eine Wiederholung nach 14 Tagen
wird mittlerweile nicht mehr
routinemäßig empfohlen, eher
sollte bei Therapieversagen die
Diagnose hinterfragt werden
• Nebenwirkungen: Schmerz an
der Injektionsstelle, cholinerge
Effekte (Anorexie, Hypersalivation,
Tränenträufeln, abdominaler
Schmerz, Erbrechen und Durchfall),
bei Überdosierung nephrotoxisch
• Ggf. Prämedikation mit
Anticholinergikum (z.B. Atropin)"
Die Spritzen sind furchtbar schmerzhaft, daher sollte die Stelle örtlich betäubt werden, bevor die Spritze gesetzt wird. Manche TÄ spritzen auch zuerst ein Kochsalzdepot und dann die Spritze dort hinein. Das müsstest du mit deinem TA besprechen. Sinnvoll ist auch, dass du Zeit mitbringst und eine Stunde in der Nähe des TA verbringst, falls es zu einem anaphylaktischem Schock nach der Spritze kommt. Das ist zwar sehr selten, aber den Fall hatten wir bereits.
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Forum-Team
Was ich vergessen habe, also ein Hund aus Rumänien ist evtl. mit dem Ungarn-Stamm des Erregers infiziert. Es gibt auch noch den Frankreich-Stamm. Der Ungarn-Stamm wird mit 0,5 ml/ 10 kg Hund therapiert, der Frankreich-Stamm mit der halben Menge.
Wichtig ist, dass die Angaben immer je 10 kg Hund erfolgen. Ein 20 kg Hund würde also 1 ml Carbesia (Ungarn-Stamm) gespritzt bekommen. Da musst du genau aufpassen. Am besten kontrollierst du vorher zusammen mit deiner TÄ die Spritze. Wir hatten schon mehrere Todesfälle, weil der TA sich mit der Dosis vertan hatte und zu viel gespritzt wurde. Das ist ganz wichtig, dass du darauf genau achtest.
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